Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Wenn du irgendwo eine Hecke anlegst kannst du davon ausgehen, dass du die wahrscheinlich nie wieder los wirst, weil du sie nicht einfach entfernen darfst.
Das ist der große Vorteil von Mischungen wie LR1 oder BG70, wenn man die nicht mehr haben möchte, ist es ohne großen Aufwand und ohne gesetzliche Einschränkungen möglich dort wieder zu ackern.

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Zumindest in Bayern wird jetzt der fünfjährige Umbruchturnus lt. Aussage eines MdL gekippt. Wir hatten hier immer noch hochproduktive Luzernebestände, die der Landwirt gerne noch genutzt hätte. Das war unser "Hasenstall". Er musste im letzten Jahr umgebrochen werden.
 
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Die Anlage von Hecken, Feldgehözen, Weg- und Ackerrainen ist ja eine Daueraufgabe,: Planen, Abstimmen, Pflanzen, Schützen, Pflegen und Erhalten auf viele Jahre. Ohne die Unterstützung der Jagdgenossen/innen kommt man da bald an die Grenze der Bewirtschaftungsmöglichkeiten. Um so mehr ist es von Bedeutung schon nur solche Projekte zu beginnen, die den größten gesamtökologischen, nachhaltigen Erfolg haben. Es gibt zum Beispiel wenig Sinn unmittelbar neben intakten Waldsaumbiotoben mit Heckkenabstufung weitere Heckenbiotope zu errichten.
Um das Verständnis für diese Zusammenhänge und auch die Heckenökologie zu vertiefen, finde ich diese beiden Druckwerke hilfreich. Natürlich kann dieeigne praktische Erfahrung niemand ersetzen, aber diese beiden Bücher gehen das Thema von unterschiedlichen Ausgangspunkten an:
Hecken 1.jpgHecken 2.jpg
Das Heckenbuch von Kurz, Machatschek,Iglhauser nimmt zwar vornehmlich das Land Salzburg in den Blick, setzt sich aber sehr kritisch mit dem staatlichen Biotopmassnahmen ("Feigenblatt") auseinander. Hecken hätten geschichtlich den Landwirten dienende Funktion und seien kein Ökotopvernbund,. Notwendig sei insbesondere die ökolpgische Betrachtung der Verbesserung der umliegenden Felder und Wiesen, sonst bleiben die Hecken unnütz. Anders der Ansatz der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landespflege, die sehr wohl einen eigenständigen ökologischen Wert des Biotopverbundes postulieren und hierzu auf 500 Seiten viel wissenschaftlich unterstützende Fakten und ein umfängliches Literaturverzeichnis liefern. Natürlich gibt es zur Lebensraumgestaltung des Niederwildreviers aus Jägersicht viele Bücher, diese beiden finde ich aber gerade wegen ihrer unterschiedlichen Positionen lesenswert.
 
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Gerade noch fertig geworden, bevor hier für länger Schnee liegt und die Böden frieren, es soll kälter werden. Ich pflanze dieses Jahr bis in den Januar hinein, die wurzelnackten Pflanzen sind im Garten in einem Beet zwischengelagert seit der letzten Lieferung. Meiner Erfahrung entspricht, dass im Herbst und Frühwinter gepflanzte Jungpflanzen im Frühjahr besser an den Start gehen als die im Frühling gesetzten. Allerdings gibt es mit dem Mäusefraß an den Stämmchen schon Probleme im Spätherbst und frühen Winter.
Vogelbeere III.jpg
 

z/7

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Danke fürs Einstellen, war gestern nach der Heimfahrt kaputt und hab es verschlafen. Aber wirklich Neues zum Thema gibt es nicht. In Bayern kann man die Mulchverpflichtung durch das KULAP umgehen. Aber dafür sind ungeeignete Mischungen vorgeschrieben. Sie bieten im Winter zu wenig Deckung. So wird sich auch weiterhinn nix ändern. Jeder Mulchvorgang fördert nur den doch fast überall ganzjährigen Graswuchs und verkürzt die "Lebensdauer" dieser an die Ruderalflora anlehnten Pflanzengesellschaft hin zur Grünlandgesellschaft. In Sachen Pflanzensoziologie sind die Erfinder einer Mindestbewirtschaftung nicht die hellsten Kerzen auf der Torte, von der Engerieverschwendung und der Tötung von Lebenwesen ohne vernünftigen Grund ganz zu schweigen.

