Suhler Drilling Fan-Gruppe

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Bei meiner S&S M54 hat der einbauende BüMa Suhler Schule die hinteren Rasten poliert - aber sicher stehen lassen. Muss man können.
 
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Bei Krieghoff sind auch beide Abzüge mit Stecher, geht aber auch uneingestochen. Aber hier soll es ja weiter mit Drilling gehen.
Ich suche noch einen, kann man beim Trumpf den Abzugsbügel wechseln? Mir gefällt das Plastik nicht, will da Stahl oder Horn haben. Was kostet so ein Austausch ca?
 

steve

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Der Abzugsbügel ist bei klassischen Drillingen mit zwei Schrauben befestigt. Dementsprechend kostet das das Ersatzteil aus der gut sortierten Büchsenmacher-Grabbelkiste und die Arbeitszeit um zwei Schrauben zu lösen und wieder reinzudrehen. Eventuell kommen noch minimale Anpassungen hinzu. Aber mehr als 60-80€ würde ich da insgesamt nicht erwarten. Viele alte Trumpf haben auch gleich Stahl oder Horn.
 
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Dann will ich @steve mal ergänzen:
Ein neuer Bügel aus echtem Horn ist kaum zu bekommen und als reine Handarbeit "aus einer vollen Platte Horn" kaum zu bezahlen.
(Schwarzes) Kunsthorn wird in Form vorgegossener Rohlinge gehandelt (ca.25.- wenn ich mich recht erinnere) und muss dann zugeschliffen/eingepasst und mit Bohrungen für die Schrauben - die auch zugepasst werden müssen - versehen werden. Danach sorgfältige Politur des Teils.
Durch einen Büchsenmacher angefertigt unter Berücksichtigung der Arbeitszeit/der Materialien mindestens 150.-
PS: beachte, dass die Gewindelöcher für Stahl- oder (kunst-) Horn im Bodenblech der Basküle verschieden angeordnet sind!
 
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So, er ist endlich da. Nach ein paar Gesprächen mit meinem Büchsenmacher und dem Verkäufer habe ich mir jetzt einen Suhler Drilling der Fa. A.W.Wolf im Kaliber 12/70 und 7x57R zugelegt - etwas lieber wäre mir zwar noch die 8x57IRS gewesen, aber im Endeffekt bin ich mit der 7x57R auch sehr zufrieden (randlose Kaliber kamen nicht in Frage). Montiert ist aktuell ein Schmidt&Bender 3-12x50 Abs.4 auf einer SEM.

Der Zustand ist soweit in Ordnung - Gebrauchsspuren sind natürlich vorhanden, immerhin hat er auch nun fast schon 50 Jahre auf dem Buckel (1973). Ein leichtes seitliches Spiel ist da, aber das lässt sich recht wohl recht einfach beheben und dann weiß ich zumindest genau was ich habe bzw. was gemacht wurde (der Drilling wurde wohl noch nie neu gedichtet).

Sobald mein Custom 98er fertig ist kommt der Drilling dran und wird etwas aufgehübscht: Der Macken werden aus dem Schaft geschliffen, eine dickere Schaftkappe kommt dran (als Schaftverlängerung für meine Größe), evtl. ein anderes Pistolengriffkäppchen (weiß nur noch nicht was, aber das Kunststoff-Teil gefällt mir nicht), die SEM wird gegen eine Hebelschwenkmontage getauscht und damit wird dann mein Lieblings-Glas (Zeiss Diavari-ZM Oktagon "150 Jahre Zeiss" 2,5-10x48 T*, s.u.) montiert. Das Glas ist aktuell noch auf meiner Blaser ES70 montiert, die aber für den Drilling weichen wird.

Drilling_Original_001.jpeg

Drilling_Original_002.jpeg

Drilling_Original_003.jpeg


Zeiss Diavari-ZM Oktagon "150 Jahre Zeiss" 2,5-10x48 T*:
Blaser_ES70.JPG

Besten Dank auch an @Wandersmann für die Literatur-Empfehlung zur Firma A.W.Wolf, der Artikel ist wirklich sehr interessant und ausführlich.
...und wen die Firmengeschichte etwas weiter und außerhalb des Forums interessiert möge z.B. den Artikel "Halbstaatlich war nicht Halbprivat" - Fa. Albert Wilhelm Wolf, lesen in Hans-Jürgen Fritze's Buch"Suhl - Heimat der Büchsenmacher", DWJ-Verlag, 1.Azufl. S. 324 - 339.
 
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Ich würde da nicht soviel Geld versenken. War das Spiel bekannt? Nun wird die Waffe teuer…
Verlängerter Schaft… wahrscheinlich als Flinte benutzt..
 
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@AlbertanLuger dass ein 50 Jahre alter Drilling mal gedichtet werden muss war mir klar (und er müsste nichtmal zwangsläufig weil kaum Spiel da ist), eine neue Welle einpassen lassen ist aber weder ein Hexenwerk noch teuer. Schlimmer hätte ich es gefunden, wenn er vorher schon mal dilettantisch gedichtet worden wäre.

