Auf den Barrikaden

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Die Flintenjäger im Niederwildrevier sind nicht Teil des Problems. Das Problem haben / machen die Damen und Herren von der Forstpartie und die SchalenwildHEGER
Ich hab das mal korrigiert.
Ich geb Dir Recht, dass im Bezug auf die Flintenjäger die Wald-Wild-Problematik eher als neutral sehe. Es gab aber auch mal Zeiten, da hat mein Vorgänger jeden 2. Zaun unten zusätzlich mit Hasendraht einzäunen müssen und den noch 20cm eingraben müssen.
Das gesellschaftspolitische Opfern der Niederwildjagd durch die heterodoxen Schalenwildjäger ist eine keine Lösung, sondern nur ein "Tun als ob", eine Anbiederung an die Ahnungslosen zum Erkaufen der Freiheit weiterhin Schalenwild bejagen zu dürfen. Hier wird bei Problem und Lösung vom Verursacherprinzip abgewichen.

Zu diesem Zweck wird der Popanz der Lodenjockel aufgebaut und die Lichtgestalt des modernen Wildmanagers im gesellschaftlichen Auftrag propagiert. Das fällt natürlich umso leichter, je uniformierter die Mehrheitsgesellschaft ist. Da kann man ruhig den Förster statt des Berufsjägers als Jagdfachmann verkaufen, schließlich kennen die meisten Mitmenschen die eigentliche Zielsetzung seines Tuns nicht.

Ich verstünde ja noch, dass man dieses Framing "nach Außen" aufzubauen sucht, aber doch bitte nicht gegenüber Jägern in einem Jagdforum.
Die Niederwildjagd würde ich nur ungern opfern, dafür gehe ich auch zu gerne auf Hasen- und Entenjagd und was sich sonst noch mit Schrot erlegen lässt. Aber, es läßt sich wohl nicht leugnen, dass der Wald aktuell riesen Probleme hat und dass diese sich ohne ein entsprechendes Engagement der Jägerschaft nicht lösen läßt. seltsamer weise wird kein Landwirt dafür kritisiert, wenn er von den Jägern eine schärfere Schwarzwildbejagung fordert und gleichzeitig noch Wildschaden einreicht. Der Förster, der gleiches tut, ist der Buhmann.

Der Wald erbringt viele unterschiedliche Leistungen für die Gesellschaft. Die Waldbesitzer erhalten aktuell vergleichsweise viel Zuschüsse aus Steuergeldern um den Waldumbau umzusetzen. Es kann sich die Gessellschaft nicht erlauben, dass diese Steuermittel als Rehwildfutter im Pansen verschwinden. Vieler Orts wird die Situation von den verantwortlichen Förstern als nicht akzeptabel bewertet und es werden dementsprechend Forderungen formuliert, das zu ändern. Ich gehe davon aus, dass es in unser allem Interesse ist, dass Steuermittel nicht verwendet werden, oder?

Die Politik wird reagieren, wenn die Missstände nicht in absehbarer Zeit abgestellt werden. Wenn also die Forstpartie auf angepasste Wildbestände drängt und die Jägerschaft es endlich hinbekommen würde, dass das funktioniert, dann und nur dann, wird es keine Änderungen im Jagdgesetz geben. Als Flintenjäger, der um sein jagdliches Vergnügen bangt, solltest Du also die Realitäten erkennen und nicht auf die Verkünder der Botschaft schimpfen, sondern eher mal mit den "Lodenjockeln" sprechen, dass die für eine Entspannung des Wald-Wild-Konfliktes sorgen. Die Jagdgesetzgebung wird nicht wegen den Förstern geändert, sondern wegen dem Unwillen vieler Jäger.
 
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... Als Flintenjäger, der um sein jagdliches Vergnügen bangt ...
Noch kurz bevor ich mich wieder mit der Flinte an den Mais stelle:

Die oben zitierte Formulierung impliziert wieder einmal, dass "jagdliche Vergnügen" sei ein niedriger Beweggrund. Schließlich jagen ja Andere im höheren Auftrag der Klima-, Wald-, Weltrettung, ... .

