Kalibertrends ... 308, .30-06, .270 Win oder was?

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Werter grandveneur-

Ich habe über Ihre #1591 nachgedacht.
Auch hier möchte ich mit der Phrase "generell" relativieren.

Meiner Meinung nach hat auch die Jagd im Niederwildrevier mit gelegentlichem Vorkommen von Sau die Berechtigung, die Patronen entsprechend den Wildarten und den Jagdarten
gewählt zu werden.
Ich vermute, daß die beiden Arten Reh und Sau dem Großteil der deutschen Reviere bestens bekannt sind.

Erlauben Sie mir auszuholen: Ich war in einem sehr großen Wildveredelungsbetrieb beschäftigt
und hatte mit der Bewertung zu tun. Da ich große Sympathie für die Jägerschaft hegte und nicht die gebotene Knickrigkeit zeigte, konnte ich viel mit den Erlegern sprechen und beim Häuten
(Entschuldigung!) die entsprechenden Vergleiche ziehen.

Ich kam also durch diese Beobachtung zu dem Schluß, daß sich beide Hauptwildarten doch geringfügig unterscheiden (damals war ich noch nicht in der Jagdschule, die Wirkung der Geschosse war mir noch nicht ganz klar) und daß eine Spreizung oder Spezialisierung der Waffen und der Patronen sehr wohl Sinn macht.

Die Patrone .308Win aus LL510mm habe ich mit dem N-BT 168gr gefüttert, die Präzision aus der T3 war einfach "sportlich".
Aber die Wirkung bei Reh war nicht sehr konstant, die Fluchten lagen bei 7/10, die erhöhte Entwertung entsprechend 3/10.
Das führte zu dem Wunsch, ein festeres Geschoß mit höherer Geschwindigkeit zu verschießen,
und damit zu 2RECONs Entwicklung 7,62x57mm.
Im ersten Jahr wurde das N-AB 165gr verladen, danach das SS II 165gr, beide mit 915m/s statt den 810m/s der .308Win.
Damit habe ich nun eine wirklich universelle Patrone im Revers, ausreichende Geschwindigkeit
um Rehe schnell zu bannen (Fluchten 2/10, Entwertung 1-2/10 bei klassischem Blattschuß)
und bei der Sau die Sicherheit der tiefen Wirkung.

Da unsere paar Sauen gerade reichen um das Kraut fett zu machen, habe ich bereits vor dem Umrohren über eine hochspezialisierte Patrone für die Niederwildjagd an der langen Wiese nachgedacht, und mich für die .22-250AI/40° mit 75gr entschieden.
Diese Angelegenheit benötigt freillich eine DL1-203mm, aber das hat der Büchsenmacher für mich erledigt, es wurde ein entsprechender LW beschafft und eingerohrt.
Als Geschoß wurde wieder das SS II gewählt, eben die 75gr-Version, welche aus LL635mm
auf 1025m/s beschleunigt wird.

Werter grandveneur-

Gewiß kann ich mich als "Patronist" titulieren lassen.
Aber ich bin kein sehr guter Patronist, dafür habe ich wohl mehr Glück als Verstand.
Naja, die Sauen habe ich nur im November/Dezember und zur Schneeschmelze,
ich kann also leicht kalkulieren.

Meiner Meinung nach ist die "Rehpatrone" ganz und gar ein richtiges Konzept, welches nur
die Auswahl und Zusammenführung der besten Komponenten verlangt.
Mit der 22-250AI habe ich zwischen 100m - 250m die geringten Fluchten und die geringste Entwertung- also exakt das Ergebnis, das allgemein als Erstrebenswert erachtet wird.
Auch alles Raubwild und nicht wenige schwarze Vögel fallen, gelegentlich reißt halt ein Balg ein.

Freillich, der Bau einer Waffe kostet Geld und benötigt Geduld- aber diese Form der Spezialisierung ist meiner Meinung nach schon einen Gedanken wert.

Der nördliche Nachbar erlegt die Rehe mit 8x57IRS mit CDP und hat einen vorzüglichen Hund- welcher mir fehlt.
Der südliche Nachbar benutzt .308Win mit RWS DK und schwört darauf, obwohl ich schon Rehe von ihm zerlegt habe. Manchmal muß man schweigen.

Nein, da bevorzuge ich die Geschwindigkeit der spezialisierten Patrone mit sinngemäßen
Komponenten.

