Wie kommt man eigentlich zu einer Drückjagd-Einladung?

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Hallo zusammen,

wie man vielleicht in meinem letzten Beitrag bereits gelesen hat, habe ich in diesem Jahr mein erstes Reh gestreckt und werde im November auch nochmal in die Toskana aufbrechen, um mich an Dam- und Schwarzwild zu versuchen.

Spannend fände ich aber vor allem die Teilnahme an einer Drückjagd. Mir ist schon klar, dass man da nicht direkt den Top-Stand kriegt, aber ich würde mich auch gerne als Treiber zur Verfügung stellen. Alleine schon, um ein paar Jagd-Kontakte zu knüpfen.

Nun hört man immer überall, dass in Deutschland händeringend Jäger und Helfer gesucht werden, aber wenn man so im Forum schaut, dann sieht es dort ja nicht gerade so aus, als würden die vielen BGS- und Pacht-Gesuche direkt freudig aufgenommen.

Daher meine Frage: wie IST dann tatsächlich die Situation? Ich würde gerne Ende dieses Jahres mal mithelfen und vielleicht dafür nächstes Jahr auch als Schütze teilnehmen. Wie läuft sowas ab? Gibt es da eine "Job-Börse".

Hier bei uns in Nord-Italien sind Gesellschaftsjagden nicht existent, bzw. Treibjagden direkt verboten. Wir haben aber auch kein Schwarzwild...
 
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Normalerweise bist Du ja hier in D in einem Revier eingebunden und bekommst so die Kontakte in der Nachbarschaft. Und von dort aus lernst Du halt weitere Leute kennen und vergrößerst Dein Netzwerk.

Da liegt auch regelmäßig das Problem: Wer zu weit weg wohnt, um regelmäßig (1x die Woche) zu helfen und nur um zum Ansitzen kommt, ist keine wirkliche Hilfe. Da fällt es mit der Einbindung schwer.
Davon liest man dann hier häufig.

Klar kann man sich auch irgendwo einkaufen, aber man bleibt dann immer etwas entfernt. (So, jetzt werden mich genau diese Jäger sicher richtigstellen und steinigen :) ).
 
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PS: Treiber weichen in den Staatsforsten immer mehr Hunden. Teils aus gesetzlichen (Bayern: Zahl begrenzt), teils aus Sicherheitsgründen.
 
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Also so kenn ich auch...bist ja in einem revier tätig ..dort gibt's ne drückjagd...man lernt die anderen kennen...wird eingeladen....ansonsten bleibt irgendwie nur sich reinkaufen
 
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7 Jan 2020
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Ich verstehe. Rein kaufen wäre ja nun nicht das, was mir vorschwebt, sondern ich hätte gerne einfach meine Hilfe angeboten, evtl. ein paar Leute kennen gelernt und vielleicht ergibt sich etwas daraus. Hatte eben gedacht, dass man Hilfe zu schätzen wüsste.
 
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Ich kann das ja mal hier an einem Beispiel für diese Region erläutern, wo ich echt nicht erwartet hätte, daß es so lief (wurde positiv überrascht):

Ich selbst habe vor Corona an drei DJ in zwei Jahren bei den Bundesforsten teilnehmen dürfen, weil die Bundeswehr Stände bekommt und diese dann ausgewürfelt, ausgelost oder zugeteilt werden, who knows. Zahlen muss man trotzdem. Das waren 2017 und 2018 "meine" Drückjagden, tolles Rotwildrevier und Weidmannsheil.

Dank Corona fiel das weg und lustigerweise kam dieses Jahr keine solche Abfrage.

Ich hatte um 2019/2020 aber über die Jungen Jäger der hiesigen Kreisjägerschaft und deren WhatsApp-Gruppe einen Aufruf gelesen, daß eine private Forstverwaltung Treiberinnen und Treiber sucht. Leider war ich zu dem Zeitpunkt verunfallt krank, dachte aber, da will nur jemand Geld sparen :)

Ich war dann im Folgejahr wirklich überrascht, daß Bekannte schrieben, daß sie nach nur ein bis zwei Treibereinsätzen im Folgejahr schon direkt als Schütze eingeladen wurden und das wohl die Regel sei.

