Sinn oder Unsinn von Brauchbarkeitsprüfungen

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Was ist denn eigentlich die Definition für die "Brauchbarkeit", insbesondere wenn es um Schweiß geht? Das beschäftigt mich immer wieder.
Da ich exakt in der selben Situation bin, hier meine Erkenntnisse. Anmerkungen und Korrekturen sind willkommen…

Wir müssen die Brauchbarkeit unsere Dackel durch die untere Jagdbehörde bestätigen lassen. Dazu gibt es die Brauchbarkeitsprüfungsordnung (BPO) des ljv Hessen. Für die Brauchbarkeit muss der Hund ein Modul erfüllen. Wir wollen dieses Jahr beide schweiß machen. Ich dieses oder nächstes Jahr noch stöbern.

Ich bin im dtk und mache dort die Prüfungen. Am Ende der Brauchbarkeitsprüfungsordnung Hessen gibt es eine Tabelle mit vergleichbaren Prüfungen.
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Ich plane die normale Schweißprüfung kunstfährte des dtk (Punkt 10 des folgendes Bildes) und dann stöberprüfung Punkt 5.
Mich irritieren nur die unterschiedlichen Abkürzungen bei Schweiß. Vom lvj Hessen ist die schweißprüfung (SwP) gefordert. Beim dtk heißt es SchwhK. Bekomme ich mit der SchwhK die Brauchbarkeit für meinen Dackel?

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GP und EP finde ich beim dtk gar nicht. Das ist ganz schön verwirrend.
 
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Ich beschränke mich mal auf einen Aspekt: Innert 15 Minuten beurteilen zu wollen, ob der Hund vom Stand geschnallt regelmäßig wieder beim Führer auftaucht, spricht nicht für herausragende Kompetenz in Sachen Bewegungsjagd mit Standschnallern. Interessiert das überhaupt? Peripher. Ist es unerlässlich? Nein. Wozu also einem Ideal mit unzureichenden Vorgaben nachhängen?
Du hast die QBPO gelesen? Ein Durchgehhund muß spätestens nach 0,5 und ein vom Stand geschnallter Hund muß nach 1 Stunde wieder beim Führer sein. Ich ch denke, daß das einer der wenigen vernünftigen Inhalte der QBPO ist.
 

z/7

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Du hast die QBPO gelesen? Ein Durchgehhund muß spätestens nach 0,5 und ein vom Stand geschnallter Hund muß nach 1 Stunde wieder beim Führer sein. Ich ch denke, daß das einer der wenigen vernünftigen Inhalte der QBPO ist.
Du hast meinen Post nicht nur zitiert, sondern auch gelesen? Und die QBPO angeblich auch? Dann sollte Dir aufgefallen sein, daß die Prüfungsdauer pro Hund 15 Mins betragen soll. Was für eine Beurteilung unter realen Bedingungen der Witz schlechthin ist. Insbesondere, wenn man so ambitionierten Idealvorstellungen nachhängt. Ich kann verstehen, daß die Prüfungspraxis derartige Zeitvorstellungen unter bestimmten Bedingungen diktiert, die 3 ha sind auch so ein Punkt. Dann muß man sich halt entscheiden. Will man unter realen Bedingungen prüfen, oder unter künstlichen?

Die Stunde für Standschnaller ist übrigens auch unter realen Bedingungen Quatsch. Ich kenne hervorragende Stöberhunde, die sind pünktlich zum Jagdende wieder am Stand. Und keine Sek früher. Und das sind keine Fernaufklärer, die machen nur ihren Job. Während ne halbe Stunde für Durchgehhunde inakzeptabel ist. Oder willst Du so lang allein spazierengehen? Da sind 10 Min schon lang.
 
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Du hast meinen Post nicht nur zitiert, sondern auch gelesen? Und die QBPO angeblich auch? Dann sollte Dir aufgefallen sein, daß die Prüfungsdauer pro Hund 15 Mins betragen soll. Was für eine Beurteilung unter realen Bedingungen der Witz schlechthin ist. Insbesondere, wenn man so ambitionierten Idealvorstellungen nachhängt. Ich kann verstehen, daß die Prüfungspraxis derartige Zeitvorstellungen unter bestimmten Bedingungen diktiert, die 3 ha sind auch so ein Punkt. Dann muß man sich halt entscheiden. Will man unter realen Bedingungen prüfen, oder unter künstlichen?