Im Übrigen gebe ich Ihnen aber zur starken, schnellen Patrone natürlich recht-
einer der Begeher meines Vaters hat als einzige Büchse eine R93 für Patrone .300WinMag,
verschossen wird eine Winchester-Laborierung mit dem N-AB 180gr bei rund 900m/s.
Die Wirkung auf Reh ist durchaus nicht zu wild, der Ausschuß hat fast immer um 40mm,
ist kreisrund und natürlich kaum unterlaufen.
Der Jägersmann wartet geduldig bis annähernd breitstehend und fädelt sauber mittig zwischen Schulter und Pansen ein.
Von der Wirkung auf schweres Wild brauchen wir nicht reden.
Wenn schon onemanonegun (dafür mag ich Büchsen zu sehr...), dann gleich gründlich.
Aber nicht eine "Glangtfüralles"-Durchschnitts-Patrone.

derTschud
 
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Es lies mir keine Ruhe... Ich habe mal in meine Statistik geschaut

Einige Rehe habe ich mit 8x57IS aus einer R93 erlegt. Ich habe eine Statistik geführt, da ich mal mit der RWS HIT Probleme hatte und ich es nachvollziehen wollte.

  • 48 Rehe erlegt, ca. 60% Pirsch, 40% dann Ansitz (die letzten 3 Jahre)
  • Nachsuche (>100m) = 0, Totsuche (>20m) = 10. Der Rest lag um den Anschuss.
  • Fehlschüsse (Weich, Lauf,....) = 0. Ich schiesse nur wenn es wirklich passt und selten > 100m. Nie spitz, schräg oder kunstvoll. Also wirklich fast immer so, dass es auf dem kürzesten Weg durchgeht. Auch "funke" ich nicht ins Unterholz, dh. immer freie Schussbahn.
  • gute TPL. Also, der Schuss lag da, wo er laut ZF sein sollte ca. 75%
  • schlechte TPL, Abweichung größer als Bierdeckel demnach 25%. Bei gut der Hälfte der Abweichungen konnte ich nicht mehr sagen warum. Die "schlechten" Schüsse waren fast alle über den Pirschstock.
  • bis auf wenige Male fast nie Hämatome
  • jetzt kommt es: gut 1/3 ohne Ausschuss und da gab es auch wildübergreifend kein Muster. Ich habe diese Woche eine Gais erlegt, Vollblatt mit Durchschuss. 3 Tage vorher ein 14 kg Kitz ohne Ausschuss und am selben Abend einen Dachs mittig mit Vollmanteltrefferbild. Alles gleiche Schachtel.

Erst 10 Rehe habe ich jetzt mit einer .222 erlegt (auch R93) nach Munitionsumstellung auf Sako Powerhead 2. Die Präzision ist deutlich besser, wobei fast alles vom Sitz aus erlegt wurde. Allerdings meine ich, dass die Entwertung größer ist, als bei der 8x57. Alle lagen aber im Schuss.

Erst 2 Rehe mit .308, Remington700 .308 auch Sako Powerhead 2. Das war die Entwertung schon ordentlich, Kammertreffer, aber die Rippen waren komplett hin. Schussentfernung war aber auch 50m (Doublette).

Deshalb finde ich die Diskussionen über das richtige Kaliber immer "sinnlos". Meine Reherfahrung sind nicht auf alles Wild übertragbar, stützen für mich aber meine These, das einzig Geschosstyp und Treffersitz bei einem "passenden" Klaiber ausschlaggebend sind.

Bei Sauen habe ich übrigens kein Muster. 20kg Frillis die 200m gehen (mit massivem Pirschzeichen) und Keiler die am Platz liegen und man Ein- und Ausschuss sucht. Sauen habe ich nur mit der 8x57 erlegt.

Reh ist sicherlich nicht Referenzklasse für Kaliberdiskussionen und mit der 8x57 würde ich auch nicht in Ausland oder Gebirge gehen. Aber alles in den Leistungsklassen oberhalb 308/8*57/3006 find ich für deutsche Verhältnisse übermotorisiert.
 
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Ich habe über Ihre #1591 nachgedacht.
Auch hier möchte ich mit der Phrase "generell" relativieren.

