Baujagd 2022/23

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Servus zusammen,

habe gerade festgestellt, dass im Baujagdfaden gar nix mehr läuft...:unsure:

Auch wenn die Saison fast schon gelaufen ist, hier mein Bericht von heute:

Nachdem gestern schon eine dünne Schneedecke gefallen war, hatte ich mich heute mit einem Pächter verabredet, der zwei Kunstbaue im Feldrevier hat und bei dem ich vor fast 20 Jahren als Jungjäger sozialisiert wurde. Nach Verlust meines Stammreviers vor 2 Jahren war dies die erste Baujagd seitdem und demgemäß war ich voller Vorfreude, den Pächter selber hatte ich seit fast neun Jahren nicht mehr gesehen.
Also denn heute morgen in die Vorderpfalz gefahren, um 10.00h war Treffpunkt, dann zusammen zum ersten Kunstbau an einer Böschung. Schon beim Anlaufen sahen wir Fuchsspuren, der Bau war befahren, aber leider keiner zuhause. Auf dem Rückweg zu den Autos ließen wir Madame Foxl eine Brombeerhecke revidieren, wo sie einen Gockel stach und einen Hasen herauswarf, danach ging´s weiter zum anderen Bau.
Dieser liegt in einer kleinen Bauminsel am Feldrand inmitten einer ca. 25x20 m großen Brombeerhecke, die Einfahrten schauen vom Feld weg zum Wäldchen.
Wir stellen uns auf, einer rechts, einer links, Hund wird geschnallt und schlieft sofort ein und nach wenigen Sekunden hören wir seinen Laut. Knapp fünf Minuten später springt ein Fuchs und will über die 30 m breite Wiese zum Wäldchen entkommen; wir schießen beide und treffen, doch Reineke schafft es noch zum Wäldchen und verschwindet. Sekunden später springt auch Madame, folgt der Spur und findet den Roten in einem Graben verendet. Wir lassen sie kurz am Fuchs zauseln, dann setzen ich sie wieder an, denn: Wo ein Rüde ist, ist die Fähe nicht weit.
Wieder erklingt der Laut des Hundes und nach immerhin 10 min erscheint ein Fuchs bei mir, leider sehr vorsichtig, bemerkt mich, dreht um und schlieft wieder ein, der schnell hingeworfene Schuß geht fehl, Mist!
Nun liegt´s am Hund und wir warten. In der folgenden Stunde sprengt er noch dreimal den Fuchs; zweimal stiehlt er sich im Schutz der Brombeeren von Einfahrt zu Einfahrt, beim dritten Mal kommt er dem Kollegen; dieser schießt, doch der Fuchs kehrt zurück in den Bau. Getroffen wurde er aber, wir finden Schweiß im Schnee.
Nochmal Mist, denn für den Hund wird es dadurch nicht leichter.
Nun will der Rote nicht mehr springen und der Terrier müht sich ab, einmal hören wir ihn klagen. Hilft alles nichts, schlußendlich entscheiden wir uns den Bau zu öffnen.
Leider habe ich ausnahmsweise kein Schanzzeug dabei (das allererste Mal, typisch), also einen Begeher angerufen, der grade auf einer Drückjagd weilt und zum Schüsseltreiben wollte, armer Kerl!
Eine dreiviertel Stunde später kommt er an, zusammen mit seinem Sohn, und die Buddelei beginnt. Die ganze Zeit arbeitet Madame laut am Fuchs, bewirkt aber nichts.
Der ist verletzt und wird freiwillig nicht mehr springen. Dann öffnet der Kollege vorsichtig den Kessel und sieht Hund und Fuchs. Dieser verschwindet rückwärts in der Röhre und Madame zieht nach. Blöde Situation, der Fuchs kann sich nicht drehen und springen. Also nehmen wir den Hund ab und ich setze in an der Röhre wieder an. Und tatsächlich drückt der Foxl die Fähe nun zum offenen Kessel, diese springt und wird erlegt, die ganze Mannschaft ist erleichtert!
Insgesamt hat mein Hund gute zwei Stunden an der Fähe gearbeitet, das ist bei weitem das längste, was ich je an einem Kunstbau erlebte, über eine Viertelstunde hatte es zuvor noch nie gedauert.
Zum Schluss schießen wir noch ein Erinnerungsfoto, der Hund wird abgeliebelt, trocken gerieben und kommt in die Box und der Rest gönnt sich ein Bier, Weißbrot und Käse und für Madame fällt auch was ab. Das Hochzeitspärchen liegt nun im Hof und geht demnächst zum Kürschner, der Hund ist geduscht und verarztet, am Fang hatte er zwei kleinere Schmarren vom Fuchs, nix Schlimmes, und momentan liegt er neben mir und schlummert selig. :)

Alles in allem ein aufregender Tag und ich freue mich, dass es nun wieder regelmäßiger zur Baujagd gehen wird, der ganze Februar liegt ja noch vor uns.
 
