W&H 20/2021 "Bachen im Revier"

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Und wiedermal werden der Leitbache magische Kräfte zugesprochen.

Und lesen wir nicht alle gerne, dass wir alles richtig machen? -Schön nur, dass die Wildschadensrechnung irgendwie faktisch ist.
 
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Mir ist nicht ganz klar, woher die diversen Experten ihre Kenntnisse herholen. Allerdings muss man schon der Fairness halber erwähnen, dass in dem o.g. Beitrag die Rede von "intakten Rottenstrukturen" ist. Diese sind aber wohl in einigen Bereichen der Republik eher seltener anzutreffen.
Ob in diesem Fall nun die Leitbache Einfluss auf das Rauschverhalten der Frischlinge nimmt vermag ich nicht abschließend zu beurteilen.
Falls jemand wissenschaftliche Abhandlung kennt, wäre ich interessiert.

wipi
 
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Der Artikel enthielt viel Theorie und Wunschdenken in Bezug auf eine wildbiologische Idealstruktur einer Wildtierpopulation, die wir so gut wie nirgends mehr haben.
Ob eben weitreichend veränderte Lebensbedingungen oder der jagdliche Umgang mit der Wildart dazu führten, ist gleich, es gibt weder eine andere Umwelt und auch keine andere Jagd, als sie aktuell bestehen.
Ich bin der Überzeugung, daß wir zahllose Rotten haben ohne klare Leitbache und daß wir noch mehr beschlagene Frischlingen immer dann bekommen, wenn das Nahrungsangebot wie im letzten Jahr so übermäßig war bzw. wenn weibliche Tiere geschlechtsreif werden.
Wer bitte ist in der Lage, bei der Saujagd gezielt auf weibliche Frischlinge zu selektieren....wäre sicher wünschenswert, aber das ist Theorie und entspricht nicht der durchführbaren Praxis.
 
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Mir ist nicht ganz klar, woher die diversen Experten ihre Kenntnisse herholen. Allerdings muss man schon der Fairness halber erwähnen, dass in dem o.g. Beitrag die Rede von "intakten Rottenstrukturen" ist. Diese sind aber wohl in einigen Bereichen der Republik eher seltener anzutreffen.
Ob in diesem Fall nun die Leitbache Einfluss auf das Rauschverhalten der Frischlinge nimmt vermag ich nicht abschließend zu beurteilen.
Falls jemand wissenschaftliche Abhandlung kennt, wäre ich interessiert.
Wissenschaftliche Abhandlung ist es jetzt nicht, verweist aber auf diverse Quellen - die Dir dann vielleicht weiterhelfen.


Ich erwähne jetzt in dem Zusammenhang nochmal das Buch von Kiessling. Es stammt aus einer Zeit VOR der Erfindung des Gedankengangs der heiligen Leitbache.
Beides, die verlinkte Seite und auch was Kiessling aus der Praxis heraus geschrieben ist für mein Empfinden und nach meinem jagdlichem Erleben näher an der Realität als das Lüneburger Dogma.

Es werden schon ein paar Jahrzehnte sein seit ich (notgedrungen als Kind ohne Fluchtmöglichkeit :LOL: ) den ersten Erzählungen und Fachsimpeleien von Jägerrunden beigewohnt habe. Auch das waren noch viele, die ohne Lüneburger Dogma schon viele Jahre/Jahrzehnte gejagt haben. Damals war noch mehr Zigarettenqualm über den Tischen, aber das Wild wäre auch zu der Zeit schon das gleiche gewesen. ;)
Seit damals bis heute hab ich noch keinen davon erzählen hören, dass er das berühmte "Chaos" erlebt hätte. Und doch sterben auch die Leitbachen irgendwann eines natürlichen Todes und man müsste zwangsweise irgendwann sehen was dann angeblich passieren soll.
 
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Der Artikel enthielt viel Theorie und Wunschdenken in Bezug auf eine wildbiologische Idealstruktur einer Wildtierpopulation, die wir so gut wie nirgends mehr haben.
Da bin ich ein wenig optimistischer ;) und denke, dass es durchaus noch größere Bereiche gibt mit halbwegs guten Rottenstrukturen. Dies dürfte z.B. in größeren Rotwildgebieten der Fall sein, wo zugunsten des Rotwildes kaum Nachtjagd betrieben und das Schwarzwild nicht mit allen (un-)erlaubten Mitteln "verfolgt" wird.

