Da muß ich widersprechen. live und in Farbe hat der Mann eine extreme Breitenwirkung. Insbesondere beim weiblichen Teil der Bevölkerung. Du und ich und unser Umfeld sind nicht repräsentativ. Wenn der sich á la Lesch hinstellen würde und die naturnahe Forstwirtschaft erklären, sie würden ihm an den Lippen hängen. Problem erledigt.
Das Problem ist blos, dass K. wohl eher mit dem anderen Vogel, den ihr auch so gerne habt (also den, der in seiner aktiven Zeit den Urnenwald ähh Friedwald zukunftsfit mangagte), einen naturnahen Film mit bäumekuschelnden Medidativen drehen würde, als für naturnahe Forstwirtschaft zu plädieren, denn der will Quote und nicht Bildung.
Zu deiner Antwort auf meinen anderen Post zwecks Zielkonflikt. Das habe ich schlecht formuliert und du deshalb missverstanden. Mir ging es hier eher um eine medial wirksame Darstellung, um diesen Zielkonflikt einer breiten Öffentlichkeit verständlicher zu machen, weil er dort nämlich gar nicht als solcher wahrgenommen wird. Ankommen und hängen bleiben tut nur das, was z.B. der Urnenförster oder euer neuer Paradiesvogel aus der FH ...... lautstark in die Welt schreien. Im Inland ist das wieder Wasser auf die Mühlen jener, welche die Brüsseler Ideen für gut befinden.
Der Zielkonflikt müsste auf der anderen Seite gar nicht zu Lasten einer nachhaltigen Nutzung gehen. Zumindest läuft das in der Schweiz anscheinend viel besser, wie bei uns.
Die haben seit ano domini ein "Forstpolizeigesetz", welches in seiner modernen Fassung heute unter der Fuchtel des Naturschutzes steht und trotzdem wird dort moderne Forstwirtschaft betrieben, insbesondere - und das finde ich interessant - vor dem Hintergrund, dass 98% des Waldes in privatem Besitz ist.
Man würde in der Schweiz wohl ganz schön rebellieren und plebiszitieren, wenn Nutzung unter vernünftigen Spielregeln bei Achtung naturschutzrechtlicher Belange nicht mehr ökonomisch sinnvoll gegeben wäre. Der Verbrauch an inländischem Holz je Einwohner ist in der Schweiz mit 0,92 m³ sogar deutlich höher, wie bei uns mit 0,76 m³.
Wir haben offensichtlich ein problematisches Verständnis von den Zusammenhängen und so braucht man jemand, der die Zusammenhänge erklärt, anstatt das Feld den Exoten zu überlassen.
Gut 30% der Fläche unseres Landes ist bewaldet und davon gehört fast ein Dittel dem Volk, also uns allen. Folglich ist klar, dass unterschiedliche Interessen gehört werden. Nur wo bleibt die Forstwissenschaft, die diesen Zielkonflikt transparent macht und das vorhandene Informationsdefizit der Öffentlichkeit beseitigt?
Noch nicht einmal der Deutsche Forstwirtschaftsrat, der elimentare Interessen zu vertreten hätte, tritt als "Aufklärer" in der öffentlichen Wahrnehmung auf. Würde man eine Umfrage machen, so käme wahrscheinlich raus, das 9 von 10 Bundesbürgern diese Institution gar nicht kennen.
Es gibt doch kein gesellschaftspolitisch relevantes Thema, wo nicht in schöner Regelmäßigkeit irgendeiner irgendwo in den Medien auftaucht und Probleme wälzt.
Bei unserem elementarsten, wichtigsten nationalen Rohstoff gleich nach Luft, Wasser und Strom schlafen alle bedeutenden Repräsentanten einen verdammt gesunden Schlaf.