Kalibertrends ... 308, .30-06, .270 Win oder was?

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ich hab mir letztes jahr aus irgend einem grund eine Walther JRM gekauft in 9,3x64. ich hab die ttsx nicht zum fliegen gebracht, warum auch immer! die hdb schießen ordentlich aber ich hätte das geld lieber in eine andere büchse anlegen sollen da die JRM echt zickig ist was die sicherung angeht und leider auch dellen in die hülse macht wenn man mehr als zwei ins magazin packt.
ich hätte gerne eine Pfeifer SR2 in dem kaliber....
Mein ehemaliger 98er sowie meine 3 Mauser 66 in diesem Kaliber „schlucken“ alles erstaunlich und gleichmäßig gut. Es gibt regelmäßig gut erhaltene M66 in dem Kaliber.

Und bzgl. Bullpub wird es demnächst etwas neues aus der südwestlichen Ecke Deutschlands geben…
 
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Werter kalli.schrader-

Vor zehn Jahren sind nur noch wenige Büchsen für Patrone .30-06Sprf verkauft worden,
es war die Hochzeit der .308Win.

Das hat sich heute geändert zugunsten der Patrone 6,5Creedmoor.
Diese Aussage betätigte mir vor Kurzem ein namhafter Händler in Ostbayern, er hat Probleme,
die Waffen für .308Win abzustoßen.

Daß die Patrone .270Win nicht mehr Zuspruch findet, liegt hauptsächlich an der Unwissenheit
der Jägerschaft, und dem Unwillen der Schulen, welche genauso bescheiden lehren, und dem Handel, welcher lieber den begrenzten Lagerraum für drei oder vier verschiedene Patronen nutzt, denn den vielfachen Raum für allerlei Vielfalt zu unterhalten.

Die .270Win ist eine sehr gute Jagdpatrone, welche ein ausreichend schweres Geschoß auf
wirklich gute Geschwindigkeit befördert- sie ist unter gleichen Umständen der .308Win
dementsprechend überlegen.
Die ehrwürdige 7x64 ist wiederum der .270Win überlegen, weil bedingt durch den kürzeren Drall auch durchschlagstärkere, schwerere Geschosse auf gute Geschwindigkeit gebracht werden.
Beide Patronen wären ideal zum Verschuß der Kupfergeschosse um 130/140gr und brächten damit vorzügliche Geschwindigkeiten, sind aber aufgrund der Schalldämpfer-Welle und der seltsamen Eigenart, alles Wild nur von Hochsitzen und Kanzeln erlegen zu wollen, in der Verbreitung stark gehemmt.
Ich bilde keine Ausnahme- ich habe eine Repetierbüchse für 6,5Creedmoor auf LL435mm
kürzen lassen. Jedoch dient diese Büchse nur einem einzigen Zweck, und der ist in der Entfernung recht begrenzt.

Wie schon der Titel dieses Threads sagt unterscheiden sich die einzelnen Patronen innerhalb der Kalibergruppen großteils nur durch die Hülse.
Und als bekennender Vertreter des Credos "Geschwindigkeit tötet" sind mir Patronen, welche
mit als Standart anerkannten Geschoßgewichten je Kalibergruppe nicht die 900m/s erreichen,
eher etwas suspekt- mit entsprechend fest konstruierten Geschossen trage ich nicht allzu viel
Blei in den Wildkörper ein, und die notwendige Gewebezerstörung erfolgt eben durch die hydrodynamische Stoßwelle des Geschosses denn durch radial abscherende Bleifetzen.

Aber das sind nur meine Gedanken, welche im Gegensatz zu der (immer noch!) in Jägerkreisen florierenden Meinung steht, daß etwa die 7x64 prellt und schlägt wie Sau.
Statt die wahren Ursachen für dieses Verhalten zu beheben, wird die turmhoch überlegene Jagdpatrone als Ursache festgemacht.

