Mauser 66 (S) Fan-Club

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Wechsel-/Austauschlauf für Rep.-Büchse Mauser 66 Kal. 7x57 m.Picatinnyschiene

Wie gefällt euch diese am Lauf montierte Picatinnyschiene?
Dürfte sich um dieses Modell hier handeln. Hat jemand Erfahrungen damit?

Ich glaube schon, dass es andere Montagen gibt, die besser zu einem klassischen 66-er passen, aber diese finde ich trotzdem sehr dezent und passend.

Ich finde Picatinnys nicht "dezent", denn
- sie stammen von militärischen Waffen und erzeugen die Assoziation von Waffen, die gegen Menschen eingesetzt werden, jedoch ist die Jagd ja kein Kampf gegen das Wild,
- die hier entstehende Gesamtstruktur einer Brücke ist ziemlich raumgreifend, und
- die eckigen/gezackten Formen der Picatinny sind (dezent gesagt) recht markant...

Für die M66 "passend" ist sie mE auch nicht wirklich: Wobei, freilich kann man sie da dran befestigen und dann "passt" sie. So wie ein 44er Gummistiefel jemandem der nen 44er Fuß hat, "passt", auch wenn er nen Anzug trägt...
Das besondere an der Montage der M66 ist ja, dass der Sockel vorne (Visierschiene) niedriger angeordnet ist als hinten, so dass man ein ZF sehr niedrig montieren kann, niedriger als wenn beide Sockel auf selber Höhe sind. Besonders zum Tragen kommt das bei klassischen Gläsern mit 56er Objektiv und eher kleinem Okulardurchmesser. Das verschenkt man mit der Picatinny-Schiene.

Insgesamt halte ich das für eine Geschmacksverirrung an einer M66. Vor der ist auch OR nicht gefeit, denn er selbst hat die Picatinny-Schiene mitentwickelt, d.h. von daher mag er sie.

Zurück zur Technik:

Diese Picatinnyschiene muss ja auf der Visierschiene befestigt werden. Die Picatinnyschiene muss vorne mit einer Art Kröpfung ausgeführt werden, wobei ich nicht weiß, wie die konstruktiv ausgeführt ist = hoffentlich ist sie massiv?
Auf der Picatinnyschiene wird dann die eigentliche Montage befestigt. D.h. man hat folgende Kette von Metallteilen mit Verbindungen dazwischen:
Lauf - verschweißte Visierschiene M66 - Picatinnyschiene vorne mit Kröpfung - Montageunterseite - Montageoberseite - ZFR.
Dieses "Herumadaptern" wäre mir zu riskant, an irgendeiner Stelle ist da mal der Wurm drin und die Waffe schießt unpräzise und die Jagd ist versaut. Die häufigsten Probleme bei Büchsen treten an der Montage auf, danach kommen Abzug und Verschluss. Das Charakteristikum an der M66 ist doch die Zuverlässigkeit und Stabilität und genau da geht man hier nach unten, ohne Not. Keep it short and simple!

Das Argument der Variabilität der Picatinnyschiene sehe ich bei der M66 nicht besonders stark als Vorteil: Bereits die Visierschiene der M66 hat eine erhebliche Länge und bietet damit einiges an Variabilität und man kann z.B. 2 SWM-Vorderplatten anbringen, anders als viele andere Büchsen deren Montagesockel an einer einzigen unverrückbaren Stelle sind. Und man kann in die Visierschiene bohren und Gewindeschneiden und somit den Montagesockel durch Verschrauben/Verstiften noch fester befestigen, falls jemandem auch die XS-Vorderplatten von EAW nicht stabil genug sind. Auch von daher sehe ich keine deutlichen Vorteile einer Picatinny-Schiene.
Allerdings mag das anders sein, falls man Vorsatzoptiken etc. einsetzt.
 
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Wechsel-/Austauschlauf für Rep.-Büchse Mauser 66 Kal. 7x57 m.Picatinnyschiene
Ich nehme an Du meinst diesen Lauf. ...
Ich warte im Moment übrigens auf meinen neuen M66s Matchlauf in 6,5 CM - made by OR - auf welchem mittels Picatinnyschiene ein Delta Stryker 4.5-30x56 montiert ist und freue mich schon mächtig darauf. Sobald ich ihn habe werde ich ihn hier mal zeigen.
Kommt man mit dieser Montage überhaupt ohne Probleme weit genug mit dem ZF nach hinten?
Das kommt auf das ZFR an, im Normalfall schon. Für besondere Fälle gibt es in der Tat Picatinny Schienen die nach hinten überstehen. Auf der Website von OR kann man so etwas sehen.