Andererseits kenne ich im Ausland viele Flächen, die nicht gemulcht werden.
 
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🤔 Ist ja wie hier auch, die pflügen sogar die Gemarkungssteine aus und nutzen noch den Feldweg um 50 cm x X Meter mehr Acker zu bekommen 😢
☝️ Aber keiner war es! 🤮
Das stellt den Staftatbestand der Urkundenunterdrückung dar!
Das Problem: die Staatsanwaltschaften haben für so etwas keine Zeit mehr, die sind vollauf beschäftigt mit der Hatz auf Querdenker, Reichsbürger und sonstige Rechte…..
 
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Mal eine andere Frage: der NABU empfiehlt den Besenginster als Insekten- und Bienenstrauch für sonnige, auch trockene Standorte. Hat jemand praktische Erfahrung gesammelt?
 
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Ja haben wir an ein paar Stellen am Waldrand.
- die Hasenäsung im Winter schlechthin
- verträgt keinen Kalk, keine Nässe und keinen Schatten
- Samen überliegt oft, daher stratifzieren
- Containerpflanzung geht auch, teuer aber sicher
- keimt eigentlich nur auf Rohboden, nicht in vorhandener Vegetation
- verträgt im Winter keinen kalten Wind, da erfriert er und treibt oft nicht mehr aus
- treibt nach Winterverbiss und Schälung durch Hase wieder gut aus

Hier ein Waldrand aus unserem Revier, m.E. ist Ginstre im Winter ür den Hasen nur noch durch Apfelbaumschnitt zu übertreffen,
Flächig macht er auch eine gute Deckung. Es gibt in alten Sandgruben und auf TÜP flächige Deckungen, da steckt alles drin....
Jährlingsbock KS (9).jpg
 
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Ja haben wir an ein paar Stellen am Waldrand.
- die Hasenäsung im Winter schlechthin
- verträgt keinen Kalk, keine Nässe und keinen Schatten
- Samen überliegt oft, daher stratifzieren
- Containerpflanzung geht auch, teuer aber sicher
- keimt eigentlich nur auf Rohboden, nicht in vorhandener Vegetation
- verträgt im Winter keinen kalten Wind, da erfriert er und treibt oft nicht mehr aus
- treibt nach Winterverbiss und Schälung durch Hase wieder gut aus

Hier ein Waldrand aus unserem Revier, m.E. ist Ginstre im Winter ür den Hasen nur noch durch Apfelbaumschnitt zu übertreffen,
Flächig macht er auch eine gute Deckung. Es gibt in alten Sandgruben und auf TÜP flächige Deckungen, da steckt alles drin....
Anhang anzeigen 212459

(y)
 
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Schade. Wir haben hier Muschelkalk als Untergrund. Wird wohl nix werden mit dem Besenginster - obwohl, zur Böschungssicherung an der A81 bei Tauberbischofsheim/Bad Mergentheim wurde der Besenginster wohl erfolgreich angesät.
 
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Schade. Wir haben hier Muschelkalk als Untergrund. Wird wohl nix werden mit dem Besenginster - obwohl, zur Böschungssicherung an der A81 bei Tauberbischofsheim/Bad Mergentheim wurde der Besenginster wohl erfolgreich angesät.
Da haben sie wahrscheinlich genug Humus rangekarrt...
Nimm halt was anderes. Schlehe mag Kalk, Felsenbirne auch. Dornen sind auch gut zur Besucherlenkung, hab ich mir sagen lassen.. ;)
 
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Da haben sie wahrscheinlich genug Humus rangekarrt...
Nimm halt was anderes. Schlehe mag Kalk, Felsenbirne auch. Dornen sind auch gut zur Besucherlenkung, hab ich mir sagen lassen.. ;)
Eher nicht, ich denke Rohboden, Sand....
Humus mag der Besenginster auch nicht.
(warm, sauer, trocken)
Mein Bestseller, die Brombeeren mögen auch keinen Kalk, dafür der Liguster. Braucht oft lange bis er Deckung bietet. Aber wenn es soweit ist, dann super!
Schlehe ist immer eine gute Wahl, nur aufpassen sie geht oft über Ausläufer ins Grünland und macht sich da unbeliebt.
Also immer dort pflanzen wo auch ggf. eine natürliche Sperre (z.B. Weg) vorhanden ist.
 

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