Bewegungsjagd 2021/2022

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Gabs gefühlt schon immer , kann dieses Jahr keinen Unterschied zu anderen Jahren feststellen. Wobei mir so ein Hosenflicker dieses Jahr in meine Durchgehose gebissen . Mir erscheint als Sauen spüren "wer" da vor der Hecke steht und danach entscheiden ob sie lieber gehn oder stecken bleiben.

O.k., dann einigen wir uns auf eine jeweilige Wahrnehmung, die nicht zu objektivieren ist ;)

Ich bin aktuell aber nicht so ganz allein mit meiner Einschätzung ... Du aber vielleicht auch nicht.


grosso
 
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O.k., dann einigen wir uns auf eine jeweilige Wahrnehmung, die nicht zu objektivieren ist ;)

Ich bin aktuell aber nicht so ganz allein mit meiner Einschätzung ... Du aber vielleicht auch nicht.


grosso
Hier wurde dieses Jahr kaum ein Hund geschlagen und das bei normaler Strecke.
Interessant ist wenn du eine Kamera auf dem Hund hast und die Videos genau auswertest da gab schon immer Angriffe von einzelnen Sauen ohne Vorwarnung auf den Hund.
 
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Ich glaube bei dem Thema überhaupt nicht an sich verstärkende Trends, warum sollten massive Verhaltensänderungen von Sauen bei den Herbst-Winterjagden in Bezug auf Hundeeinsatz tradiert werden, viele der bejagten Sauen kommen zu Strecke und können nichts weitergeben. Nur ganz wenige Sauen werden wirklich alt.
Selbstverständlich hat ein paar Jahre lebendes Wildtier die Möglichkeit seine Erfahrungen durch Lernen zu nutzen. Daher sagt man ja auch, daß Schweine, die Hunde einmal schlagen, zur Strecke müssen.
Auch schwache Sauen lassen mal Hunde auflaufen, wenn sie sich sicher fühlen im Verhau und gehen in die Enge getrieben gegen den Hund; sie können nat. weniger anrichten, als ein Hosenflicker.

Ein Verbindung mit dem Vorkommen des Grauen herzustellen, halte ich für mal wieder an den Haaren herbeigezogen (wie vor kurzem hier ein Hunde-Jagdunfall :rolleyes: ).
Längst noch nicht in allen Bundesländern gibts Wolfsbestände mit hoher Dichte. Aus den Gebieten, wo diese besteht, hört man von gegenüber Hunden agressiveren Sauen auch nichts. Ich habe Kontakt zu Jagdleitern großer Regiejagden solcher Gebiete, die nie über solche Phänomene berichten. Die Veränderungen von Rudel-/Rottenstrukturen bei intensivem Wolfseinfluß kann man dagegen diskutieren. Gesichert ist sowieso, daß der Wolf hauptsächlich in der Frili-Klasse eingreift, mitnimmt, wenns sich anbietet. Konflikten mit Sauen ab Überläuferstärke geht er wohl als intelligenter Räuber eher aus dem Weg. Hierzu gibts Bild- und Film-Dokumente.

Ich glaube dagegen viel eher an einen Einfluß der zumindest in Westdeutschland seit vielen Jahren sich verändernden Wäldern: Nähstoffeintrag und Schäden infolge Sturm, Käfer ergibt mehr Licht, mehr Bodenvegetation v.a. durch Brombeere.
Während es wildträchtige Nadelholzdickungen außer in Großprivatwaldbetrieben kaum noch gibt, wächst dafür jedes Bestandsloch mittlerweile mit Brombeermatten und Strauch-Verhauen derart zu, daß hier die typischen Schwarzwildeinstände liegen.
Hierin fühlen sich Sauen manchmal erstaunlich sicher und zeigen sich dickfellig, wer hat noch nicht erlebt, beim Durchgehen, daß er mal fast auf Sauen stand.
Wenn hier flinke, gut wildscharfe Hunde den Sauen auf die Schwarte rücken, kommt es zu derartigen Zufallsereignissen und es gibt nunmal immer wieder individuell sich besonders dickfellig verhaltende Stücke. Sowas gibts sogar beim Rotwild.
Ein Hund, der wirklich zum Fassen dran will, kommt in schwierigen Gelände und Bewuchs-Verhältnissen zwangsläufig mehr ins Risiko.

