Einfluss der Auflage auf die Treffpunktlage

Rotmilan

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Welchen Einfluss hat die Auflage (sowohl Beschaffenheit als auch Lage) des Vorderschaftes auf die Treffpunktlage?

Sind eure Büchsen unterschiedlich empfindlich?

Die Suchmaschine hatte ich angeworfen, kam aber auf 15 Ergebnisseiten. Wer noch einen Link zu einem alten Thread hat - immer her damit!

Danke.

Rotmilan
 
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Wenn der Lauf frei schwingen kann, sollten sich die Veränderungen in Grenzen halten.

Meine B95 reagiert sehr sauer, wenn sie nicht völlig frei liegt, sondern wenn z.B. ein Präzisionsschussspezialist glaubt, die Waffe durch das Niederdrücken des ZF stabilisieren zu müssen.

Eine Steyr SBS mit Plastikschaft hatte ihre Schussleistung verloren, als ich ein Harrys Zweibein am Vorderschft befestigte (durch den weichen Vorderschaft lag der Lauf am Schaft an. Erst durch Ausgießen des Vorderschaftes mit Epoxydharz und der damit vervundenen Verstiefung bekam ich das Problem in den Griff.)

WH
Barry
 

BCR

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Hallo,

ich habe hier definitiv Unterschiede festgestellt.

Die Steyr Pro Hunter hat sehr unterschiedliche Treffpunktlagen bei verschiedenen Auflagebedingungen gehabt. Abweichung von ca. 5-7 cm.

Meine Remington 700 Police war nicht so empfindlich, ca. 2 cm Abweichung. Um aber die berühmten 1-Loch Streukreise damit hinzubekommen, musste auch die Auflage immer stimmen / identisch sein.
Dafür habe ich diese "Benchrest-Auflagen" verwendet.

Meine Mauser M03 Jagdmatch verhält sich genauso wie die Police.

Ich habe auch festgestellt, daß z.B. rein das Anbringen eines Zweibeins (ohne es als Auflage zu benutzen) die Treffpunktlage um 10 cm nach rechts oben verschoben hat, obwohl der Lauf frei war (Police).

Ich stelle mal die These auf, daß die Abweichung der Treffpunktlage bei verschiedenen Auflagen unter anderem Abhängig davon ist, wie frei der Lauf wirklich schwingt. Nur weil man im Ruhezustand ein Stück Papier durchziehen kann, bedeutet dies noch nicht, daß der Lauf auch während dem Schuss komplett frei ist.

Ich persönlich habe daher auf meinen Büchsen diese Vorderschaftauflagen aus Filz, die mit Klett/Gummibändern befestigt werden. Diese Auflage ist auf 5 cm gekürzt und genau darauf lege ich die Waffe immer auf.
Damit konnte ich bei unterschiedlichen Auflagen (Benchrest-Auflage, Sandsack, Holzlatten im Revier...) keine grössere Abweichung feststellen.

Ach ja, all diese "Versuche" wurden mit selbstgestopfter MatchMun durchgeführt.


Viele Grüße

Bernhard
 
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Ich halte es so, dass ich versuche, näherungsweise die gleiche Auflagefläche bei der Waffe hinzubekommen. Sicher ist es schlecht, wenn man den blanken Lauf auflegt.

Bei Lutz Möller hat es dazu eine seiner zahlreichen Informationssammlungen: http://lutz-moeller-jagd.de/Zielen.html
Im unteren Bereich ist das, was hier interessieren dürfte.

Gruß
Maybach
 
G

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Guest
Büchsen mit modernen Kunststoffscäften, die Gummieinlagen unter dem Vorderschaft haben, können zu echten Giesskannen werden, denn diese Gummieinlage verhindert das Zurückgleiten der Waffe im Schuss. Aus der Hand geschossen, kein Problem. Aber auf einer festen Unterlage oder auch einem Ledersäckchen aufgelegt, eine Katastrophe.

Eine K95, die ich mal hatte, reagierte sehr empflindlich auf die Position der Auflage am Vorderschaft. Auf gar keinen Fall durfte man direkt im Bereich der Vorderschaftbefestigung am Lauf auflegen.
 
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barry08 schrieb:
Wenn der Lauf frei schwingen kann, sollten sich die Veränderungen in Grenzen halten.

Meine B95 reagiert sehr sauer, wenn sie nicht völlig frei liegt, sondern wenn z.B. ein Präzisionsschussspezialist glaubt, die Waffe durch das Niederdrücken des ZF stabilisieren zu müssen.