Ob eben weitreichend veränderte Lebensbedingungen oder der jagdliche Umgang mit der Wildart dazu führten, ist gleich, es gibt weder eine andere Umwelt und auch keine andere Jagd, als sie aktuell bestehen.
Ich bin der Überzeugung, daß wir zahllose Rotten haben ohne klare Leitbache und daß wir noch mehr beschlagene Frischlingen immer dann bekommen, wenn das Nahrungsangebot wie im letzten Jahr so übermäßig war bzw. wenn weibliche Tiere geschlechtsreif werden.
Nach meiner Überzeugung kann man in größeren Einstandsgebieten sehr wohl durch die Jagd einen Einfluss nehmen und dies wird teilweise auch gemacht. Aus meiner Sicht durchaus positiven Einfluss.
Selbstverständlich spielt bei der Reproduktionsdynamik das Nahrungsangebot eine Rolle. Ob der Buchen- Eichelmast allerdings ein so weitreichender Einfluss obliegt kann man zumindest bezweifeln. Einerseits ist dies nur ein Teil der potenziellen Nahrung, andererseits stehen über viele Monate auch in der Flur die Zeichen auf "gedeckten Tisch" (z.B. Zunahme des Maisanbaus).
Dazu kommt, dass trotz der Masten der letzten beiden Jahre der Tenor in vielen Bereichen, auch hier im Forum doch eher Richtung "weniger Sauen als sonst" und "länger keine Sauen mehr im Revier" war.
Allerdings sehe ich zumindest bei uns nun eher wieder mit etwas Sorge in die Zukunft, denn trotz aktuell geringer Mast (lediglich Roteichen) scheinen mir die Bestände doch wieder anzusteigen. Allerdings mit aktuell teilweise noch sehr kleinen Frischlingen.

Wer bitte ist in der Lage, bei der Saujagd gezielt auf weibliche Frischlinge zu selektieren....wäre sicher wünschenswert, aber das ist Theorie und entspricht nicht der durchführbaren Praxis.
Dies geht lediglich in Bereichen, wo auf Grund der Strategie und Strukturen Schwarzwild regelmäßig bei Tageslicht angetroffen wird. Sofern man es dann auch erlegt, kann man bei den Frischlingen auswählen.

Ich kenne sowohl die Theorie der Rauschsynchronisation, als auch deren Verneinung. Ob dies pauschal tatsächlich beurteilt werden kann glaube ich nicht. Es spielen dann wohl auch die Strukturen und dadurch die Jagdstrategie eine Rolle. Aber wie bereits erwähnt bin ich für entsprechende Expertisen empfänglich.

wipi
 
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Wissenschaftliche Abhandlung ist es jetzt nicht, verweist aber auf diverse Quellen - die Dir dann vielleicht weiterhelfen.


Ich erwähne jetzt in dem Zusammenhang nochmal das Buch von Kiessling. Es stammt aus einer Zeit VOR der Erfindung des Gedankengangs der heiligen Leitbache.
Beides, die verlinkte Seite und auch was Kiessling aus der Praxis heraus geschrieben ist für mein Empfinden und nach meinem jagdlichem Erleben näher an der Realität als das Lüneburger Dogma.
Vielen Dank! Werde mich mal damit auseinandersetzen.

Es werden schon ein paar Jahrzehnte sein seit ich (notgedrungen als Kind ohne Fluchtmöglichkeit :LOL: ) den ersten Erzählungen und Fachsimpeleien von Jägerrunden beigewohnt habe. Auch das waren noch viele, die ohne Lüneburger Dogma schon viele Jahre/Jahrzehnte gejagt haben. Damals war noch mehr Zigarettenqualm über den Tischen, aber das Wild wäre auch zu der Zeit schon das gleiche gewesen. ;)
Seit damals bis heute hab ich noch keinen davon erzählen hören, dass er das berühmte "Chaos" erlebt hätte. Und doch sterben auch die Leitbachen irgendwann eines natürlichen Todes und man müsste zwangsweise irgendwann sehen was dann angeblich passieren soll.
Ach Du warst am anderen Ende der Runde im Zigarettennebel zu erahnen :ROFLMAO:

