Sauen angehen in tiefer Gangart ..... ankrabbeln

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Mag sich seltsam anhören, ist aber ernst gemeint. Damit meine ich jetzt nicht das militärische robben mit der Waffe in beiden Händen und Fortbewegung auf den Ellenbogen. Wie transportiere ich dabei am besten meine Waffe? Quer am Riemen über die Schulter funzt nicht so wirklich. Hinzu kommt ja auch das man die Waffe in Anschlag bekommt (sitzend) wenn man dicht genug um die 50m dran ist.
Angehen und das nötige know how wie geradlinig, mit dunklem Hintergrund usw. ist vorhanden. Mir geht es nur um den Transport der Waffe mein Ankrabbeln auf Händen und Knien. Vielleicht hat ja jemand eigene Erfahrung dazu und mag diese teilen.
 
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Sitze gerade an und warte auf die Schwarzkittel. Gekrabbelt bin ich noch nie. Wenn ich meine meine Silhouette zu verkleinern, dann wähle ich eine gebückte Gangart, mehr nicht. In Schottland auf Rotwild war das schon anders. Da war die Waffe auf dem Rücken.
 
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Ich würde auch für quer übern Rücken plädieren und zwar mit der Mündung „nach unten“ (also in Richtung Füße) zeigend; so sollte sie per Dreh/Schwenk unterm Arm hindurch ganz gut in Anschlag zu bringen sein.

…ob diese Taktik auf Sauen wirklich notwendig ist, will ich nicht weiter kommentieren, lediglich dahingehend, dass ich grüble, ob unseren hiesigen Sauen vielleicht mal zum Sehtest müssen…🤔
 
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Ich finde die Idee von @waidwilli gut, sollte vielleicht nicht gerade die 6,5kg Varmintbüchse mit 125cm Gesamtlänge sein.

Oder - wenn Waffe und Schaft ein paar Kratzer und Dreck abkönnen, vielleicht wie beim Bund am langen Arm? Also Riemen vorne gegriffen, Waffe liegt so halb über dem Oberarm und wird „mitgeschleift“… mit einem ganz einfachen Futteral möglicherweise sogar schadlos möglich?
 
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Wenn ich das Forum hier so ansehe und in die neuen Beiträge gucke, dann kommt mir der ketzerische Gedanke: Gehen die meisten eigentlich nur auf die Jagd um Waffen- und Aussrüstungsthemen zu diskutieren. Stichwort "was ist am besten- was brauch ich noch".

Daher freue ich mich über neue Themen zur Jagdpraxis wie dieses hier.

Das man die Waffe auf dem Rücken trägt, dürfte ja klar sein.

Bin auch schon beim Angehen auf Rotwild gekrochen. Wenn es einfach darum ging, die Silhouette zu verkleinern/vermeiden. Aber ist es nicht so, das man beim Kriechen oft noch mehr Geräusche verursacht als beim langsamen Pirschen? Dazu kommt der schlechtere Überblick bezüglich wechselnder Situtationen.

Bin mal eine knappe Stunde im gefrorenen Gras in Estland auf geringe Entfernung einem Elch parallel nachgepirscht. Dachte mir fallen die Flossen ab. War alles voll Reif. Teilweise musst ich für jeden halben Meter erst den Bewuchs langsam runterdrücken. Aber ich wusste nicht, ob er aus der Deckung rausäugen kann oder ob das Laub noch zu dicht ist. Bei Sauen hätte ich das vermutlich nicht gemacht. War so mit eines meiner besten Jagderlebnisse. Angehen des Wildes, wie auch immer hat einfach was.

Wenn Sauen einen "Pfahl" am Horizont sehen, dann ist das zunächst nicht so dramatisch, da gibt es ja oft welche. Gefährlich wird es, wenn sich der Pfahl seitlich verschiebt, d. h. eine Bewegung erkannt wird. Sauen haben auch nicht so den Überblick aufgrund des kurzen Halses

Nach Einführung der Technik beim Angehen im Feld war es vor ein paar Jahren noch viel einfacher. Die Sauen fühlten sich in der Dunkelheit absolut sicher. Inzwischen wird das Feld möglichst gemieden, was sich bei den Wiesenschäden stark mindernt ausgewirkt hat.
Sind sie draußen, dann sind sie jetzt um Längen vorsichtiger als früher. Da kann ein auf sie zuflüchtender Hase schon eine Reaktion auslösen.

Und wir sind weiter beim Thema. Jagd ist Handwerk. "Maschinen" können das Handwerk erleichtern. Aber jetzt wird es wieder so werden, dass sich unter den Jägern die Spreu vom Weizen scheidet. Mit Technik alleine lässt sich mangeldes Handwerk nicht ausgleichen.

