Ist Wild Bio

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Bio ist keine Aussage über die Produktqualität!
Es geht lediglich um die Prozessqualität!
Wobei sehr fraglich ist, wo die Prozessqualität ist, wenn die Winzer ihre Böden mit Schwermetallen anreichern...

Das Biozertifikat sagt aus, dass du einen Zertifizierer bezahlt hast, der dich meist einmal angekündigt besucht und der dann zu der Überzeugung kommt, dass du die Regeln eingehalten hast. Das ist vor allem eine Prüfung am Schreibtisch. Es wird geguckt, ob die Belege und eigene Ernteaufzeichnungen soweit plausibel sind und von den Lieferanten ebenfalls ein Biozertifikat vorliegt. Dann guckt man sich ganz kurz die Tiere an. Da dürfen gewisse Prozentsätze an komisch aussehenden nicht überschritten werden (Was dann wäre, kann ich aber nicht sagen). Dann guckt man sich ganz kurz einige Flächen an. Die sollten halt nach Bio aussehen, also nicht zu sauber.

Der Geschmack wird nicht überprüft!

Ohne jetzt selbst ein Widerkäuer zu sein, würde ich behaupten, dass dt. Weidelgras schmeckt immer gleich. Ob mit oder ohne Zertifikat.
Vielleicht schmeckt es konventionell sogar besser?
Schmeckt kranker Wein besser als gesunder? Schickst du deine Kinder zum Arzt? Dort gibt's ganz viel böse Chemie! Sie wären doch ohne Chemie viel besser dran.

Wenn du als Erzeuger auf den Geschmack wert legst, kannst du dir die ganze Zertifizierung sparen. Dann könntest du aus den geschmacklich besten Dingen aller Anbauverfahren wählen. Das Biolabel ist nur Werbung. Klappt ja, wie man hier sieht, weil ganz viele Menschen eine total falsche Meinung/Überzeugung/Religion darüber haben, was eigentlich dahinter steckt.
 
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Es hat schon ein bißchen was von Autismus wenn man die eigenen Parolen in verschiedener Form und Zusammensetzung wiederholt, ohne auch nur einen Futz auf das Geschriebene der Anderen einzugehen.
Aua!

Vorsicht Falle!

Bei mir wurde vor 10 Jahren die Verdachtsdiagnose Autismus gestellt, nach längeren Untersuchungen wurde dieser Verdacht bestätigt. Dadurch wurde mir dann endlich eine Erklärung gegeben warum ich diese Unfallneigung habe und mich nur sehr schwer in normalen Firmenstrukturen einleben kann mit mehr als fünf Mitarbeitern. Ich bin ein spätdiagnostizierter Autist mit Asperger-Syndrom.

Autismus ist eine Entwicklungsstörung die vielfältige Folgen und Probleme mit sich bringt. Z. B. auf der emotionalen Ebene, als Autist reflektiere ich die Emotionen meiner Mitmenschen auf sie zurück, das ist für "Vorgesetzte" und "Kollegen" äußerst frustrierend, da eine Appellative und Beziehungsebene/Selbstkundgabe Argumentation bei mir keinen Erfolg zeitigt. Nur Argumentationen auf der Sachebene funktionieren. Es gibt auch noch diverse andere Dinge die bei mir nicht so funktionieren wie bei anderen, Lügen z. B. und ich kann es nur schwer ertragen aus meiner täglichen Routine herausgerissen zu werden. Wobei meine Routine wechselt, ich bin weder blind noch bin ich ein Idiot - ich habe ein Fachstudium abgeschlossen und zumindest beim letzten IQ-Test war noch alles in Ordnung.

Wir reden hier zum Teil über eine subjektive, personenabhängige Empfindung - Geschmack. Dieser ist wissenschaftlich weder exakt quantifizierbar noch ist dieser genormt. Es gibt nicht ohne Grund sogenannte Geschmackslabore und Verkostungen damit festgestellt wird ob eine Speise noch innerhalb der Toleranz ist.

Jemanden aufgrund der Tatsache, dass er sich an Fakten orientiert - diese sind auch durchaus im Internet ohne großen Aufwand zu finden, genauso wie andere Sachartikel betreffend die Landwirtschaft - als Autisten zu bezeichnen ist als ob man das Kind mit dem Bade ausschüttet. Und noch nicht einmal im sprachlichen Sinne sondern faktisch.

Man macht es sich damit leicht, man diskreditiert den anderen. Man denkt noch nicht einmal darüber nach, ob man damit nicht eventuell bei anderen Menschen auf ein argumentatives No-Go stößt.