Also auch da einfach die Ohren offenhalten, im Zweifel mal eine Initiativbewerbung lossenden, schlechter als nicht antworten oder absagen kann nichts passieren. Und jede jagdliche Betätigung kann das Netzwerk erweitern. Ich habe auf den Bundesforst-Jagden meinen Büchsenmacher getroffen und jemanden, mit dem ich 2004 zusammen im Kosovo war. So klein ist die Welt!
 
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Nur so geht´s. Helfen, Helfen Helfen.

Im Nachbarerevier mal mit dem Traktor ne Kanzel setzen, schon kommt die Einladung zur Drückjagd.
Bei der Durchfahrt durch ein anderes Revier (natürlich auf ner Hauptstraße) Sauen oder Bock bestätigen. Den entsprechenden Pächter oder Aufseher ansprechen, schon kommt oft ne Einladung.
Wenn man mit dem Hund im fremden Revier spazieren geht (Hund an der Leine, auch wenn es anders ginge) und man trifft den Jagdausübungsberechtigten, unbedingt in ein Grespräch verwickeln :cool:. Schon bleibt man in Erinnerung.

Es kann allerdings auch irgendwann anders rum gehen. Ich hab den Schein jetzt seit einiger Zeit und werd immer noch als Treiber angerufen. (könnte am Hund liegen)
 
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Naja, deine Hilfe ist halt nicht besonders interessant für die Veranstalter.

Du bietest: Treiber ohne Revierkenntnis mit langer Anfahrt

Was gebraucht wird sind:

-Ansteller mit sehr guter Revierkenntnis
-Hilfe bei der Vorbereitung (Sitze stellen/Freischneiden/Schussbereiche auszeichnen)
-Hundeführer mit Stöberhunden
-Aufbrechteam mit reichlich Erfahrung

An Schützen mangelt es meistens nicht.
 
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Viel Erfolg, in meinem Bekanntenkreis gibt's dieses Jahr kaum Drückjagden. Fast keine Sauen da und Rehwild wird auf Ansitz erlegt🤷‍♂️.
MfG.
 
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Geeigneten Stöberhund anschaffen, ausbilden und einjagen, Zeitbedarf ca. 2-3 Jahre, danach kannst Dir die Einladungen aussuchen und wirst merken, wie kurz eine Jagdsaison ist, um alle Termine unterzubringen.

Ich kenne Schweizer Jäger, die mit ihren Hunden die Fernreise nach Hessen oder RLP jährlich x-mal unternehmen und deren (Niederlauf-)Hunde eigtl die Einladung bekommen... ;)

Da es bei Euch keine Bewegungsjagden gibt, war das nat. eine Schnapsidee...
 
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Naja, deine Hilfe ist halt nicht besonders interessant für die Veranstalter.

Du bietest: Treiber ohne Revierkenntnis mit langer Anfahrt

Was gebraucht wird sind:

-Ansteller mit sehr guter Revierkenntnis
-Hilfe bei der Vorbereitung (Sitze stellen/Freischneiden/Schussbereiche auszeichnen)
-Hundeführer mit Stöberhunden
-Aufbrechteam mit reichlich Erfahrung

An Schützen mangelt es meistens nicht.
Alles klar, das hilft mir schon mal weiter. :)
Danke für die ehrliche Lageeinschätzung, dann werde ich mich mal umhören.

Hier in der Region kaufen sich viele Leute die Abschüsse in Ungarn oder eben in der Toskana. Aber ich persönlich bin eigentlich nicht so der "Jagdtourist", auch wenn ich mir das jetzt mal gebe im ersten "echten" Jagdjahr, um ein bisschen Erfahrung zu kriegen.