Vergiss bitte nicht, wie sich die Zeiten, die Landschaften und dadurch die Bestände verändert haben. Wo gab es vor 40-50 Jahren nennenswerte Probleme mit Wildschäden und ausufernden Schwarzwildbeständen? Das fing doch damals erst gerade an und viele Jäger mussten sich mit dieser Herausforderung auseinandersetzen und hatten nicht die heutigen Möglichkeiten der Informationsgewinnung. Da wurde eben auf das gehört, was die Altvorderen erzählten oder die Literatur hergab. Auch hat sich die Wissenschaft erst in den letzten Jahrzehnten mit der Thematik ausgiebiger befasst. So stiegen z.B. die veröffentlichten möglichen Reproduktionsraten im Laufe der Jahre bis zum heutigen Stand von "bis zu 300%"
sukzessive.
Norbert Happ erklärt zumindest, dass die Stelle der Leitbache neu besetzt wird. Dies muss nicht zwingend unmittelbar geschehen, da sich die Zusammensetzung der Rotten im Jahresverlauf ja auch verändert (z.B. Setzzeiten). Nach seiner Überzeugung erfolgt aber eine Neubesetzung. Mir ist auch nicht klar, weshalb dies nicht geschehen sollte. Ich doch beim Leittier (Rotwild) auch der Fall.
Das Lüneburger Modell ist aus meiner Sicht nicht verkehrt, hat allerdings die Populationsdynamik nicht ausreichend berücksichtigt, bzw. war sie im heutigen Umfang vermutlich auch noch nicht bekannt. Das führte letztendlich zum Scheitern.

Am Ende spielt der wirtschaftliche Druck ebenso eine ausschlaggebende Rolle wie der nicht ausgeprägte Wille der Jägerschaft die Thematik großflächig anzugehen. Beides fördert nach meiner Überzeugung das Problem, anstatt es einzudämmen.

wipi
 
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@wipi:
Du bist ein ausgeprägter Optimist - Respekt dafür !
Dies dürfte z.B. in größeren Rotwildgebieten der Fall sein, wo zugunsten des Rotwildes kaum Nachtjagd betrieben und das Schwarzwild nicht mit allen (un-)erlaubten Mitteln "verfolgt" wird
Mal ehrlich: überall wo hier im Westen Sauen leben, wirds nachts gejagt, durch neue Technik mehr denn je und der Kirrungs- und Nachtjagdverzicht wegen Rotwildvorkommen nur in Waldrevieren des öffentl. Regiejagdbetriebs eingehalten. Wenn die dort lebenden möglicherweise "intakten" Rottenverbände sich in die Feldflur wagen, welcher Pächter möchte daran noch etwas Positives finden ?
Ob der Buchen- Eichelmast allerdings ein so weitreichender Einfluss obliegt kann man zumindest bezweifeln.
Das wurde aber in verschied. Arbeiten (bitte selbst herauss.) nachgewiesen und ist eine anerkannte Tatsache - zwar gibts immer mehr Mais und das hat sicher die Ausbreitung der Wildart in neue Räume begünstigt, aber die Ausschläge in der Reproduktionsrate nach oben gibts nach Wald(voll)Masten, nat. im Jahr danach, nicht im selben... ;)
Genau deshalb haben wir dieses Jahr hier überall wieder deutlich mehr Sauen durch große Frühjahrs-Würfe; über abnehmende Bestände braucht man sich sicher keine Sorgen zu machen.
Den Einfluß der Jagd als Regulationsfaktor in schneelosen Wintern ziehe ich für mich pers. mittlerweile in Zweifel.
Allerdings mit aktuell teilweise noch sehr kleinen Frischlingen.
Eben genau das sind die spät im Jahr frischenden schwachen Bächelchen (eben selber noch Kinder, im letzten Herbst/frühen Winter gefrischt); begünstigt in ihrer Reife durch den Energie-Eintrag in die Waldlebensräume durch übermäßige Baumfrüchte.
Schwarzwild regelmäßig bei Tageslicht angetroffen wird.
Solche Reviere kenne ich pers. leider keine...in überschaubarem Maße mag es sie weit im Osten noch geben.
Der Normalfall sind solche Verhältnisse nicht.

