Vorplanung auf Gamsjagd, was nehmen ??

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Was für eine Vergrösserung hast du an deinem Leica?
Ich hab mir auch schon überlegt, ob ich aus genau dem von dir genannten Grund noch ein Kahles Fernglas mit Entfernungsmesser kaufen soll. Bin nur nicht ganz schlüssig ob der 8x42 oder doch den 10x42.
...

Ist ein Leica Geovid 10x42 HD-R und ich bin ausgesprochen zufrieden damit.


grosso
 
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Ich glaube so Sprüche müssen wir doch nicht klopfen. Die Aussage das schwere Waffen besser liegen und es dem Schützen damit einfacher machen hört man doch oft.

Doch, es sind exakt die Sprüche, die wir klopfen müssen. Hier wird als Alternative zur leichten Kipplaufbüchse der leichte Repetierer genannt und der liefert eben die gleichen Rahmenbedingungen.

Es fällt mir zudem schwer, das Gefasel von der nicht stabil liegenden leichten KLB zu akzeptieren. Wer das Schießen auf die entsprechende Distanz mit der entsprechenden Waffe (und einer praxisgerechten Auflage) geübt hat und in der konkreten Situation eine brauchbare Auflage geschaffen hat, der schießt auch mit einer leichten KLB ausreichend gut/ präzise.

Wer auf seinen Wahldistanz zwingend eine schwere Waffe benötigt um damit eine akzeptable Trefferwahrscheinlichkeit zu entwickeln, sollte über sein Tun nochmals nachdenken.

...
Natürlich. Habe vor Jahren mal einen Berufsjäger gefragt, wie weit man schießen muss auf der Gamsjagd. Er sagte zu mir "so weit wie du kannst". Man hat dann halt weniger Chancen.

Ich denke, die den Umständen entsprechende persönliche maximale Schussdistanz sollte jeder für sich definieren können.

Meiste Zeit ist die Waffe im Rucksack. In heißen Ecken wird sie aber umgehängt. Im Bereich der Waldgrenze steht oft plötzlich eine Gams vor dir. Da langt die Zeit nicht mehr. Vorallem die ausladende Bewegung ist ein Problem. Ein Jährling oder 3 Jährigen Bock hast du sicher auch mit einem Blick angesprochen.

An der Waldgrenze, speziell an vielversprechenden Ecken, wandert meine Waffe auch schon mal aus dem Rucksack um griffbereit zu sein. Ich wage aber zu sagen, dass in nahezu 100% der entsprechenden Fälle die Zeit auch gereicht hätte, sie erst im konkreten Fall aus dem Rucksack genommen zu haben.

Ist aber eine Diskussion, die man nur bedingt zu einer einzig gültigen Wahrheit führen kann.

Trage lieber Merinowolle. Trocknet sehr schnell und stinkt nicht so. Mag die feine Wolle auch lieber auf der Haut.

Ich bin da eher bei Kunstfasern.


grosso
 
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Zu schwere Schuhe sind eine Belastung. Gerade wenn sie zu steif sind. Nicht übertreiben und man geht deutlich leichter. Natürlich nicht zu leicht.

Unnötig schwere Schuhe schenke ich mir auch. Andererseits ist die Wahl der Schuhe für mich klar gelände- und witterungsabhängig. Es gibt Ecken und Witterungsbedingungen, da mag ich nur mit (bedingt) steigeisenfesten Sohlen unterwegs sein.


grosso
 
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Unnötig schwere Schuhe schenke ich mir auch. Andererseits ist die Wahl der Schuhe für mich klar gelände- und witterungsabhängig. Es gibt Ecken und Witterungsbedingungen, da mag ich nur mit (bedingt) steigeisenfesten Sohlen unterwegs sein.


grosso
Die längsten und härtesten Jagden habe ich mit den einfachsten Schuhen gemacht. Meindl Borneo und Island. Die Island waren mit mir auf dem Mont Blanc.
Weiterhin in Verwendung: Lowa Cevedale (nichts für den Winter) und La sportiva Nepal extrem, wenn viel Steine und Geschröff harte Schuhe brauchen.
 