Meine Autismus-Störung hat einen großen Anteil an meiner Schwerbehinderung, bei bestimmten Situationen kommt es zu einem Overload mit all den bekannten Folgen. Trotzdem bin ich, anders als viele andere Betroffenen, in der Lage ein einigermaßen normales Leben zu führen. Ich konnte, trotz vieler Irrungen und Wirrungen einen für mich gangbaren Weg finden, der mir zumindest zu einem normalen Arbeitsleben verholfen hat - ungefähr 80 % der Menschen mit dieser Diagnose haben das nicht.

Bitte beim nächsten mal ein wenig mehr darüber nachdenken was man schreibt, bevor man meint man hat mit einer Aussage des Pudels Kern getroffen. Danke.
 
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Gelöschtes Mitglied 25014

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Bio oder nicht ist wie Blaser oder nicht.

Nein. Es kann sich jeder mal die Richtlinien z.b. der ökologischen Schweinehaltung ansehen und dann entscheiden was besser ist.
Das gleiche gilt für den "schwermetallbelasteten" ökologischen Weinbau.
Obstbau,Gemüseanbau dito.
Die Regeln sind für alle abrufbar.

Generationen vor BASF und Co. müßten ja komplett ruinierte Landschaften hinterlassen haben.
Ein einzelner in der Endlosschleife gefangener "Biobauer" stellt noch keinen Maßstab dar.
 
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Ich kaufe viel aus konventioneller Schweinefreilandhaltung. Ist halt besser (für das Schwein, nicht für das Grundwasser! Für das Grundwasser ist das anders herum.) als konventionelle Stallhaltung. Und es geht den Tieren dort nicht schlechter, als Bioschweinen, sondern wahrscheinlich sogar besser, weil ihr Futter besser ist.
 
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Generationen vor BASF und Co. müßten ja komplett ruinierte Landschaften hinterlassen haben.
Haben sie!
Lüneburger Heide ist noch das berüteste Beispiel. Hungersnöte gab es noch im 20. Jhd! Das war alles 100%ige Biolandwirtschaft!
Es war alles kompletter Raubbau. Am Wald, am Grünland, jeder Quadratmeter wurde genutzt um Nährstoffe zu den Ackerböden zu verschleppen.

Wenn man natürlich glaubt: "früher war alles besser", dann ist man da in einem Irrglauben gefangen.

Auch wenn ich nicht zur Demo fahre, die Bauern haben wirklich recht, wenn es um die neue düvo geht. Das vernichtet die Arbeit von Generationen an der Bodenfruchtbarkeit.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

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Haben sie!
Lüneburger Heide ist noch das berüteste Beispiel. Hungersnöte gab es noch im 20. Jhd! Das war alles 100%ige Biolandwirtschaft!
Es war alles kompletter Raubbau. Am Wald, am Grünland, jeder Quadratmeter wurde genutzt um Nährstoffe zu den Ackerböden zu verschleppen.

Wenn man natürlich glaubt: "früher war alles besser", dann ist man da in einem Irrglauben gefangen.

Auch wenn ich nicht zur Demo fahre, die Bauern haben wirklich recht, wenn es um die neue düvo geht. Das vernichtet die Arbeit von Generationen an der Bodenfruchtbarkeit.

Wie alt bist Du ? 12 ?
Im Obstbau wurde früher Bleihydrogenarsenat ( eine Verbindung aus Blei und Arsen) eingesetzt. Das wurde dann durch Dichloriphenyltrchlorethan ersetzt.
Die Wirkungen kennst Du als Landwirt ja sicher.
Es ist die konventionelle Landwirtschaft die uns die letzten Hundert Jahre massive Umweltprobleme mit ungeahnten Folgen beschert hat nicht der ökologische Landbau.


 
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In Deutschland wurden von 1905 an Versuche mit Arsenpräparaten für den Obst- und Weinbau durchgeführt. Die Königliche Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau Geisenheim fragte 1906 beim Kaiserlichen Gesundheitsamt in Berlin wegen der Zulassung von „arsensaurem Blei“ an, was dieses jedoch ablehnte.