Dagegen kenne ich eher die quasi wahllos durchgeführte Nachtjagd.
Wir beobachten jedes Jahr überraschend ohne Führungstücke auftretende Frischlinge, kein Zeichen für intakte Sozialstrukturen...

Nun, ich jage so lange, daß meine Skepsis eher zu- als abnimmt...es wird sicher nicht alles schlechter und "früher war alles besser"; aber positive Veränderungen sehe ich auch nicht.

Ich frage mich aber auch, ob das Postulat (wie von der Autorin des Artikels) wildbiologischer Idealstrukturen angesichts enorm angestiegener Schwarzwildbestände in immer mehr Lebensräumen überhaupt Berechtigung besitzt.
 
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Seit damals bis heute hab ich noch keinen davon erzählen hören, dass er das berühmte "Chaos" erlebt hätte. Und doch sterben auch die Leitbachen irgendwann eines natürlichen Todes und man müsste zwangsweise irgendwann sehen was dann angeblich passieren soll.
So sehe ich das auch. - Es gibt aus meiner Sicht genau zwei Möglichkeiten:


1. Mit dem Wildschaden leben und bezahlen
2. Jede nichtführende Bache und jedes weitere Stück SW das man kriegen kann erlegen.

Für Zucht ist die Population einfach zu dynamisch... Blöd ist halt, dass auch alle Nachbarn mitmachen müssen sonst ist man in jedem Fall bei 1.
 
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@wipi:
Du bist ein ausgeprägter Optimist - Respekt dafür !

Mal ehrlich: überall wo hier im Westen Sauen leben, wirds nachts gejagt, durch neue Technik mehr denn je und der Kirrungs- und Nachtjagdverzicht wegen Rotwildvorkommen nur in Waldrevieren des öffentl. Regiejagdbetriebs eingehalten. Wenn die dort lebenden möglicherweise "intakten" Rottenverbände sich in die Feldflur wagen, welcher Pächter möchte daran noch etwas Positives finden ?
Zerstör doch nicht meinen Optimismus. Ist es wirklich schon so schlimm :unsure:

Eben genau das sind die spät im Jahr frischenden schwachen Bächelchen (eben selber noch Kinder, im letzten Herbst/frühen Winter gefrischt); begünstigt in ihrer Reife durch den Energie-Eintrag in die Waldlebensräume durch übermäßige Baumfrüchte.
Mit aktuell kleinen Frischlingen meine ich die im Sommer geborenen, die heute noch mit Streifen unterwegs sind :(

Dagegen kenne ich eher die quasi wahllos durchgeführte Nachtjagd.
Wir beobachten jedes Jahr überraschend ohne Führungstücke auftretende Frischlinge, kein Zeichen für intakte Sozialstrukturen...

Nun, ich jage so lange, daß meine Skepsis eher zu- als abnimmt...es wird sicher nicht alles schlechter und "früher war alles besser"; aber positive Veränderungen sehe ich auch nicht.
Jetzt zerstörst Du mein Weltbild aber frontal.
Die wahllos durchgeführte Nachtjagd mit (un-)erlaubter Technik wird doch so hoch als Lösungsansatz beworben. Spätestens danach sind die Sauen doch wieder tagaktiv, oder etwa nicht :oops:

Ich hoffe aber sehr, dass Du nicht verzagst und Deine Skepsis nicht Oberhand gewinnt. Es wäre sehr schade deshalb die Freude am Waidwerk zu verlieren und am Ende die Flinte in´s Korn zu werfen. Es reicht, wenn wir irgendwann in langer Zukunft selbst von Erdreich bedekct werden.

@wipi:

Ich frage mich aber auch, ob das Postulat (wie von der Autorin des Artikels) wildbiologischer Idealstrukturen angesichts enorm angestiegener Schwarzwildbestände in immer mehr Lebensräumen überhaupt Berechtigung besitzt.
Eine Berechtigung haben alle Veröffentlichungen zum Thema (na, ja: fast alle). Man muss sich auch mal zugestehen in eine Sackgasse zu geraten bevor man sein Ziel erreicht.
Wir sollten allerdings davon Abstand nehmen alleine für das Erreichen des Ziels verantwortlich zu sein.

wipi
 
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Ich möchte wissen, woher die Autorin des Artikels die Gewißheit nimmt, mit der sie behauptet,
daß "sehr wohl aber in einem nat. strukturieren Rottenverband die ranghöchste Bache, die Matriarchin, das Hormongeschehen der anderen Bachen synchronisiert"...
Weder begründet sie näher, noch ist eine Quelle angeben - einfach so dargestellt, als wenn es eine übereinstimmende wissenschaft. Erkenntnis ist.
Und das ist eben mitnichten so, daher ist für mich diese Autorin allmählich wenig lesenswert...