So. nun ist er da, der neue Lauf in 6,5 CM.
Gefluteter Matchlauf von LW für M66s made by OR, Oberflächen in QPQ Tenifer. Lauflänge 60cm, Mündungsdurchmesser 18mm mit M15x1 Gewindemuffe für Hausken JD184 XTRM MKII. Delta Stryker 4,5-30x56 mit ERA Montage auf Picatinny Schiene.
Nächste Woche geht es auf den Schießstand.
M66s OR1152 6,5 CM 0005.jpg
M66s OR1152 6,5 CM 0007.jpg
M66s OR1152 6,5 CM 0008.jpg
M66s OR1152 6,5 CM 0002.jpg
Wie man sehen kann, steht die Schiene tatsächlich ein wenig über, aber zumindest bei diesem Glas wäre das nicht notwendig gewesen, da noch hinreichend "Verstellweg" Montage - Glas vorhanden ist. Aber dieses Überstehen macht es natürlich für andere eventuell noch zu montierende Optiken universeller. Stören tut es nicht.
M66s OR1152 6,5 CM 0004.jpg
Hier mal in Verbindung mit dem "Schwesterlauf" in 8,5x63
M66s OR1152 6,5 CM 0017.jpg
 

KHH

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@bracki Ich meine, deine Pica ist etwas länger als die andere, auf die ich meine Frage bezog. Ist im Grunde ja gleiches Thema wie bei R8. Wurde da nicht von Blaser oder Innomount etwas Richtung Schaft verlängert? Wie auch immer, muss halt mit dem Augenabstand passen und wir sind nicht alle gleich gebaut.
 
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Ja, das ist so. Meine Waffen sind alle eher etwas kürzer geschäftet womit dann auch die Optiken eher weiter vorn auf dem System sitzen.
 
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@bracki Ich meine, deine Pica ist etwas länger als die andere, auf die ich meine Frage bezog. Ist im Grunde ja gleiches Thema wie bei R8. Wurde da nicht von Blaser oder Innomount etwas Richtung Schaft verlängert? Wie auch immer, muss halt mit dem Augenabstand passen und wir sind nicht alle gleich gebaut.
Ich hab mir die Schiene auf den Fotos noch mal angesehen und mit meiner verglichen.
Die auf der 7x57 ist tatsächlich kürzer, es sind 9 Aussparungen vorhanden - 2 Rippen hinten sind breiter - bei meiner sind es 14.
Daneben ist die Schiene weniger hoch auf als meine. Das ist schön wenn man ein ein "kleines" ZFR - z.B. 42er - aufbaut, bei dem doch massiven 56er bei mir verbleibt mit meiner ein Zwischenraum von ca. 10mm zwischen ZFR und Laufschiene, was ich besser finde als einen sehr knappen Abstand.
Alles in allem finde ich die Schiene auf dem 7x57 Lauf gut gemacht; wer also einen 7x57 Lauf für eine "nicht S" mit Picatinny haben möchte und die Frage der notwendigen Schienenlänge klärt könnte hier ein gutes günstiges Angebot gefunden haben, der Lauf an sich macht ja auch einen guten Eindruck.
 
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Diese Büchse weist bis auf die Zirkopolitur alle Merkmale auf, die die spätere Diplomatausführung hat. Sie ist nicht ganz billig, sieht aber aus wie neu, das ZF ist mit Schwenkmontage montiert und in dem Zustand sicher auch 500 € wert... Könnte man sich fast überlegen...

weg. Steht nur noch beim VDB drin. Wenn sie einer gekauft hat gerne weitere Fotos hier posten!
 