Beispiel: Angehen eines Rothirsches bei vollem Tageslicht mit einem Foristi
Keine Seitenbewegung und immer warten bis das Haupt unten ist, dann klappt es...
Mit Kriechen hätte das nie geklappt...IMG_5545.JPG
 
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12 Jul 2016
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Zu langam und ggf. auch zu laut.
Zum Schuß muss man dann auch mindestens sitzen.
Hier ging aus dem Schatten angehen immer gut.
Letztes Jahr eine Rotte angegangen, die trotz Vollmond unterwegs war.
Im letzten Zipfel Mondschatten in Stellung geganten (Schießstock) und als die Schecke breit stand, fliegen lassen.
Wobei einen die Sauen eher hören, als sehen.
Ein Knackender Ast, weg sinds.
 
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Moin,
So machen das die "Profis" 😅

Schau mal hier:
Ab 2:35
 
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Im hügeligen Gelände geht das sicher.
Hier im Flachland nicht drin.
Zweibein geht hier nur bei Gänsen, oder auch mal liegend frei.
Ein an sich flaches Feld hat so viele Bodenwellen, dass man auch da oftmals im Liegen nix mehr sieht.
Kann sein, da man in iner von 100 Situationen doch mal auf allen Vieren ran muß, aber das direkt zur Hauptpirschart zu erheben und sich drüber Gedanken zu machen, halte ich eher für Spass.
 
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Der Thomas Haugland hat an seine K95 ganz ordinär nen Bungeehaken gemacht und kann sie dadurch sehr eng am Körper tragen. Auf allen Vieren würde ich die Waffe so an meiner Brust hängend tragen. Alternativ natürlich auch ein Gurt, der sich eng fixieren lässt.

Vorteil: die Waffe kann nicht vom Rücken rutschen und irgendwo dagegen dengeln.

Persönlich versuch ich so gebückt wie möglich zu gehen, weil ich neben Waffe und WBG noch den Primos als Dreibein dabei hab. Nachts geht das eigentlich.

Am Tag auf Reh im Feld kanns schon mal die tiefste Gangart sein. Dann wird die Waffe wie beim Bund gelernt in der Armbeuge/Hand gehalten. Das Zweibein ist dann das Fernglas.

Hier noch das Video. Wird in der ersten Minute gezeigt.

 
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Meine Erfahrung: leise, langsam und gerade Angehen. Dabei muß man sich nicht unbedingt abducken.
Wichtig ist die Rotte oder die Sau zu "lesen". Das Anpirschen unbedingt darauf abstimmen, ob sie noch aufgeregt irgendwo her gekommen sind, oder ob sie mit Nahrungsaufnahme oder Spielen begonnen haben.

Am liebsten nutze ich im Gelände unsere Hügel. Im Hügelschatten angehen und dann langsam wie ein U-Boot auftauchen. Manchmal schauen dann nur Waffe und Kopf über die Kuppe.

WMH
Will
 
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Da derzeit bei uns die Sauen im Moor stecken, könnte das ankrabbeln für sehr unterhaltsame Momente in der Jägerschaft sorgen...

wenigstens bin nicht ich dann jedesmal die "wilde Sau!"...

Gerade dann, wenn man dann den "Hügel" genommen hat und in der Bodensenke plötzlich feststellt, "Nasse Absäufe!"...
 
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Meine Erfahrung: leise, langsam und gerade Angehen. Dabei muß man sich nicht unbedingt abducken.
Wichtig ist die Rotte oder die Sau zu "lesen". Das Anpirschen unbedingt darauf abstimmen, ob sie noch aufgeregt irgendwo her gekommen sind, oder ob sie mit Nahrungsaufnahme oder Spielen begonnen haben.

Am liebsten nutze ich im Gelände unsere Hügel. Im Hügelschatten angehen und dann langsam wie ein U-Boot auftauchen. Manchmal schauen dann nur Waffe und Kopf über die Kuppe.

WMH
Will

Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.
Ich würde aber noch folgende 3 Punkte ergänzen:
1) Wind prüfen!
2) Wind prüfen!
3) Wind prüfen!

(Unbedingt die Reihenfolge beachten 😉 )

…und aus der festgestellten Windrichtung den Weg/Richtung der Annäherung ableiten; sollte klar sein..
 
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An der Küste küselt der Wind gerne mal...

Was dann zu einem bösen "Wuff" und "Schnaub" führt und die Rotte wieder tiefer ins Moor zieht...
 

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