Jeder - und zwar ausnahmslos - der in unseren Breitengraden die Jagd ausübt, ohne das sie Bestandteil seines beruflichen Stellenprofils ist, der tut dies um des Erlebnisses willen. Also "zum Vergnügen".

Wer das als Beweggrund nicht anerkennt, der will diesen Menschen die Jagd verweigern, der will die derzeit in unserem Land ausgeübte Form der Jagd abschaffen.

Das ist eine Position, die man vertreten kann und darf - nur muss man sie dann auch klar und deutlich formulieren und sich nicht hinter "dem Zeitgeist", "der gesellschaftlichen Stimmung", "den modernen Anforderungen" verstecken.

Auch in diesem Faden empfehlen beruflich und wirtschaftlich vom Holz abhängige öffentlich Alimentierte doch den auf eigene Kosten Jagenden schon klar die Orientierung zum Tischtennis wenn die Weltrettung nicht ihr Antrieb ist.
 
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Jagd ist ein Eigentumsrecht. Ein Recht auf Spaß gibt es nicht. Die Jäger haben es selbst in der Hand, ob sie Teil der Lösung oder Teil des Problems sein wollen. Wer Teil der Lösung ist, dem gesteht die Gesellschaft Freiheiten zu. Wer als Teil des Problems gesehen wird, muss sich umorientieren. Wohin auch immer. Tischtennis vielleicht?
NEIN & Widerspruch!
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Jagd ist ein Eigentumsrecht - das ist korrekt!
Dann bestimmt der Eigentümer, wo und wie gejagt wird, im Rahmen des juristischen Rahmens.
Probleme gibt es da eher keine, außer irgendein Dritter - meist Ideologen - drängt die dort auf.
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Selbstfreilich hat jeder Jäger selbst in der Hand, wo er zum Jagen hingehe - auch ich.
Man hat auch gelernt, dass bei mir nur das Einladen zu wenig ist.
Wenn mir die dortige Einstellung zu Jagd & Kreatur nicht passt, dann sage ich höflich ab.
Nach 3x Absagen hat es sich i.d.R. erledigt. Damit kann ich leben!
Aber ich kann auch jeden Tag in Spiegel schauen - das ist der Maßstab!
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Schalenwild, ganz speziell Rehwild wird an den Pranger gestellt wie einst die Hexen.
Es sind damals wie heute Ideologen, die diese Thematik in die Gesellschaft getragen haben.
Details wurden bzw. werden zum gesellschaftsgefährdeten Problem gemacht, das unserer
Gesellschaft breit suggeriert, bis es als allgemeingültige Wahrheit anerkannt ist/wurde.
Die Begründungen sind immer breiter, ausufernder ... inzwischen sind wir beim Klimawandel.
Der nächste Schritt wäre dann die allgemeine Dürre .... .
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Mal ganz objektiv - jeden Hundehalter würde man brutal sanktionieren, wenn er nur so
ähnlich mit seinem Hund umgehen würde ... aber beim Rehwild findet man es normal,
bzw. man fordert dieses Verhalten von Dritten ein.
Darüber hinaus erhebt man es zum gesellschaftlichen Maßstab - geht es noch ????


:unsure: ... gefühlt kann ich mir den Rest sparen.
 
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.... zu der Jagd, dem Spaß und dem Vergnügen.
Jeder, der nicht aus Spaß und Vergnügen auf die Jagd geht, soll es bitte bleiben lassen.
Die Jagd begleitet mich annähernd das ganze Jahr, also 12 Monate.
Sie kostet viel Zeit, Aufwand und Geld ... ohne Spaß ... nicht vorstellbar.

In meinem aktuellen Revier - als ich angefangen habe, war es eine Agrarsteppe.
Der Landkreis mit der höchsten Biogasanlagendichte in Bayern und das schon vor mehr
wie 15 Jahren.
Das optische Erscheinungsbild der Agrarflächen muss ich nicht weiter beschreiben.
Da gab es nichts, absolut nichts zum Jagen - unabhängig davon war es auch ziemlich leer.

