Auslastung Hannoverscher Schweißhund

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Wenn man die Individuenanzahl etwas steigern würde, wäre das sicherlich genetisch gesünder für beide Rassen. Ob die Qualität der Hundearbeit absinken würde, stünde in den Sternen.

Kenne zwei ,drei NSF, die arbeiten immer in der Nachtschicht und gehen dann tagsüber nachsuchen.
Das Thema kann sich zu einem Lebensentwurf auswachsen.
Ich würde aber mal frech behaupten, mit einem Hund egal welche Rasse, der Talent für die Fährtenarbeit zeigt, kann man 95% von allem Anfallenden erledigen.
Warum meinst Du, dass es genetisch gesünder wäre, wenn man die Anzahl der Individuen steigert?
Die Rasse ist durch den Flaschenhals durch, eine Steigerung der Individuen wirkt sich nicht auf den Genpool aus.
Ziel muss eigentlich eine stabilisierende Selektion bei Gesundheitsmerkmalen sein.
Das machen die Verbände aber auch.
 
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Ich glaube der Einfluß des Führers ist meist der limitierende Faktor und nicht der Hund.
Die Heritabilität sinkt mit jeder Generation die eine Population auf ein Merkmal selektiert wird.
Die Heritabilitäten der Merkmale die für eine gute Arbeit auf der roten Fährte gebraucht werden, dürften bei weit unter h2<=0,1 liegen. Also 90% und mehr sind durch die Umwelt bedingt.
Trotzdem lässt sich das züchterisch noch bearbeiten.
Die einzige Hunderasse die keinen Zuchtfortschritt mehr hat, sind Greyhounds. Würde man die zu laufende Strecke nur minimal ändern, gebe es auch wieder Zuchtfortschritt.
Ändern sich die Anforderungen an einen Schweißhund nur minimal ändern sich sofort auch die Heritabilitäten.
 
G

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Guest
Warum meinst Du, dass es genetisch gesünder wäre, wenn man die Anzahl der Individuen steigert?
Die Rasse ist durch den Flaschenhals durch, eine Steigerung der Individuen wirkt sich nicht auf den Genpool aus.
Ziel muss eigentlich eine stabilisierende Selektion bei Gesundheitsmerkmalen sein.
Das machen die Verbände aber auch.
Sind sie durch den Flaschenhals ?
 
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Wenn man die Individuenanzahl etwas steigern würde, wäre das sicherlich genetisch gesünder für beide Rassen. Ob die Qualität der Hundearbeit absinken würde, stünde in den Sternen.

Kenne zwei ,drei NSF, die arbeiten immer in der Nachtschicht und gehen dann tagsüber nachsuchen.
Das Thema kann sich zu einem Lebensentwurf auswachsen.
Ich würde aber mal frech behaupten, mit einem Hund egal welche Rasse, der Talent für die Fährtenarbeit zeigt, kann man 95% von allem Anfallenden erledigen.

Wenn man das "Anfallende" nur "offen" genug definiert, ist das sicher richtig - dann gilt das übrigens auch für jeden anderen Hundearbeitsbereich.

Das eigentliche "Wesen" des Spezialisten (und zwar des vier- als auch des zweibeinigen) liegt aber nun mal nicht in einer möglichst "offenen" Definition, sondern bezieht sich gerade auf die letzten 5 oder 10% des Anfallenden.

Abgesehen davon, ist die eigentliche Krux eben die, dass man bei den allermeisten Nicht-Spezialisten eben von vorneherein nicht weiß, OB sie das "Talent" für die jeweilige Spezialarbeit besitzen.

D.h. umgekehrt, dass jemand, der einen Hund haben möchte, der mit möglichst hoher Wahrscheinlichkeit genau diese letzten 5-10% des Arbeitsspektrums bewältigen kann, wird sinnvollerweise nicht dorthin greifen, wo die Chance, eine "Null-Variante" zu erwischen, unkalkulierbar groß ist.
 
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Ich empfehle jedem, der sich ernsthaft für die Nachsuchenarbeit und damit für den Schweisshund interessiert, als Zuschauer an einer Vorprüfung der genannten Vereine teilzunehmen. Wenn das Interesse anhält, nimmt man an eben einer solchen Veranstaltung Kontakt zu Verein und Nachsuchenführern auf und bekommt da sicher die Gelegenheit, einen mal zu begleiten. im übrigen machen beide Vereine auch sogenannte Erstlingsführerschulungen - auch diese sind für alle Interesseten offen und ich hab da schon mehrfach erlebt, dass sich Interessenten danach gegen eine Bewerbung entschieden haben, weil ihnen die Anforderungen der Nachsuchenarbeit und insbesondere der Weg dorthin mit der Ausbildung des Hundes zu aufwändig erschien.
Ich bin bei Friedrich immer mal mitgegangen. Hab aber keine Ambitionen HS oder BGS. Könte wohl einen kriegen aber ich hab ne ADrB und zwei DD. Wer das will sollte tatsächlich mal mitgehen. Allerdings ohne KW!
 