Im ersten Pflanzenschutzmittelverzeichnis der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft, das 1920 erschien, war auch Arsen aufgeführt. Bleiarsenat wurde zunächst im Obstbau verwendet, wo man es wegen der guten Haftfähigkeit und Pflanzenverträglichkeit, aber auch wegen seiner „Schwebefähigkeit“ (geringe Neigung zum Absetzen) in der Spritzbrühe schätzte. Vor einer Zulassung von Bleiarsenat im Weinbau gab der Reichsausschuß für Weinforschung 1926 mehrere Studien zur Prüfung seiner Eignung in Auftrag. Dabei fielen die hohen Bleirückstände auf (Wein 0,5 – 9 mg Pb/l, Trester 8 – 14 mg, Rappen 106 mg, Weinhefe 207 mg Pb/kg). Der Unterausschuß für Schädlingsbekämpfung des Deutschen Weinbauverbandes sprach sich daher im November 1927 statt für eine Zulassung für ein Anwendungsverbot aus. Das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft ordnete bereits im Frühjahr 1928 ein Verwendungsverbot[8] für bleihaltige Verbindungen und deren Zubereitungen im Weinbau an.[9] Im Obstbau scheint Bleiarsenat auch in Deutschland noch bis etwa 1960 verwendet worden zu sein.[5]

Quelle: Wikipedia...

DDT wurde nicht nur in der Landwirtschaft intensiv genutzt sondern auch in anderer Anwendung. Unter anderem versuchte man bis in die 70er Jahre damit Parasiten und Krankheitsvektoren zu bekämpfen.

Heutzutage haben nicht wenige Leute eine nicht unbegründete Angst das bestimmte Seuchen die durch Insekten übertragen wurden wiederkommen. Oder sich sogar weiter Ausbreiten. Ähnliche Folgen wie bei uns mit dem Massenauftreten von Zecken und die damit verbundenen Krankheitskomplexe.

Es ging Wildackerer aber hier um andere Probleme die zum Beispiel die Bodengare betreffen, unter anderem.

Obstbau ist immer noch ein anderes Thema. Und wenn man dann bedenkt, das zum Beispiel Äpfel, Litschies und Goji-Beeren aus China teilweise trotz Spritzung in Deutschland Bio Zertifiziert werden. Dann fragt man sich schon wie sowas sein kann. Oder nicht?
 
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Inwiefern? Du schwenkst ganz schnell auf Obst um.
Was ich oben sagen wollte ist, daß die Topleute "mega-bio" machen, weil es die Qualität verbessert und daß es evtl. für kleine Weine auch von Vorteil sein könnte, wenn man die Prinzipien anwendet die bei 3-4-stelligen Kannen benutzt werden. Logischerweise geht das aber nicht für 3€.
Die mir bekannten Winzer bei denen ich kaufe (Durchschnittspreise eher im zweistelligen €-Bereich / Flasche) und mit denen ich mich über Anbau unterhalte (alle in den Regionen Rheingau, Franken, Sachsen) orientieren sich zwar an Bio-Prizipien, setzen aber, wenn nötig, auch konventionelle Dünger und Pflanzenschutzmittel ein. Dies aber tunlichst minimal, da es letztlich auch Geld kostet. Und das ist dann wirklich ökologisch, wenn das ökonomische betrachtet wird - der sparsame Mitteleinsatz.

Wollte die Politik wirklich etwas positives bewirken, so würde der 5G Ausbau auf dem Land massiv voran getrieben, da man mit "big data" den Einsatz von Pflanzenschutzmittel um bis zu 90% reduzieren kann und auch den Düngereinsatz massiv zurückschrauben kann. Geht aber nur mit cm-genauer Satellitennavigation und massiver Datenerhebung (wo ist was gepflanzt, was ist befallen, wo ging welcher Niederschlag runter...).
Es wird, v.a. von Politik und Medien, stets so getan als ob Landwirte Spaß daran hätten mit Dünger und Pflanzenschutz nur so um sich zu werfen (kostet ja alles nichts).

Noch ein Beispiel eines mir bekannten Nebenerwerbswinzers mit 5ha Anbaufläche. Der Einsatz von Pferdemist als Dünger wird ihm jetzt verunmöglicht, da er erst eine teure Betonwanne bauen müßte, dazu noch Auflagen zur Analyse von Boden und Pferdemist auf Inhalte...
Ergebnis: Abkehr vom Mist als Dünger (ist das nicht ein hervorragender Nährboden für Insekten?) und Einsatz von Kunstdünger...
Mit solchen Auflagen zerstört der deutsche Staat die kleinbäuerlichen Strukturen.
 

die

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Genau! Aber nicht das Biozertifikat! Das schmeckt nicht!
Tut mir Leid, daß ich persönlich wurde. Ich versuche mich zu bessern.