Dort gibt es heute eine mal unvorstellbare Artenvielfalt, angefangen bei Zauneidechsen,
Teichmolch & Co., über Wilde Bienen und Wespenspinne bis zu Gr. Brachvogel, Kiebitz
und Feldlerchen oder auch ... .
Ein weiteres Listen spare ich mir, sonst wird mein Revier der neue Ornithologen-Treffpunkt.

Dafür verantwortlich ist nur die Jagd, ausschließlich die Jagd - die Jagd hat alles organisiert.
Heute wird das Ganze getragen von den Grundeigentümern, der Politik .... aber auch von
vielen Privatpersonen, wie Lehrer, Kindergärtnerin, Apothekerin, Feuerwehrkommandant.
Alles finden das COOL, welche Artenvielfalt es in Ihrer heimischen Natur gibt.

Top - ich bzw. die Jagd ist schuld bzw. verantwortlich.
Der einzige 'Bremspunkt' ist der Naturschutz.
Dort hat man eher ein Problem mit der Rolle der Jagd.
Bevor jetzt über den Kapitalisten gemotzt wird - der Aufwand sind kein 500,- € pro Jahr.

Der Nebeneffekt ist, dass es etwas zum Schießen gibt.
An einem Jagdtage werden seit mehr wie 10 Jahren mindestens 30 Hasen erlegt.
Bei den Fasanen schauen wir noch zu - 2017 war die erste Fasanenbalz im Revier.
Bei den Hühnern werden wir jetzt dann zählen - bei mehr wie 30St./100ha werden wir das
eine oder andere schießen.
Beim Rehwild - wir schießen das, was uns sinnvoll erscheint.
Der Abschußplan ist nur eine grobe Richtschnur - diese Vorgaben werden übererfüllt.
Das Schwarzwild haben wir nur im Sommer als Schad- und Wechselwild.
Aktuell habe ich 4 Terrier ... da kann ich mir helfen.

Yes - meine Jagdgenossen, also die Grundeigentümer - sie wollen, dass ich dort jage.
Meine Parameter wie Wildschäden und Pacht passen auch ... was will man mehr.
Kein Ansitztag ohne Anblick - ein absolut ge_les Jägerleben.
Das Ganze in einer ehemals stumpfen Agrarsteppe - selbst mein Vater hatte mich
damals etwas irritiert angeschaut, als ich verkündigte, dass ich dort Jagen will/werde.
Jagen - das ist viel mehr wie irgendetwas 'todschießen'.
Denn genau das meint so mancher meiner Vorposter, wenn er über Jagden schreibt.
Der Unterschied ist gewaltig - für manches Hirn nicht begreifbar.
 
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@Bodo_XJ beschreibt ein sehr verantwortungsvolles und erfolgreiches Jagen auf landwirtschaftlichen Flächen: Eigentümer zufrieden, Artenreichtum gestiegen, Niederwildjagd wieder nachhaltig möglich. Perfekt!

Im Wald geht des in vielen Landesteilen um Alles oder Nichts. Wer das nicht glaubt, mögen in den Harz, das Sauerland oder zum Hochrhein fahren und sich anschauen, was Käfer, Trockenheit und Sturm übrigen gelassen haben. Trockenheit und Sturm kann man nicht beeinflussen, Käfer begrenzt. Die nächste Waldgeneration muss hochkommen, deutlich fichtenärmer und klimaangepasster. Mit allen Mitteln, ohne dabei eine Tierart auszurotten oder den Tierschutz zu missachten. Das ist möglich, wenn man nur wollte.
 
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Mal ganz objektiv - jeden Hundehalter würde man brutal sanktionieren, wenn er nur so
ähnlich mit seinem Hund umgehen würde ... aber beim Rehwild findet man es normal,
bzw. man fordert dieses Verhalten von Dritten ein.

Sorry, aber welches Verhalten wird denn eingefordert?
Was sollen diese pauschalen Unterstellungen?

Da gibt es mit Sicherheit mancherorts Fehler, die könnte ich dir "privat" aber auch genug aufzählen.

Das einzige was gefordert wird, ist, dass wir stramm und sauber jagen. Daran ist nichts verwerflich.
 
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Sorry, aber welches Verhalten wird denn eingefordert?
Was sollen diese pauschalen Unterstellungen?