Und die Geschichte mit der SEM: Ja, auch das war mir klar, aber einen Drilling nach meinen Vorstellungen zu finden, der dann zufällig noch eine Hebelschwenkmontage drauf hat wäre dann doch eher utopisch gewesen. Auch wird er dadurch nicht teuer, nur teurer, ein großer Unterschied.

Mit Sicherheit wurde damit auch viel Schrot geschossen, aber was ist denn schlimm dran? Dafür ist er ja gemacht worden und die Läufe innen sehen absolut super aus. Auch bei mir wird viel Schrot damit geschossen werden - für mich ist ein klassischer Drilling nunmal eine Querflinte mit zusätzlichem Kugellauf und so wird er bei mir dann auch verwendet.
Wenn er tatsächlich massiv als Flinte genutzt wurde und dann nach 50 Jahren nur so wenig Spiel hat, dann ist das doch super - dann sollte er bei mir ja nochmal 50 Jahre durchhalten und dann wird er eben wieder gedichtet.
 
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Unbedingt immer dichten lassen, selbst mit minimalen Spiel. Sonst geht alles schneller den Bach runter als einem lieb ist.
Untersuche die Laufhaken gründlich an Scharnier und Keileintritten ob da mal rumgedoktort wurde.
 
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Unbedingt immer dichten lassen, selbst mit minimalen Spiel. Sonst geht alles schneller den Bach runter als einem lieb ist (...)
Sehe ich genauso, deshalb mache ich es ja jetzt auch schon, obwohl es prinzipiell noch nicht nötig wäre. Der wird jetzt ordentlich fertig gemacht und hat dann hoffentlich noch ein langes Leben vor sich.

(...) Untersuche die Laufhaken gründlich an Scharnier und Keileintritten ob da mal rumgedoktort wurde.
Das habe ich schon und mein Büchsenmacher ebenfalls. Das meinte ich ja damit, dass es mir lieber ist, dass der Drilling nach 50 Jahren jetzt etwas Spiel hat, als wenn er schonmal dilettantisch gedichtet worden wäre.
 
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@boris0815 Was genau davon? Die Montage zu ändern, das Zeiss-Glas oder die Blaser zu verkaufen? Und warum?

Das montierte S&B 3-12x50 unterscheidet sich von der optischen Leistung her kaum von dem 2,5-10x48 Zeiss ZM und ist auch ähnlich alt (Markteinführung 1992). Was also soll es bringen, es durch einen wenigstend 300 € teuren Umbau durch das 2,5-10x48 zu ersetzen und dadurch die SEM zu zerstören, die sicherlich 1.000 DM gekostet hat und heute 1.000 € kosten würde? Sinnvoll wäre das allenfalls, wenn der Augenabstand des S&B absolut nicht passt. Überdies hat die SEM bei Drillingen durchaus einen Vorteil gegenüber einer Schwenkmontage. Dadurch, dass zwischen den Eingrifflöchern der Vorderbasis eine "Furche" ist, verdeckt die Montage die Schiene nicht, man kann bei abgenommenem Glas sauber da drübervisieren. Eine Schwenkmontagebasis lässt sich dem gegenüber nicht schienenbündig einbringen. Ich würde daher nur das Glas zu Schmidt & Bender schicken und ihm einen Service (=neue Dichtungen) spendieren. Danach ist alles schick. Das Zeiss 48 kannst Du Dir ja in die Schublade legen. Wertverlust ist dabei nicht mehr zu erwarten.

Zur Dichtigkeit: hat der Verschluss nur dann Spiel, wenn man den Vorderschaft abnimmt und den Verschlusshebel nach rechts drückt oder schon, wenn man nur den Vorderschaft abnimmt? Wenn nur letzteres der Fall ist, würde ich den nicht dichten lassen. Das der Drilling wahnsinnig viel geführt ist, glaube ich auch nicht. Dafür sieht die Fischhaut noch zu gut aus. Spiel im Verschluss sollte daher eher von unsachgemäßer Handhabung kommen (Zuschlagen wie eine Klotür) und/oder von der Verwendung von Schrotpatronen mit sehr starker Ladung/Vorlage.
 
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@boris0815 dass sich die beiden von der optischen Leistung annähernd gar nicht unterscheiden ist mir schon bewusst, auch haben beide Absehen 4 (mein persönlicher Favorit). Wie du aber schon richtig vermutest passt mir der Augenabstand nicht und mit der dickeren Schaftkappe wird es noch schlimmer bzw. inakzeptabel. Daher - und weil ich das Zeiss als "Lieblings-Glas" natürlich nicht nur zum anschauen haben sondern es auch aktiv nutzen möchte - werde ich dann direkt das Zeiss montieren lassen.
Der Vorteil der Furche bei der SEM ist mir schon bekannt. Meine Blaser ES70 wurde auch von SEM auf Hebelschwenkmontage umgebaut und dabei ist mir das nicht so negativ aufgefallen, da die vordere Base der Montage sehr tief/flach baut. Grundsätzlich habe ich auch nichts gegen eine gut gemachte SEM, nur wird die Montage da ja auch nicht günstig und die Bedienung liegt mir bei der Hebelschwenkmontage besser.
Bzgl. der Dichtigkeit ist es tatsächlich so, dass es nicht gemacht werden müsste, aber ich wollte sie schon ordentlich fertig machen.
 

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