Wissenschaftliche Abhandlung ist es jetzt nicht, verweist aber auf diverse Quellen - die Dir dann vielleicht weiterhelfen.Mir ist nicht ganz klar, woher die diversen Experten ihre Kenntnisse herholen. Allerdings muss man schon der Fairness halber erwähnen, dass in dem o.g. Beitrag die Rede von "intakten Rottenstrukturen" ist. Diese sind aber wohl in einigen Bereichen der Republik eher seltener anzutreffen.
Ob in diesem Fall nun die Leitbache Einfluss auf das Rauschverhalten der Frischlinge nimmt vermag ich nicht abschließend zu beurteilen.
Falls jemand wissenschaftliche Abhandlung kennt, wäre ich interessiert.
Da bin ich ein wenig optimistischer und denke, dass es durchaus noch größere Bereiche gibt mit halbwegs guten Rottenstrukturen. Dies dürfte z.B. in größeren Rotwildgebieten der Fall sein, wo zugunsten des Rotwildes kaum Nachtjagd betrieben und das Schwarzwild nicht mit allen (un-)erlaubten Mitteln "verfolgt" wird.Der Artikel enthielt viel Theorie und Wunschdenken in Bezug auf eine wildbiologische Idealstruktur einer Wildtierpopulation, die wir so gut wie nirgends mehr haben.
Nach meiner Überzeugung kann man in größeren Einstandsgebieten sehr wohl durch die Jagd einen Einfluss nehmen und dies wird teilweise auch gemacht. Aus meiner Sicht durchaus positiven Einfluss.Ob eben weitreichend veränderte Lebensbedingungen oder der jagdliche Umgang mit der Wildart dazu führten, ist gleich, es gibt weder eine andere Umwelt und auch keine andere Jagd, als sie aktuell bestehen.
Ich bin der Überzeugung, daß wir zahllose Rotten haben ohne klare Leitbache und daß wir noch mehr beschlagene Frischlingen immer dann bekommen, wenn das Nahrungsangebot wie im letzten Jahr so übermäßig war bzw. wenn weibliche Tiere geschlechtsreif werden.
Dies geht lediglich in Bereichen, wo auf Grund der Strategie und Strukturen Schwarzwild regelmäßig bei Tageslicht angetroffen wird. Sofern man es dann auch erlegt, kann man bei den Frischlingen auswählen.Wer bitte ist in der Lage, bei der Saujagd gezielt auf weibliche Frischlinge zu selektieren....wäre sicher wünschenswert, aber das ist Theorie und entspricht nicht der durchführbaren Praxis.
Vielen Dank! Werde mich mal damit auseinandersetzen.Wissenschaftliche Abhandlung ist es jetzt nicht, verweist aber auf diverse Quellen - die Dir dann vielleicht weiterhelfen.
Leitbachendiskussion
Gründe für die starke Vermehrung des Schwarzwildes gibt es viele. Daher spricht man besser von einem Ursachenkomplex. Der Versuch einzelne Ursachen im Vergleich zu andern zu bewerten, ist im Hinblick auf die Behebung der Ursachen des Populationsanstiegs nur bedingt hilfreich. Allzu häufig...www.wildtierportal.bayern.de
Ich erwähne jetzt in dem Zusammenhang nochmal das Buch von Kiessling. Es stammt aus einer Zeit VOR der Erfindung des Gedankengangs der heiligen Leitbache.
Beides, die verlinkte Seite und auch was Kiessling aus der Praxis heraus geschrieben ist für mein Empfinden und nach meinem jagdlichem Erleben näher an der Realität als das Lüneburger Dogma.
Ach Du warst am anderen Ende der Runde im Zigarettennebel zu erahnenEs werden schon ein paar Jahrzehnte sein seit ich (notgedrungen als Kind ohne Fluchtmöglichkeit ) den ersten Erzählungen und Fachsimpeleien von Jägerrunden beigewohnt habe. Auch das waren noch viele, die ohne Lüneburger Dogma schon viele Jahre/Jahrzehnte gejagt haben. Damals war noch mehr Zigarettenqualm über den Tischen, aber das Wild wäre auch zu der Zeit schon das gleiche gewesen.
Seit damals bis heute hab ich noch keinen davon erzählen hören, dass er das berühmte "Chaos" erlebt hätte. Und doch sterben auch die Leitbachen irgendwann eines natürlichen Todes und man müsste zwangsweise irgendwann sehen was dann angeblich passieren soll.
Mal ehrlich: überall wo hier im Westen Sauen leben, wirds nachts gejagt, durch neue Technik mehr denn je und der Kirrungs- und Nachtjagdverzicht wegen Rotwildvorkommen nur in Waldrevieren des öffentl. Regiejagdbetriebs eingehalten. Wenn die dort lebenden möglicherweise "intakten" Rottenverbände sich in die Feldflur wagen, welcher Pächter möchte daran noch etwas Positives finden ?Dies dürfte z.B. in größeren Rotwildgebieten der Fall sein, wo zugunsten des Rotwildes kaum Nachtjagd betrieben und das Schwarzwild nicht mit allen (un-)erlaubten Mitteln "verfolgt" wird
Das wurde aber in verschied. Arbeiten (bitte selbst herauss.) nachgewiesen und ist eine anerkannte Tatsache - zwar gibts immer mehr Mais und das hat sicher die Ausbreitung der Wildart in neue Räume begünstigt, aber die Ausschläge in der Reproduktionsrate nach oben gibts nach Wald(voll)Masten, nat. im Jahr danach, nicht im selben...Ob der Buchen- Eichelmast allerdings ein so weitreichender Einfluss obliegt kann man zumindest bezweifeln.