Da gibt es mit Sicherheit mancherorts Fehler, die könnte ich dir "privat" aber auch genug aufzählen.

Das einzige was gefordert wird, ist, dass wir stramm und sauber jagen. Daran ist nichts verwerflich.
Es gibt nichts verwerfliches wenn man strafe und SAUBERES JAGEN fordert. Ich als Jäger möchte ja auch Strecke machen.
Straff ist halt relativ.
Wenn man den einem oder anderem hier zuhört bekommt man den Eindruck ein Abschuss von 30 Rehe / 100 Hektar und Jahr sind eine Selbstverständlichkeit, da gehe ich nicht mit.
Was muss man da wohl Rehe im Bestand haben, da müsste man alle 20 m über ein Reh regelrecht stolpern bei Kirren oder Waldarbeit (es sollte ja ca. nochmal so viele ja im Wald verbleiben)…
 
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...
Das einzige was gefordert wird, ist, dass wir stramm und sauber jagen. Daran ist nichts verwerflich.
Sorry bzw. ganz einfach - mit dieser Parole 'stramm und sauber' kann kein Mensch
etwas anfangen - die passt bei vielen ins System, reine Definitionssache.
Nur .. :
  • Wie viele Böcke liegen auf den Drückjagden ohne irgendwelche Sanktionen?
  • Bei mir muss kein Kitz ohne Gaiß über den Winter - das kann eher nicht passieren.
  • Selbst wenn bei mir im Winter ein solches Kitz zuläuft, dann bleibt es!
    Bei mir gibt es trotz brauner Agrarsteppe genügend zu fressen.
Drei ganz einfache, offensichtliche 'Probleme', die man ganz easy abstellen könnte.
Es muss nur im System gewollt sein.

:unsure:
Stramm und sauber jagen - wir passen sogar unsere Abschußzahlen während des Jahres
an Entwicklungen an. In dem Punkt sind wir privilegiert, weil wir die Rehe zählen können.
Bei mir kann man das Ansprechen von Rehwild 'üben' - die Sprünge sind groß genug.
Anderorts spielt es eher keine Rolle, was auf den Boden gebracht wird ... .
 
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@Bodo_XJ beschreibt ein sehr verantwortungsvolles und erfolgreiches Jagen auf landwirtschaftlichen Flächen: Eigentümer zufrieden, Artenreichtum gestiegen, Niederwildjagd wieder nachhaltig möglich. Perfekt!

Im Wald geht des in vielen Landesteilen um Alles oder Nichts. Wer das nicht glaubt, mögen in den Harz, das Sauerland oder zum Hochrhein fahren und sich anschauen, was Käfer, Trockenheit und Sturm übrigen gelassen haben. Trockenheit und Sturm kann man nicht beeinflussen, Käfer begrenzt. Die nächste Waldgeneration muss hochkommen, deutlich fichtenärmer und klimaangepasster. Mit allen Mitteln, ohne dabei eine Tierart auszurotten oder den Tierschutz zu missachten. Das ist möglich, wenn man nur wollte.
Erst einmal ein großes Dankeschön für die Blumen!

Im letzten Jahrtausend stand ich an einem großen Schreibtisch mit Plänen zum anstehenden
Waldumbau - Privatwaldbesitzer, die sich bereits vor 25 Jahren ein paar Gedanken machten.
Dort jagt man sicherlich straf und sauber ... bei ansehnlichem Rehwildbestand.
Bitte mich nicht fragen, wie man das macht - ich bin weder verwand noch verschwägert.

Die Problematik an den genannten Orten ist seit Jahren bekannt, nur war man mit der
Reaktion sparsam - aus der Ferne betrachtet, wollte sich keiner den Schuh anziehen.
Es kann sein, dass in den Büros der Forstleute schon ähnlich früh vergleichbare Ansätze
diskutiert wurden ... gefühlt blieb es ein Büro-Thema.
Man hätte eine Generation Forstleute in Frage stellen müssen, oder nicht?
Außerdem - wen hat es getroffen?
Doch keinen persönlich - es war offiziell eine 'überraschende' Entwicklung, die einen
unvorbereitet getroffen hat.