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Habe den Faden erst jetzt gesehen - vielen Dank für die guten Kommentare von Ips und Bolli und manch anderem zu diesem Thema.

Ich möchte die Argumentation noch mal hinsichtlich des Aspektes "Auslastung" aufgreifen. Braucht ein SH also eine Auslastung und wird unglücklich, wenn er nicht suchen kann ?

Die primäre Motivation eines SH - auch bei der Ausbildung - läuft zunächst über den unstillbaren Appetit - Fresslust könnte man das auch nennen.

Habe zusammen mit meiner Frau auch einen KLM und eine DK Hündin ausgebildet und würde behaupten, dass die Motivation zu fressen, hier äußerst gering ausgeprägt war. Beute machen, war das Motiv.

Dennoch freut sich auch meine HS Hündin, wenn die grüne Jacke oder gar die Nachsuchejacke angezogen wird, die dicken Stiefel fest geschnürt werden und der bunte Biothane Riemen vom Haken genommen wird.
Aber würde sie das vermissen, wenn es plötzlich keine Nachsuchen mehr gäbe ? Ich denke, im Gegensatz zu den Vorstehern, relativ wenig. Klar bleiben dann die jagdlichen Erfolgserlebnisse zusammen mit ihrem Führer aus, aber solange es genug Zuwendung und Futter gibt - ist das Leben für einen Schweißhund theoretisch sonnig und erfüllt.
Da sind Vorsteher komplett anderes - ohne jagdliche Auslastung sind sie unleidlich und ich habe leiden.

Allerdings bin ich, völlig vereinskonform, der Auffassung, dass man einen jeden Gebrauchshund wesensgemäß arbeiten soll, ja MUSS ! Für diesen Zweck wurden diese Hunde über viele Generationen einer heutzutage ethisch in der Form kaum mehr darstellbaren Härte "optimiert".
Ich würde vermuten, dass beim erwähnten Oberforstmeister Frevert mehr Hunde aus Gründen einer nicht ausreichenden Leistung füsiliert wurden, als bei jagdlichen Einsätzen zu Tode kamen.

Der wesentliche Punkt ist jedoch, dass es ein Spezialist, und als solchen sehen wir den HS, bei allen guten Anlagen und anatomischen Voraussetzungen die diese Rasse (aber sicher auch einige andere Rassen) für die Nachsuche mitbringt, NUR zur Meisterschaft seiner Arbeit bringt, wenn er wirklich viel arbeiten kann und Erfahrung sammelt.
DAS ist der springende Punkt in der Vergabe. Und wenn man an dem selbstauferlegten Qualitätsstandard der Schweißhundeführung und einer seriösen Nachsuchearbeit auch in komplizierten Fällen festhalten möchte, dann muss die Vergabe eine Schweißhundes dem alten Prinzip als jagdlicher Dienst(leister)hunde folgen. Ich habe zB damals ein Schreiben der Landesforstverwaltung vorgelegt, in der meine bisherige, langjährige Arbeit in Sachen Nachsuche mit meinem diesbezüglich zu besten Zeiten sehr erfolgreichen KLM beschrieben wurde. Da der Hund bzw. wir als Gespann auch als Nachfolger für einen anderen HS Führer, einen Förster der seinen Schweißriemen nach dem Tod seines letzten Hundes an den Nagel gehängt hat, antraten, ging das glatt durch.

Ich selber nehme ab Ende Oktober bis zum Ende der DJ-Saison einen wesentlichen Teil meines Jahresurlaubes und arbeite dann wöchentlich von Donnerstag/Freitag an bis Samstag/Sonntag meine Einsätze ab. Wie viele andere Schweissundeführer auch, geht es mir dabei weniger "kostenlose" Gesellschaftsjagden in Landes- und Bundesforsten sowie diversen Privatjagden "abzustauben" - sondern ich mache am liebsten nur die Suchen und bin wieder weg. Oft fährt man aber auch 100 km hin und zurück und hat ggf nur eine kurze Totsuche.
Und im weiteren Jahr gibts auch immer genug zu tun mit dem Hund - aber vorallem auch viel unspektakuläre Arbeiten. Und das ist nicht mal schlimm - der Leitgedanke des Nachsucheführers ist der Dienst am Wild und nicht umgekehrt. Alles ordnet sich dem unter.
Und deswegen und weil Schweißhund in vielen Fällen nicht deutlich über den 10.-11. Behang ihre Leistung abrufen können, stellt man dem alten Hund, wenn er etwa im 8. Behang ist, einen Nachfolger zur Seite. Was nicht einfach ist, weil SH extrem eifersüchtig sind und auch eine tödliche Konsequenz ihren "Mithunden" gegenüber entwickel würden, wenn es hart auf hart kommt.

