Wenn ich das Forum hier so ansehe und in die neuen Beiträge gucke, dann kommt mir der ketzerische Gedanke: Gehen die meisten eigentlich nur auf die Jagd um Waffen- und Aussrüstungsthemen zu diskutieren. Stichwort "was ist am besten- was brauch ich noch".
Daher freue ich mich über neue Themen zur Jagdpraxis wie dieses hier.
Das man die Waffe auf dem Rücken trägt, dürfte ja klar sein.
Bin auch schon beim Angehen auf Rotwild gekrochen. Wenn es einfach darum ging, die Silhouette zu verkleinern/vermeiden. Aber ist es nicht so, das man beim Kriechen oft noch mehr Geräusche verursacht als beim langsamen Pirschen? Dazu kommt der schlechtere Überblick bezüglich wechselnder Situtationen.
Bin mal eine knappe Stunde im gefrorenen Gras in Estland auf geringe Entfernung einem Elch parallel nachgepirscht. Dachte mir fallen die Flossen ab. War alles voll Reif. Teilweise musst ich für jeden halben Meter erst den Bewuchs langsam runterdrücken. Aber ich wusste nicht, ob er aus der Deckung rausäugen kann oder ob das Laub noch zu dicht ist. Bei Sauen hätte ich das vermutlich nicht gemacht. War so mit eines meiner besten Jagderlebnisse. Angehen des Wildes, wie auch immer hat einfach was.
Wenn Sauen einen "Pfahl" am Horizont sehen, dann ist das zunächst nicht so dramatisch, da gibt es ja oft welche. Gefährlich wird es, wenn sich der Pfahl seitlich verschiebt, d. h. eine Bewegung erkannt wird. Sauen haben auch nicht so den Überblick aufgrund des kurzen Halses
Nach Einführung der Technik beim Angehen im Feld war es vor ein paar Jahren noch viel einfacher. Die Sauen fühlten sich in der Dunkelheit absolut sicher. Inzwischen wird das Feld möglichst gemieden, was sich bei den Wiesenschäden stark mindernt ausgewirkt hat.
Sind sie draußen, dann sind sie jetzt um Längen vorsichtiger als früher. Da kann ein auf sie zuflüchtender Hase schon eine Reaktion auslösen.
Und wir sind weiter beim Thema. Jagd ist Handwerk. "Maschinen" können das Handwerk erleichtern. Aber jetzt wird es wieder so werden, dass sich unter den Jägern die Spreu vom Weizen scheidet. Mit Technik alleine lässt sich mangeldes Handwerk nicht ausgleichen.
Beispiel: Angehen eines Rothirsches bei vollem Tageslicht mit einem Foristi
Keine Seitenbewegung und immer warten bis das Haupt unten ist, dann klappt es...
Mit Kriechen hätte das nie geklappt...