Ich bin treuer Kunde bei einem luxemburgischen Bauernhof, auf dem wir unser Pferd gekauft haben. Wenn dort Rind geschlachtet wird, wird zerwirkt und "kilogrammweise" abgepackt, also immer so 800-1500g, im Mittel kommen halt immer ganze Kilo raus im Paket.
Letztes Mal habe ich 15kg genommen und 150€ bezahlt. Von Hack über Braten, Gulasch und Steak ist alles dabei. Superlecker, ich weiss, wo es herkommt und denke, es ist win-win.
Das ist eine sehr gute Methode, mach ich als Landwirt auch nicht viel anders. Ich habe meine Quellen, ehemalige Arbeitgeber die selber vermarkten, oder halt im Freundeskreis, wo ich mich auch auf die Qualität verlassen kann.
Hier im Betrieb geht nur Jungvieh ab, und alte Kühe, gerade das Fleisch älterer Kühe kann aber ein besonderer Genuss sein - zumindest bei Weidehaltung, wie hier.
Stallkühe? Blixem!
Ich arbeite aktiv körperlich, Morgens melken und Kälberfütterung, meistens danach dann abmisten und andere Hygienearbeiten, die im Betrieb notwendig sind.
Ich habe einen Kalorienverbrauch von der Arbeit alleine am Tag knapp an 4000 KCal, das könnte ich mit einer rein pflanzlichen Diät nur sehr schwer erreichen und würde rapide in den Mangelzustand fallen - der ist im übrigen nicht sonderlich angenehm, und kommt wie eine allgemeine Mangelerkrankung rüber - irgendwann fährt der Körper komplett runter, ein richtig ekeliges Gefühl.
Es gab Zeiten da habe ich bequem 14 bis 16 Stunden am Tag gearbeitet, da war mein Verbrauch erheblich höher.
Ich bin überzeugter Mischkostler, der auch mal mit vegetarischer Ernährung experimentiert hat, und mindestens zwei Tage in der Woche sich auch vegetarisch ernährt. Als Veganer könnte ich meine derzeitigen Schlagzahlen nicht halten, weder auf der Arbeit, noch danach.
Ich bin trotz Schwerbehinderung sehr robust, und wenig Anfällig gegen Infekte, was wohl auch an meiner Vorliebe zu einheimischen Obst liegt, meine Kirschen kommen aus dem Alten Land, meine Weintrauben maximal aus Frankreich oder Italien, aber am liebsten mag ich deutsche Trauben, vor allem die hellen leicht sauren. Äpfel, Birnen, Nektarinen und Pfirische darf ich nicht, im Winter gibt es daher Zitrusfrüchte aus Spanien oder einem anderen europäischen Anbaugebiet. Derzeit pflücke ich mir bei einem befreundeten Landwirt auf der Plantage Heidelbeeren und Himbeeren, Stachelbeeren ist auch wieder vorbei. Brombeeren bin ich sehr vorsichtig geworden, dafür koche ich mir aber im September/Oktober Fliederbeeren ein (Saft und Gelee). Junggeselle eben, alles darf man selber machen - aber man macht es gerne.
Jetzt wo ich das schreibe frage ich mich nur gerade, was ist so schwer daran?
Eben! Nichts! Alles nur Faulheit und Einbildung, wenn man das nicht selber macht.
Ab nächstes Jahr bewirtschafte ich einen halben ha Gartenfläche für Obst und Gemüse in Eigenregie, das Land dafür erhalte ich von meinem Arbeitgeber. Dafür bekommen die Obst und Gemüse in bester Bio-Qualität, ich habe zwar die Sachkundeprüfung für Spritzmittel, bin aber kein großer Freund davon - zumindest dann nicht, wenn man das auch händisch hinbekommt.