Wie häufig in ein kleines Revier?

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Kirrung und Hund muss keine gute Kombination sein.
Ich gehe seit Jahren mit meinem Hund an jede Kirrung und wir machen auch eine Handvoll Runden jeden Tag im Revier. Keine Sau hat sich bisher daran gestört, auch Füchse gehen ans Luder, wenn ich das am Spätnachmittag ausgebracht habe. Gewöhnung ohne Unruhe.

Der Hund darf im Freilauf im Wald ca. 10 m links und rechts schnüffeln, buddeln & pieseln. Das hat 2 Jahre gedauert, Konsequenz und auch Härte, da ich vor allem keine ungeplanten Saukontakte mag.

Die Anzahl ungeplanter Ausflüge liegt bei ca. 1 im Monat, Ausnahme: es war eine Katze da oder Sauen liegen 20 m neben dem Weg. Das Rehwild steht tws. 50 m im Wald und bleibt liegen.

Was @Klosterwald geschrieben hat stimmt. Wenn man 3x am Tag in jede Dickung reinschaut oder täglich pirscht, vergrämt man Wild.

In der Hundeausbildung muss man ja nicht die ganzen 130 ha durcharbeiten. Dann ist halt mal in 2-3 Ecken für ein halbes Jahr nix los. Und das ist besser, als wenn der Hund nüscht kann.
 
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Kirren sehe ich weniger als Problem. Reh und Sau sind das gleich gewohnt.
Hundeausbildung mit Wildkontakt versuche ich immer zu vermeiden. Ich suche mir immer Teile aus, die eher mit wenig Wild untertags bestückt sind. Da kommt es zwar auch immer wieder mal vor. Aber zum Glück nicht sehr oft. Und bei jungen Hunden arbeite ich meist mit der langen Leine. Da kann man dann auch täglich arbeiten.
 
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Hi,
danke für euren zahlreichen Argumente. Sie helfen mir auf jedenfall ein klares Bild davon zu bekommen was gut gehen könnte und was nicht.

Vielleicht noch ein paar Hinweise was wir da eigentlich diskutiert haben:

- Meinem Mitjäger ging es prinzipiell darum im Revier klar erkennbar als Jäger rumzulaufen und am besten noch in jede Dickung zu schauen sowie den Hund überall reinrennen zulassen (was er jetzt erstmal als Extrembeispiel angenommen hat)

Meine "Gegenthese" war:

- Ja, quer durchs Revier rumlaufen und den Hund stöbern lassen ist absolut kontraproduktiv. Aber ich würde mich ja als Wanderer "tarnen", da ich jetzt auch nicht die Notwendigkeit sehe jedes mal in voller Jägerstracht rumlaufen zu müssen und das Wild auch nicht "aufschlauen" möchte. Ich bin nämlich auch der Meinung, dass das Wild schon auseinanderhalten kann ob Jogger, Wanderer oder böser Mann mit Knallstock. :)
- Abendstunden sind tabu, da gehört der Wald dem Wild (außer bei einem planmäßigen Ansitz)
- Der Hund ist aktuell sowieso an der Leine aus mehreren Gründen wie z. B. Brut- und Setzzeit, Leinenführigkeit und noch mangelnder Gehorsam
- Ich bleibe auf den Wanderwegen bis auf wenige Ausnahmen wie z. B. Kirrung oder mal auf eine Wiese gehen um das Ablegen zu trainieren oder mal eine Hasenspur zu machen
 
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Die Geißel der Wildbahn ist der Frührentner.Mit Jagdschein.
...
Als solche Geißel werde ich demnächst in meinem neuen Revier unterwegs sein, das ich extensiv schon seit 15 Jahren bejage.

Ich weiß noch nicht, ob ich mit der Motorsäge, der Motorsense oder dem Krampen anfange. In einem weiteren Schritt wird dann an den Ansitzen, die ich nach und nach gebaut habe, einiges zu tun sein.

Dass ich in Zusammenhang mit diesen Arbeiten neben der Stangensäge irgendwann auch einmal die Büchse mitnehme, kann wohl sein.
Das Wild wird und muss meine Anwesenheit zur Kenntnis nehmen und sich daran gewöhnen. Einen Gedanken daran zu verschwenden, ob ich beim Pirschen was vergrämen könnte, wäre kindisch.
 
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...oder mal auf eine Wiese gehen um das Ablegen zu trainieren oder mal eine Hasenspur zu machen
Mal den Hund eine Hasenspur arbeiten lassen? So wie im Sinne der Prüfung dem Hund einen Hasen hochmachen lassen und hetzen? Muss man natürlich mal machen aber bei einem kleinen Revier maximal 2 mal in der gesamten Ausbildungszeit würde ich sagen.
 
