Das formulieren von einem Jagdgelegenheitsgesuch

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Ich habe auch den Eindruck, das Probleme oft dadurch entstehen, dass Reviere außerhalb der finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten des Pächters gepachtet werden.

Wenn dann jeder kleine Wildschaden zu einem Problem wird und jedes Stück verkauft werden muss, um das Revier finanzieren zu können und außerdem keine Reserve für vielleicht mal bezahlte fremde Hilfe da ist, dann entsteht gewaltiger Druck.

Dieser Druck scheint mir oftmals an die Begeher weitergegeben zu werden und viele Pächter sind auch einfach nicht in der Lage richtig mit dem Druck umzugehen.
 
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Ja und, das ändert doch nichts daran dass es eine Beziehung auf Augenhöhe ist ins der beide Seiten berechtigte Forderungen und Pflichten haben.

Ist übrigens in vielen Bereichen in der Wirtschaft absolut nicht anders.

Kameradschaftlich kann das sein, rechtlich ist es das nicht.
Aber für die meisten Fälle, die ich erlebt habe, eine vlt zu positive Sichtweise
 
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Gibts wirklich jemanden, der sich schriftlich bewirbt?
Bei meiner ersten Jagdgelegenheit war das so, Anzeige im Rheinisch-Westfälischen Jäger mit Mailadresse. Wie anders, als schriftlich, soll man da Kontakt aufnehmen? Chiffre, was es ja auch noch gibt, dasselbe. Ich denke, die Anzeigenschalter erwarten mehr Inhalt als "ruf misch an oder mach Whatsapp auf 01577-5468878, danke Brudi"

Der Pächter gab später zu, eigentlich keinen Jungjäger gesucht zu haben, aber meine "Bewerbung" hätte ihn angesprochen. Schwafeln kann ich halt :)

Das Verhältnis ging dann in die Brüche, weil der Hegebeitrag, dessen Höhe ich bis heute nicht kenne, nie angesprochen wurde. Ich wartete auf den Pächter und er wartete auf mich.

Ich unterstelle mal, daß neben "meiner Mail" auch noch andere, wahrscheinlich deutlich kürzere Mails, ankamen, die die im Ausgangspost genannten Punkte weder anrissen noch beantworteten.
 
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Ein Revier lässt sich am besten mit einer guten Mischung bewirtschaften. Kein Revier verträgt ein Team aus lauter hochpassionierten Ausdauerjäger mit zwei linken Händen. Auch keine hochpassionierten Ausdauerjäger mit Handwerksmeisterbackground im Holzgewerbe.

Mein 6er Team besteht aus zwei hochpassionierten, einem mittelpassionierten und drei Sonntagsjägern. Kirren etc. wird von ersteren, alle anderen Revierarbeiten von allen erledigt. Auch diejenigen, die nur 5x im Jahr zu Jagd gehen, sind da, wenn die Arbeit ruft.

Ich hatte neulich das Problem, einen Jungjäger, hauptberuflich Hundeausbilder, aktiv in Kitzrettung, im Hegering und in der KJV, hochpassioniert, unterzubringen. Einhellige Aussage aller Pächter im Umkreis: Es gibt zu viele hochpassionierte, wir brauchen auch ein paar Sonntagsjäger in unseren kleinen stadtnahen Revieren.

Wenn ich jemanden suche, frage ich in der Jagdschule (KJV und kommerziell) nach guten Leuten, oder ich bekomme Leute anderweitig empfohlen. Selbstbewerber haben mich bislang nicht überzeugen können...die beim Erstgespräch abgesonderten Floskeln, die auch in vielen Gesuchen zu lesen sind, haben sich meist als Seifenblase erwiesen.
Ich kann nur für mich selbst sprechen und käme mit dem Modell "Sonntagsjäger" tatsächlich auch zurecht, aber wer würde sich selbst denn als solchen bezeichnen, wenn man neu in eine Jagd kommt, um genau diese Lücke zu füllen? Im Regelfall zahlen ja alle den gleichen Beitrag oder einen ähnlichen, um im Rahmen der Mischkalkulation zurecht zu kommen.
 