Es ist also wahrlich kein Wunder, daß die Schwestern der .308Win eine solche Nachfrage erleben- sie tun dies jedoch nicht, weil sie überlegene Jagdpatronen sind.

derTschud
Es scheint lokale Unterschiede zu geben. Hier führt niemand eine 6.5 CM. Ich selbst kenne sie auch nur in der Theorie. Sie ist auch (noch) kein Stammtischthema. Aber vielleicht sind wir hier auch Hillbillies… 🤠
 
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Mglw verhalten sich unterschiedliche Waffen in 300 winmag unterschiedlich. Ich empfinde meine als vergleichsweise (bei zugegebendermassen nur zwei Vergleichen) harmlos… aber ich könnte niemals während des Schusses durchs Zielfernrohr das Stück weiter beibachten. Einfach technisch nicht. Vielleicht mit nem Sandsack auf den ZF 🤪
Meine .300 WinMag schiest sich mit Bremse wie eine .22er, da ist von rückstoß fast nix zu spüren, alles eine Frage des Gesamtsystems, meine .375H&H ist aufgrund der guten Schaftgeometrie auch lamfrom, die schiebt ein bischen ist aber gut zu kontrolieren und meine 3006 und meine 7x64 treten auch nicht, obwohl sie recht leicht sind.
 
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Eine Wunderpatrone ist sie sicher nicht.
Trotzdem habe ich eine. Da war der Grund aber, dass ich eine 6,5 wollte und die auserkorenen Waffen gab es halt nur in Creedmoor.
Ich hätte auch die Schwedin oder die 260 genommen...
42239122va.jpg
 
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Meine letzten beiden Anschaffungen waren Neuwaffen im Kaliber 7x64 und 8x68. Im nächsten Jahr werde ich mir aus Jux und Dollerei noch einen Lauf in 9,3x64 besorgen.

Für meine Jagdgelegenheiten ist die 7x64 perfekt. Die 8x68 habe ich mir für meine eine Woche Rotwildjagd im Jahr eingebildet. Außerdem wollte ich sie einfach haben.

Ich habe auch was in 308 und 3006, die ist sogar (noch) meine Hauptwaffe, aber das wird demnächst wohl alles verscherbelt.
 
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Mein ehemaliger 98er sowie meine 3 Mauser 66 in diesem Kaliber „schlucken“ alles erstaunlich und gleichmäßig gut. Es gibt regelmäßig gut erhaltene M66 in dem Kaliber.

Und bzgl. Bullpub wird es demnächst etwas neues aus der südwestlichen Ecke Deutschlands geben…
du meinst aber nicht den repetierer von dem schneider? oder?
 
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Unterschiede im Rückstoß bei verschiedenen Mittelkalibern dürften eher mit der Waffe (Gewicht, Schäftung, Balance etc..) zu tun haben als mit dem Kaliber selbst - v.a. wenn man vergleichbare Geschossgewichte wählt.
Vor allem.

Ein gutes klassisches Beispiel ist der leichte Winchester UHR Model 1894 der geladen mit der Patrone 30-30 Winchester, die wirklich keine brutale Patrone ist, einen spürbaren Schlag in die Schulter erteilt. Man braucht sich nur den dünnen Schaft anzuschauen um zu verstehen warum. Anderes Beispiel, vielleicht weniger bekannt, der sehr leichte Mousqueton Berthier Kaliber 8mm Lebel der wegen seinem Rückstoß Angst vielen französischen Rekruten eingejagt hat. Mein Bruder besitzt einen, ist halb so schlimm.
 
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Werter Lüderitz, werter Löffelmann-

Ich habe Ihnen beiden zugestimmt, weil Sie selbstverständlich beide recht haben.
Als eher sensibler Zeitgenosse (😆) spüre ich den steigenden Rückstoß bei der Laborierungsentwicklung durchaus. Und das umso mehr, als der Schaft einer Waffe eine
"deutsche" oder gar "bayrische" Form annimmt.

Aber auch hier habe ich schon Ausnahmen erlebt- eine von Roland Kessler gebaute Bergbüchse
für Patrone .30-06Sprf mit 165gr hat mich vor dem ersten Schuß völlig unnötig beeindruckt.
Schuß für Schuß wuchs aber die Begeisterung über das zahme Verhalten und die Präzision.
Ich vermute heute eine im Schaft verbaute Rückstoßdämpfung im Zusammenwirken mit
einer bestens gewählten Schaftkappe.

Werter kalli.schrader-

Sie sind mitnichten ein Hillbilly, denn die schießen die Creedmoor seit einer Dekade,
mit weiterhin steigenden Zahlen.
Natürlich macht Ihnen ganz gewiß niemand einen Vorwurf, daß Sie sich mit den Belangen der
Patronenwahl bisher nicht besonders beschäftigt haben, es gibt wirklich wichtigere Dinge im jagdlichen Alltag.