Der Einfluß zu vieler stumm jagender Hunde wird verstärkend wirken, denn jedes urplötzlich im Einstand überfallene Stück, stellt sich unter Umständen erstmal, wenn wehrhaft, erfolgen eben auch Hundeattacken. Der Meuteeffekt wirkt verstärkend.
Daher ist übrigens der Jagdlaut von Hunden so wichtig bei der Bewegungsjagd.
Da bin ich absolut bei Becks, ohne hier diese Diskussion aufmachen zu wollen.
Aber es gibt ja noch immer Jäger, denen "bellende" Hunde lästig sind auf DJ....:LOL:
auch nur ein Quentchen von dieser Jagdart verstanden haben diese gar nix.
 
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Gabs gefühlt schon immer , kann dieses Jahr keinen Unterschied zu anderen Jahren feststellen. Wobei mir so ein Hosenflicker dieses Jahr in meine Durchgehose gebissen . Mir erscheint als Sauen spüren "wer" da vor der Hecke steht und danach entscheiden ob sie lieber gehn oder stecken bleiben.
Ich habe dieses Jahr auch keinen Unterschied zu den letzten Jahren festgestellt.
Das Sauen aber insgesamt "dickfelliger" geworden sind sehe ich schon. Ein Berufsjäger führt dies darauf zurück, dass im Gegensatz zu früher nicht mehr im Treiben geschossen wird. Als dies noch gang und gäbe war, kam der Hund und verbellte, kurz daruf ein Hundeführer und es gab Pulver und Blei. Dies passiert heute halt nicht mehr (was ich begrüße) und die Sauen halten länger/besser aus.

wipi
 
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Ich denke, deine Analyse ist in weiten Teilen zutreffend.

Ich glaube bei dem Thema überhaupt nicht an sich verstärkende Trends, warum sollten massive Verhaltensänderungen von Sauen bei den Herbst-Winterjagden in Bezug auf Hundeeinsatz tradiert werden, viele der bejagten Sauen kommen zu Strecke und können nichts weitergeben. Nur ganz wenige Sauen werden wirklich alt.
Ja, Zustimmung, ich glaube auch nicht, dass Sauen regelmäßig so alt werden, gemachte Erfahrungen weiterzugeben und damit in der Population (in kurzen Zyklen) einen echten Lerneffekt zu erzielen.

Selbstverständlich hat ein paar Jahre lebendes Wildtier die Möglichkeit seine Erfahrungen durch Lernen zu nutzen. Daher sagt man ja auch, daß Schweine, die Hunde einmal schlagen, zur Strecke müssen.
Davon bin ich überzeugt und versuche mich entsprechend zu verhalten. Da es aus meiner Sicht aber im Treiben ein absolutes no go ist - mit Ausnahme kritischer Situationen - die Schusswaffe zu nutzen, wird es gerade bei gesunden Sauen ab der ÜL Klasse manchmal schwierig.

Auch schwache Sauen lassen mal Hunde auflaufen, wenn sie sich sicher fühlen im Verhau und gehen in die Enge getrieben gegen den Hund; sie können nat. weniger anrichten, als ein Hosenflicker.

Ein Verbindung mit dem Vorkommen des Grauen herzustellen, halte ich für mal wieder an den Haaren herbeigezogen (wie vor kurzem hier ein Hunde-Jagdunfall :rolleyes: ).
Wie schon ausgeführt, bin ich nahezu ausschließlich in Bereichen unterwegs, in denen der Graue bis dato nicht bestätigt wurde und entsprechend ist dessen Einfluss eher unwahrscheinlich.

Längst noch nicht in allen Bundesländern gibts Wolfsbestände mit hoher Dichte. Aus den Gebieten, wo diese besteht, hört man von gegenüber Hunden agressiveren Sauen auch nichts. Ich habe Kontakt zu Jagdleitern großer Regiejagden solcher Gebiete, die nie über solche Phänomene berichten. Die Veränderungen von Rudel-/Rottenstrukturen bei intensivem Wolfseinfluß kann man dagegen diskutieren. Gesichert ist sowieso, daß der Wolf hauptsächlich in der Frili-Klasse eingreift, mitnimmt, wenns sich anbietet. Konflikten mit Sauen ab Überläuferstärke geht er wohl als intelligenter Räuber eher aus dem Weg. Hierzu gibts Bild- und Film-Dokumente.