Subjektiv und ganz arrogant betrachtet ... diese Darstellung ist alles Humbug.
Vor 1990 habe ich schon mit Forststudenten diskutiert, betreffend ihre Einstellung zum Rehwild.
Vor knapp 2 Jahrzehnten kam ich bei der regionalen Jägervereinigung in den Vorstand und
durfte die Ortstermine zu den Vegetationsgutachten begleiten.
Ich kenne Privatwaldbesitzer, meine deren Existenzgrundlage zu kennen, sehe deren
Rehwildbestände ... und höre dort auch ein Jammern.

Summiert aus persönlicher Reflexion - man hat mit dem Rehwild bereits lange vor den
aktuellen Katastrophen ein Feindbild geschaffen. Das passt jetzt aktuell ziemlich gut.
Die aktuellen Katastrophen bleiben rehwildunabhängig kaum zu stemmen, denn dafür
gibt es weder Erfahrung noch Ressourcen.
In dem Zusammenhang das Rehwild zu erwähnen, empfinde ich als annähernd lächerlich.
Es ist eine Generationenaufgabe, die man mit dem üblichen Strategien nicht bewältigen
kann. Das ist/wird so übel .... hier gilt es neue Wege zu bestreiten und auch andere Ansätze
und Verfahren zu erarbeiten - es wird andere, neu Köpfe brauchen ... die mit bewehrter
Manpower die Sache angehen ... flexible Köpfe, die ganz anders denken.

Unabhängig von vorstehenden Zeilen - selbstredend gibt es die Reviere, wo auch mal
jenseits der 40St./100ha erlegt wird. So einen Forstteil kenne ich auch.
Faktisch hat man auch kein Problem, dieses Rehwild zur Strecke zu bringen.
Er wird das auch noch ein paar Jahre tun können, weil es der dortige Standort hergibt.

Mein 'altes' Revier ist rausgewachsen - der Verbiss immer noch zu hoch, der Rehwild-
Bestand liegt bei 10% bis 15% verglichen mit meiner Zeit.
Der aktuelle Pächter mag nicht mehr, ich wollte das Revier nicht geschenkt.
Die Abschußvorgabe ist jetzt wieder rauf ... .
Da sind evtl. 4 o. 5 Stück drin auf 100ha. Im Herbst 2019 hat man den Wald leer gemacht
mit Manpower und jeder Menge Hund - jedes Stück musste raus.
An dem Abend hat mir mein langjähriger Mitjäger und Freund mitgeteilt: "Das war es.
Er wird seinen Bogen nicht mehr nehmen - den Rest der Periode bringt er noch rum."
Ganz objektiv - bei ihm zu Hause - für einen Jäger perfekt.
Die passende Frau, ein Jagdzimmer, einen Hund, ein großes Kühlhaus, ein Schlachthaus, ...
.... aber er mag nicht mehr. " ... diese endlose Diskussion mit den forstlichen xxxxx kotzt
ihn an (seine Worte). Sie verstehen und akzeptieren nichts.
Er wird was zum Jagen finden - was nach ihm passiert, ähnelt dem chinesischen Sack Reis."

Tja - daher stellt sich 'meine Wahrheit und meine Wahrnehmung' evtl. etwas anders dar.
Nächstes Jahr habe ich 40 Jahre den Schein - man erlebt schon einige 'Wahrheiten'.
 
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Es gibt nichts verwerfliches wenn man strafe und SAUBERES JAGEN fordert. Ich als Jäger möchte ja auch Strecke machen.
Straff ist halt relativ.
Wenn man den einem oder anderem hier zuhört bekommt man den Eindruck ein Abschuss von 30 Rehe / 100 Hektar und Jahr sind eine Selbstverständlichkeit, da gehe ich nicht mit.
Was muss man da wohl Rehe im Bestand haben, da müsste man alle 20 m über ein Reh regelrecht stolpern bei Kirren oder Waldarbeit (es sollte ja ca. nochmal so viele ja im Wald verbleiben)…