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Natürlich wäre es vorteilhaft, sich vor einem Jagdkurs in die Materie einarbeiten zu können. Zumindest bei mir war es aber aber in der Umgebung nicht möglich da "eingeschworener Haufen" dem man von außen gar nicht einsehen, geschweige denn mitmachen durfte. So hat sich dann auch mein Bild von Jägern zementiert.

Viele der Sportschützenkollegen haben dann den Jagdschein "gemacht" wegen Umgehung der Einschränkungen für Sportschützen. Aus Gruppendrang (nicht Zwang) heraus habe ich mich nach meiner Scheidung auch in einer Jagdschule angemeldet und mir wurde eine neue Welt aufgetan.

Vor allem, als mich dann ein Dozent direkt an einen Pächter weiter vermittelte und ich so langsam dann in die Reihen dieses o.g. "eingeschworenen Haufens" sehen konnte und die Gelegenheiten bekam, selbst aktiv zu werden.

Ja, Jagd ist weiter für mich ein Hobby. Familie und Beruf sind mir wichtig. Trotzdem versuche ich, alles unter einen Hut zu bringen. Sitze bei Regen im Weizen, schlage mir die Nächte auf sauen um die Ohren, halte mich an die Freigaben und erledige alle anfallenden Aufgaben. Habe aber einen sehr tollen Pächter, der mich im richtigen Maße anleitet und gleichzeitig Freiraum für eigene Erfahrungen lässt. Das ist (nach meinen bisherigen Erfahrungen) aber ein Sechser im Lotto. Soziale Fähigkeiten, die auf beiden Seiten zusammen passen, sind da Grundvoraussetzung.

Ob also jemand zu einem Pächter oder Jagdgelegenheitensucher passt, entscheidet sich doch in der Praxis. Wenn nun die Bewerbung/Ausschreibung schon den tatsächlichen Umständen entspricht und nicht eine 08/15-Floskelansammlung ist, dürfte der erste Schritt schon getan sein um das Passende zu finden.
 
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Wie soll man Deine Worte interpretieren ?
Ihr sucht Jungjäger findet aber keine ?
Ja. Seit über 5 Jahren. Unser ältester Mitjäger ist über 80...einen JJ der Forstwirt lernt haben wir gefunden. Nachd er Ausbildung ist ein Forstdtudium vorgesehen, dann ist er vermutlich wieder weiter weg...in den umliegenden Revieren sieht es mit Nachwuchs auch nicht besser aus.
 
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Ich bin aus meiner alten Heimat hier in die Gegend gezogen, meine Frau hat vor einigen Jahren den Jagdschein gemacht. Wenn ich mir anschaue, wie die KJS und der Hegering beim Auftauchen neuer Gesichter reagieren kann es auch einfach sein, dass die schlicht keine Lust darauf haben und dann eben woanders zur Jagd gehen.

Immer daran denken, wenn man mit einem Finger auf andere zeigt, zeigt man mit vier Fingern auf sich selbst.
Verstehe Deinen Post nicht. Welche Gegend und welche KJS? Meinst Du nicht, dass Du ein bisserl viel verallgemeinerst?
 
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Ich bin aus meiner alten Heimat hier in die Gegend gezogen, meine Frau hat vor einigen Jahren den Jagdschein gemacht. Wenn ich mir anschaue, wie die KJS und der Hegering beim Auftauchen neuer Gesichter reagieren kann es auch einfach sein, dass die schlicht keine Lust darauf haben und dann eben woanders zur Jagd gehen.

