Schwarzwild 2022/23

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So jetzt hat es bei mir auch mal wieder geklappt.
In der vergangenen Woche ging ich gegen 19 Uhr auf eine Kanzel nah an einer Dickung und auf einer Wiese, wo die Sauen ordentlich gebrochen hatten.
Eichen stehen auch um die Wiese herum. Nach der Mast also in jeder Hinsicht ein super Platz.

Bis 22:30 passierte nicht so viel. Zwar viele Rehe (ca. 25) und Hasen (ca. 10) in meinem Umfeld aber von Sauen nichts zu hören oder zu sehen.
Plötzlich dann aber ein kurzes recht lautes Plätschern und Knacken.
Die Wiesen sind momentan sehr nass bei uns in Niedersachsen.
Hmm könnten das Sauen sein? Wer sonst ist so ungestüm? Oder einfach ein Ast, der herab in eine Pfütze gefallen war? Minutenlang sehe ich nichts neues.
Doch auf einmal bemerke ich in 200m Entfernung 3 Sauen auf einem Weg am Waldrand.
Sie liefen dort hin und her und waren am Brechen.
Mal sehe ich sie in der WBK und dann sehe ich wieder nichts.
Sehr spannend aber auch eine Zerreisprobe.
Sie waren zu weit weg zum Ansprechen und zum Schießen mit dem Vorsatzgerät natürlich ebenfalls. Was mache ich nun?
Warten, ob sie auf die Wiese rausziehen oder pirschen?
Die Gegebenheiten sind dort jedoch nicht ideal zum Pirschen.
Ich erkenne irgendwann, dass es sogar 5 Sauen sind.
Eine richtig große Bache und 4 Frischlinge in Überläufergröße.
Ich entscheide mich zu pirschen. Jetzt oder nie.

Sehr leise verlasse ich die Kanzel mit meiner Waffe und der WBK.
Draußen steht der Schießstock. Diesen mitgenommen und dann ganz langsam durch die Wasser-Wiese in Richtung der Sauen. Es platscht bei jedem Schritt.
Plötzlich bin ich mit dem linken Bein bis zum Knie im Wasser. Mist - einen Graben in der Dunkelheit nicht gesehen. Egal - nicht beirren lassen, langsam weiter.

Die Sauen ziehen auf einmal schräg vom Weg über einen Graben auf die Wiese aber sie ziehen nicht auf mich zu sondern schräg weg.
Ich weiß, jetzt oder nie - die wollen in eine andere Richtung und sind wohl gleich weg!
Noch ein paar Meter kämpfe ich mich vor.
Ca. 160m Abstand zu den Sauen. Es ist sehr weit für den Schuss mit dem Vorsatzgerät aber ich baue leise den Schießstock und schaue, ob ich sauber abkommen könnte.

Ein Überläufer trennt sich einige Meter von den Restlichen und bleibt stehen.
Ich bin perfekt, ruhig drauf und krümme ab - der Schuss bricht! - Und die Sau geht sofort runter. Schnell repetiert und draufgeblieben auf der Sau, die nur noch leicht schlegelt.
Ich sehe wie die große Bache und die übrigen 3 Frischlinge schleunigst Richtung Moor flüchten.

Puh - alles gut. Waidmannsheil.

Einen Freund angerufen, die Sau geborgen und ab zum Aufbrechen ans Kühlhaus.
Der Schuss sitzt sauber auf dem Blatt! Doch KEIN Ausschuss.
Die Geco Express im Kaliber .308 (10,7g) steckt auf der gegenüberliegenden Seite deutlich sichtbar in der Schwarte.
Ich war überrascht, denn der Überläuferkeiler wog nach dem Aufbrechen 40Kg und da sollte es eigentlich Ausschuss geben. Auch war ich von der Deformation nicht wirklich überzeugt. Teilmantel halt aber trotzdem. Restgewicht 5g (gewogen).
Zwar wurde natürlich die volle Energie im Wildkörper abgegeben aber das ist nun schon das dritte Erlebnis mit der Geco Express, das nicht so überzeugend war.
Für Rehwild in unserem feldlastigen Revier super, da sie sehr präzise ist aber bei schwererem Wild hat die Express bisher keine gute Figur gemacht.
Ich werde die Munition wechseln und weg von Geco denke ich. Vermutlich zurück zu RWS, da ich mit der viele Jahre in verschiedenen Geschossen gute Erfahrungen gemacht habe.
Egal ob Rotwild, Rehwild oder Sauen.