Meiner Meinung nach hat auch die Jagd im Niederwildrevier mit gelegentlichem Vorkommen von Sau die Berechtigung, die Patronen entsprechend den Wildarten und den Jagdarten
gewählt zu werden.
Ich vermute, daß die beiden Arten Reh und Sau dem Großteil der deutschen Reviere bestens bekannt sind.

Erlauben Sie mir auszuholen: Ich war in einem sehr großen Wildveredelungsbetrieb beschäftigt
und hatte mit der Bewertung zu tun. Da ich große Sympathie für die Jägerschaft hegte und nicht die gebotene Knickrigkeit zeigte, konnte ich viel mit den Erlegern sprechen und beim Häuten
(Entschuldigung!) die entsprechenden Vergleiche ziehen.

Ich kam also durch diese Beobachtung zu dem Schluß, daß sich beide Hauptwildarten doch geringfügig unterscheiden (damals war ich noch nicht in der Jagdschule, die Wirkung der Geschosse war mir noch nicht ganz klar) und daß eine Spreizung oder Spezialisierung der Waffen und der Patronen sehr wohl Sinn macht.

Die Patrone .308Win aus LL510mm habe ich mit dem N-BT 168gr gefüttert, die Präzision aus der T3 war einfach "sportlich".
Aber die Wirkung bei Reh war nicht sehr konstant, die Fluchten lagen bei 7/10, die erhöhte Entwertung entsprechend 3/10.
Das führte zu dem Wunsch, ein festeres Geschoß mit höherer Geschwindigkeit zu verschießen,
und damit zu 2RECONs Entwicklung 7,62x57mm.
Im ersten Jahr wurde das N-AB 165gr verladen, danach das SS II 165gr, beide mit 915m/s statt den 810m/s der .308Win.
Damit habe ich nun eine wirklich universelle Patrone im Revers, ausreichende Geschwindigkeit
um Rehe schnell zu bannen (Fluchten 2/10, Entwertung 1-2/10 bei klassischem Blattschuß)
und bei der Sau die Sicherheit der tiefen Wirkung.

Da unsere paar Sauen gerade reichen um das Kraut fett zu machen, habe ich bereits vor dem Umrohren über eine hochspezialisierte Patrone für die Niederwildjagd an der langen Wiese nachgedacht, und mich für die .22-250AI/40° mit 75gr entschieden.
Diese Angelegenheit benötigt freillich eine DL1-203mm, aber das hat der Büchsenmacher für mich erledigt, es wurde ein entsprechender LW beschafft und eingerohrt.
Als Geschoß wurde wieder das SS II gewählt, eben die 75gr-Version, welche aus LL635mm
auf 1025m/s beschleunigt wird.

Werter grandveneur-

Gewiß kann ich mich als "Patronist" titulieren lassen.
Aber ich bin kein sehr guter Patronist, dafür habe ich wohl mehr Glück als Verstand.
Naja, die Sauen habe ich nur im November/Dezember und zur Schneeschmelze,
ich kann also leicht kalkulieren.

Meiner Meinung nach ist die "Rehpatrone" ganz und gar ein richtiges Konzept, welches nur
die Auswahl und Zusammenführung der besten Komponenten verlangt.
Mit der 22-250AI habe ich zwischen 100m - 250m die geringten Fluchten und die geringste Entwertung- also exakt das Ergebnis, das allgemein als Erstrebenswert erachtet wird.
Auch alles Raubwild und nicht wenige schwarze Vögel fallen, gelegentlich reißt halt ein Balg ein.

Freillich, der Bau einer Waffe kostet Geld und benötigt Geduld- aber diese Form der Spezialisierung ist meiner Meinung nach schon einen Gedanken wert.

Der nördliche Nachbar erlegt die Rehe mit 8x57IRS mit CDP und hat einen vorzüglichen Hund- welcher mir fehlt.
Der südliche Nachbar benutzt .308Win mit RWS DK und schwört darauf, obwohl ich schon Rehe von ihm zerlegt habe. Manchmal muß man schweigen.

Nein, da bevorzuge ich die Geschwindigkeit der spezialisierten Patrone mit sinngemäßen
Komponenten.