Und abschließend: Ich habe zumindest was den HS betrifft, keinen Zweifel, dass das Leistungsniveau vor 1945 mit dem aktuellen vergleichbar oder besser war. Auch wenn die eingeschränkte Mobilität natürlich einen vergleichsweise kleineren Operationsradius der Arbeiten bedingte.
Der Schweißhund entstammt der jahrhundertealten Zucht des Leithundes - die Ausbildung auf der kalten Gesundfährte die wir im VH praktizieren, wurde vor sicher über 200 Jahre am Hannoverschen Jägerhof entwickelt. Die Führer der Schweiß-Leithunde haben den Hund in einer 2-3jährigen Behangzeit sorgsam und hauptberuflich ausgebildet. Die werden ihre Leistung gebracht haben - überflüssige "Fresser" konnte man sich damals auch an Jagdhöfen des Adels nicht leisten. In osteuropäischen Ländern, wo der Hund an der Seite vieler Berufsjäger wichtige Aufgaben in der zur-Strecke-Bringung teurer Trophäenträger spielt, scheint es mir noch sehr vergleichbar zu sein, was dann auch den in der Fläche hohen, züchterischen Leistungsstand der dortigen SH erklären könnte...

FSK werde ich grüßen und ihm sagen, dass man sich seiner in diesem Forum, das er über viele Jahre intensiv begleitet hat, hin und wieder erinnert.

Abendruhe.jpg
 
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Hardest working man ever ...

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Und in wenigen Wochen lesen wir wieder wahre G'schichten ( aussm Paulanergarten ) - frei erfunden und ähnliche Heldentaten im Hirschmannbrief/Unser Hund.

Runzeln die Stirn ob der Leistungsfähigkeit der nichteigenen Köter und träumen vom eigenen, edlen, roten Hund, welcher im spätsommerlichen Buchenaltholz den König der Wälder zu Stande hetzt, mit Bassbariton seinen zähen Führer zum Fangschuss leitet.

Schnarch ...
 
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Habe den Faden erst jetzt gesehen - vielen Dank für die guten Kommentare von Ips und Bolli und manch anderem zu diesem Thema.

Ich möchte die Argumentation noch mal hinsichtlich des Aspektes "Auslastung" aufgreifen. Braucht ein SH also eine Auslastung und wird unglücklich, wenn er nicht suchen kann ?

Die primäre Motivation eines SH - auch bei der Ausbildung - läuft zunächst über den unstillbaren Appetit - Fresslust könnte man das auch nennen.

Habe zusammen mit meiner Frau auch einen KLM und eine DK Hündin ausgebildet und würde behaupten, dass die Motivation zu fressen, hier äußerst gering ausgeprägt war. Beute machen, war das Motiv.

Dennoch freut sich auch meine HS Hündin, wenn die grüne Jacke oder gar die Nachsuchejacke angezogen wird, die dicken Stiefel fest geschnürt werden und der bunte Biothane Riemen vom Haken genommen wird.
Aber würde sie das vermissen, wenn es plötzlich keine Nachsuchen mehr gäbe ? Ich denke, im Gegensatz zu den Vorstehern, relativ wenig. Klar bleiben dann die jagdlichen Erfolgserlebnisse zusammen mit ihrem Führer aus, aber solange es genug Zuwendung und Futter gibt - ist das Leben für einen Schweißhund theoretisch sonnig und erfüllt.
Da sind Vorsteher komplett anderes - ohne jagdliche Auslastung sind sie unleidlich und ich habe leiden.

Allerdings bin ich, völlig vereinskonform, der Auffassung, dass man einen jeden Gebrauchshund wesensgemäß arbeiten soll, ja MUSS ! Für diesen Zweck wurden diese Hunde über viele Generationen einer heutzutage ethisch in der Form kaum mehr darstellbaren Härte "optimiert".
Ich würde vermuten, dass beim erwähnten Oberforstmeister Frevert mehr Hunde aus Gründen einer nicht ausreichenden Leistung füsiliert wurden, als bei jagdlichen Einsätzen zu Tode kamen.

