Jäger wettert gegen Traditionalisten und fordert mehr tote Rehe

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Dabei muss ich gestehen, das ich mehr Reviere kenne, die das weibliche Rehwild und die Kitze kaum bis garnicht bejagen und ihren Mindestabschuss über Böcke und die Straße decken.
Meiner persönlichen Erfahrung nach, tun sich gerade die älteren Jäger mit der Idee sehr schwer, das weibliche Rehwild und den Nachwuchs zu bejagen und die haben halt oft noch das Sagen in den Revieren.
O-Ton: "Schmalreh schießen?😱 Das ist doch die Mutter vom Bock im nächsten Jahr!"
Deine Erfahrungen in allen Ehren, aber kannst Du das anhand Zahlen (Erlegungszahlen) auch belegen?
Falls das bei Euch in der Region tatsächlich so sein sollte, was ich beim besten Willen nicht glauben kann, da das Rehwild längst nicht mehr als "heilige Kuh", wie vor 40 Jahren, behandelt wird, dann solltest Du Lehrgänge über eine modernere Rehwildbewirtschaftung anbieten, oder vorschlagen. ;)
 
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Deine Erfahrungen in allen Ehren, aber kannst Du das anhand Zahlen (Erlegungszahlen) auch belegen?
Falls das bei Euch in der Region tatsächlich so sein sollte, was ich beim besten Willen nicht glauben kann, da das Rehwild längst nicht mehr als "heilige Kuh", wie vor 40 Jahren, behandelt wird, dann solltest Du Lehrgänge über eine modernere Rehwildbewirtschaftung anbieten, oder vorschlagen. ;)
Na, nu lass ihn mal - für sein noch junges Jägerleben äußert er oft durchaus differenzierte und auch in Bezug auf die "Zunft" selbstkritische Betrachtungen, die vielerorts absolut passen.

Ich kenne hier auch nicht wenige Reviere, die beim Rehwild derart bremsen, daß es für ernsthafte Jäger eine gefühlte Schande sein sollte. Sie bremsen mit Absicht oder aus völliger Unkenntnis.
Wenn man ein paar hdt Revier pachtet und bei der jagdlichen Entnahme nicht einmal an den Zuwachs der Hauptwildart entfernt herankommt, liegt die Frage nahe, was das noch mit dem berühmten Paragraph Eins des BJG zu tun hat.
Ich lernte mal, der gilt für alle und überall, wenn ich nicht irre.
 
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Das Grundproblem:

"Der Wald" hilft sich seit Mio Jahren selber gut genug...
ob mit vielen oder weniger oder null Rehen usw, ob mit "Aktionen" von Minibäumchen pflanzenden Schulkindern oder " hüpfen fürs Klima" ist mmn. ziemlich egal.

Wald ist letztlich "nur" das Resultat an Vegetation der an die Bedingungen des Wuchsortes am besten angepassten Pflanzen.

über verschiedene Zwischenstufen landet man 150 Jahre später beim Rotbuchenwald.
wird es wärmer, ist halt mehr Eiche , Hainbuche und Kiefer dabei...

Problem ist, dass unter "der Wald " ganz unterschiedliche Vorstellungen existieren zwischen wirtschaftlich denkenden Waldbesitzern die möglichst viel oder schnell gutes Holz , am besten in Reihe und Glied, Astarm, usw wollen.

und einer sehr grossen Gruppe von "Märchenwald" Wünschenden.., die der Meinung sind, ein Naturschutzreservat vor sich haben zu wollen.

da faktisch jeder qm Wald im Land irgendwie unter WirtschaftsNutzung steht- Problem groß
 
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Deine Erfahrungen in allen Ehren, aber kannst Du das anhand Zahlen (Erlegungszahlen) auch belegen?
Falls das bei Euch in der Region tatsächlich so sein sollte, was ich beim besten Willen nicht glauben kann, da das Rehwild längst nicht mehr als "heilige Kuh", wie vor 40 Jahren, behandelt wird, dann solltest Du Lehrgänge über eine modernere Rehwildbewirtschaftung anbieten, oder vorschlagen. ;)
Wie will man das belegen? Für Rehwild ist kein körperlicher Nachweis erforderlich. Kann sich ja jeder denken was dann gemeldet wird.

Bei uns ist es in vielen Revieren zumindest ähnlich. Ich kenne einige Reviere wo nur wenige Böcke erlegt werden und im Winter vor Weihnachten vielleicht mal ein weibliches Stück. Aber auch nur wenn die Truhe wirklich leer ist und schon was versprochen wurde. Bloß keine Bockkitze dann wird lieber die Ricke weggeschossen (Kein Witz).

Wie bei so vielem liegt die Wahrheit sicher irgendwo in der Mitte. Ich denke das ist ein selber gemachtes Problem. Es wird in vielen Revieren zu wenig erlegt, davon wandert viel ab und fällt dann in Revieren die schärfer jagen. Vakuum.

Wenn alle ihr "soll" erfüllen würden, würde es sich vielleicht mehr verteilen. Aber das wird sich nie ändern, weil einfach die Interessen der einzelnen Beständer zu unterschiedlich sind.
 
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Da würde es evtl. helfen, wenn in dem Abschussplan nach den 3 Kategorien untschieden wird aber am Ende ist das auch nur Papier.
Hier wird in 4 Kategorien unterschiedlich. Männlich, weibliche, Alt (2+) und jung (Kitz und schmalreh/jährling).
Böcke 2+ macht ca. 1/5 aus.
 