Betrachte ich die Streckenmeldungen, die mir aus den Bereichen übermittelt wurden, in denen der Graue flächig unterwegs ist, kann man sich das Abhalten umfangreicher Bewegungsjagden eh zunehmend schenken.

Ich glaube dagegen viel eher an einen Einfluß der zumindest in Westdeutschland seit vielen Jahren sich verändernden Wäldern: Nähstoffeintrag und Schäden infolge Sturm, Käfer ergibt mehr Licht, mehr Bodenvegetation v.a. durch Brombeere.
Während es wildträchtige Nadelholzdickungen außer in Großprivatwaldbetrieben kaum noch gibt, wächst dafür jedes Bestandsloch mittlerweile mit Brombeermatten und Strauch-Verhauen derart zu, daß hier die typischen Schwarzwildeinstände liegen.
Hierin fühlen sich Sauen manchmal erstaunlich sicher und zeigen sich dickfellig, wer hat noch nicht erlebt, beim Durchgehen, daß er mal fast auf Sauen stand.
Das klingt absolut plausibel und ist wohl die naheliegende Erklärung.

Wenn hier flinke, gut wildscharfe Hunde den Sauen auf die Schwarte rücken, kommt es zu derartigen Zufallsereignissen und es gibt nunmal immer wieder individuell sich besonders dickfellig verhaltende Stücke. Sowas gibts sogar beim Rotwild.
Ein Hund, der wirklich zum Fassen dran will, kommt in schwierigen Gelände und Bewuchs-Verhältnissen zwangsläufig mehr ins Risiko.

Der Einfluß zu vieler stumm jagender Hunde wird verstärkend wirken, denn jedes urplötzlich im Einstand überfallene Stück, stellt sich unter Umständen erstmal, wenn wehrhaft, erfolgen eben auch Hundeattacken. Der Meuteeffekt wirkt verstärkend.
Daher ist übrigens der Jagdlaut von Hunden so wichtig bei der Bewegungsjagd.
Zu Letzterem scheinen wir aber wohl keinen durchgängigen Konsens erzielen zu können und sehen auch weiterhin komplett stumme Schlittenhunde in den Treiben.

Da bin ich absolut bei Becks, ohne hier diese Diskussion aufmachen zu wollen.
Aber es gibt ja noch immer Jäger, denen "bellende" Hunde lästig sind auf DJ....:LOL:
auch nur ein Quentchen von dieser Jagdart verstanden haben diese gar nix.

Gute abschließende Worte!


grosso
 
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...
Betrachte ich die Streckenmeldungen, die mir aus den Bereichen übermittelt wurden, in denen der Graue flächig unterwegs ist, kann man sich das Abhalten umfangreicher Bewegungsjagden eh zunehmend schenken.
...
grosso
Ja, leider.

Und die Forstpartie ist dabei hochzufrieden und läßt sich dies weiterhin mit 100 plus für den Stand goutieren.
Eine "Marktbereinigung" wird wohl schleppend greifen, da viele einst geschätzte Jagdtage nicht gern aufgegeben sind.
 
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Ich kenne niemanden, der bellende Hunde auf der DJ lästig findet. Ich durfte gestern erst vor meinem eigenen ein Reh und letzten Freitag vor einem roten Wachtel eine Sau strecken. Gibt nichts schöneres. :) letzten Freitag war auch ein stummer brauner Wachtelrüde dabei. Der hatte nichts besseres zu tun, als an den Stand zu schiffen und den anderen hinterherzurennen wenn sie laut gegeben haben. Gestern muss wohl auch richtig erfolgreich gewesen sein, ein offizielle Endergebnis wurde allerdings noch nicht mitgeteilt.
 
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Mit der +/- 45 kg ÜL Bache hat sich heute meine Hündin massiv 'geprügelt'. Die ÜL Bache steckte unter einer großen Fichte auf etwa 25 Meter vor meinem DJ Bock und meine Hündin hat sie darunter gefasst und auf die Läufe gebracht.