Ich denke, daß man auch vortrefflich an einander vorbei reden kann, v.a. wenn man unterschiedliche Definitionen hat, was denn Bio überhaupt ist.

Mir geht es auch überhaupt nicht darum anzuzweifeln, daß mit dem Label Schindluder getrieben wird, oder daß es irrsinnige, kontraproduktive Verordnungen gibt. Gut gemeint ist halt noch nicht gut gemacht.

Ich argumentiere ja aus der Sicht des Verbrauchers. Von der Landwirtschaft habe ich keine Ahnung. Was wollen denn viele Verbraucher die Bio nachfragen? Sie wollen Lebensmittel die sie nicht krank machen sondern gesund, wenn wir den geschmacklichen Aspekt mal beiseite lassen.

Und die kaufe ich dort, wo ich glaube, daß dieser Wunsch am ehesten erfüllt wird. Deshalb kaufe ich nicht in den gängigen Supermärkten und wenn ich mal muss, dann dort eben Bio. Ist in dem Fall aber eher eine statistische Entscheidung, da ich den dortigen Bio-Produkten im Sinne meiner Forderung oben nicht vertraue. Will ich das höchste Maß an Kontrolle haben, dann muss ich halt selber anbauen.
 
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Noch ein Beispiel eines mir bekannten Nebenerwerbswinzers mit 5ha Anbaufläche. Der Einsatz von Pferdemist als Dünger wird ihm jetzt verunmöglicht, da er erst eine teure Betonwanne bauen müßte, dazu noch Auflagen zur Analyse von Boden und Pferdemist auf Inhalte...
Ergebnis: Abkehr vom Mist als Dünger (ist das nicht ein hervorragender Nährboden für Insekten?) und Einsatz von Kunstdünger...
Mit solchen Auflagen zerstört der deutsche Staat die kleinbäuerlichen Strukturen.

Boden- und Gülle- beziehungsweise Mistanalyse muss man so oder so ständig. Genauso wie Silagebeprobung nach Nährwerten.

Gehört schon seit Jahren zum Handwerkszeug. Ich nehme auch regelmäßig Proben, stelle Schadbilder fest und so weiter. Du musst Dir als Landwirt einen Überblick verschaffen was auf Deinen Flächen los ist, was da wächst und was für Maßnahmen Du über das Jahr einplanen musst.

Grünland wird im Herbst auf Tipula gescreent. Im Herbst/Winter ziehen wir auch Bodenproben. Im Februar/März wird die erste Unkraut/Ungräser Zählung durchgeführt - Stichprobenartig.

Wahrscheinlich bekommen wir über die nächsten Jahre, aufgrund der klimatischen Veränderungen eine weitere Nutzpflanze als Viehfutter. Hirse.

Halte ich als Anbaupflanze durchaus für gut für die Umwelt, da Hirse auch hiesigen Vögeln durchaus als Nahrung dienen kann und auch für Biomassebilanz nicht die schlechteste Anbaupflanze ist.
 
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die

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....dass dt. Weidelgras schmeckt immer gleich. Ob mit oder ohne Zertifikat.
Vielleicht schmeckt es konventionell sogar besser?
Weiß ich nicht. Habe es noch nicht probiert.
Es gibt in Singen aus meiner Sicht einen der Top 3 Käseläden in Deutschland. Der Eigentümer hat mir mal erklärt, dass seine Lieferanten nicht nur das allerbeste Heu/Kräuter versuchen zu produzieren, sondern, daß sie sogar das getrocknete Heu nur vorsichtig rollen damit so wenig wie möglich bricht. Warum? Weil das aus Erfahrung die Ziegenmilch und den daraus resultierenden Käse verbessert.
Vielleicht schmeckst Du es nicht, oder der Unterschied ist Dir den Preis nicht wert, aber Du könntest ja trotzdem würdigen, daß es eben nicht egal ist.

Schmeckt kranker Wein besser als gesunder?
Ich habe für mich festgestellt, daß ich das Zeug von den Wein-Bio-Freaks einfach besser vertrage. Soll heißen: ich kann deutlich mehr trinken ohne mich am nächsten Tag wie ein ausgewrungenes Handtuch zu fühlen. Ist das kein Grund?:)
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Wieso argumentierst Du so schwarz/weiß. Arzneimittel haben immer Nebenwirkungen und das kann man ignorieren oder versuchen den Einfluss zu minimieren. Jeder ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich.
 

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