Die Stunde für Standschnaller ist übrigens auch unter realen Bedingungen Quatsch. Ich kenne hervorragende Stöberhunde, die sind pünktlich zum Jagdende wieder am Stand. Und keine Sek früher. Und das sind keine Fernaufklärer, die machen nur ihren Job. Während ne halbe Stunde für Durchgehhunde inakzeptabel ist. Oder willst Du so lang allein spazierengehen? Da sind 10 Min schon lang.
Die Stöberdauer soll 15 Minuten betragen, aber wenn die Hunde durch welche Umstände auch immer nicht nach 15 Minuten wieder da sind, ist ein Durchgehhund erst nach 0,5 Stunden und ein Standschnaller nach 1 Stunde durchgefallen. Junge Stöberhunde, die erst nach Stunden wieder auftauchen sind in meinen Augen die BP nicht wert, denn das sind die, die sich ausserhalb der bejagten Gebiete verlustieren.

Die Richter können nur das bewerten, was sie auch sehen und hören, darum die ca. 3 ha.

So eine Prüfungsordnung ist immer ein Kompromiss. In Sachen Stöbern ist die QBPO in meinen Augen sogar ein guter Kompromiss.
 
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Da ich exakt in der selben Situation bin, hier meine Erkenntnisse. Anmerkungen und Korrekturen sind willkommen…

Wir müssen die Brauchbarkeit unsere Dackel durch die untere Jagdbehörde bestätigen lassen. Dazu gibt es die Brauchbarkeitsprüfungsordnung (BPO) des ljv Hessen. Für die Brauchbarkeit muss der Hund ein Modul erfüllen. Wir wollen dieses Jahr beide schweiß machen. Ich dieses oder nächstes Jahr noch stöbern.

Ich bin im dtk und mache dort die Prüfungen. Am Ende der Brauchbarkeitsprüfungsordnung Hessen gibt es eine Tabelle mit vergleichbaren Prüfungen.
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Ich plane die normale Schweißprüfung kunstfährte des dtk (Punkt 10 des folgendes Bildes) und dann stöberprüfung Punkt 5.
Mich irritieren nur die unterschiedlichen Abkürzungen bei Schweiß. Vom lvj Hessen ist die schweißprüfung (SwP) gefordert. Beim dtk heißt es SchwhK. Bekomme ich mit der SchwhK die Brauchbarkeit für meinen Dackel?

Anhang anzeigen 213452

GP und EP finde ich beim dtk gar nicht. Das ist ganz schön verwirrend.
Ja, wenn im Rahmen der Prüfung auch die Gehorsamsfächer geprüft werden.
 
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Du hast die QBPO gelesen? Ein Durchgehhund muß spätestens nach 0,5 und ein vom Stand geschnallter Hund muß nach 1 Stunde wieder beim Führer sein. Ich ch denke, daß das einer der wenigen vernünftigen Inhalte der QBPO ist.
Grundsätzlich ja, allerdings finde ich die Ausnahmen schwierig. Es heißt ja "es sei denn, besondere Umstände verursachen dieses Verhalten". Es wird hier nur krankes Wild als Beispiel genannt. Wer stellt das wie fest, wenn der Hund vom Stand geht?
Was geschieht mit Totverbellern, die beim Stück bleiben? Nach der Definition in der PO könnten die nach meinem Verständnis des Wortlauts nicht bestehen...
 
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gismo888

Guest
Da müsste man Totverbeller definieren.

Die Totverbeller, welche extra für die Schweißarbeit totverbellen gelernt haben, tun das sehr sehr selten während der Stöberarbeit.

Eine meiner Bracken ist "Naturtotverbeller" bei ganz frischen SW gibt er noch bis zu 10min "Standlaut"

Dann trollt der weiter.

Was macht dann aber der HF, welcher vom Stand schnallt generell, wenn der Hund in der Ferne Totverbellt bzw Standlaut gibt?
 
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Da müsste man Totverbeller definieren.

Die Totverbeller, welche extra für die Schweißarbeit totverbellen gelernt haben, tun das sehr sehr selten während der Stöberarbeit.

