Gefahren für Hunde bei Bewegungsjagden

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Hallo zusammen,

mich würden Interessieren welche Erfahrungen ihr gemacht habt, in Bezug auf Gefahren für euren Hund auf Bewegungsjagden und wie man diese eventuell minimieren kann.

Zum Beispiel: Welche Abstände sollten bei Standschnallern mindestens zu Straßen vorhanden sein?
Reicht eine Warnweste oder besser eine Sauenschutzweste?
Glöckchen auch bei Spurlauten Hunden?
usw.
 
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13 Mrz 2018
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Servus.

Aus eigenem erleben kann ich sagen Sauenschutzweste wäre für mich ein muss. Habe vor ca. 10 Jahren einmal mit bei einer Revier OP geholfen. Junger Drahthaar (3) ohne Weste wurde von einem 100 Kilo Keiler ordentlich zugerichtet. Sein Glück war das ein Tierarzt bei der Jagd war.

An Straßen schnalle ich keinen Hund. Im September wurde der 7 jährige KIM eines guten Freundes überfahren. Weil dieser sehr fahrlässig gehandelt hat.

Glöckchen halte ich persönlich für eine gute Sache (andere Hundeführer sehen das sicher anders), wenn der Hund davon nicht irritiert wird. Auch spurlaute Hunde sind zb. auf dem Rückwechsel stumm und wenn man manchaml die Strategen bei den Jagden sieht mit ihren Automaten, kann das schon helfen. Würde die Glocke hinten an der Weste befestigen.

Aber eins muss man sich definitiv merken, egal was man macht es kann immer passieren das man den Hund nach der Jagd nicht mehr anleint. Kumpel war letzten Herbst bei einer Drückjagd auf ehemaligen Tagebaugelände. Ein DJT mit Weste und Glöckchen wurde von einer kranken Sau angenommen. Mit einem Schlag das Kreuz zertrümmert.

Wer Sauköpfe haben will, muss Hundsköpfe opfern. So traurig das ist.

Wmh
 
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Gewisse Personen werden nicht mehr eingeladen ( nicht nur sicherer für die Hunde ) .
Stände für Standschnaller sind die am weitesten von den Straßen entfernt zusätzlich werden die Führer von Terrieren soweit wie möglich vom nächsten Bau gesetzt.
Weste und Ortung sind je nach Hund Standard.

Mfg
 
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Einfache Antwort: „Kommt drauf an“

Weste in Signalfarben - IMMER. Ob ein Hund nun Stichschutz braucht, wie weit von der nächsten Straße du ihn schnallen kannst, inwiefern du Einfluss auf die eingeladenen Schützen hast und ob ein Glöckchen sinnvoll ist - all das kann man doch nicht pauschal beantworten.

In einer Sache will ich mich @Kohlfuchs92 anschließen: Minimales Risiko gibt es nur daheim auf dem Sofa. Wenn ich meinen Hund schnalle dann jedes Mal in dem Bewusstsein, dass dieser Jagdtag der dunkelste meines Lebens werden könnte - wer damit mental nicht klar kommt, sollte sich überlegen ob Saujagd das richtige ist.
 
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Schutzweste mal früher für die Foxl, aber nachdem ich gesehen habe, dass
a) der Foxl kein Packer ist
b) die Foxeline mit ihren 7 kg mit einer Weste überfordert
liegen diese bei mir seit Jahre ungenutzt herum
Warnweste für den Foxl immer, die Foxeline blieb eh bei mir in letzter Zeit.

Beim Foxl hatte ich eher die Angst, dass er irgendwann einmal einfach tot umfällt, hatte Herzprobleme, aber in letzter Zeit alles i.O.

Der DD bekam auch nur ne Warnweste, eh nicht der Packer, sondern sehr spur-und sichtlaut.

In Russland ist das Problem der Strassen eher nebensächlich....
 
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Gewisse Personen werden nicht mehr eingeladen ( nicht nur sicherer für die Hunde ) .
Stände für Standschnaller sind die am weitesten von den Straßen entfernt zusätzlich werden die Führer von Terrieren soweit wie möglich vom nächsten Bau gesetzt.
Weste und Ortung sind je nach Hund Standard.
Wenn doch nur immer so geplant/gehandelt würde...!
 
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26 Feb 2018
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Hallo,
ich benutze Warnweste, Ortungsgerät und Glöckchen. Glöckchen sind für die Schützen. Schutzweste liegt seit letztem Jahr unbenutzt rum.
Mein Team hat sich inzwischen sehr gut eingespielt - DK-Rüde 9 Jahre, KLM 6 Jahre und 4 Dackel 2 bis 5 Jahre. Der DK fängt zwar sehr gerne Frischlinge, war aber noch nie so dumm eine größere Sau direkt anzugreifen. Eine der Dackeldamen - ist bei ihrer letzten Nachsuche mehrmals von einem Frischlingskeiler ca. 25Kg ständig angenommen worden und hat in ständig aus seinem Verhau herausgelockt bis wir den Fangschuß anbringen konnten - geht die Schweine nie direkt an. Sie verbellt sehr lange und zeigt so den anderen wo sie ist. Wenn dann der Trupp anstürmt hat fast noch keine Rotte gehalten.
 
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Ich denke die Dinge die man tun kann sollte man auch ausschöpfen.
Mein Brackenrüde ist jetzt 1,5 J deshalb aktuell mit Warnweste. Wird aber nächste Saison gegen eine Schutzweste getauscht, nicht weil er übertrieben scharf ist sondern wenn ich ihm sowieso was anziehe kann es meiner Meinung nach auch noch schutzwirkung haben, schadet ja erstmal nicht.
Glöckchen probiere ich ebenfalls mal aus, weil wie von @Kohlfuchs92 geschrieben, auf dem Rückwechsel ist auch ein spurlauter Hund "leise".