Dennoch ich war sehr froh, denn es musste mal wieder eine Sau her und alles hat super geklappt. Ich achte genau drauf, welche Sauen ich erlege und Bachen kommen bei mir gar nicht in Frage. Bin froh über Sauen im Revier. Wenn Schäden auf den Wiesen oder Äckern entstehen, muss eben auch mal stärker gejagt werden aber dann nur auf die richtigen Stücke und auch nicht in jeder finsteren Nacht. Beim nächsten Mal darfs trotzdem gern wieder dichter dran sein, wenns wieder bei Dunkelheit ist.

So näheres siehe Bilder :)

Beste Grüße und WMH
Moritz
 

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Wir haben uns mit dem Nachbar Pirschbezirk zusammengetan. Die Rotten marodieren jede Nacht über 1500ha und sind mal da und mal fort. Wir haben 4 Kirrungen angelegt und mit Funkkamers ausgestattet. Da wir eh nur zu zweit sind bei der Sauenjagd und die anderen auf dem Sofa bleiben haben wir freie Hand bekommen jeder im gesamten Revier jagen zu dürfen. Wir haben uns das 2 Wochen angeschaut und ich war 3 mal auf gut Glück ohne Sauen im Anblick draußen. Dann hatten wir ein Muster erkannt. Einen Tag morgens 04-06:00, dann im nahen Einstand eingeschoben, nächsten Abend gegen 21:00-22:00 noch mal an die Kirrung und dann sind sie wieder 2-3 Tage in eine ganz andere Ecke gezogen. Und so kam es wieder, vorgestern um 04:30 haben sie auf der Wiese gebrochen, gestern hatte ich Zeit und nach 2 Stunden Ansitz kamen sie um 22:00 auf die Wiese. Die Haupt Rotte war irgendwo im Unterholz aber 2 Frischlinge waren unvorsichtig und buddeln den Mais aus den Löchern. So ganz ohne Technik konnte ich mit 56er Z6i bei 3/4 Mond auf geschlossener Schneedecke super ansprechen und suchte mir die Frischlingsbache aus. Auf 60m mit 130gr GMX aus der .270Win ist das natürlich alles kein Kunstwerk und mit bestem Kammerschuss brauchte ich sie nur noch einsammeln. Heute kam das Ergebnis, 220 Becquerell sind unbedenklich und ich kann das Stück verwerten.

Frischlingsbache mit 23,5 kg
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Hallo,
viele Sauen, wenig Zeit, komisches Wetter.
An meiner Lieblingskirrung im Wald waren sie letzes Mal schon vor 20:00. Leider ist der Wind sehr bescheiden und da sie wegen dem Mond auch vor dem Friedhof nicht zu einer akzeptablen Zeit kommen werden, nehme ich Platz an der Landstrasse. Nicht der Platz, den ich für Sauen bevorzuge, aber was soll's. Der Jagdherr schreibt noch eine Whatsapp dass bei dem Wetter sicher mit Sauen zu rechnen ist - glaube ich eher nicht. Mit dem neuen Caliber BT von ISOtunes und meinem Carthrina Ansitzsack bewaffnet sitze ich gegen 20 Uhr da. Jagdcast habe ich noch geschafft, dann war ich am pennen. 21:05 wache ich auf und vor mir auf dem Grünstreifen in ca 40 Meter bricht eine Rotte. Durch den Ansitzsack scheine ich trotz Drückjagdbock nicht erkennbar und nehme meinen Drilling hoch. Es dauert eine Ewigkeit, bis ich bei dem Gewusel ein Stück im Glas habe. Wegen der Strasse und den Weissdornhecken halte ich aufs Blatt und 21:15 liegt die Sau im Schuss.
22:50 bin ich auf dem Sofa und entschuldige mich bei meinem Hund - aber sie lag halt im Schuss, es war -2 Grad und ohne Ansitzsack wird es dann verdammt kalt.
Der Jagdherr wollte zum helfen kommen - aber so wie der mit seiner Erkältung sich angehört hat, kümmere ich mich um das 35 kg Keilerchen lieber selbst. Sonst habe ich zwar keine Rückenschmerzen aber dafür eine Erkältung...
Wmh
Peter
 
