Weil ich hier in diesem Faden mehrfach kritisiert und korrigiert wurde, werde ich mal folgendes klarstellen: Es ist mir absolut und völlig egal, wie viel Fleisch, in welcher Form von wem auch immer konsumiert wird! Und es ist mir auch scheißegal, ob das gesundheitlich gut oder schlecht ist!
Was ich am hohen Fleischverbrauch in DE verurteile, ist die Art und Weise, mit der das Fleisch produziert wird. Es wird soviel produziert, dass ein nicht unerheblicher Teil davon exportiert werden muss, weil er die Aufnahmekapazitäten unseres Landes übersteigt. Und ein ebenso nicht unerheblicher Teil wird weggeschmissen, weil er, im Vergleich zur frischer datierten Ware direkt daneben, als schlechter bewertet und deshalb vom Kunden verschmäht wird.
Jeder, der hier schreibt, dass die Massenproduktion, und ich schreibe hier mal nur von Deutschland, notwendig ist, um alle Bürger zu ernähren, also auch jene, die finanziell nicht gut dastehen, dem wünsche ich einen Blick in die Betriebe, die dieses billige Fleisch herstellen und natürlich in die Schlachthöfe, in denen die Kreaturen verwertet werden. Dabei ist völlig egal, um welches Fleisch es sich handelt. Schwein, Rind, Geflügel, völlig egal. Es sind lebende und empfindungsfähige Wesen, die dafür eine bedauernswerte Existenz führen müssen und gemästet werden, um danach unter großem Stress zum Schlachthof verfrachtet zu werden. Dort stehen die Viehtransporter in mehr oder weniger langen Schlangen, bis es zur Entladung kommt. Was dann kommt, kann ich hier nicht schildern, weil ich nicht möchte, dass dieser Faden deshalb geschlossen wird. Gesehen habe ich das bis vor drei Jahren viel zu oft.
Ich musste vor Jahren in einem Schweinemastbetrieb in Meck-Pomm einen Luftverdichter, welcher für die Abwasseraufbereitung benötigt wurde, reparieren. Dazu musste ich im fast Dunklen an vielen Buchten vorbei gehen, um zum Verdichter zu gelangen. Niemals zuvor, hatte ich solches Elend gesehen. Aufgrund verbesserter Haltungsvorschriften ist das heute nicht mehr in dieser Form möglich. Davon zumindest gehe ich aus.
Würde ein jeder Konsument bildlich wissen unter welchen Bedingungen für das Vieh das Massenfleisch produziert wird, dann würde bei vielen ein Umdenken stattfinden. Da bin ich mir ganz sicher. Das Fleisch, welches wir an der Theke des Metzgers kaufen, hat den selben Ursprung, wie das Fleisch beim Discounter. Darauf wurde hier schon sehr richtig hingewiesen.
Weil ich in meinem früheren Berufsleben schon zu viel sehen musste, vertrete ich heute die Ansicht, dass Fleisch keine tägliche Selbstverständlichkeit sein sollte. Fleisch ist gut und wichtig für unsere Ernährung. Der tägliche Konsum dessen ist dies nicht! Die Dosis macht das Gift.
Nochmal! Ich trete ein für eine Viehhaltung, die das Vieh heranwachsen und ein Leben führen lässt, bevor es in den Topf geht. Massen/Masttierhaltung steht meinen Vorstellungen von einer gewissen Lebensqualität der Tiere entgegen. Weil dabei natürlich nicht die Mengen an Fleisch herauskommen können, würde ein Verzicht auf bisherige Gewohnheiten nötig sein.
Mein Name ist nicht Frau Neubauer! Und ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass sich letztlich nichts ändern wird. Aber darüber schreiben und ein wenig fabulieren darf ich doch hier, oder? HH