ESS

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Es artet hier doch schon gefühlt wieder in den Glaubenskrieg der zwei Fraktionen von Hundeführern auf Drückjagden aus.

Fraktion A propagiert das der Hund möglichst viele Kilometer macht und das in einem möglichst großen Radius. Das macht der Hund natürlich ohne das Beisein des Hundeführers, als Mensch ist man logischerweise auch nicht mal ansatzweise so schnell unterwegs. Dementsprechend soll der Hund selbstständig, scharf und ausdauernd dem Wild folgen. Fraktion A beinhaltet meiner Erfahrung nach fast ausschließlich Standschnaller, die mir beim Schüsseltreiben stolz ihr Garmin zeigen. Da sieht man dann das der Hund 10km und mehr in 2h abgespult hat, verteilt auf wenigen Fährten. Ob und wenn wieviel Wild dabei überlaufen wird, steht oftmals nicht zur Diskussion.

Fraktion B möchte nun aber das genaue Gegenteil von Fraktion A - der Hund soll möglichst im Umkreis des Hundeführers stöbern, mancher würde es buschieren nennen. Dafür erlebt der Führer seinen Hund aktiv, kann ihn ggfs. unterstützen. Hier bildet das Gespann aus Hund und Mensch deutlich mehr eine Einheit. Schärfe ist hier gar nicht so wichtig, der Hund hat ja oftmals die Unterstützung durch den Führer.

Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Sichtweisen auf den Einsatz des Hundes!
Hieraus abzuleiten, das Schärfe, Härte usw zwingend erfordlich sind, halte ich für falsch.

Mit einem Spaniel bekommt man einen Hund, der den Einsatz für Fraktion B vollkommen erfüllt. Man muss ich darüber nur im Klaren sein, das es halt nur eher als Durchgeher und nicht als Standschnaller funktioniert.
Beim ECS gibt es "A" und "B" Hunde. Beim ESS hauptsächlich "B" Hunde. Allerdings bin ich der Meinung, dass Wildschärfe schon zwingend erforderlich beim Jagdhund sein sollte.
 
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Aber genau das ist doch der springende Punkt. Weniger Wildschärfe bedeutet was? Weniger Willen des Hundes an das betreffende Wild zu kommen. Eine geringere Wildschärfe bedeutet immer, daß der Hund Wildarten, für die ihm die Schärfe fehlt, gerne mal überläuft, es erst gar nicht sucht oder schnell davon abläßt.
:censored:
 
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@!!Sauen!! Also in der Regel sollten Bewegungsjagden kein Gemetzel sein, wo krank geschossenes Wild im Dutzend im Treiben unterwegs ist! Für Einzelfälle, die im Treiben vielleicht wirklich nicht zu lösen sind, gibt es NSF mit entsprechenden Hunden und Ausrüstung.

Reden wir noch über die eingangs gestellte Frage?
 
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wir müssten hier mal klären, was für den einzelnen Wildschärfe bedeutet...

Unsere Bracken haben Finderwillen, Spurwillen etc. Große Stücke werden gestellt und verbellt. Die kommen ALLEINE nicht auf die Idee auch nur den Versuch zu unternehmen, dass Stück runterzuziehen- mangelnde Wildschärfe, hält die aber nicht davon ab die großen Keiler zu finden.

Der DD ist da halt anders, sagen wir kompromisslos vielleicht auch dumm sich mit 60kg gesunden SW anzulegen- das mag nicht jeder.

Trotzdem gibt es halt in der VR viele weiße Raben

Der TS ist ja sehr zufrieden mit seinen KLM, möchte aber gern was anderes um nicht immer ungewollt Vergleiche ziehen zu wollen.
👍 👍
 
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@!!Sauen!! Also in der Regel sollten Bewegungsjagden kein Gemetzel sein, wo krank geschossenes Wild im Dutzend im Treiben unterwegs ist! Für Einzelfälle, die im Treiben vielleicht wirklich nicht zu lösen sind, gibt es NSF mit entsprechenden Hunden und Ausrüstung.

Reden wir noch über die eingangs gestellte Frage?
Und da finde ich, dass ein ESS aus jagdlicher Zucht sehr gut für den TS geeignet wäre.
 
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Fraktion A propagiert das der Hund möglichst viele Kilometer macht und das in einem möglichst großen Radius. Das macht der Hund natürlich ohne das Beisein des Hundeführers, als Mensch ist man logischerweise auch nicht mal ansatzweise so schnell unterwegs. Dementsprechend soll der Hund selbstständig, scharf und ausdauernd dem Wild folgen. Fraktion A beinhaltet meiner Erfahrung nach fast ausschließlich Standschnaller, die mir beim Schüsseltreiben stolz ihr Garmin zeigen. Da sieht man dann das der Hund 10km und mehr in 2h abgespult hat, verteilt auf wenigen Fährten. Ob und wenn wieviel Wild dabei überlaufen wird, steht oftmals nicht zur Diskussion.
Ich zähle mich eindeutig zu Fraktion A, aber ich möchte nicht das der Hund unmengen an Kilometern macht und Wild überläuft. Ziel eines Stöberhundes ist es das Wild selbstständig im Umkreis um den Führer zu suchen, selbstständig auf die Läufe zu bringen und mit gewissem Abstand laut auf der Spur zu jagen. Zwischendurch ist der Führerkontakt gewollt. Eigentlich kein zu den Stöberhunden zählender Hund wird ein gesundes Stück Wild fangen können. Wille muss da sein, der Rest ist Erfahrung, Arbeit mit dem Hund außerhalb der DJ-Saison, Erziehung, Bindung und erlebte Erfolge des Hundes.
IMG_20211204_115630.jpg
Ich würde fast garantieren, dass im Umkreis um meinen Stand sich kein Wild dauerhaft einschiebt. Eine gut organisierte Jagd ist so aufgebaut, dass sich die Arbeitsbereiche der Stöberhunde überschneiden und damit eine Beunruhigung für die gesamte Dauer der Jagd stattfindet. Zwischen den Hundeführerstanden an bzw. in den Dickungen/Einständen nahe der Fluchtwechsel sind dann die Stände der Schützen ohne Hund.