Was mir schwer fällt ist den Abstand zur Straße richtig einzuschätzen, hängt natürlich auch stark von der Revier Struktur. Aktuell sollte es für mich schon +/_ 1km sein. Es steht jedoch noch eine jagd an da geht die Landstraße mitten durch das Revier, das muss ich mir noch schwer überlegen ob ich ihn laufen lass die Sauen in der Vergangenheit auch schon rüber gewechselt haben...
 
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Für mich - Standschnaller mit DW - kommt nur die Schutzweste und Garmin plus Tractive zum Einsatz.
Meine Wachtelhündin geht, je nach jagdlicher Situation, auch schon mal 3km. Bundesstrassen/ Autobahnen oder richtig vielbefahrene Strassen möchte ich im Umkreis von 2 km nicht gern haben. Muß man von Fall zu Fall unterscheiden. Zur Not bleibt der Hund an der Leine. Was man sonst noch tun kann?
Man sollte sich die Jagden, zu denen man geht, genau anschauen. Wie sieht das Revier aus? In manchen Revieren werden gefährliche Strassen auch gesperrt. Wie geht der Jagdleiter mit den Standschnallern um, wie setzt er sie ein? Welches Publikum erscheint auf der jeweiligen Jagd. Wenn man das alles gut einschätzen kann, kann man ja auch eine Einladung in der Zukunft ablehnen.

Ou Mann... wenn ich das schon wieder höhe :censored: nur takticool boys mit Automaten haben nen nervösen Finger:poop:
Nein, leider nicht nur. Allerdings ist der Anteil in dieser Gruppe leider sehr hoch, sonst wäre ja die Waffenwahl eine andere...
 
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Glöckchen für sicher spur- und fährtenlaute Hunde, die selbstverständlich nur mit gut sichtbaren Westen geschnallt werden, lehne ich ab.
Sie sollten den stummjagenden Hunden vorbehalten bleiben, die auch leider immer wieder zu sehen sind...

Kein Gebrauchshundeinsatz ist ohne Risiko. Es reicht ein dürrer Ast im Brustkorb oder in der Weiche.

Jagd ist keine rundum sorglos Automatik-Veranstaltung für die Teilnehmer. Man kann ohnehin nicht gegen alles und jeden Idioten Vorkehrungen treffen.
Wer nicht in der Lage ist, auch bei gesteigerter Aufregung Hunde, Schützen, Treiber und Wild an Geräuschen und mit dem Auge zu unterscheiden, darf keine Jagd mit scharfer Waffe ausüben !
 
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@Busch ich bin da voll bei dir das Gebrauchshunde Einsatz immer mit Risiken verbunden ist. Aber ich denke auch wenn man vorher das ein oder andere Thema beachtet kann man das Risiko durchaus für den Hund reduzieren.

Du jagst ja mit Tirolerbracken, die falls nötig bestimmt auch weit gehen, wie gehst du zum Beispiel mit dem Thema Straßen um?
 
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@Busch
schadet ein Glöckchen?

Als Standschütze steigt die Spannung wenn das erste Glöckchen zu vernehmen ist.
 
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Für mich - Standschnaller mit DW - kommt nur die Schutzweste und Garmin plus Tractive zum Einsatz.
Meine Wachtelhündin geht, je nach jagdlicher Situation, auch schon mal 3km. Bundesstrassen/ Autobahnen oder richtig vielbefahrene Strassen möchte ich im Umkreis von 2 km nicht gern haben. Muß man von Fall zu Fall unterscheiden. Zur Not bleibt der Hund an der Leine. Was man sonst noch tun kann?
Man sollte sich die Jagden, zu denen man geht, genau anschauen. Wie sieht das Revier aus? In manchen Revieren werden gefährliche Strassen auch gesperrt. Wie geht der Jagdleiter mit den Standschnallern um, wie setzt er sie ein? Welches Publikum erscheint auf der jeweiligen Jagd. Wenn man das alles gut einschätzen kann, kann man ja auch eine Einladung in der Zukunft ablehnen.


Nein, leider nicht nur. Allerdings ist der Anteil in dieser Gruppe leider sehr hoch, sonst wäre ja die Waffenwahl eine andere...
Ich habe gehört mit der Doppelbüchse gehts noch schneller.... Sauen hassen diesen Trick
 
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24 Mai 2019
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Quatsch, der Standschütze macht sich fertig, wenn er den typischen Laut hört, wenn ein Stöberhund findet und dann mit anhaltendem gutem Jagdlaut näher jagt !
Und wer keine Ahnung von unterschied. Laut-Arten und Hunde-Verhalten hat, lässt es sich beibringen!

Ich finde Glöckchen scheußlich, für mich ist das in letzter Zeit Aufgekommenes im Bereich der Überflüssigkeiten und des Zeichens falsch eingesetzter Hunde .

Früher wurden bsp. auf Niederwildjagden mit sichtlauten Vorstehern nicht mal Halsungen und Westen eingesetzt und es wurden nicht mehr Hunde angeschossen als heute.
Unbestritten ist nat. die heute gängige auffällige Kennzeichung von Hunden ein Fortschritt.

Wer als Schütze meint, so etwas wie Glöckchen brauchen Jagdhunde grds. im Einsatz, sollte mal seine eig. Fähigkeiten überprüfen !
 
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