Ganz einfach gesagt haben auch bei der Frage der Patronenwahl annähernd beide Lager recht- eine Patrone, welche die notwendige Energie in den Wildkörper einführt reicht allemal, und wenn es dann noch Ausschuß bringt, ist ja alles wunderbar!

Die Nuancen in der Differenz benötigen jedoch ein gehöriges Maß an Beobachtungsgabe,
Materialkunde und eine Menge an erlegtem Wild.
So ist - bei annähernd identischen Verhältnissen in der Erlegung- die
6,5Creedmoor der .308Win in mehreren Belangen überlegen, wie die 7x64 in einigen Punkten
der .270Win überlegen ist.
Die Unterschiede sind für den Alltag tatsächlich annähern negligeable, es sei denn Sie sind
an allerbesten Ergebnissen interessiert oder führen ein strenges Regime gegen sich selbst.
Beide Punkte treffen auf "Patronisten" in besonderem Maße zu, Anteile schwankend.

Aber etwas Schelte habe ich doch:
Es ist nicht nötig, den Begriff "Hillbilly" zur Verortung des eigenen Standortes zu mißbrauchen, auch wenn ich Ihre Selbstironie darin eigentlich schätze.
Die meisten Hillbillies (stimmt das so?) haben mehr über das Schießen vergessen,
als ich in zehn Jahren darüber gelernt habe.
Und das ist ein trauriger Zustand, denn er ist auf das schrecklichste aller schrecklichen Wörter zurückzuführen: Mißtrauen der Volksvertretung.

Die geringe Wahrnehmung der "Mode"-Patrone 6,5CM etwa wird dadurch begrenzt,
daß viele der Jäger, welche sich gerne als "Praktiker" erhöhen, nicht allzu oft auf den Schießständen anzutreffen ist.
Die Praktiker haben den Vorteil, daß sie bereit sind, dem bekannten deutschen Munitionshersteller 4,50EURO (VIEREUROFÜNFZIG!!!) für eine Jagpatrone in den Rachen zu schmeißen- es ist klar, daß das Geld dann nicht für einen Schießstandaufenthalt oder gar regelmäßiges Training reicht.
Der "Forst" ist nicht so dumm- es wird dieselbe Patrone mit dem Schredder GECO TM verschossen, allerdings nicht ohne ein paar Patronen mit Kupfergeschoß im Rocksäckel zu haben, falls man in Beweisnot gerät.

Die recht flotte Patrone .270Win hat ihren Verwendungszweck und ihre Heimat gewiß eher
in der Norddeutschen Tiefebene, in den Höhenlagen und in der Hand der Reisenden, welche
diese Patrone für ihre Zwecke als bestens brauchbar erkannt haben.
Es ist also nicht gerade sinnvoll, ständig nur im eigenen jagdlichen Umfeld nach den verwendeten Patronen sich zu orientieren.

So habe ich vor neun Jahren die Schüler meiner zwölfköpfigen Jagdschulklasse nach den
zuerst zu erwerbenden Waffen befragt- neun der Aspiranten standen unter dem Einfluß jagender Familienmitglieder oder der örtlichen Jägerschaft.
Alle Neune antworteten mit "Drilling", eine Waffe, welche für das Erlernen des Schießens nicht gerade prädestiniert ist.
Das ist der Einfluß der Jägerschaft auf die Jungjäger.

Letztendlich bleibt es bei der Patronenwahl genau so, wie es die erfahrenen Foristen hier schon mehrfach erwähnt haben: Man arbeitet eine Liste mit Fragen zur Jagd ab.

Was ist das schwerste und widerstandsfähigste Tier, welches erlegt werden soll?
Was ist die maximale Distanz, welche überbrückt werden muß?
Welche Lauflänge ist als Minimum/Maximum möglich?
Muß ich wildbretschonend vorgehen oder bevorzuge ich maximale Wirkung?
Welche Geschoßkonstruktionen sind verfügbar, in Masse und in Diameter?
Welche Patronenhülse/-größe bietet mit dem gewählten Geschoß ausreichende Geschwindigkeit?
MIT WELCHEM MAXIMALEM DRUCK ARBEITET DIE GEWÄHLTE PATRONE?
(Druck macht Geschwindigkeit- Geschwindigkeit macht tot)

Erst dann kommen die rein waffenseitigen Überlegungen wie Verfügbarkeit, Robustheit, Präzisionsanforderungen.

Du meine Güte- ich mache besser hier Schluß...

derTschud, hat die Schaufel mit dem Rotzhadern getauscht

p.S.: Habe ich da eine Grinsekugel eigebaut? Tatsächlich...
 