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Die Geißel der Wildbahn ist der Frührentner.Mit Jagdschein.

Weil dem zu Hause zu langweilig ist treibt er sich andauernd im Revier herum und vergrämt und verstört.
😁 Ich drehe das mal um. Ich gehe jeden Tag im Revier die selbe Strecke ,weil ich einer der Rentner bin und der Mensch braucht Bewegung. Ich krieche in keine Dickung ,was soll ich da.😄
Ich laufe die Waldwege ab und gehe an meine Kirrplätze. Bei mir gibt es nicht viele Spaziergänger und das Wild die vom Jäger unterscheiden kann wenn es nicht knallt ,ist nur spaßig.😁
Aber eins weiß ich ,nämlich wie ich mich verhalten muß wenn ich
bewaffnet bin , ich sehe bei diesen Gängen nämlich ganz genau wo und wann Wild unterwegs ist.
Aber wie immer bei mir ,das Wild bei mir ist auch dumm und lernt nix dazu.

Gruss Seppel der jetzt wieder seine Runde dreht.👍
 
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Lieb

Da ich parallel noch einen Hund ausbilde hatte ich ihm gesagt, dass ich prinzipiell jeden Tag ins Revier kann um besagte Tätigkeiten durchzuführen und mit meinem Hund zu üben.

Da meinte er zu mir, dass ich bloß nicht zu oft ins Revier gehen sollte, da ich dadurch viel Unruhe ins Revier bringe und das Wild perspektivisch vergräme.

Bei uns ist das Revier randvoll mit Spaziergängern, Hunden, Radfahrern etc. , die sich auch nicht alle an wege halten.

Ich würde das Argument dedhalb nur zulassen, wenn das Revier ansonsten, also ohne dich, ruhig wäre.
Bzw. wenn du an Ecken gehst, wo sonst eben ruhe wäre…
 
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Bei uns ist das Revier randvoll mit Spaziergängern, Hunden, Radfahrern etc. , die sich auch nicht alle an wege halten.

Ich würde das Argument dedhalb nur zulassen, wenn das Revier ansonsten, also ohne dich, ruhig wäre.
Bzw. wenn du an Ecken gehst, wo sonst eben ruhe wäre…
Dito bei mir, da fällt man an der Kirrung garnicht auf. Im Gegenteil, ich versuche gerade in der Sturmzeit der „Freizeitsuchenden“ die Kirrrunde zu legen. Das geht dann im Rauschen unter.
 
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Hi,
danke für euren zahlreichen Argumente. Sie helfen mir auf jedenfall ein klares Bild davon zu bekommen was gut gehen könnte und was nicht.

Vielleicht noch ein paar Hinweise was wir da eigentlich diskutiert haben:

- Meinem Mitjäger ging es prinzipiell darum im Revier klar erkennbar als Jäger rumzulaufen und am besten noch in jede Dickung zu schauen sowie den Hund überall reinrennen zulassen (was er jetzt erstmal als Extrembeispiel angenommen hat)

Meine "Gegenthese" war:

- Ja, quer durchs Revier rumlaufen und den Hund stöbern lassen ist absolut kontraproduktiv. Aber ich würde mich ja als Wanderer "tarnen", da ich jetzt auch nicht die Notwendigkeit sehe jedes mal in voller Jägerstracht rumlaufen zu müssen und das Wild auch nicht "aufschlauen" möchte. Ich bin nämlich auch der Meinung, dass das Wild schon auseinanderhalten kann ob Jogger, Wanderer oder böser Mann mit Knallstock. :)
- Abendstunden sind tabu, da gehört der Wald dem Wild (außer bei einem planmäßigen Ansitz)
- Der Hund ist aktuell sowieso an der Leine aus mehreren Gründen wie z. B. Brut- und Setzzeit, Leinenführigkeit und noch mangelnder Gehorsam
- Ich bleibe auf den Wanderwegen bis auf wenige Ausnahmen wie z. B. Kirrung oder mal auf eine Wiese gehen um das Ablegen zu trainieren oder mal eine Hasenspur zu machen

Ich glaube nicht, dass Wild dich primär über die Kleidung als Jäger identifiziert. Auch sind die Tarnfarben m. E. unsinnig. da gibt es auf youtube Videos, die das recht eindeutig belegen. Wenn Du mit Kleidung aber Deine menschlichen Konturen verwischst, ist das besser.
Es ist Dein Bewegungsmuster und wo und wie Du Dich bewegst. Natürlich spielen Gerüche eine sehr große Bedeutung

Ausnahme: wenn das Wild mit bestimmten Aktionen Gefahr verbindet. Also wurde bspw. Wild aus dem Auto beschossen, gehen die Stücke flüchtig ab, wenn ein Auto kommt. Oder wenn Hunde erscheinen, gehen sie ab: Krähen verknüpfen da auch nochmal mehr.