Im Übrigen gebe ich Ihnen aber zur starken, schnellen Patrone natürlich recht-
einer der Begeher meines Vaters hat als einzige Büchse eine R93 für Patrone .300WinMag,
verschossen wird eine Winchester-Laborierung mit dem N-AB 180gr bei rund 900m/s.
Die Wirkung auf Reh ist durchaus nicht zu wild, der Ausschuß hat fast immer um 40mm,
ist kreisrund und natürlich kaum unterlaufen.
Der Jägersmann wartet geduldig bis annähernd breitstehend und fädelt sauber mittig zwischen Schulter und Pansen ein.
Von der Wirkung auf schweres Wild brauchen wir nicht reden.
Wenn schon onemanonegun (dafür mag ich Büchsen zu sehr...), dann gleich gründlich.
Aber nicht eine "Glangtfüralles"-Durchschnitts-Patrone.

derTschud
OK.. im Vergleich zu Deinem Beitrag habe ich nicht die Geduld/Muße/Wiederladekompentenz um diese Feinheiten (ohne Ironie und Respekt) einzustellen.

Die einzige Aversion habe ich allerdings gegen Leistungsklassen wie 300WinMag oder 8x68, da bei uns ab und an Gäste gerne solche Kaliber haben (sind auch Auslandsjäger dabei) und mir es immer vor dem Trefferbild graust.
 
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Habe ich da was falsch verstanden ?
1/3 der Rehe hatte mit der 8x57is keinen Ausschuss oder mit der 222 ?
 
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Normalerweise wenn man nur eine Waffe führt, orientiert man sich bei der Wahl der Patrone und des Geschosses, wie es @derTschud geschrieben hat, an der größte und schwerste Wildart die man antreffen kann. In unseren Regionen ist es unter aller Wahrscheinlichkeit bei der Mehrheit von uns das Schwarzwild. Rehe sind nicht die Wildart die am schwerste zu erlegen ist, sei es mit speziellen Rehpatronen oder insbesondere mit allen anderen, inklusive für die Art überdimensionierte Patronen bis Patronen größeren Kalibers mit schweren harten Geschossen.

Die Bemerkung von @Tz99 bezüglich Trefferbild der Magnum Patronen haben ich nicht ganz verstanden. Wenn gemeint ist das es an Präzision mangelt, dann liegt es an den Schützen, denn jede Magnum Patrone, auch die dickste kann sehr gute Schussbilder liefern.
 
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Werter Wipi-

Danke für Ihre geduldige Antwort.

Da nun auch Sie -wie der werte Löffelmann- das Thema Straßenverkehr als Vergleich herangezogen haben, will ich dies auch tun.
Vielleicht gelingt es mir dergestalt, meinen Standort besser verständlich zu machen.

Vor 25Jahren hatte ich einen beinahe tödlichen Unfall mit einem Motorrad.
ich bin nie wieder aufgestiegen, hatte auch nicht das Bedürfnis (hihhihi!) dazu.
Letztes Jahr habe ich aus unbekanntem Grunde den Suchbegriff "Chopper" eingegeben,
und war furchtbar enttäuscht ob der vorgefundenen Bilder.
Gerade als ich die Bildersuche schließen wollte, fiel mir ein Bild mit einem schwarzen Fleck auf
Rasen auf.
Und es war geschehen: Ich hatte mich verliebt in die Rocket III Roadster, eine kaum zu bändigende Brachialität von Motorrad.
Drei Monate später hatte ich dieses Motorrad im Saustall, 375kg Stahl, Benzin, etwas Gummi
und eine Spur Kunststoff.

Es war inzwischen Herbst, und ich machte nur eine kurze Ausfahrt, welche prompt zum Rufnamen der MonsterMopettn führte: "Dir werd i scho no her, Du kloane Waydsau!"

Ich habe also den letzten Winter damit verbracht, möglichst viel über Fahrphysik zu lernen,
die Werkstoffkunde von Reifen zu genießen und Teer und Temperaturen zu studieren.
Das hat dafür gesorgt, daß ich zu dieser Monstrosität eine wirkliche Liebesbeziehung aufgebaut habe, und daß ich sie auch in einem heftigen Sturm mit Wind um 25m/s (der Arbeitskollege von der Feuerwehr berichtete von sieben umgeblasenen Bäumen auf dem Teil in meiner Heimatgemeinde) sicher heimgebracht habe.

Hätte ich mir dieses völlig sinnlose Studium erspart, wäre ich wohl mit einem zweiten Schädelbruch gesegnet worden und mit dem Stempel "strohdumm" zur Höllenfahrt angetreten.

Ich habe beim Schießen durch das Studium der verschiedenen Belange gute Erfahrungen
zum Subjekt gemacht- beim Reiten eines schweren Motorrades war das nicht anders.