Der wesentliche Punkt ist jedoch, dass es ein Spezialist, und als solchen sehen wir den HS, bei allen guten Anlagen und anatomischen Voraussetzungen die diese Rasse (aber sicher auch einige andere Rassen) für die Nachsuche mitbringt, NUR zur Meisterschaft seiner Arbeit bringt, wenn er wirklich viel arbeiten kann und Erfahrung sammelt.
DAS ist der springende Punkt in der Vergabe. Und wenn man an dem selbstauferlegten Qualitätsstandard der Schweißhundeführung und einer seriösen Nachsuchearbeit auch in komplizierten Fällen festhalten möchte, dann muss die Vergabe eine Schweißhundes dem alten Prinzip als jagdlicher Dienst(leister)hunde folgen. Ich habe zB damals ein Schreiben der Landesforstverwaltung vorgelegt, in der meine bisherige, langjährige Arbeit in Sachen Nachsuche mit meinem diesbezüglich zu besten Zeiten sehr erfolgreichen KLM beschrieben wurde. Da der Hund bzw. wir als Gespann auch als Nachfolger für einen anderen HS Führer, einen Förster der seinen Schweißriemen nach dem Tod seines letzten Hundes an den Nagel gehängt hat, antraten, ging das glatt durch.

Ich selber nehme ab Ende Oktober bis zum Ende der DJ-Saison einen wesentlichen Teil meines Jahresurlaubes und arbeite dann wöchentlich von Donnerstag/Freitag an bis Samstag/Sonntag meine Einsätze ab. Wie viele andere Schweissundeführer auch, geht es mir dabei weniger "kostenlose" Gesellschaftsjagden in Landes- und Bundesforsten sowie diversen Privatjagden "abzustauben" - sondern ich mache am liebsten nur die Suchen und bin wieder weg. Oft fährt man aber auch 100 km hin und zurück und hat ggf nur eine kurze Totsuche.
Und im weiteren Jahr gibts auch immer genug zu tun mit dem Hund - aber vorallem auch viel unspektakuläre Arbeiten. Und das ist nicht mal schlimm - der Leitgedanke des Nachsucheführers ist der Dienst am Wild und nicht umgekehrt. Alles ordnet sich dem unter.
Und deswegen und weil Schweißhund in vielen Fällen nicht deutlich über den 10.-11. Behang ihre Leistung abrufen können, stellt man dem alten Hund, wenn er etwa im 8. Behang ist, einen Nachfolger zur Seite. Was nicht einfach ist, weil SH extrem eifersüchtig sind und auch eine tödliche Konsequenz ihren "Mithunden" gegenüber entwickel würden, wenn es hart auf hart kommt.

Und abschließend: Ich habe zumindest was den HS betrifft, keinen Zweifel, dass das Leistungsniveau vor 1945 mit dem aktuellen vergleichbar oder besser war. Auch wenn die eingeschränkte Mobilität natürlich einen vergleichsweise kleineren Operationsradius der Arbeiten bedingte.
Der Schweißhund entstammt der jahrhundertealten Zucht des Leithundes - die Ausbildung auf der kalten Gesundfährte die wir im VH praktizieren, wurde vor sicher über 200 Jahre am Hannoverschen Jägerhof entwickelt. Die Führer der Schweiß-Leithunde haben den Hund in einer 2-3jährigen Behangzeit sorgsam und hauptberuflich ausgebildet. Die werden ihre Leistung gebracht haben - überflüssige "Fresser" konnte man sich damals auch an Jagdhöfen des Adels nicht leisten. In osteuropäischen Ländern, wo der Hund an der Seite vieler Berufsjäger wichtige Aufgaben in der zur-Strecke-Bringung teurer Trophäenträger spielt, scheint es mir noch sehr vergleichbar zu sein, was dann auch den in der Fläche hohen, züchterischen Leistungsstand der dortigen SH erklären könnte...

FSK werde ich grüßen und ihm sagen, dass man sich seiner in diesem Forum, das er über viele Jahre intensiv begleitet hat, hin und wieder erinnert.