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Danke!
Frage:Was bedeutet QPQ Tenifer? Wer hat das ausgeführt? Ging das über OR?
Ich habe den Lauf komplett bei OR in Auftrag gegeben, auch die Oberflächen.
Tenifer-QPQ-Verfahren: QPQ steht für Quenchen-Polieren-Quenchen. Nach der Tenifer-Behandlung werden die Teile in einem Oxidationsbad (AB-Bad) oxidiert, anschließend gewaschen. Als Ersatz für das Polieren wird in der Praxis ein Glasperlenstrahlen durchgeführt. Anschließend werden die Teile nochmals im AB1-Bad ca. 30 Minuten oxidiert, gewaschen und getrocknet. Durch die oxidierende Abkühlung nach der Tenifer-Behandlung werden die Poren mit Magnetit aufgefüllt. In der Regel wird eine gleichmäßige Oxidationsschicht von 2 bis 4 µm erreicht. https://de.wikipedia.org/wiki/Teniferierung
Das QPQ Verfahren hatte OR schon an meinem 8,5x63 Lauf (2012) durchgeführt.
Das Ergebnis ist überzeugend.
 
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Die Tenifer Behandlung ist dabei von dauerhafter sehr guter Qualität.
Anders als bei Beschichtungen z. B. Cerakote ....
 
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Das QPQ Verfahren hatte OR schon an meinem 8,5x63 Lauf (2012) durchgeführt.
Das Ergebnis ist überzeugend.
Wird das Laufinnere&Patronenlager auch mit behandelt, inklusive Strahlen? Falls nicht (und davon gehe ich aus), dann ist es ein ziemlicher Aufwand das jeweils sicher abzudichten.
Dann noch das Gefügeveränderungs- und Verzugsrisiko bei 580°C: Das ist nicht ohne und man muss genau wissen was man tut. Da wäre ein von Haus aus rostträges Material deutlich günstiger, mit dem Nachteil, dass es im umbehandelten Zustand sehr hell ist. Das hat dann den Vorteil, dass es auch innen rostträge ist, nicht nur außen.

Weiß jemand ob OR auf Wunsch auch rostträge M66-Läufe macht?
 
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Wird das Laufinnere&Patronenlager auch mit behandelt, inklusive Strahlen? Falls nicht (und davon gehe ich aus), dann ist es ein ziemlicher Aufwand das jeweils sicher abzudichten.
Dann noch das Gefügeveränderungs- und Verzugsrisiko bei 580°C: Das ist nicht ohne und man muss genau wissen was man tut. Da wäre ein von Haus aus rostträges Material deutlich günstiger, mit dem Nachteil, dass es im umbehandelten Zustand sehr hell ist. Das hat dann den Vorteil, dass es auch innen rostträge ist, nicht nur außen.

Weiß jemand ob OR auf Wunsch auch rostträge M66-Läufe macht?
Soviel mir bekannt ist, werden die Läufe beim Tenferieren außen wie innen behandelt, jedenfalls nicht abgedichtet.
OR macht auf Wunsch auch Läufe aus rostträgem Stahl, allerdings nicht so gerne. Er ist von dem bei LW verwendeten Gewehrlaufstahl überzeugt. Meine Erfahrung mit von ihm gefertigten neuen Läufen bestätigen seine Präferenz.
Man kann davon ausgehen, dass er alles herstellt, wofür LW Walther im den Rohling liefert.
 
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Wird das Laufinnere&Patronenlager auch mit behandelt, inklusive Strahlen? Falls nicht (und davon gehe ich aus), dann ist es ein ziemlicher Aufwand das jeweils sicher abzudichten.
Dann noch das Gefügeveränderungs- und Verzugsrisiko bei 580°C: Das ist nicht ohne und man muss genau wissen was man tut. ...
Ich empfehle den von mir angegebenen Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Teniferierung zu lesen. Dort bekommt man einen recht guten Eindruck vom Verfahren, von den Grenzen, Problemen, Voraussetzungen und notwendigen Rahmenbedingungen. Aufgrund der hohen notwendigen Verfahrenstemperaturen gibt es klare Vorgaben für die Herstellungsprozesse der Ausgangsmaterialien, werden diese eingehalten soll Verzug danach kein Problem sein.
Es ist leicht zu erkennen, dass das Verfahren nicht trivial ist und nur von Fachbetrieben mit entsprechender Ausstattung ausführbar ist. OR lässt die Arbeiten offensichtlich von entsprechend kompetenten Leuten ausführen und achtet auf geeignete Ausgangsstoffe.
 

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