Manche Menschen wollen einfach wissen, was sie da machen, und warum es so funktioniert.

derTschud

Werter derTschud.

Wenn man sich mit einem solch exponiertem Gerät ausstattet bedarf es vermutlich auch einer weiterführende Auseinandersetzung mit dem Thema.
Bei der Nutzung eines Standardgefährtes oder eben Kalibers reichen auch nicht so umfangreiche Kenntnisse.

Viel Spaß und unfallfreie Fahrten mit dem "Höllenteil" ;)

wipi
 
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Werter tz99-

Das Herzerl-Gsicht ist der sehr sauberen Arbeit gedacht, die Sie uns hier präsentieren.
Es ist ein einfach ein Vergnügen, solcherart Erfahrungen aufnehmen zu dürfen!

Aber sagen Sie- habe ich das Geschoß übersehen?
Ansonsten frage ich mich ganz wie der werte Forist Becks: Kein Ausschuß mit 8x57IS?
War da Pulver in der Hülse? Oder handelt es sich um ein Mißverständnis?
Oh- das RWS Hit.
Wie dieses Ding NICHT ausschießen kann ist mir allerdings auch nicht erklärlich.

Zur Sinnlosigkeit:
Der Mann mit der .300WinMag schießt hier auch nicht allzu weit, obwohl er von seinen oftmaligen Reisen in die österreichischen Alpen durchaus die notwendige Erfahrung mitbringen würde. Trotzdem sind die Wundbilder absolut nicht grauslig- bedenken Sie bitte, daß ich als ehemaliger Rotarbeiter in einem nicht sehr hochentwickelten Teil der Republik lebe, und daher gerne doppelt hinsehe.

Wie schon einmal erwähnt sehe ich die Wahl der Patrone durch einige Dinge beeinflußt,
darunter Wildart, Jagdart und maximale Entfernungen.
Es gibt einfach ein Zusammenspiel von Geschoßkonstruktion, Geschwindigkeit und Zielwiderstand- die richtige Abwägung dieser Punkte führt dann zur hoffentlich richtigen Wahl.

In Ihrem Fall mit den anstehenden Entfernungen ist die 8x57IS amend nicht die verkehrteste Wahl, obwohl ich die Verwendung dieses Geschosses als zu fest abgelehnt hätte.
Und da Sie das Powerhead II in der .308Win als zu stark schädigend anführen,
vermute ich, daß wir sehr unterschiedliche Bewertungen zum Thema haben.

derTschud
 
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Normalerweise wenn man nur eine Waffe führt, orientiert man sich bei der Wahl der Patrone und des Geschosses, wie es @derTschud geschrieben hat, an der größte und schwerste Wildart die man antreffen kann. In unseren Regionen ist es unter aller Wahrscheinlichkeit bei der Mehrheit von uns das Schwarzwild. Rehe sind nicht die Wildart die am schwerste zu erlegen ist, sei es mit speziellen Rehpatronen oder insbesondere mit allen anderen, inklusive für die Art überdimensionierte Patronen bis Patronen größeren Kalibers mit schweren harten Geschossen.

Die Bemerkung von @Tz99 bezüglich Trefferbild der Magnum Patronen haben ich nicht ganz verstanden. Wenn gemeint ist das es an Präzision mangelt, dann liegt es an den Schützen, denn jede Magnum Patrone, auch die dickste kann sehr gute Schussbilder liefern.
TPL ist meist gut, aber die Energie solcher Kaliber macht mir zu oft zu viel Schaden
 
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Das liegt aber dann an der Geschosswahl für solchen Patronen.

Weichere Geschosse die ihr Potential auf größeren Entfernung bei geringerer Auftreffgeschwindigkeit entfalten, haben sicher auf kurze Distanz eine sehr zerstörerische Wirkung. Deswegen empfehlt man bei der Verwendung von Magnum Patronen mit hoher V0 zum erlegen von schwachen Wildarten, eher harte Geschosse zu wählen. Das Kaliber kompensiert den Mangel oder das Fehlen an Expansion. So auch meine bescheidene persönliche Erfahrung mit Rehwild und andere schwächere Wildarten.
 
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Die einzige Aversion habe ich allerdings gegen Leistungsklassen wie 300WinMag oder 8x68, da bei uns ab und an Gäste gerne solche Kaliber haben (sind auch Auslandsjäger dabei) und mir es immer vor dem Trefferbild graust.