Anhang anzeigen 187530

Zunächst Danke für die Blumen und Danke für die wie üblich sehr reflektierten Zeilen.
In einem Punkt stimme ich jedoch nicht mit Dir überein.
Ich glaube NICHT, dass die heutigen Schweißhunde denen von vor 1945 "unterlegen" sind; weder züchterisch noch hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit. Dabei stütze ich diese Vermutung auf folgende "Indizien":
Die allseits bekannte, weil vielfach veröffentlichte Doppelseite aus Freverts Nachsuchenbuch. Auf dieser einen Doppelseite finden sich sage und schreibe Nachsucheneinsätze von seinen drei wohl bekannteren SHen dem Gilka-Sohn, Hirschmann und Blanka. Auf EINER Doppelseite.
Einer weiteren Seite seines Jagdtagebuchs sind die letzten Nachsuchen Gilkas aufgeführt, zwischen dem 16.8.1935 und dem 3.10.1937 sind 19 Suchen gelistet.
Ergo hat der Herr also eher schlampig Buch geführt - oder eben literarisch gnadenlos überzeichnet... ich vermute, zweiteres! Vielleicht kann man dies durch alte Hirschmannbriefe verifizieren (falls es sowas noch gibt).
Die Streckenzahlen von Rot-, Schwarz- und Damwild im damaligen Dt. Reich und die von @Black Grouse angesproche, deutlich geringere "Beweglichkeit" der SHF sprechen FÜR MICH ebenfalls eher für meine These... Weniger Einsatzmöglichkeiten, weniger Bewährungsproben, weniger züchterische Differenzierungs- und Auslesemöglichkeiten...
 
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Zunächst Danke für die Blumen und Danke für die wie üblich sehr reflektierten Zeilen.
In einem Punkt stimme ich jedoch nicht mit Dir überein.
Ich glaube NICHT, dass die heutigen Schweißhunde denen von vor 1945 "unterlegen" sind; weder züchterisch noch hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit.
Damit sind wir ja wieder bei unserem kleinen Geplänkel von Seite 4/5... Wenn die Hunde heute nicht besser oder wenigstens genauso gut sind wie die zu Freverts Zeiten, dann hätte ja die Zucht als solches seit damals völlig versagt und wäre komplett zu hinterfragen...
 
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Damit sind wir ja wieder bei unserem kleinen Geplänkel von Seite 4/5... Wenn die Hunde heute nicht besser oder wenigstens genauso gut sind wie die zu Freverts Zeiten, dann hätte ja die Zucht als solches seit damals völlig versagt und wäre komplett zu hinterfragen...

Erneut eher nein, die von mir vermuteten höheren Einsatzzahlen der heutigen Hunde muss trotzdem nichts mit einem "besseren/schlechterem" Stand der Zucht in einem Vergleich zu tun haben. "Zuchterfolg" definiert sich in diesem Bereich eben nicht (wie bei H.PBs Kühen in der messbaren Milchleistung) alleine in einem reinen Mehr an Einsatzzahlen, weil die ja auch von ganz anderen Faktoren abhängen.
Und was nutzt mir ein Hund, der nach vier Jahren 500 Nachsuchen auf dem Tacho hat, der mit fünf Jahren wegen einer Erbkrankheit eingeschläfert werden muss.
Insofern wiederhole meine Frage, wie definierst Du "Zuchtfortschritt"?
 
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Damit sind wir ja wieder bei unserem kleinen Geplänkel von Seite 4/5... Wenn die Hunde heute nicht besser oder wenigstens genauso gut sind wie die zu Freverts Zeiten, dann hätte ja die Zucht als solches seit damals völlig versagt und wäre komplett zu hinterfragen...
In diesem Zusammenhang muss man die Hundezucht wohl ein wenig differenzierter betrachten. Für mich spielt (rasseübergreifend) das Wesen eine sehr große Rolle. Hier haben sich m.E. in den vergangenen Jahrzehnten doch ein paar fragwürdige Aspekte bei vielen Rassen in die Zucht eingeschlichen. Dies führt nach meiner Überzeugung nicht unbedingt zu einer Leistungssteigerung, im Gegenteil. Was früher gnadenlos ausgesondert wurde, läuft heute zumindest das gesamte Leben lang mit durch den Busch.
Was die reine "Nasenleistung" betrifft hat sich wohl nichts entscheidend verändert. Das Niveau ist so hoch, dass wir es auch heute noch schwer erfassen / begreifen können.
Bei vielen Rassen wird der Aspekt "Schärfe" aus gesellschaftlichen Gründen heute anders betrachtet als früher. Dies führt zumindest teilweise zu Leistungsverlusten gegenüber der früheren Selektion auf diesem Gebiet.
Körperlich hat sich bei einigen Rassen leider auch so etwas wie "Wohlstands- Zivilisationserkrankungen" entwickelt. Es gibt heute Hunde, die an Futterunverträglichkeiten o.ä. leiden. Ob dies eine Folge von Umwelteinflüssen oder etwas anderes ist kann ich nicht beurteilen.
Vor diesen Hintergründen geht es, trotz besserer Versorgung, vielfach größerer Kenntnisse usw. nicht immer nur nach vorne, sondern immer wieder auch mal rückwärts.

wipi
 

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