Eben genau das sind die spät im Jahr frischenden schwachen Bächelchen (eben selber noch Kinder, im letzten Herbst/frühen Winter gefrischt); begünstigt in ihrer Reife durch den Energie-Eintrag in die Waldlebensräume durch übermäßige Baumfrüchte.Allerdings mit aktuell teilweise noch sehr kleinen Frischlingen.
Solche Reviere kenne ich pers. leider keine...in überschaubarem Maße mag es sie weit im Osten noch geben.Schwarzwild regelmäßig bei Tageslicht angetroffen wird.
So sehe ich das auch. - Es gibt aus meiner Sicht genau zwei Möglichkeiten:Seit damals bis heute hab ich noch keinen davon erzählen hören, dass er das berühmte "Chaos" erlebt hätte. Und doch sterben auch die Leitbachen irgendwann eines natürlichen Todes und man müsste zwangsweise irgendwann sehen was dann angeblich passieren soll.
Zerstör doch nicht meinen Optimismus. Ist es wirklich schon so schlimm@wipi:
Du bist ein ausgeprägter Optimist - Respekt dafür !
Mal ehrlich: überall wo hier im Westen Sauen leben, wirds nachts gejagt, durch neue Technik mehr denn je und der Kirrungs- und Nachtjagdverzicht wegen Rotwildvorkommen nur in Waldrevieren des öffentl. Regiejagdbetriebs eingehalten. Wenn die dort lebenden möglicherweise "intakten" Rottenverbände sich in die Feldflur wagen, welcher Pächter möchte daran noch etwas Positives finden ?
Mit aktuell kleinen Frischlingen meine ich die im Sommer geborenen, die heute noch mit Streifen unterwegs sindEben genau das sind die spät im Jahr frischenden schwachen Bächelchen (eben selber noch Kinder, im letzten Herbst/frühen Winter gefrischt); begünstigt in ihrer Reife durch den Energie-Eintrag in die Waldlebensräume durch übermäßige Baumfrüchte.
Jetzt zerstörst Du mein Weltbild aber frontal.Dagegen kenne ich eher die quasi wahllos durchgeführte Nachtjagd.
Wir beobachten jedes Jahr überraschend ohne Führungstücke auftretende Frischlinge, kein Zeichen für intakte Sozialstrukturen...
Nun, ich jage so lange, daß meine Skepsis eher zu- als abnimmt...es wird sicher nicht alles schlechter und "früher war alles besser"; aber positive Veränderungen sehe ich auch nicht.
Eine Berechtigung haben alle Veröffentlichungen zum Thema (na, ja: fast alle). Man muss sich auch mal zugestehen in eine Sackgasse zu geraten bevor man sein Ziel erreicht.@wipi:
Ich frage mich aber auch, ob das Postulat (wie von der Autorin des Artikels) wildbiologischer Idealstrukturen angesichts enorm angestiegener Schwarzwildbestände in immer mehr Lebensräumen überhaupt Berechtigung besitzt.
In diesem Fall glaube ich wirklich, wie im Eingangspost bemerkt, dass das Ziel dieses Artikels ist, den Leser zu erfreuen. - Ist doch auch was, jetzt, wo die Tage kürzer werden. - Hilft nur nix.Ich möchte wissen, woher die Autorin des Artikels die Gewißheit nimmt, mit der sie behauptet,
daß "sehr wohl aber in einem nat. strukturieren Rottenverband die ranghöchste Bache, die Matriarchin, das Hormongeschehen der anderen Bachen synchronisiert"...
Absolut nicht, obwohl sich Jagd in einem Maße verändert hat, daß ich diese Entwicklung nicht mehr komplett mittrage und mittragen werde.Ich hoffe aber sehr, dass Du nicht verzagst und Deine Skepsis nicht Oberhand gewinnt. Es wäre sehr schade deshalb die Freude am Waidwerk zu verlieren und am Ende die Flinte in´s Korn zu werfen. Es reicht, wenn wir irgendwann in langer Zukunft selbst von Erdreich bedekct werden.
Wissenschaftliche Abhandlung ist es jetzt nicht, verweist aber auf diverse Quellen - die Dir dann vielleicht weiterhelfen.
Leitbachendiskussion
Gründe für die starke Vermehrung des Schwarzwildes gibt es viele. Daher spricht man besser von einem Ursachenkomplex. Der Versuch einzelne Ursachen im Vergleich zu andern zu bewerten, ist im Hinblick auf die Behebung der Ursachen des Populationsanstiegs nur bedingt hilfreich. Allzu häufig...www.wildtierportal.bayern.de
Ich erwähne jetzt in dem Zusammenhang nochmal das Buch von Kiessling. Es stammt aus einer Zeit VOR der Erfindung des Gedankengangs der heiligen Leitbache.
Beides, die verlinkte Seite und auch was Kiessling aus der Praxis heraus geschrieben ist für mein Empfinden und nach meinem jagdlichem Erleben näher an der Realität als das Lüneburger Dogma.
Es werden schon ein paar Jahrzehnte sein seit ich (notgedrungen als Kind ohne Fluchtmöglichkeit ) den ersten Erzählungen und Fachsimpeleien von Jägerrunden beigewohnt habe. Auch das waren noch viele, die ohne Lüneburger Dogma schon viele Jahre/Jahrzehnte gejagt haben. Damals war noch mehr Zigarettenqualm über den Tischen, aber das Wild wäre auch zu der Zeit schon das gleiche gewesen.
Seit damals bis heute hab ich noch keinen davon erzählen hören, dass er das berühmte "Chaos" erlebt hätte. Und doch sterben auch die Leitbachen irgendwann eines natürlichen Todes und man müsste zwangsweise irgendwann sehen was dann angeblich passieren soll.