Für mich unverständlich. Wahrscheinlich liegt es mehr an der Angst vor dem Magnumkaliber als an dem tatsächlichen Rückschlag. Weder die .300 Win noch die 8x68 entwickeln mit Geschossen im 180grs-Bereich einen im Vergleich zu den bekannten Mittelkalibern mit gleich schwerem Geschoss besonders intensiven Rückschlag. So eine 9,3x irgendwas mit 285-grs-Geschoss und ordentlicher Ladung (zB Norma Alaska Werksladung uder TUG Werksladung) kommt viel stärker zurück. Zudem gibt es heute eine Vielzahl ab Laborierungen mit leichten Geschossen, zB Evo Green in der 8x68S mit ganzen 9g Geschossgewicht. Dass damit jemand Probleme hat, kann ich mir kaum vorstellen.
 
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Werter tz99-

Das Herzerl-Gsicht ist der sehr sauberen Arbeit gedacht, die Sie uns hier präsentieren.
Es ist ein einfach ein Vergnügen, solcherart Erfahrungen aufnehmen zu dürfen!

Aber sagen Sie- habe ich das Geschoß übersehen?
Ansonsten frage ich mich ganz wie der werte Forist Becks: Kein Ausschuß mit 8x57IS?
War da Pulver in der Hülse? Oder handelt es sich um ein Mißverständnis?
Oh- das RWS Hit.
Wie dieses Ding NICHT ausschießen kann ist mir allerdings auch nicht erklärlich.

Zur Sinnlosigkeit:
Der Mann mit der .300WinMag schießt hier auch nicht allzu weit, obwohl er von seinen oftmaligen Reisen in die österreichischen Alpen durchaus die notwendige Erfahrung mitbringen würde. Trotzdem sind die Wundbilder absolut nicht grauslig- bedenken Sie bitte, daß ich als ehemaliger Rotarbeiter in einem nicht sehr hochentwickelten Teil der Republik lebe, und daher gerne doppelt hinsehe.

Wie schon einmal erwähnt sehe ich die Wahl der Patrone durch einige Dinge beeinflußt,
darunter Wildart, Jagdart und maximale Entfernungen.
Es gibt einfach ein Zusammenspiel von Geschoßkonstruktion, Geschwindigkeit und Zielwiderstand- die richtige Abwägung dieser Punkte führt dann zur hoffentlich richtigen Wahl.

In Ihrem Fall mit den anstehenden Entfernungen ist die 8x57IS amend nicht die verkehrteste Wahl, obwohl ich die Verwendung dieses Geschosses als zu fest abgelehnt hätte.
Und da Sie das Powerhead II in der .308Win als zu stark schädigend anführen,
vermute ich, daß wir sehr unterschiedliche Bewertungen zum Thema haben.

derTschud

Mit der Sako habe ich erst 1 Fuchs und 2 Rehe erlegt. Das reicht noch nicht für eine Bewertung.

Mit der HIT habe ich in der Tat öfters keine Ausschüsse. Und, um es richtig schwer zu machen, überproportinal bei Kitzen. Wenn das Geschoss auf Widerstand trifft, ist es oft perfekt. Es macht (edit) bei schwachem Wild nicht auf und bleibt an der Rippen der Gegenseite hängen. Da ich (jetzt wieder) an die Gastro einiges in der Decke loswerde, ist das gar nicht so verkehrt, da ich auch keine Nachsuchen habe.

Deshalb probiere ich die Geschosswirkung auch mit der 308 und Sako. Ich bevorzuge sozusagen "kleine Löcher", da mein Hund ganz gut findet.
 
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Ansonsten frage ich mich ganz wie der werte Forist Becks: Kein Ausschuß mit 8x57IS?
War da Pulver in der Hülse? Oder handelt es sich um ein Mißverständnis?
Oh- das RWS Hit.
Wie dieses Ding NICHT ausschießen kann ist mir allerdings auch nicht erklärlich.
Wenn ich jetzt nicht komplett daneben liege, dann ist das RWS Hit doch im Grunde ein Barnes TTSX? :unsure:

Da wundert es mich ehrlich gesagt gar nicht so.
Ich hatte mit denen eigentlich vor mir eine vernünftige Basis für den Fall dass Bleifrei-Zwang kommt zu erarbeiten. Wenn man so will waren die meine erste Wahl.
Ich hab relativ schnell - und ernüchtert - wieder aufgehört damit.