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Habe in den 80er Jahren rund um den Mount Cook auf Gams und Thar geweidwerkt. Damals war die Jagd noch frei und ohne Jagdführer möglich. Meine Ausrüstung bestand aus zwei Lodenhosen (100% Schurwolle), Unterbekleidung aus Baumwolle, Wollstutzen und einem Paar Bergschuhe, deren Leder am 2ten Tag mit Wasser vollgesogen und über Nacht oft gefroren waren. Ein halbgewalkter Gebirgsjägerpullover und eine längere leichte Gore-Tex Jacke ergänzten meine Ausrüstung. Am Rücken trug ich einen Bergjäger-Rucksack ohne Schnallen. Geführt habe ich einen 98er Mauser im Kal. 7 RemMag mit dem 10,5g KS Geschoß und einem Swao 3-9x36. Ein Kahles 10x40 leistete mir gute Dienste. Genächtigt habe ich in einem kleinen Zelt, und wenn ich Glück hatte, in einer der wenigen Schutzhütten, wo dann meine Klamotten "geröstet" wurden. Erlegt habe ich etliche Gams und einen Thar. Mein Fazit: Mit der nötigen Jagdpassion geht`s auch so! WmH.! St.-Wolf
 
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Bei der Thurjagd in Aserbaidschan hatten die einheimischen Guides von Russia- Tours abgeschnittene Gummistiefel im Hochgebirge an. Das war für die völlig normal. Bin fast vom Glauben abgefallen.
 
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... und unsere Eltern gingen alle 17km zu Fuß zur Schule, nur mit einem Stock um im Tiefschnee die Wölfe abzuwehren! 🤣

@Steppenwolf1947 Beim Autofahren/Rasen würde man sagen „fehlende PS werden durch Wahnsinn ersetzt!“ 💪

(Gegen niemanden persönlich gerichtet... aber hier geht es doch nicht darum, was mit Minimalausrüstung möglich ist sondern darum einen Erstlingsbergjäger so zu beraten, dass es nicht seine letzte Jagd wird.)
 
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Wenn man nichts anderes hat.

Aber als Flachland Tiroler dann am zweiten oder dritten Jagdtag mit Blasen an den Füßen, geschwollene Knie und brennenden Muskelkater in Oberschenkeln aufzusteigen, ist auch nicht wirklich Sinn der Sache.

Neben der Herausforderung soll einem das Erlebnis ja auch Freude machen.

Aber tatsächlich gibt es Erlebnisse, die erst als Erinnerung im Nachhinein ihren wahren Wert offenbaren, aber während man aktuell dabei ist, ist die ganze Aufmerksamkeit voll von der vorliegenden Herausforderung gebunden.
 
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Wenn Du, wie ich, aus dem Flachland kommst, trainiere (oder erhalte) Deine Kondition. Waffe ist geklärt, Schuhe auch. Nützt beides nix wenn Du am Berg kollabierst…..
Aus meiner Erfahrung: Du kannst Flachlandkondition haben wie du willst. Am Berg wirst du damit (schon weiter als ohne jegliche Kondition) nicht sehr weit kommen.
Mir hat, damals noch im Flachland wohnend, Treppensteigen geholfen - je Einheit dreimal in den 10.Stock, zwei bis dreimal die Woche.
Jetzt kann ich mich am Berg vergnügen wenn ich mich vorbereiten will. Zweimal die Woche von 700 Höhenmetern auf 1300. Anfangs mit leichtestem Gepäck, später dann schon mit was auf dem Buckel.
Anhang: Unbedingt zu empfehlen ist die Anreise mindestens einen Tag vor Jagdbeginn.
 
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Will so manchem Neuling lediglich empfehlen, nicht dem " Ausrüstungswahnsinn" zu erliegen.
Ob's auf dich hören?!?
Von Bergschuhen mittlerer Festigkeit abgesehen, braucht man weder eine spezielle Hose oder Hemd oder Unterwäsche (Jahreszeit bedingt entsprechend). Ersatz für durchgeschwitzt sollte aber schon im Rucksack sein, neben einem leichten Fleecepulli und einer ebensolchen Mütze.
Wichtig sind auch Kopfschmerztabletten - Höhenkrankheit überfällt einen schnell und ist sehr ekelhaft.
 

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