Kaum unter der Fichte weg, hat die Bache meinen Hund direkt angenommen und mehrfach attackiert, was dann jeweils zu einer Gegenattacke und Fassen meines Hundes führte.

Nachdem mein Hund dann einige Meter zurückwich, konnte ich Gott sei Dank gefahrlos schießen und dem Thema ein Ende bereiten.

Nach meiner möglicherweise subjektiven Einschätzung rücken die Sauen (auch und gerade die ÜL) dieses Jahr deutlich schwerer/ zäher als in der Vergangenheit. Stehe ich mit dieser Einschätzung alleine?


grosso
Ja, bei uns das komplette Gegenteil. Haben einige Jagden durch, ca. 250 Sauen Gesamtstrecke. Sauen waren immer gut da, und teils schon weit vor uns auf den Läufen und im Treiben. Meiner Meinung nach nicht anders als die letzten Jahre.
 
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Kann auch keinerlei Unterschiede im Verhalten gegenüber den vergangenen Jahren feststellen. Woher sollte auch eine generalisierte Veränderung kommen - steckt doch das WWWW (World Wide Wutze Web), und somit die soziale Vernetzung unserer Sauen noch in den Kinderschuhen.

Im Ernst: solche "aufsehenerregenden" Beobachtungen kommen alle Jahre wieder - gerne von Hundeführern, die das erste Mal live und in Farbe einer Wutz etwas nahe kamen.... dieselbe war eben immer besonders hartnäckig, feststeckend, aggressiv,... ;) .

Was ich sehr wohl dieses Jahr feststellte: sonst sehr "ergiebige" Einstände tief im Wald sind eher leer. Dickungen in Reichweite von Grünland und Feldbereichen dagegen bevorzugt. Noch mehr als sonst.
 
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Kann auch keinerlei Unterschiede im Verhalten gegenüber den vergangenen Jahren feststellen. Woher sollte auch eine generalisierte Veränderung kommen - steckt doch das WWWW (World Wide Wutze Web), und somit die soziale Vernetzung unserer Sauen noch in den Kinderschuhen.

Im Ernst: solche "aufsehenerregenden" Beobachtungen kommen alle Jahre wieder - gerne von Hundeführern, die das erste Mal live und in Farbe einer Wutz etwas nahe kamen.... dieselbe war eben immer besonders hartnäckig, feststeckend, aggressiv,... ;) .

Was ich sehr wohl dieses Jahr feststellte: sonst sehr "ergiebige" Einstände tief im Wald sind eher leer. Dickungen in Reichweite von Grünland und Feldbereichen dagegen bevorzugt. Noch mehr als sonst.
Auch bei der Jagd müssen wir uns eingestehen, daß wir bei aller reichen Erfahrung längst nicht alles wissen.
Wir können uns aber sicher sein, daß Wildverhalten bei Raumnutzung, Nahrungssuche und auch bei Begegnung mit dem zweibeinigen Feind vor allen Dingen von Umweltbedingungen wie Witterung (Klima?), Lebensraumstruktur, Nahrungsangebot und Vegetationsentwicklung (Deckung) abhängt, ohne daß man immer ganz genau sagen kann, warum es gerade so oder so passiert ist. Auch der Faktor Zufall beeinflusst Jagd immens...

Es gibt Wälder, da pilgern von morgens bis in die Nacht Menschen umher, mit bellenden Hunden usw...die Sauen liegen dort fest in der Deckung, weil sie sich gewöhnt haben.
Anderswo reicht, wenn jemand einen Stand an der Dickung mit Geklapper bezieht, daß eine Bache versucht, ihren Nachwuchs aus der Gefahrenzone zu bringen.
Daß Rotten besser halten, bei den ersten Jagden, als bei späteren, ist altbekannt.

In diesem Jahr gibts es keine Nahrung durch Waldfrüchte; die Schweine sind nicht besonders feist, obwohl sie sicher nicht deswegen Hungers sterben.
Aber das erklärt mir z.B. feldnahe Einstände. Man bezieht da das Schlafzimmer in der Nähe, wo man nachts satt geworden ist.

Bei uns in den wenigen noch verbliebenen Fichten-Blöcken brechen die Sauen mitterweile flächig die Streu tief um, dort sind abgestiegene Borkenkäfer und andere Insektenlarven zu finden, die von den Dürrejahren mit Populationsanstieg profitiert haben. So intensiv sah ich solch Gebräch noch nie.
 