Wenn ich in voller Montur plus Waffe wie ein Spaziergänger durch den Wald gehe, auch nachts oder in den Abendstunden, bleiben die Stücke liegen oder stehen. Aufmerksam aber unaufgeregt. Und oft genug 10m neben dem Weg (mit WBK gesehen). Wenn ich aber pirsche auf dem gleichen Weg - also leise gehe, warte, langsam weitergehe, direkt beobachte,... springen die Stücke schnell ab. ich pirsche fast nur noch, wenn die Umgebungsgeräusche das zulassen, z.B. leichter Regen.

Für den Hund gibt es da nur Ferndiagnosen und -empfehlungen. ich habe - im Vergleich zu anderen Rasse - von vorneweg den "Gehorsamsvorteil" und die HF-Bezogenheit von Vorstehern und ich habe mit viel Zeit und noch mehr Nerven NACH VJP, HZP,... massiv an der Impulskontrolle gearbeitet. Wenn es Dein Hund zusätzlich begreift, dass er nicht jedem gesunden Reh hinterher muss, ist es entspannter. Aber zu Ehrlichkeit gehört auch, dass ich ab und an den Hund verflucht habe, wenn ich dass jiff jiff gehört habe.
 
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Hi Tz99,
ja, so fein hatte ich das gar nicht differenziert.
Deine Ausführung klingt aber logisch. Soll heißen, dass ich mich "in Grün" anders bewege als "in zivil". Und das kann natürlich den Unterschied machen. In Jagdtracht bin ich natuerlich viel ruhiger und vorsichtiger als wenn ich mit Plastikjacke und gelbem Wanderrucksack durch die Gegen laufe... ;-)

Zum Thema Hund (da verlassen wir aber nun das ursprüngliche Thema des Threads):
Es beruhigt mich, was du da schreibst.
Ich habe einen Hund, der unheimlich aufgedreht und einen wahnsinnigen Jagdtrieb hat. Ich besuche auch einen Hundeführerkurs unseres örtlichen Jagdvereins. Bisheriges Feedback: Die Anlagen, die in der VJP verlangt werden, sind sehr gut ausgeprägt. Gehorsam ist aber eine völlige Katastrophe....und ich übe seit Monaten jeden Tag mit unterschiedlichsten Techniken. Der Hund ist einfach unglaublich stur und sehr hart im nehmen. D.h. Nettigkeit und Härte bringen nicht viel. Aktuell mache ich alles über Zeit. Das nervt sie am allermeisten. Im Kurs haben wir Leute, da liegen die 8 Monate alten Junghunde schon minutenlang ruhig im "Down" oder "Ablegen". Ich weiß nicht wie sie es hinbekommen, aber ich kann mich da nur verneigen. Klar hab ich die nach ihrer Technik gefragt, darüber lacht aber mein Hund müde.
D.h. aber, dass ich nach der VJP im April auch seeeeehr viel Arbeit und Mühe in den Gehorsam stecken muss....
 
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Bespreche mit deinen Jagdkollegen/Jagdherrn ob du für gewisse Zeit eine kleine Ecke für die Hundeausbildung nutzen darfst. Jeden Tag ne Fährte taugt nicht, aber 1x die Woche, so kannst du diese variieren ohne über die Altfährte zu stolpern. Müssen ja nicht immer 400m/1km sein. Die Struktur/Orga/Ablauf der Übung reinzubekommen ist wichtiger wie 100m mehr. Binde Jagdkollegen mit ein. Fährten machen. Die wollen alle später die Leistung des Hundes auch nutzen. Solche Ecken sollten am Rand sein, wo eh mehr Besucherverkehr ist, auch ggf Straßen (Hund immer an der Leine). So stört es nicht im Kerngebiet.
Der Züchter meines Hundes übt ständig im Revier. Das Wild kennt das. Aber es kommt darauf an. Regelmäßig üben, ohne Auswirkung auf Wild , oder Ausnahme (2-3 x die Woche) und Wild hetzen oder so. Da gibt es riesen Unterschiede.
Mich/Uns nerven immer Hundespazierer die ihren Hund frei laufen lassen ohne auf Regeln zu achten (Brut/Setz..) etc.
 
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Ja, das Üben an sich ist kein Problem. Da bekomme ich viel Unterstützung durch meine Mitjäger und den Verein. Auch über den Kurs haben wir ausreichend Ausweichreviere zur Verfügung.
 

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