Wenn das selbstverständlich ist, dann passt es in einigen, wenn nicht allen, Revieren außen herum nicht mit der Rehwildbejagung.
Beispiel aus anderer Perspektive: Als einziges Revier im Umkreis Niederwildhege zu betreiben ist möglich - mit sehr straffer Raubwildbejagung. Machen die umliegenden Reviere nicht mit, weil sie nur Schalenwild jagen, dann spürt man das bei sich im Revier vor allem dadurch, dass die Raubwildstrecken weiterhin sehr hoch bleiben müssen, damit der status quo überhaupt gehalten werden kann. Macht allerdings jedes Revier mit, werden die Raubwildstrecken auch sinken und es kann nicht mehr jedes Jahr eine Rekordstrecke bei Fuchs, Waschi und Co geben, einfach weil die Zuwanderung aus den "Raubwildpuffs" weniger wird.

Und jetzt tausch mal Raubwild gegen Reh. Und ja, über die akzeptable Rehwilddichte lässt sich streiten und ja, nur durch Rehabschuss rettet man den Wald nicht. Aber jeder Niederwildheger hat beim Raubwild akzeptiert, dass der Abschuss eine der wirksamsten Schrauben ist, an denen man drehen kann. Und das ist beim Reh ebenso.

Es mag einem nicht gefallen, dass das Niederwild und der Wald (wie er von der derzeitigen Politik definiert wird) auf einer Stufe stehen. Es ist aber so und das wird sich so schnell auch nicht ändern.
 
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Wenn das selbstverständlich ist, dann passt es in einigen, wenn nicht allen, Revieren außen herum nicht mit der Rehwildbejagung.
Beispiel aus anderer Perspektive: Als einziges Revier im Umkreis Niederwildhege zu betreiben ist möglich - mit sehr straffer Raubwildbejagung. Machen die umliegenden Reviere nicht mit, weil sie nur Schalenwild jagen, dann spürt man das bei sich im Revier vor allem dadurch, dass die Raubwildstrecken weiterhin sehr hoch bleiben müssen, damit der status quo überhaupt gehalten werden kann. Macht allerdings jedes Revier mit, werden die Raubwildstrecken auch sinken und es kann nicht mehr jedes Jahr eine Rekordstrecke bei Fuchs, Waschi und Co geben, einfach weil die Zuwanderung aus den "Raubwildpuffs" weniger wird.

Und jetzt tausch mal Raubwild gegen Reh. Und ja, über die akzeptable Rehwilddichte lässt sich streiten und ja, nur durch Rehabschuss rettet man den Wald nicht. Aber jeder Niederwildheger hat beim Raubwild akzeptiert, dass der Abschuss eine der wirksamsten Schrauben ist, an denen man drehen kann. Und das ist beim Reh ebenso.

Es mag einem nicht gefallen, dass das Niederwild und der Wald (wie er von der derzeitigen Politik definiert wird) auf einer Stufe stehen. Es ist aber so und das wird sich so schnell auch nicht ändern.
Der Vergleich mit Niederwild hinkt insofern, dass straffe Raubwildbegjagung nur eine Komponente einer erfolgreichen Niederwildhege ist. Ebenso bestehen bejagbare Flächen nicht nur aus Wald. Welche Schwerpunkte bei der Bejagung gesetzt werden, entscheidet der Eigentümer, wurde ja schon festgestellt.
Dass Politik und Gesellschaft einen (nötigen) Waldumbau mit allen Mitteln durchsetzen möchte, wird meist vom ÖJV so publiziert, ist aber definitiv nicht der Fall. Die Gesellschaft akzeptiert kein (Reh-) Wildgemetzel!
 
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Es gibt nichts verwerfliches wenn man strafe und SAUBERES JAGEN fordert. Ich als Jäger möchte ja auch Strecke machen.
Straff ist halt relativ.
Wenn man den einem oder anderem hier zuhört bekommt man den Eindruck ein Abschuss von 30 Rehe / 100 Hektar und Jahr sind eine Selbstverständlichkeit, da gehe ich nicht mit.
Was muss man da wohl Rehe im Bestand haben, da müsste man alle 20 m über ein Reh regelrecht stolpern bei Kirren oder Waldarbeit (es sollte ja ca. nochmal so viele ja im Wald verbleiben)…

Über die stolpert man nicht. "Man" hat sie auch nicht im Bestand.
Alles worüber man wirklich stolpert ist der eigene beschränkte Horizont.