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...Der Schuss sitzt sauber auf dem Blatt! Doch KEIN Ausschuss.
Die Geco Express im Kaliber .308 (10,7g) steckt auf der gegenüberliegenden Seite deutlich sichtbar in der Schwarte.
Ich war überrascht, denn der Überläuferkeiler wog nach dem Aufbrechen 40Kg und da sollte es eigentlich Ausschuss geben. Auch war ich von der Deformation nicht wirklich überzeugt. Teilmantel halt aber trotzdem. Restgewicht 5g (gewogen).
Zwar wurde natürlich die volle Energie im Wildkörper abgegeben aber das ist nun schon das dritte Erlebnis mit der Geco Express, das nicht so überzeugend war.
Für Rehwild in unserem feldlastigen Revier super, da sie sehr präzise ist aber bei schwererem Wild hat die Express bisher keine gute Figur gemacht.


Beste Grüße und WMH
Moritz

Das sollte dich aber nicht verwundern. Das Express ist ein stinknormales, recht dünnmantliges und zerlegungsfreudiges TM. Wenn du sicher Ausschuss haben willst brauchst du ein stabileres Geschoss mit höherem Restgewicht. Da gibt es auch genug...
 
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Die letzte klare Nacht im leicht abnehmenden Mond sollte endlich Erfolg bringen.
Die Truhen wollen noch Wildbret haben, bevors wirklich 2 Monate jagdruhig wird.
Mancher nächtliche Jagdgang brachte Anblick und Bestätigung, wie aktiv doch Sauen unterwegs sind, in den eichenreichen Beständen und in der 2. Nachthälfte, wegen Ortsnähe.
Aber die Beute blieb bisher unerreichbar oder es waren die Falschen. Einzelne Sauen oder Führende mit zu kleinem Nachwuchs bejage ich nicht.

Ich hatte vorgeschlafen und bin um 24 h aufgebrochen. Wildträger zuhaus gelassen, na, bringt Glück ! ;)
Gerade auf dem Sitz höre ich anwechselndes Wild auf gefrorenem Laub, tapp, tapp, tapp.
Noch nicht im Ansitzsack (minus 4) denke ich, klar, Fuchs und der Blick durch WBK lässt mich erstarren. Eine Bache und 4 kräftige Frischlinge ziehen in den Buchenrauschen näher, jedoch nicht auf die helle Blösse des Todes. Sie wechseln unter die alten Eichen und holen die letzten Früchte aus der Laubstreu, dicht zusammen und das eine Stunde lang für mich unerreichbar. Mittlerweile sitze im Sack schön warm und es bleibt spannend, ich sehe die Stücke weiter noch tief in der Verjüngung.
Als die Bache in Bewegung kommt, ziehen die mittlerweile sich entspannt verhaltenden Jungen - sie kloppen sich laut vernehmlich - sofort nach.
Oh, K...e, jetzt gehts hinter den Sitz, da kommen sie bei momentaner Ost-Strömung in den Wind, wenn ich nicht vorher zu Potte komme.
Also nach hinten eingerichtet, WBK zeigt die Dicke ist rüber über die einzige freie Schluppe, der erste auch, dann kommt der zweite Frischling und tut den Gefallen, kurz den Schritt anzuhalten, Bumm, der Schuß (50m) ist raus und rollt übers Tal (herrlich!) und alle Sauen poltern weg. Als ich zusammenpacke, rauschts neben dem Sitz und eine Einzelne flüchtete zurück in die Gegenrichtung. Oh Mann, ich hoffe, das ist nicht die Beschossene, sondern eine Versprengte, die den Anschluß verlor.
Also mit Lampe zum Anschuß, danach ist die Lage klar! Diesen Schweiß sieht man gern...
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Im Wissen, weit kanns bei solch schwachen Stück nicht sein, gehe ich nach und alle paar Meter genug weiter heller Schweiß, finde ich die Sau im dichten Schlagreisig ca 60 m vom Anschuß.
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Die .30-06 (10,7 TXRG) aus dem "SR20er-Alteisen-Stutzen" hat wieder gute Arbeit geleistet. Der Küchenschuß hinter den Blättern passt mir für diese Sau-Größe...
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Ich berge schwitzend das schon Richtung Wagen liegende Stück, versorge und hole den Träger.
Die Hunde hatten auf der Wärmematte im Wagen geschlafen und freuen sich über die gute Witterung.
Es ist nicht spät, sondern früh, als das Schweinderl im "Volks-Landig" hängt.;)
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Das sollte dich aber nicht verwundern. Das Express ist ein stinknormales, recht dünnmantliges und zerlegungsfreudiges TM. Wenn du sicher Ausschuss haben willst brauchst du ein stabileres Geschoss mit höherem Restgewicht. Da gibt es auch genug...
Wundert mich dennoch ein wenig. Hatte mit vielen normalen TM auch schon gut Ausschuss bei solchen Stücken.
Naja wie du auch schreibst, werde ich ein Geschoss mit mehr Restgewicht nehmen.
Habe auch andere Munition in anderen Waffen aber da unser Revier einen recht großen Feldanteil hat und daher eben auch weitere Schüsse zu Stande kommen, dachte ich, die Express könnte dafür eine gute Wahl sein aber naja ich bin nicht so überzeugt.
 