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Werter wipi-

Haben Sie ihr Posting gelesen, bevor Sie es veröffentlicht haben?

"Macht was ihr wollt, ist mir scheißegal, braucht kein Mensch, hat hier niemand.
Hört nicht auf die Deppen im Forum, das sind allesamt Freaks."

Leck mich am Ärmel, Sie haben es heut aber wieder bitter nötig, was?

derTschud
Werter derTschud.

Offensichtlich haben oder wollten Sie meinen Beitrag falsch verstanden / verstehen. Ihre herabsetzende Würdigung meines Beitrages sollten Sie deshalb vielleicht noch mal nüchtern betrachten!

Zum Ausdruck bringen wollte ich, dass die vielen überdurchschnittlich bewanderten Experten in diesem Forum kein Spiegelbild der Jägerschaft sind und man deshalb sicher nicht verzweifeln muss, wenn man ganz viele Details zu Kaliber oder Geschoss nicht kennt.
Für die jagdliche Praxis reichen grundlegende Kenntnisse zu diesen Themen um mit der persönlichen Ausrüstung in deutschem Wald und Flur zu bestehen oder sich selbige auszusuchen.
Wer sich darüber hinaus noch Kenntnisse oder Fertigkeiten aneignen möchte soll dies einfach tun.

wipi
 
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Werter derTschud.

Offensichtlich haben oder wollten Sie meinen Beitrag falsch verstanden / verstehen. Ihre herabsetzende Würdigung meines Beitrages sollten Sie deshalb vielleicht noch mal nüchtern betrachten!

Zum Ausdruck bringen wollte ich, dass die vielen überdurchschnittlich bewanderten Experten in diesem Forum kein Spiegelbild der Jägerschaft sind und man deshalb sicher nicht verzweifeln muss, wenn man ganz viele Details zu Kaliber oder Geschoss nicht kennt.
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Wer sich darüber hinaus noch Kenntnisse oder Fertigkeiten aneignen möchte soll dies einfach tun.

wipi
Was soll auch schiefgehen, wenn jemand eines der oben genannten Kaliber oder ein anderes beliebiges Mittelkaliber kauft und einfach jagen geht, ab und an üben und gut ist. Auch wenn ich mich persönlich intensiver für Balistik interessiere, ist vieles davon im Jagdalltag belanglos.
 
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Werter derTschud.

Offensichtlich haben oder wollten Sie meinen Beitrag falsch verstanden / verstehen. Ihre herabsetzende Würdigung meines Beitrages sollten Sie deshalb vielleicht noch mal nüchtern betrachten!

Zum Ausdruck bringen wollte ich, dass die vielen überdurchschnittlich bewanderten Experten in diesem Forum kein Spiegelbild der Jägerschaft sind und man deshalb sicher nicht verzweifeln muss, wenn man ganz viele Details zu Kaliber oder Geschoss nicht kennt.
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wipi
Wozu dann in einem solchen Thread posten?

Tankdeckel auf, Zapfpistole rein bis sie von selber abschaltet. An der Kasse zahlen, Zündschlüssel/Starterknopf betätigen, Gang einlegen, dann rechtes Pedal.
So, damit wäre alles gesagt und alle Autoforen im Netz können abgeschaltet werden. :rolleyes:
 
Registriert
28 Jun 2018
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Werter wipi-

Hiermit bitte ich meine drastische Ausdrucksweise wenigstens teilweise zu entschuldigen,
denn ich kann das geschriebene Wort nicht mehr zurücknehmen, und möchte das auch gar nicht.

Ich vermute, die hier mitlesenden Jungjäger, Interessenten aller Altersgruppen und generell Fortbildungswilligen lesen in diesem Fachforum, in diesem spezifischen Thread nicht nach,
um über die Sinnlosigkeit der Patronenwahl belehrt zu werden, sondern um tatsächlich Meinungen über die Modewellen der Patronen und die gegebenen Vor- und Nachteile
der verschiedenen Konstruktionen zu erfahren.

Ich bin bereits der dritte Forist, der versucht, Ihnen das -mehr oder minder- schonend beizubringen, wie man sieht mit bescheidenem Erfolg.
Aber das liegt gewiß an mir.

Ansonsten hat unser werter Löffelmann wieder einmal das Pflasterl gestanzt, und zwar auf 200m.

derTschud
 

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