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Ich kenne niemanden, der bellende Hunde auf der DJ lästig findet. Ich durfte gestern erst vor meinem eigenen ein Reh und letzten Freitag vor einem roten Wachtel eine Sau strecken. Gibt nichts schöneres. :) letzten Freitag war auch ein stummer brauner Wachtelrüde dabei.
Es gibt tatsächlich weiße Raben!

Der hatte nichts besseres zu tun, als an den Stand zu schiffen und den anderen hinterherzurennen wenn sie laut gegeben haben. Gestern muss wohl auch richtig erfolgreich gewesen sein, ein offizielle Endergebnis wurde allerdings noch nicht mitgeteilt.

Warst Du im hessischen unterwegs?


grosso
 
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Kann auch keinerlei Unterschiede im Verhalten gegenüber den vergangenen Jahren feststellen. Woher sollte auch eine generalisierte Veränderung kommen - steckt doch das WWWW (World Wide Wutze Web), und somit die soziale Vernetzung unserer Sauen noch in den Kinderschuhen.
So sie denn existent ist, könnte es tatsächlich durch die deutliche Veränderung der Vegetation entstanden sein. Wie @Busch schon schrieb, haben sich die Strukturen gerade in den Fiskaljagden zum Teil deutlich verändert und da, wo vor wenigen Jahren noch Fichten standen, findet man jetzt ausgedehnte Brombeerverhaue.

Im Ernst: solche "aufsehenerregenden" Beobachtungen kommen alle Jahre wieder - gerne von Hundeführern, die das erste Mal live und in Farbe einer Wutz etwas nahe kamen.... dieselbe war eben immer besonders hartnäckig, feststeckend, aggressiv,... ;) .
Du bist ein Spaßvogel ;) und wenn Du das sagst, wird das wohl so sein. Könnte aber auch daran liegen, dass auf den kleinen privaten Heckenfesten (bis 250 ha), da, wo die Lanzenwerfer ;) üblicherweise vermehrt unterwegs sind, der Waldbau nie die dominante Rolle gespielt hat und damit die Veränderung der Vegetation nicht so massiv und damit beeinflussend war.

Was ich sehr wohl dieses Jahr feststellte: sonst sehr "ergiebige" Einstände tief im Wald sind eher leer. Dickungen in Reichweite von Grünland und Feldbereichen dagegen bevorzugt. Noch mehr als sonst.

Ich bin kaum in der direkten Nähe zu Grünland unterwegs und vermag das entsprechend nicht einzusortieren. Würde aber erklären, warum bei den klassischen forstlichen Waldjagden die Sauenstrecken eher überschaubar sind.


grosso
 
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Ja, leider.

Und die Forstpartie ist dabei hochzufrieden und läßt sich dies weiterhin mit 100 plus für den Stand goutieren.
Eine "Marktbereinigung" wird wohl schleppend greifen, da viele einst geschätzte Jagdtage nicht gern aufgegeben sind.

Das ist wohl so und so lange ausreichend Jäger bereit sind, dafür zu bezahlen, wird sich das auch kaum verändern.

Da gibt es ja durchaus deutsche Veranstalter, die Drückjagdplätze für ein Vielfaches des von dir genannten Preises verkaufen und scheinbar auch Abnehmer finden. Bei den klassischen forstlichen Waldjagden dürfte das dieses Jahr streckentechnisch auch nur von bedingtem Erfolg gewesen sein.

Aus meiner seeehr persönlichen Sicht steht diese komplette Drückjagd-Event-Jagerei hinsichtlich ihrer Akzeptanz auf sehr dünnem Eis, mag aber für jeden in seiner persönlichen Sortierung unterschiedlich erscheinen.


grosso
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Ich glaube bei dem Thema überhaupt nicht an sich verstärkende Trends, warum sollten massive Verhaltensänderungen von Sauen bei den Herbst-Winterjagden in Bezug auf Hundeeinsatz tradiert werden, viele der bejagten Sauen kommen zu Strecke und können nichts weitergeben. Nur ganz wenige Sauen werden wirklich alt.
Selbstverständlich hat ein paar Jahre lebendes Wildtier die Möglichkeit seine Erfahrungen durch Lernen zu nutzen. Daher sagt man ja auch, daß Schweine, die Hunde einmal schlagen, zur Strecke müssen.
Auch schwache Sauen lassen mal Hunde auflaufen, wenn sie sich sicher fühlen im Verhau und gehen in die Enge getrieben gegen den Hund; sie können nat. weniger anrichten, als ein Hosenflicker.