Eine meiner Bracken ist "Naturtotverbeller" bei ganz frischen SW gibt er noch bis zu 10min "Standlaut"

Dann trollt der weiter.

Was macht dann aber der HF, welcher vom Stand schnallt generell, wenn der Hund in der Ferne Totverbellt bzw Standlaut gibt?
Die Frage ist auch, was Hunde zeigen, die auf verschiedene Weisen geführt werden. Sowas geht ja auch, dass mit Weste 1 Hund und Kleidung A Hundeführer ein anderes Verhalten/Jagdart etabliert ist als mit 2 und B - Stichwort Standschnaller und Durchgeher. Ich kenne da einige, die beides machen, je nach Bedarf der Jagd/des Reviers...
Über den Sinn mag man ja streiten, aber das gibt es eben...
 
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Grundsätzlich ja, allerdings finde ich die Ausnahmen schwierig. Es heißt ja "es sei denn, besondere Umstände verursachen dieses Verhalten". Es wird hier nur krankes Wild als Beispiel genannt. Wer stellt das wie fest, wenn der Hund vom Stand geht?
Was geschieht mit Totverbellern, die beim Stück bleiben? Nach der Definition in der PO könnten die nach meinem Verständnis des Wortlauts nicht bestehen...
Krankes Wild wird er vielleicht stellen und dann geht man es an. Totverbeller müssen beim Stöbern irgendwann weiterziehen. Ein Dauerverbellen ist nicht gewünscht.
 
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Krankes Wild wird er vielleicht stellen und dann geht man es an. Totverbeller müssen beim Stöbern irgendwann weiterziehen. Ein Dauerverbellen ist nicht gewünscht.
Schon klar. Ich meinte jetzt auch nicht, dass der stundenlang steht und bellt. Ich dachte an Situationen, in denen der Hund vielleicht vegetations- und entfernungsbedingt nicht von den Richtern gehört wird oder das Bellen nicht eindeutig zugeordnet werden kann.
Sonderfälle, zugegeben, aber zumindest nicht außerhalb des Vorstellbaren...
Meiner kommt in einer Stunde in der Regel mindestens zweimal zum Stand zurück, aber hinter Wild kann das schon auch mal anders aussehen.
Ich will sagen, langer Rede kurzer Sinn, die Richter sollten einen gewissen Ermessensspielraum bei der Zeit haben.
 
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Brauchbarkeit werden in der Regel junge und unerfahrene Hunde geführt, die sollten noch mal eher beim Führer vorbeischauen!
 

z/7

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Da haben wir offensichtlich unterschiedliche Vorstellungen von dem, was Stöbern bedeutet. Liegt vllt an der Landschaft. Große geschlossene Waldgebiete erfordern anderes Verhalten, als ein paar Hecken und Feldgehölze in weiter landwirtschaftlicher Flur. Wo ich überwiegend jage, kann es schon mal 20 Mins dauern, bis überhaupt zum ersten Mal Hundelaut hörbar wird. Gut, dann müssen die Veranstalter sich eben ranhalten. Mal sehn, ob die wildreichen Reviere Schlange stehen. Vermutlich wird da wieder der Forst randürfen. Dann reden wir nochmal über die 15 Mins.
 
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Auch in großen Waldgebieten sollen die Hunde im Treiben bleiben und sich nicht irgendwo außerhalb des Treibens sinnbefreit verlustieren.
 

z/7

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Auch in großen Waldgebieten sollen die Hunde im Treiben bleiben und sich nicht irgendwo außerhalb des Treibens sinnbefreit verlustieren.
Was hat das damit zu tun, daß es einfach mühsamer ist, gut im Wald verteiltes Wild zu finden, als ne Hecke abzuklappern?
 
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Was hat das damit zu tun, daß es einfach mühsamer ist, gut im Wald verteiltes Wild zu finden, als ne Hecke abzuklappern?
Ich weiß nicht, ob du jemals eine Prüfungsordnung in Sachen Stöbern gelesen hast, aber in keiner der mir bekannten Prüfungsordnungen steht etwas von Heckenabklappern. Und außerdem gibt es auch außerhalb deines Horizontes fähige Jäger und Hundeführer die etwas von Jagdhundearbeit inklusive Stöbern verstehen.
 

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