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Wo das Jagdjahr so langsam zur Neige geht: endlich mal wieder eine Ansitzsau! Ärger hat sie gemacht, die große Rotte. Also her mit der Büchse und los. Mitternacht hatte ich mir als "Deadline" vorgenommen. Um Mitternacht noch, kurz vor dem Abbaumen, ein Rundblick im Wärmebild. Da sind sie ja! Riesenrotte, 9 bessere und ein Haufen neue Frischlinge. Um die 30 Sauen. Im Wärmebild gut anzusprechen, als sie endlich aus der Deckung ziehen und an ihrem zerstörerischen Werk weiter arbeiten. Einer, der schwächste, ist garantiert nichtführend, aber weiblich. Zwei könnten Keilerchen sein, könnten aber auch einen Frischling führen. Die kleine Bache lag mit .308 MJG im "Knall". Die Frischlinge brauchten eine ganze Weile, um den Anschluss an die Bachen wieder zu finden, die im Bestand ordentlich Radau machten. Ohne Wärmebild blieb früher vieles ungesehen und manche Fehlentscheidung wurde getroffen! Meine heute war richtig: nichtführend, 38kg, Gutschmeckschwein.IMG_20230214_012622.jpg
 
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Schweinchen Nr.2 dieses JJ. Nachdem sie seit 6 Tagen täglich zwischen 0 und 2 Uhr an der Kirrung sind, wollte ich es heute probieren. Kurze Geschichte. 22:30 Uhr gesessen. 23:30 Uhr erstes Knacken. WBK hoch, 2 Frischlinge stehen schon auf der Schneise. Der linke steht breit und frei , also fliegenlassen. Lag im Knall. .
28kg Frischlingskeiler.
 