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Heute früh noch mal auf Gänse! Leider nur eine Graugans. Hatte unseren Jungjäger mit Bauhund dabei. Zwei Kanandier strichen ihn an, er war ein wenig überfordert und schoss nicht, 25 m hoch
Dann ging es zum Naturau, Sandboden, 3 Röhren, es stank nach Fuchs und der DJT schliefte mit Kriegsgeheul ein. Musste dann graben bis er weiterkam. Schließlich war sein Laut nur noch dumpf vernehmbar. Wie sich herausstellte, war ein Teil der Röhre eingebrochen und er kam nicht mehr raus. Nach einer Stunde Wartezeit und Erdarbeit holte ihn der Führer so aus 1,5 m Tiefe wieder aus dem Loch. Hund okay...dann können wir ja jetzt zum Kunstbau gehen? Da vielen ein paar Kinnladen runter. Leider waren die Röhren des Kunstbaues teilweise zugeschwemmt und der Hund kam nicht rein.
Also heute mal kein Streckenbild bei den Gänsen oder Füchsen, nur sowas..
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Achtung! Bin normal Faschingsmuffel.....
 
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Das stärkt mal wieder meine bisherige Einschätzung, dass Sandbaue weit gefährlicher sind als Felsbaue. Die meisten Bauhunde starben in Sandbauen, weil Röhren einbrachen, das passiert im Felsbau nicht; dafür kann man da nicht graben, ist meist aber auch nicht nötig.
 
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Das stärkt mal wieder meine bisherige Einschätzung, dass Sandbaue weit gefährlicher sind als Felsbaue. Die meisten Bauhunde starben in Sandbauen, weil Röhren einbrachen, das passiert im Felsbau nicht; dafür kann man da nicht graben, ist meist aber auch nicht nötig.
Dazu kommt noch, das nach meiner Erfahrung die Füchse Ende Februar schlecht springen.
 
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Das stärkt mal wieder meine bisherige Einschätzung, dass Sandbaue weit gefährlicher sind als Felsbaue. Die meisten Bauhunde starben in Sandbauen, weil Röhren einbrachen, das passiert im Felsbau nicht; dafür kann man da nicht graben, ist meist aber auch nicht nötig.
Mit Sandbauen haben wir hier keine Erfahrung, aber es war so wie Du schreibst. In Felsenbaue lassen wir die Hunde grundsätzlich nicht. Wir haben eigentlich immer sehr feste Röhren im Lehm.
 
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Achtung! Bin normal Faschingsmuffel.....
Ich hab mich immer schon gefragt wozu diese windschnittigen Mitjäger gut sind, jetzt weiß ich es. 😅

Das stärkt mal wieder meine bisherige Einschätzung, dass Sandbaue weit gefährlicher sind als Felsbaue. Die meisten Bauhunde starben in Sandbauen, weil Röhren einbrachen, das passiert im Felsbau nicht; dafür kann man da nicht graben, ist meist aber auch nicht nötig.
Bei uns kommt nach 30-40cm auch nur noch leichter "Pflastersand". Entsprechend zerstören wir jeden Naturbau den wir im Revier finden. Die sollen die Kunstbauten beziehen, da ist die Gefahr für den Hund einfach besser einzuschätzen.

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Mit Sandbauen haben wir hier keine Erfahrung, aber es war so wie Du schreibst. In Felsenbaue lassen wir die Hunde grundsätzlich nicht. Wir haben eigentlich immer sehr feste Röhren im Lehm.
Ich war 2009 mit einem Kumpel und zwei finnischen Jägern in der Nähe von Tampere auf Baujagd, konnten Dachse und Marderhunde erlegen. Über Felsbaue haben die sich keine Gedanken gemacht, eben weil sie normalerweise nicht zusammenstürzen. Und Foxl verklüften sich nicht so leicht wie Dackel, wenn mal ein Kamin kommt.
 
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Da ist sicher was Wahres dran, wo der Fuchs rauf und runter kommt, schafft es der Terrier auch. Der Dackel aber u.U. nicht.
Angst hab ich vor Fallschächten. Oder sowas: Oben t-Stück Duchlass. In der Mitte ein Fallrohr, ca. 1 m tief. Bisher immer kein Problem. Der Auslauf war frei. Aber dieses Mal steckte ein Fußball im Rohr, der Terrier kam nicht dran vorbei, führte sich auf wir konnten uns keinen Reim machen. Irgendwann haben wir aufgegraben und der Fußball mit Terrier kam zum Vorschein. Ich hasse Fußball sowieso. Oder ein anderes Mal zog der Terrier einen Fuchs zu sich ins Rohr, kam nicht mehr dran vorbei und zurück wegen Fallschacht auch nicht mehr...
 
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Bei mir ist bislang nur ein Dachs gesprungen, das war aber im Kunstbau; der Foxlrüde hing ihm dabei am A.sch...
Auch Marderhunde springen so gut wie nie, sind außerdem oft zu zweit, weil sie in Familienverbänden leben.
 

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