Keine neuere Arbeit im Bereich Populationsdynamik; Vermehrungsbiologie Schwarzwild (z.B. Homann, Keuling, Stier - im von @Löffelmann angebenen link im letzten Absatz erläutert und angeführt)
geben hierzu klare Erkenntnisse.
 
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Ich möchte wissen, woher die Autorin des Artikels die Gewißheit nimmt, mit der sie behauptet,
daß "sehr wohl aber in einem nat. strukturieren Rottenverband die ranghöchste Bache, die Matriarchin, das Hormongeschehen der anderen Bachen synchronisiert"...
In diesem Fall glaube ich wirklich, wie im Eingangspost bemerkt, dass das Ziel dieses Artikels ist, den Leser zu erfreuen. - Ist doch auch was, jetzt, wo die Tage kürzer werden. - Hilft nur nix.
 
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Ich hoffe aber sehr, dass Du nicht verzagst und Deine Skepsis nicht Oberhand gewinnt. Es wäre sehr schade deshalb die Freude am Waidwerk zu verlieren und am Ende die Flinte in´s Korn zu werfen. Es reicht, wenn wir irgendwann in langer Zukunft selbst von Erdreich bedekct werden.
Absolut nicht, obwohl sich Jagd in einem Maße verändert hat, daß ich diese Entwicklung nicht mehr komplett mittrage und mittragen werde.
Froh bin ich, nicht in dieser Zeit jetzt Jungjäger zu sein, sondern diese Phase des Lernens, Erfahrens und Annehmen von meine Vorvätern in anderer Zeit erleben durfte und durch meine Berufswahl ergänzt und abgerundet zu haben.

Aber offen ist wirklich, wie man langs betreibt - man kann auch vor der nat. Halbwertszeit aufhören, in der das Auge schwach und die Hand wackelig ist...
Um Gewehre in Schränken anzuhäufen, bin ich nicht Jäger geworden...
 
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Wissenschaftliche Abhandlung ist es jetzt nicht, verweist aber auf diverse Quellen - die Dir dann vielleicht weiterhelfen.


Ich erwähne jetzt in dem Zusammenhang nochmal das Buch von Kiessling. Es stammt aus einer Zeit VOR der Erfindung des Gedankengangs der heiligen Leitbache.
Beides, die verlinkte Seite und auch was Kiessling aus der Praxis heraus geschrieben ist für mein Empfinden und nach meinem jagdlichem Erleben näher an der Realität als das Lüneburger Dogma.

Es werden schon ein paar Jahrzehnte sein seit ich (notgedrungen als Kind ohne Fluchtmöglichkeit :LOL: ) den ersten Erzählungen und Fachsimpeleien von Jägerrunden beigewohnt habe. Auch das waren noch viele, die ohne Lüneburger Dogma schon viele Jahre/Jahrzehnte gejagt haben. Damals war noch mehr Zigarettenqualm über den Tischen, aber das Wild wäre auch zu der Zeit schon das gleiche gewesen. ;)
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Danke für den Link!
Dein Link zum Wildportal Bayern fasst die wirklich wissenschaftlich bekannten und nachvollziehbaren biologischen Fakten gut zusammen und räumt im gleichen Moment auch mit einigen Mythen über die "magischen" Fähigkeiten von Leitbachen auf!
Zu denken geben sollte einem v. a. auch die Tatsache, das diese Diskussion um die magischen Fähigkeiten der Leitbache in anderen Ländern mit ebenfalls hohen Schwarzwildpolulationen so nicht geführt wird (siehe Literaturstudien von Hohmann, Experten Befragung durch die FAWF 2008/2009); es erscheint eher ein typisches jagdethisches Paradigma der Schwarzwildhege im vorrangig deutschsprachigen Raum zu sein!
 
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