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Es hört nicht auf, die Wiesen werden immer schwärzer. Da hilft auch die Ablenkung durch Zuckerrüben nicht, bei denen hilft aber auch das Rotwild kräftig mit. Spät dran war ich gestern Abend. Irgendwas hält einen ja immer auf. Erst gegen 8 war ich draußen, ein Hirschrudel zog satt zum Nachbarn. Irgendwas musste sie wohl doch beunruhigt haben, der Älteste führte den Trupp an. Mal ein wirklich Alter, Geweih natürlich nicht zu sehen, aber der Habitus und die Bewegungen sagen ja meistens mehr. Meinetwegen konnten sie nicht ins Ziehen geraten sein und eine halbe Stunde später sah ich es auch im Wärmebild: Wolf, aber nur einer.
Der Abend plätscherte dahin, Mitternacht wollte ich los. Kurz vorher: 5 Sauen beim Nachbarn, doch sie zogen langsam weiter zum nächsten Nachbarn. Dann: einzelne Sau zieht von rechts in die Wiesen. Gut, dass ich nicht den Sitz dicht am Schaden gewählt habe, dann hätte sie Wind. Wozu warten, Stock geschnappt und rein ins Regenwetter... Am Sitz angekommen steht die Sau doch weit, nicht sicher anzusprechen. Ran! Auf etwa 60 Gänge kann ich sie ansprechen, nicht führend. Um die Jahreszeit ja immer etwas kribbelig. Nur 20m steht sie von der Jagdgrenze, hochblatt angefasst vollendet die .308 MJG ihr Werk, die Überläuferbache liegt im "Knall".
Schauen, wo ich mit dem Rover in die nassen Wiesen nicht nur rein-, sondern auch wieder rauskomme.... 58kg zieht wenig später die Waage, 6 Frischlinge hatte sie inne, Mausgröße. Kein Verlust und Vorfreude auf die Bratwurstsaison!IMG_20230217_012713.jpg
 
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WmH, da haste Glück gehabt, das die noch inne hatte. Bei uns flitzen derzeit ein paar Schweinchen rum- deutlich kleiner- da meine ich auf den Bildern bereits angesaugte Striche zu erkennen....
 
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Guten Morgen,

nachdem die Wiesenschäden gerade massiv zunehmen und die Rotten zuverlässig unser Revier aufsuchen, sind der Jagdherr von 22 bis 0 Uhr und ich von 0 bis 3 Uhr raus.

Um 23Uhr ruft mich der Chef an, dass eine Sau liegt. Ging ja zügig. So soll das sein.

Ich habe einen Kollegen mitgenommen, dem es gerade gut tut etwas Ablenkung zu bekommen.

Wir waren im Auto an den Hotspots unterwegs, da die nicht einsehbaren Wiesen mit Kameras gesichert sind.

Um 2:45 entscheiden wir uns für eine letzte Runde quer durchs Revier und dann zu seinem Auto zurück.
Da erblicke ich mitten auf einer riesen Wiese drei Sauen.

Ich habe meinem Freund gesagt er muss sitzen bleiben, da es ein schnelles Angehen mit WBK sein wird. Da kann ich keinen brauchen der irgendeinen Fehler macht.


Ich hetzte übers Feld bis zur nächsten Kanzel welche mir Deckung gibt. Sehe nichts mehr... Mist.... aber ich höre noch was...

Also nochmal ein Stück zur Seite verschoben und nochmal abglasen. Da steht noch eine Mitten im Gebräch. Die anderen beiden sind im Bestand.

Die Steyr auf den Pirschstock, Vorsatz an, die Klötze seh ich deutlich leuchten und Patsch... ich verfolge die Wutz mit dem Vorsatzwärmebildgerät und sehe sie ordentlich schweißen. Im lichten Bestand geht sie nieder, schlegelt noch kurz. Dann Ruhe.

Also zurück zum Auto, den Kumpel aufklären was los ist und dann runter zum bergen. Eigentlich wollte ich den Hund nicht mitnehmen... aber hey, auch ne kurze Totsuche tut ihr gut. Vorallem auf Schwarzwild schon lang nicht mehr gehabt.

Also das Niggelohgeschirr an, Schweißriemen dran und los.
Wir gehen einer Spur wie aus der Gießkanne hinterher. Dann ein großes Wundbett.. seltsam, hier müsste sie eigentlich liegen. Der Hund zieht kurz an und da geht der Punk auch schon ab.

Anscheinend hätte ich der Wutz noch 5min länger geben sollen... da ich aber kein Raucher bin... naja, ihr wisst schon.

Jedenfalls hat mein Hund, und so hab ich sie am Schwarzwild noch nie erlebt, absolut perfekt reagiert. Das Schwein ordentlich gebunden, sodass ich mit der kalten Waffe nachhelfen konnte. Viel Leben war nicht mehr drin. Aber auch das gebührt der Respekt, es schnell zu beenden.

So hängt jetzt ein 36,8kg schweres Keilerchen neben seinem Artgenossen in der Kühlung und alle, vorallem der Hund, sind glücklich.

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