Rehwild ist überaus stark von seiner Territorialität geprägt. Die hat aber absolut nichts mit einer Art von "Heimatverbundenheit" zu tun. Rehwild versucht sich IMMER gegenüber den eigenen Artgenossen zu behaupten - und wer das am besten hinkriegt, der steht an den besten Plätzen.
Es entscheidet einzig und allein die Qualität des Lebensraums/Biotops ob Rehwild da ist!

Womit man dann gleich wieder zum o. g. beschränkten Horizont zurückkehren kann. Man nimmt als Jäger keinen Druck auf bestimmte mit Pflanzen bewachsene Fläche in irgendeiner Form weg. Man macht nur immer wieder die attraktive Fläche neu frei für andere Individuen.
Macht man das exzessiv werden vielleicht schon Areale "dünner" besiedelt. Die können (und werden regelmäßig) aber ganz woanders liegen.

Die besonders die auf "Abschüsse retten die Welt und insbesondere den Wald" geprägten Jäger werden das aber nie akzeptieren wollen. Es verstößt gegen das Weltbild für ein Revier den Ton anzugeben und dort die Welt im Kleinen zu verbessern.
Völlig auf die Büchse fixiert lehnen sie nicht selten auch die Anlegung von Fütterungen ab. Und verschenken damit die einzige Chance ihre Bestände in der Jahreszeit, wo die Territorialität des fremden Wesens Reh etwas weniger ausgeprägt ist, dorthin zu lenken wo Schäden an den Pflanzen weniger schlimm wären.
So gesehen ein echter Treppenwitz, aber leider wahr. :giggle:
 

z/7

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Mit flächiger Brombeere wo Du hinschaust, lenkst Du gar nix mehr. Was ein Krampf.
 
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Der Vergleich mit Niederwild hinkt insofern, dass straffe Raubwildbegjagung nur eine Komponente einer erfolgreichen Niederwildhege ist.
Und wo genau ist da der Unterschied? Eine erfolgreiche "Waldhege" besteht doch auch längst nicht aus nur Rehwildabschuss. Im Gegenteilt, da kann man den Forst auch anderweitig noch in die Pflicht nehmen - insoweit sollten wir da eigentlich auf einer "Linie" sein.

Ebenso bestehen bejagbare Flächen nicht nur aus Wald. Welche Schwerpunkte bei der Bejagung gesetzt werden, entscheidet der Eigentümer, wurde ja schon festgestellt.
Welche Schwerpunkte gesetzt werden entscheidet zunehmend der Gesetzgeber und das wird eher noch an Fahrt zunehmen.
Dass Politik und Gesellschaft einen (nötigen) Waldumbau mit allen Mitteln durchsetzen möchte, wird meist vom ÖJV so publiziert, ist aber definitiv nicht der Fall. Die Gesellschaft akzeptiert kein (Reh-) Wildgemetzel!
Doch doch, das ist der Fall. Eben nur mit allen Mitteln - und nicht alleine mit dem Abschuss von Rehwild.
 
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Und wo genau ist da der Unterschied? Eine erfolgreiche "Waldhege" besteht doch auch längst nicht aus nur Rehwildabschuss. Im Gegenteilt, da kann man den Forst auch anderweitig noch in die Pflicht nehmen - insoweit sollten wir da eigentlich auf einer "Linie" sein.
Sind wir. In unserem Kommunalwald wird z.B. gegattert, um die Kalamitätsflächen schnellstmöglich "umzubauen".
Welche Schwerpunkte gesetzt werden entscheidet zunehmend der Gesetzgeber und das wird eher noch an Fahrt zunehmen.

Doch doch, das ist der Fall. Eben nur mit allen Mitteln - und nicht alleine mit dem Abschuss von Rehwild.
Zumindest bei uns wird diesbezüglich nichts an Fahrt zunehmen. Eher geht man dazu über, die bisherigen gesetzlichen Möglichkeiten in der Praxis umzusetzen.

Doch doch, das ist der Fall. Eben nur mit allen Mitteln - und nicht alleine mit dem Abschuss von Rehwild.
(y)
 

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