Ich wüsste nicht, warum ein ESS der Spurlaut ist die Aufgaben bei entsprechender Einarbeitung und Erfolgen nicht meistern könnte. Ich würde mich als Wachtelführer fast aus dem Fenster lehnen und sagen, dass ein Stöberverhalten das zwischen dem sehr kurzen der Vorsteher und den klassischen Stöberhunden liegt ziemlich zukunftsträchtig ist. Zumal der ESS auch für nahezu alle Aufgaben vor und nach dem Schrotschuss geeignet ist. Ich könnte mir diese Hunderasse auch sehr gut für mich vorstellen. Was mich jedoch davon abhält und auch weiterhin für den Wachtelhund spricht ist eine Flächendeckende Zucht, beim DW fast ausschließlich jagdlich, in Deutschland.
 
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Gerade als "Fraktion B" sind mir beim Durchgehen wildscharfe Hunde wichtig. Wie viele langwierige Nachsuchen werden in den Treiben durch scharfe Hunde vermieden? Es gibt kaum etwas bescheideneres als an ein krankes Stück zu kommen, wenn das Wild nicht scharf vom Hund gestellt oder sogar an den Platz gebunden wird oder ein Jagdhund-light das kranke Stück kilometerweit vor sich her hütet.
Was bei einer gut organisierten Drückjagd wohl nur beim ZUsammentreffen von Jagdhund light und Jäger light der Fall sein dürfte. :)
 
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@!!Sauen!! Also in der Regel sollten Bewegungsjagden kein Gemetzel sein, wo krank geschossenes Wild im Dutzend im Treiben unterwegs ist! Für Einzelfälle, die im Treiben vielleicht wirklich nicht zu lösen sind, gibt es NSF mit entsprechenden Hunden und Ausrüstung.

Reden wir noch über die eingangs gestellte Frage?
Mein Beitrag bezog sich auf das Gutreden von Hunden mit mangelnder Wildschärfe auf der Jagd. Nicht mehr und nicht weniger.
Sowas muss man, auch wenn es sich nicht um das Eingangsthema handelt, doch nicht stehen lassen.
Ich habe auch nirgends geschrieben, dass es sich bei Drückjagden um ein Schlachtfeld handelt. Warum auch? Es ging rein um die Hundearbeit.
 
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Bei den jagdlichen geführten Spaniels ist das Zuchtauschließend wenn sie nicht Spurlaut sind.



Ich kenne ESS die den Fuchs abtun und Sauen packen. Dies aber alles mit Köpfchen und nicht ala hau drauf. Also die Schärfe bringen auch manche Spaniels mit.
Meine brauchen mir keinen Fuchs bringen. Habe ich nie gefordet. Nachsuchen sollen sie aber wenn es nötig ist.



Deswegen fragt er hier ja nach ESS 😉


Noch zur Wasserarbeit. Unsere sind Wassergeil.
Stöbern im Schilf oder die Ente in diesem suchen/apportieren machen sie gern
 

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Ich kenne Bracken und Wachtel die das auch nicht können.
Habe auch schon einen Vorsteher gesehen der um einen kranken Hasen tanzt.

Aber nach diesen Hunden würde ich nie die ganze Rasse beurteilen.
Eher den Hundeführer bzw. die Einarbeitung.

Deshalb wollte der TS ja auch Erfahrungsberichte von Usern die einen ESS führen.

Ich persönlich kenne ESS nur vom Agility, und da sehr erfolgreich.

Bin aber immer an neuem interessiert und schau auch gerne über meinen Tellerrand, obwohl der ESS sicher nix für mich wäre..... Ich mag halt Daggel :ROFLMAO:

Gruß Weichei
Bei Agility laufen meistens nur Working-Spaniels. Das sind die stummen Engländer :)
 
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Naja,

meiner ist laut und gut am Wasser.
Wildscharf ist er nicht wirklich und kenne auch keinen Spaniel der es ist. Gibt bestimmt welche, ich würde aber nicht fest damit rechnen.

Er ist kinderlieb, Standruhe habe ich nie hinbekommen, sind aber beides Erziehungssache und keine Frage der Rasse. Meiner ist allgemein für einen ESS Recht hibbelig.
Totsuchen bekommt er hin, für echte Nachsuchen gibt es Bessere.

Auf Sauen, dann als Durchgeherhund, auf eine Tauglichkeit als Standschnaller würde ich nicht setzen.
War der aus jagdlicher Zucht ??
 
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Junge, Junge... Nehmt doch die Hunde in Gottes Namen einfach für die Arbeiten her, für die sie gezüchtet werden.
 

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