In Schweden rührt sich auch was, die erlegen an die 400.000 Elche pro Jahr. Im Jahre 2019 war ich in einem Revier eingeladen, die hatten 18 Elche innerhalb zwei Wochen zu erlegen. Nur kommt man als Ausländer nur schwer an Einladungen in solche Reviere. Die deutschen Jäger genießen in Schweden einen, sagen wir mal vorsichtig, zweifelhaften Ruf.
Ein Beispiel: in der Elchjagd, in der ich seit über zwanzig Jahren Gast bin, tauchte mal ein neuer deutscher Jäger auf, Gast eines Schweden der Mitglied der Jagdgesellschaft ist. Äusserlich sofort erkennbar am Outfit: Kniebundhose und Bergschuhe (für die Jagd im Moor!!!), Lodenkotze, keckes Jägerhütchen mit allerlei Körperteilen von Wildtieren dran.
Der wurde vom Jagdleiter nach dem ersten Treiben gefragt, was er denn gesehen habe (ich durfte dolmetschen). Seine Antwort: einen vierjährigen Rehbock. ich hab das übersetzt, das löste eine gewisse Heiterkeit bei den Schweden aus. Woher er denn wisse, dass der Rehbock exakt vier Jahre alt sei? Konnte der Herr nicht beantworten. Ward nach diesem einen Jagdtag auch nie wieder dort gesehen.
Typisch für die Deutschen seien ihre Ungeduld und ihr Ehrgeiz, sagt man dort. Kommen ein mal zur Elchjagd und wollen gleich den kapitalsten Trophäenträger der ganzen Gegend erlegen, möglichst schon am ersten Tag. Diese Anspruchshaltung ist nicht ganz kompatibel mit der schwedischen Art.