Internationale Gewässer

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Hallo,

Aus diversen TV Kreuzfahrtsendungen kennt man, dass auf großen Schiffen zur Belustigung für Touristen auch Tontaubenschießen angeboten wird.

1. Welches Recht in Umgang mit Waffen ist auf "internationalen Gewässern" anzuwenden?

2. Darf jeder, ausserhalb des Hoheitsgebiets eines Landes, auf offener See mit Waffen auf das Meer schießen, sofern er niemanden dabei gefährdet? Ist das irgendwo geregelt?

Danke
 
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Endlich wieder eine Rechtsfrage, die hier in seitenlangen, endlosen Einlassungen zu beantworten versucht werden wird.

Ich beginne mit dem Anfang.

Auf hoher See gilt das Flaggenstaatsprinzip, d. h. das Schiff unterliegt der Jurisdiktion jenes Staates, unter dessen Flagge es fährt.
 
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2. Darf jeder, ausserhalb des Hoheitsgebiets eines Landes, auf offener See mit Waffen auf das Meer schießen, sofern er niemanden dabei gefährdet? Ist das irgendwo geregelt?

Danke
Gab mal einen "investigativen" Bericht im ZDF vor ca. 20 Jahren. Da schipperten Waffenbesitzer, unter anderem auch Verkäufer von Frank& Monika in Kiel außerhalb der 3 Meilen Grenze und dann hieß es Feuer frei ins offene Meer. Ob da WBKs danach gelocht worden, keine Ahnung. Vor 20 Jahren war die Welt aber auch eine andere.
 
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Habe das schon lange nicht mehr auf Kreuzfahrten gesehen. Das letzte Mal bewusst wahrgenommen vor gut 20 Jahren auf der MS Berlin bei einer Nordkapfahrt. Seitdem eigentlich nicht mehr.
Ich denke durch die ganzen Verschärfungen der Gesetze ist das auch nicht mehr so einfach, siehe auch die Ballerei die o.g. genannt wurde.
 
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Sobald das geklärt wäre, bitte noch juristisch wasserdicht erörtern ob über internationalen Gewässer Bleischrot erlaubt ist, sportlich und jagdlich.
 
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habe 2016 nach ner kreuzfahrt gesucht die tontaubenschiessen angeboten hatte. wurde erst in den usa fündig. in europa leider garnix
 
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Sobald das geklärt wäre, bitte noch juristisch wasserdicht erörtern ob über internationalen Gewässer Bleischrot erlaubt ist, sportlich und jagdlich.
Hierbei kommt es darauf an, ob vom Achterdeck nur reinweiße oder auch gefärbte Golfbälle in den Ozean abgeschlagen werden.
 
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Mit der richtigen Flagge spricht also nichts dagegen?
Anhang anzeigen 185124
Das Problem an dieser Flagge, bzw an einem "See(Luft-)räuberischen Fahrzeug darf außerhalb der 12 Meilen Zone "aufgebracht" werden, so schön wie es die geliebte U.N. bezeichnet.

Das Flaggenstaatsprinzip ist das eine, aber die U.N. hat andererseits auch verboten gefährliche Stoffe in die Gewässer einzubringen. Die Frage ist dann, ob Blei dazu zählt. Wenn nicht, dann ist die Frage ob Schrot als Müll zählt, wenn es abgeschossen wurde, denn Müll in die Ozeane einbringen ist auch verboten.

Zuletzt stellt sich jedoch die Frage, in wie weit das von den Vereinten Nationen verfolgt werden würde.
 
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An Gewässern sollte man Stahlschrot verwenden, mit Schrotbechern, die sich im Salzwasser auflösen, selbstverständlich.
 
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habe 2016 nach ner kreuzfahrt gesucht die tontaubenschiessen angeboten hatte. wurde erst in den usa fündig. in europa leider garnix

Viele Reedereien haben sich einer "zero emission" Richtlinie verschrieben - z.B. Aida cruises. Da darf so rein gar nix mehr ins Wasser kommen und selbst wenn sie an der Außenwand am Pünnen sind wird noch eine Plane druntergespannt damit ja kein Tropfen Farbe ins Meer läuft. Bei denen kannst Du mit Sicherheit keine Tontauben schießen.
Das Schöne am Thema "Flaggenstaat" ist, außer der MS Deutschland sind keine Schiffe mehr in D registriert sondern fahren alle unter Billigflagge. Die diversen karibischen Inseln haben meist Gesetze, die das Mitführen der Waffen und Tontaubenschießen gestattet. Stahlschrot und "biodegradable" Becher sind aber Standard, genauso wie die Bio-Tauben.

Angeboten wird sowas übrigens nur, wenn das Publikum es auch annimmt. Auf einem Schiff voller Deutscher ist doch ab dem zweiten Schuss schon einer beim Steward und meckert wegen des Lärmes und des Umweltschutzes. Denk eher an Nordamerikaner und Saudis.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6216

Guest
Nicht Reedereien sondern Kreuzfahrtlinien.
Und die Billigflagge ist auch eher reißerisch. Das einzige was gespart wird sind Sizialversicherungsbeiträge für abgestellte Europäer.
Wie grün das Schiff ist bestimmen die Gäste, abgesehen von Emissionsrichtlinien in nationalen Gewässern.
 

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