Schon bei den ersten erlegten Stücken kein Ausschuss. (Abfangen war obendrein auch noch einmal nötig.) Alles trotz gutem Treffersitz, man frage mich nicht wieso, ich weiß es nicht.
Dazu kam dann noch, dass ich das Unglück hatte einen Lauf zu haben, der nach grob 20 Schuss TTSX schon eine Reinigung verlangte.
Kurz: Ich hatte die Nase voll von der Wunderpille. :rolleyes:

Mag sein man kann einfach Pech haben. Aber alles von meinen Erlebnissen hab ich irgendwann mal in Forum 1:1 zu dem Geschoss wiedergefunden.
 
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Für mich unverständlich. Wahrscheinlich liegt es mehr an der Angst vor dem Magnumkaliber als an dem tatsächlichen Rückschlag. Weder die .300 Win noch die 8x68 entwickeln mit Geschossen im 180grs-Bereich einen im Vergleich zu den bekannten Mittelkalibern mit gleich schwerem Geschoss besonders intensiven Rückschlag. So eine 9,3x irgendwas mit 285-grs-Geschoss und ordentlicher Ladung (zB Norma Alaska Werksladung uder TUG Werksladung) kommt viel stärker zurück. Zudem gibt es heute eine Vielzahl ab Laborierungen mit leichten Geschossen, zB Evo Green in der 8x68S mit ganzen 9g Geschossgewicht. Dass damit jemand Probleme hat, kann ich mir kaum vorstellen.
Ich meine das Trefferbild am Wildkörper. Und es war genau das 8x68 mit Evogreen. Ich habe ein Mal ein Reh entsorgt, weil man nach dem Aufbrechen schon sehen konnte, dass überall Geschosssplitter, Knochen, Grünes,... war
 
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Wenn ich jetzt nicht komplett daneben liege, dann ist das RWS Hit doch im Grunde ein Barnes TTSX? :unsure:

Da wundert es mich ehrlich gesagt gar nicht so.
Ich hatte mit denen eigentlich vor mir eine vernünftige Basis für den Fall dass Bleifrei-Zwang kommt zu erarbeiten. Wenn man so will waren die meine erste Wahl.
Ich hab relativ schnell - und ernüchtert - wieder aufgehört damit.

Schon bei den ersten erlegten Stücken kein Ausschuss. (Abfangen war obendrein auch noch einmal nötig.) Alles trotz gutem Treffersitz, man frage mich nicht wieso, ich weiß es nicht.
Dazu kam dann noch, dass ich das Unglück hatte einen Lauf zu haben, der nach grob 20 Schuss TTSX schon eine Reinigung verlangte.
Kurz: Ich hatte die Nase voll von der Wunderpille. :rolleyes:

Mag sein man kann einfach Pech haben. Aber alles von meinen Erlebnissen hab ich irgendwann mal in Forum 1:1 zu dem Geschoss wiedergefunden.
Ok, dann haben andere auch die Erfahrung gemacht. Ja, es ist ein TTSX Geschoss. Welche Unterschiede es zu Sako gibt, weiß ich nicht. Klar, Leistungsdaten gibt es, aber Material oder Konstruktionsunterschiede kenne ich nicht.

Zum Nachvollziehen. Mit dem Geschoss habe ich auf dem Stand, 100m, sehr gute Serien hingelegt. Ob gereinigt oder nicht, die TPL auf der Scheibe war konstant sehr gut. Und da habe ich nicht rumprobiert, sondern 5 Packungen gekauft.

Aber zum Thema. Es liegt nicht am Kaliber und ich vermute ganz stark, dass RWS unterschiedliche Qualitäten produziert, auch in einem Gebinde.

edit: das was der tschud beschreibt, ist eigentlich Lehrbuchmäßig. Ich selber habe einen Standardsetup für eine Waffe. Diese Setup kann man optimieren und dann geht auch kaum was daneben. Mein (spassgetriebener und teurer) Weg ist über unterschiedliche Waffen mit der dann besten Waffen/Munition Kombination "ab Werk". Und der Rest ist Üben auf dem Stand. Alles andere ist für mich - nicht wertend für andere - overengineering oder die Notwendigkeit für einen brauchbaren Hund.
 
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