Das ist aufwändig und auch nicht immer vollbefriedigend. Mir fällt aber keine bessere Alternative ein aber viele schlechtere.
Auch wenn es etwas aus dem Zusammenhang gerissen ist möchte ich gerne mal die Österreicher anführen. Nachdem eine Regierung nicht zustande kommt wird dort eine Expertenregierung eingesetzt. Also quasi eine Technokratie in einer Übergangszeit bis die Regierung dann doch funktioniert. Ein an sich gutes System, und es hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht.
Keine Regierung -> Experten
Regierung -> keine Experten
Zumindest die Wortwahl fand ich bei den entsprechenden Beiträgen dazu einfach köstlich!
Gesetze machen Parlamente, nicht die Justiz.
Es gibt Denker, die behaupten der Vosskuhle würde gerne Gesetze machen ;-)
Ein Abgeordneter, der jedes Rechtsgebiet bis zum letzten durchdrungen hat, für das er seine Hand hebt, den gibt es nicht. Deshalb gibt es die Fachausschüsse, die wiederum Gutachter hinzuziehen.
Bei diesem System kommt leider auch jede Menge Verstand, nicht nur Sachverstand, unter die Räder. In Regierung, Bundestag, Bundesrat und den Ministerien ist eine so übergroße Fülle an Verstand vorhanden, das bei solchen "Hinterzimmergeschachere" (do der dabei entstehende Eindruck bei manche Beobachtern) gar nicht zum Tragen kommt. Ich habe manchmal mit Ministerien zu tun, da kann man nur noch die Ohren anlegen wenn da die richtigen Leute anfange. Es gibt etliche, die mit Menschlichkeit, Verstand und Ahnung von der Sache zu Gesetzen beitragen könnten. Wenn man denen zuhört, bekommt man eine Ahnung von der Sache. Natürlich auch nicht unvoreingenommen, aber aus Praktikersicht.
Dank eines nicht vorhandenen Lobbyregisters können die Berater (es werden nicht nur unparteiische Gutachter hinzu gezogen) auch nicht immer als solche erkannt werden.
Und warum werden dann in den 3 Lesungen die Wortmeldungen eigentlich nur nach werbewirksam zu Protokoll gegeben und am Ende stimmen die Abgeordneten nicht nach ihrem Gewissen ab sondern meist gemäß Fraktionsvorgaben?! Und wenn dann noch alle mitwirkenden Parteien dem Gesetz ihren Stempel aufgedrückt haben wird das Ergebnis manchmal echt bizarr.
Roger Willemsen hat das in seinem Buch "Das Hohe Haus" schön beschrieben. Für manche "Fanboys" der deutschen Legislative (bzw. Gewaltenteilung allgemein) vielleicht etwas desillusionierend.