Solche Netzwerke wie die von euch angesprochenen gibt es zudem hier kaum, weil eben alles sehr strikt durch unser Reviersystem geregelt ist. Da kann man mal mit einem Jagdfreund ein Murmeltier schießen gehen. Das ist eine super Erfahrung, aber eben auch keine Einbindung in eine Jagdgemeinschaft.

Also werde ich einfach mal weiter machen, mich ein wenig umtun und vielleicht ergibt sich ja was.
 
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ja nun nicht das, was mir vorschwebt, sondern ich hätte gerne einfach meine Hilfe angeboten, evtl. ein paar Leute kennen gelernt und vielleicht ergibt sich etwas daraus. Hatte eben gedacht, dass man Hilfe zu schätzen wüsste.

Da kannst gar nichts erzwingen, würde nur verkrampft rüberkommen. Einfach durch Bekanntschaften, oder in dem Revier wo du Ausgeher bist, Pirschbezirk, oder selbst was gepachtet ergeben sich automatisch solche Kontakte. Auch im Berufsweg gar nicht so selten, wenn Kollege, Geschäftspartner selbst Jäger ist, kommt schon oft zu Einladungen und Gegeneinladungen, da lernt man wieder eine Menge Leute kennen. In meiner Umgebung hilft ein firmer Hund enorm, da kannst dich vor Einladungen nicht mehr retten.
Genauer gesagt wie überall Kontakte knüpfen, Netzwerke aufbauen, wie halt überall.
Gar nicht so selten ist, das man dank der Jagd Karriere macht, man wird nicht selten mit einflussreichen Leuten per Du.

PS: Revierkenntnisse brauchst (meistens) da gar keine, wirst sowieso vom Jagdleiter zugeteilt.
 
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Was gebraucht wird sind:

-Ansteller mit sehr guter Revierkenntnis
-Hilfe bei der Vorbereitung (Sitze stellen/Freischneiden/Schussbereiche auszeichnen)
-Hundeführer mit Stöberhunden
-Aufbrechteam mit reichlich Erfahrung
Und am besten alles in einer Person oder zumindest 2 bis 3 Punkte davon.
Aufbrechen muss man nicht unbedingt, das lass mal lieber Leute machen die das entsprechend schnell und sauber können. Bei uns meist Schlachter oder Forstangestellte mit entsprechend Erfahrung. Was enorm hilft ist das Vorliefern von Wild.

-von den Anhängern zum Aufbrechgalgen
-schwere Stücke hochkurbeln
-Rehe "anhängen"
-die versorgten Stücke zum Kühl-LKW/Zelle etc.

das ist der eigentliche Knochenjob.

Für eine schnelle und sauber versorgte Strecke ist jeder Jagdleiter dankbar und man bleibt in sehr guter Erinnerung.
 
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Da kannst gar nichts erzwingen, würde nur verkrampft rüberkommen. Einfach durch Bekanntschaften, oder in dem Revier wo du Ausgeher bist, Pirschbezirk, oder selbst was gepachtet ergeben sich automatisch solche Kontakte. Auch im Berufsweg gar nicht so selten, wenn Kollege, Geschäftspartner selbst Jäger ist, kommt schon oft zu Einladungen und Gegeneinladungen, da lernt man wieder eine Menge Leute kennen. In meiner Umgebung hilft ein firmer Hund enorm, da kannst dich vor Einladungen nicht mehr retten.
Genauer gesagt wie überall Kontakte knüpfen, Netzwerke aufbauen, wie halt überall.
Gar nicht so selten ist, das man dank der Jagd Karriere macht, man wird nicht selten mit einflussreichen Leuten per Du.

PS: Revierkenntnisse brauchst (meistens) da gar keine, wirst sowieso vom Jagdleiter zugeteilt.
Das ist sicherlich nen wertvoller Tipp. Ist ja häufig so, dass "die Neuen" vor lauter Übermotivation die anderen eher vergraulen als von sich einnehmen. :)

Dann schauen wir einfach mal. Sind ja genug Deutsche aus Bayern hier bei uns im Urlaub. Da wird sicherlich der ein oder andere Waidmann drunter sein. :-D
 

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