Immer daran denken, wenn man mit einem Finger auf andere zeigt, zeigt man mit vier Fingern auf sich selbst.
KJS und Hegering sind keine Vermittler von Jagdgelegenheiten.
Bei uns werden nur Mitglieder eingeladen zu den Versammlungen. Nicht Mitglieder haben nichts im Verein zu suchen.
Ist wie in jedem anderen Verein, der Verein ist nur für seine Mitglieder.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8926

Guest
Ich lese hier wie immer ganz viele Berichte wie unbrauchbar alle sind aber wenig konkretes. Erstellt doch eine Art Fragebogen/Bewerbungsbogen der auszufüllen ist wenn nach einer Jagdgelegenheit gefragt wird. Das würde viel Geläster ersparen und die nötigen Infos wären vorhanden.

Das wird so nix. Das Wichtigste bei der Jagd ist Vertrauen. Die Ausführungen von @cast machen durchaus Sinn. Jagd ist kein Hobby wie Fußball, Skifahren oder Halma und kostet ungleich mehr an Zeit, Energie und Kohle. Da sollte man sich der Sache schon sehr sicher sein und sich vorher bereits den Weg geebnet haben. Ich z.B. hatte da ein unbeschreibliches Glück, da ich seit Kindesbeinen an gesegnet bin und nach Herzenslust schon immer mitgehen durfte. Als Kind war das ein Traum und es zog mich immer mit nach draußen. Als Jugendlicher hatte ich dann allerdings andere Faxen in der Birne. Mit Anfang 20 kam dann der Drang zurück und trotzdem musste ich daheim erst einmal wieder "beweisen", dass es mir Ernst war in Sachen Jagd. Dann bin ich wieder zwei, drei Jährchen ohne Schein mitgegangen und half mit, bei allem, was das Revier so hergibt an Arbeiten. Dann kam mit Mitte 20 der Schein. Da bin ich einfach so durchgelaufen, so ganz ohne Mühen. Jetzt bin ich 38 und jagdlich da angekommen, wo ich es mir vorstelle.

Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte ist, dass zu einer vernünftigen und länger anhaltenden jagdlichen Beziehung etwas mehr gehört, als ein Bewerbungsbögchen mit Name, Anschrift und ein ein wenig Blabla...
 
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Auch dann weißt Du nicht einzuschätzen ob Du grad in die (für Dich) "falsche" Ecke reingeschnuppert hast.

@Fex hat mit seiner bewussten Mischung an Begehern, die einfach unterschiedlich viel bringen können, in meinen Augen fast den Königsweg. (y)

Ich hab selber schon die verschiedensten beruflichen Situationen erlebt, vielleicht sehe ich die Welt deswegen etwas anders als viele mit ihren Erwartungshaltungen.
Welcher Erwartungshaltung meinst Du?
Anforderungen bei uns:
JES, 4-5 St. Rehwild im Jahr, können auch mehr werden, Damwild als WW nach Absprach
Sauen und Raubwild soviel wie man bekommt,
Niederwild wird zusammen bejagt, Hund kann mitgebracht oder auch ausgebildet werden
alles unentgeltlich
gegen Mithilfe im Revier, eigentlich das übliche
Blühstreifen anlegen, Hochsitze bauen, Freischneiden, Wild zerwirken und vermarkten helfen, wenn möglich. Freie Zeiteinteilung, nicht jedes WE, Familie geht vor.
Gehen die Sauen zu Schaden, sollte man auch mal da sein.
Wenn ich da eine meine JJ Jahre denke, ist das schon fast paradisisch ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Ja. Seit über 5 Jahren. Unser ältester Mitjäger ist über 80...einen JJ der Forstwirt lernt haben wir gefunden. Nachd er Ausbildung ist ein Forstdtudium vorgesehen, dann ist er vermutlich wieder weiter weg...in den umliegenden Revieren sieht es mit Nachwuchs auch nicht besser aus.

Das ist bitter. Darf ich mal fragen welche Gegend ganz grob das ist ?
 

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