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Na, nu lass ihn mal - für sein noch junges Jägerleben äußert er oft durchaus differenzierte und auch in Bezug auf die "Zunft" selbstkritische Betrachtungen, die vielerorts absolut passen.

Ich kenne hier auch nicht wenige Reviere, die beim Rehwild derart bremsen, daß es für ernsthafte Jäger eine gefühlte Schande sein sollte. Sie bremsen mit Absicht oder aus völliger Unkenntnis.
Wenn man ein paar hdt Revier pachtet und bei der jagdlichen Entnahme nicht einmal an den Zuwachs der Hauptwildart entfernt herankommt, liegt die Frage nahe, was das noch mit dem berühmten Paragraph Eins des BJG zu tun hat.
Ich lernte mal, der gilt für alle und überall, wenn ich nicht irre.
Nee, kann ich nicht nachvollziehen und selbst die älteren Jagdpächter haben diesbezüglich ihre Meinung durchaus geändert. Dafür ist das Wildbret des weiblichen Rehwildes doch zu schmackhaft um es an Altersschwäche verenden zu lassen. Zudem spült der Verkauf doch auch Geld in die Jagdkasse.
@Eifel94
bei uns gibt es ein digitales Jagdstreckenerfassungsprogramm, da kann man das sehr gut nachvollziehen. Letztendlich hat die OJB auch Zugriff darauf...
Wenn man seine Jagdkollegen generell für wenig glaubhaft hält, dann kann man das natürlich anzweifeln.
 
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Ich habe den Artikel gelesen und der besteht eigentlich nur aus hohlen Phrasen und dümmlichen Statements fernab jeglicher Realität.
Kleiner PR Artikel für Vogel, kommt aber trotz "Klima" im Forum nicht besonders gut an.
 
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Nee, kann ich nicht nachvollziehen und selbst die älteren Jagdpächter haben diesbezüglich ihre Meinung durchaus geändert. Dafür ist das Wildbret des weiblichen Rehwildes doch zu schmackhaft um es an Altersschwäche verenden zu lassen. Zudem spült der Verkauf doch auch Geld in die Jagdkasse.
@Eifel94
bei uns gibt es ein digitales Jagdstreckenerfassungsprogramm, da kann man das sehr gut nachvollziehen. Letztendlich hat die OJB auch Zugriff darauf...
Wenn man seine Jagdkollegen generell für wenig glaubhaft hält, dann kann man das natürlich anzweifeln.
Das hat nichts mit "generell wenig glaubhaft" zutun. Da wird im Januar einfach häufig das angegeben, was die Jagdgenossen gerne lesen möchte. Ich kann hier aber nur von meinen Erfahrungen berichten. Ich habe das schon etliche Male mitbekommen und erzählt bekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur hier so ist. Der Verkauf von Wildbret ist bei den extrem hohen Pachtpreisen auch zu vernachlässigen. Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Ob das hier digital erfasst wird kann ich dir nichtmal sagen, ich bin kein Pächter. Muss man da ein Bild anhängen oder warum ist das mehr nachvollziehbar?

Es sind ja auch nicht alle so und selbst wenn die einen Verpächter finden der das mitmacht ist ja alles gut. Man braucht sich dann halt nicht wundern, wenn Abstauberreviere so gute Strecken machen.
 
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ja ja, das böse Reh... es wird immer mehr zum Politikum

Es gibt wohl nichts was mehr spaltet. Ich jage seit 4 jahren beim HF. auf ca 300ha und Ziel sind hier 30 Rehe +
Die letzten Drei Jahre haben wir die Strecke dort gut steigern können, gab es doch Jahre mit nur sehr sehr wenig Abschüssen. Das Rehwild ist zum Glück nun auch deutlich stärker im Wildbret und wir beobachten auf wieder öfter Ricken mit zwei Kitzen.

Zuvor war ich bei einem älteren Pächter. Jagd war auch hier ein reines Waldrevier von ca. 250ha.
Problem - der Jagdherr war Rehgeil! Er wusste, es gibt genau 15 Stk Rehwild im Revier und genauso wurde gejagt bzw. NICHT.
Bei der Streckenangabe wurde irgendein Mist eingetragen. Gab dann immer wieder Auseinandersetzungen bzgl. Bockabschuss... nicht über Lauscher etc pp.
Rehe um die 10kg waren dort Standard.
Hat mir irgendwann gereicht. Zum Glück hat nun jm anderes das Revier. Der hat dort erstmal aufgeräumt und rund 25stk geschossen.
 
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Das hat nichts mit "generell wenig glaubhaft" zutun. Da wird im Januar einfach häufig das angegeben, was die Jagdgenossen gerne lesen möchte. Ich kann hier aber nur von meinen Erfahrungen berichten. Ich habe das schon etliche Male mitbekommen und erzählt bekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur hier so ist. Der Verkauf von Wildbret ist bei den extrem hohen Pachtpreisen auch zu vernachlässigen. Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Ob das hier digital erfasst wird kann ich dir nichtmal sagen, ich bin kein Pächter. Muss man da ein Bild anhängen oder warum ist das mehr nachvollziehbar?

Es sind ja auch nicht alle so und selbst wenn die einen Verpächter finden der das mitmacht ist ja alles gut. Man braucht sich dann halt nicht wundern, wenn Abstauberreviere so gute Strecken machen.
So, so, da wird angegeben was die Jagdgenossen gerne lesen. :rolleyes:
Bin nächste Woche an der Mosel zur DJ, da sind auch einige Jäger aus der Eifel. Da muss ich dann doch mal nachhaken, was bei Euch los ist. :unsure:
Wie kommt es zu solch hohen Pachtpreisen? Rotwild Kerngebiet?
 

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