Ein Verbindung mit dem Vorkommen des Grauen herzustellen, halte ich für mal wieder an den Haaren herbeigezogen (wie vor kurzem hier ein Hunde-Jagdunfall :rolleyes: ).
Längst noch nicht in allen Bundesländern gibts Wolfsbestände mit hoher Dichte. Aus den Gebieten, wo diese besteht, hört man von gegenüber Hunden agressiveren Sauen auch nichts. Ich habe Kontakt zu Jagdleitern großer Regiejagden solcher Gebiete, die nie über solche Phänomene berichten. Die Veränderungen von Rudel-/Rottenstrukturen bei intensivem Wolfseinfluß kann man dagegen diskutieren. Gesichert ist sowieso, daß der Wolf hauptsächlich in der Frili-Klasse eingreift, mitnimmt, wenns sich anbietet. Konflikten mit Sauen ab Überläuferstärke geht er wohl als intelligenter Räuber eher aus dem Weg. Hierzu gibts Bild- und Film-Dokumente.

Ich glaube dagegen viel eher an einen Einfluß der zumindest in Westdeutschland seit vielen Jahren sich verändernden Wäldern: Nähstoffeintrag und Schäden infolge Sturm, Käfer ergibt mehr Licht, mehr Bodenvegetation v.a. durch Brombeere.
Während es wildträchtige Nadelholzdickungen außer in Großprivatwaldbetrieben kaum noch gibt, wächst dafür jedes Bestandsloch mittlerweile mit Brombeermatten und Strauch-Verhauen derart zu, daß hier die typischen Schwarzwildeinstände liegen.
Hierin fühlen sich Sauen manchmal erstaunlich sicher und zeigen sich dickfellig, wer hat noch nicht erlebt, beim Durchgehen, daß er mal fast auf Sauen stand.
Wenn hier flinke, gut wildscharfe Hunde den Sauen auf die Schwarte rücken, kommt es zu derartigen Zufallsereignissen und es gibt nunmal immer wieder individuell sich besonders dickfellig verhaltende Stücke. Sowas gibts sogar beim Rotwild.
Ein Hund, der wirklich zum Fassen dran will, kommt in schwierigen Gelände und Bewuchs-Verhältnissen zwangsläufig mehr ins Risiko.

Der Einfluß zu vieler stumm jagender Hunde wird verstärkend wirken, denn jedes urplötzlich im Einstand überfallene Stück, stellt sich unter Umständen erstmal, wenn wehrhaft, erfolgen eben auch Hundeattacken. Der Meuteeffekt wirkt verstärkend.
Daher ist übrigens der Jagdlaut von Hunden so wichtig bei der Bewegungsjagd.
Da bin ich absolut bei Becks, ohne hier diese Diskussion aufmachen zu wollen.
Aber es gibt ja noch immer Jäger, denen "bellende" Hunde lästig sind auf DJ....:LOL:
auch nur ein Quentchen von dieser Jagdart verstanden haben diese gar nix.
Ganz genau. Die Diskussion, ob sich Sauen seit einigen Jahren öfters stellen gibt es schon ewig. Man braucht nur die einschlägigen Fäden im Forum durchsuchen. Ursachen sind vielfältig. Tiefer Neuschnee, Eichelmast, Wölfe, keine Durchgeher, Keiler schonen, zu wenig scharfe Hunde, zu scharfe Hunde, zu große Hunde, zu kleine Hunde, zu stumme Hunde uvm... es werden und wurden zahlreiche Ursachen genannt, und jede kann im Einzellfall ursächlich sein. Aber großflächige Entwicklungen... die kann ich nicht erkennen. Es gibt schxxx Jahre und dann wieder ruhigere. Klar, je mehr Schweine, desto mehr steigt das Risiko...
 

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