WH
Barry

Das kommt dann daher, wenn man einen Präzi-Spezi dabei hat.
Hau ihn doch auf die Pfoten.
 
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Lone Rider schrieb:
Büchsen mit modernen Kunststoffscäften, die Gummieinlagen unter dem Vorderschaft haben, können zu echten Giesskannen werden, denn diese Gummieinlage verhindert das Zurückgleiten der Waffe im Schuss. Aus der Hand geschossen, kein Problem. Aber auf einer festen Unterlage oder auch einem Ledersäckchen aufgelegt, eine Katastrophe.

Im Schuss hebt sich der Vorderschaft etwas von der Auflage.
Es ist ja auch der Drehpunkt an der Schaftkappe etwas unterhalb des Laufes.
Wenn eine "Schaftgummierung auf einer haten Auflage liegt, besteht mehr der Verdacht, dass diese bei entsprechender Gummidicke federt.


Eine K95, die ich mal hatte, reagierte sehr empflindlich auf die Position der Auflage am Vorderschaft. Auf gar keinen Fall durfte man direkt im Bereich der Vorderschaftbefestigung am Lauf auflegen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4508

Guest
Bevor sich die Waffe hebt, schiebt sie erst einmal zurück. Kann sie das nicht von Schuss zu Schuss gleichmässig tun, gibts Probleme. Ich habe das übrigens durch das Unterlegen eines gefalteten Seidenschals gelöst. Die obere Lage, wo der Vorderschaft aufliegt, kann auf der unteren Lage sauber rutschen. Der Unterschied ist gigantisch.
 
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Lone Rider schrieb:
Bevor sich die Waffe hebt, schiebt sie erst einmal zurück. Kann sie das nicht von Schuss zu Schuss gleichmässig tun, gibts Probleme. Ich habe das übrigens durch das Unterlegen eines gefalteten Seidenschals gelöst. Die obere Lage, wo der Vorderschaft aufliegt, kann auf der unteren Lage sauber rutschen. Der Unterschied ist gigantisch.

Wenn das für dich stimmt - nullo Problemo

Wäre das generell der Fall, müssten sich Büchsen mit rauer Fischhaut auf rauen Sandsäcken ähnlich bremsend verhalten und den linearen Rückstoß beeinflussen.

Diesen Effekt aber noch bei keiner eigenen oder fremden Waffe festgestellt.
Je früher die Rückwärtsbewegung an der Schulter gestoppt wird, umso früher hüpft der Vorderschaft von der Auflage.
Die unterschiedliche Anlage der Schaftkappe an der Schulter ist ja auch der Hauptgrund dafür, dass aus Schießgestellen eingeschosse Waffen von der Schulter eine andere TPL haben.
 
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Sir Henry schrieb:
Die unterschiedliche Anlage der Schaftkappe an der Schulter ist ja auch der Hauptgrund dafür, dass aus Schießgestellen eingeschosse Waffen von der Schulter eine andere TPL haben.

SIR - nicht alles verraten!
Das Einschießen der Waffen vom Büxner wird sonst noch mher in Frage gestellt... :twisted:
 
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Nur weil man im Ruhezustand ein Stück Papier durchziehen kann,

Bei meiner Kanone ist deutlich mehr Platz und einen Unterschied wo ich das Teil aufgelegt habe, habe ich auch noch nicht festgestellt.
Schießt immer dahin wo ich will, außer an meinen schlechten Tagen.
Egal ob Benchrestgestell oder Sandsack.
 
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So sehe ich das auch
An meinen schlechten Tagen schieß ich gar nicht, kann dazu also nix sagen :wink:
 

BCR

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cast schrieb:
Nur weil man im Ruhezustand ein Stück Papier durchziehen kann,

Bei meiner Kanone ist deutlich mehr Platz und einen Unterschied wo ich das Teil aufgelegt habe, habe ich auch noch nicht festgestellt.
Schießt immer dahin wo ich will, außer an meinen schlechten Tagen.
Egal ob Benchrestgestell oder Sandsack.

Ich hatte bei meiner Police auch "nachgeholfen", so daß ich ein dickes Stück Pappe komplett bis zum Laufansatz durchziehen konnte. Seitedem war es auch viel besser (Streukreis mit einem Schusspflaster abdeckbar, unabhängig von der Auflage).
 
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meine erfahrung: je leichter die Waffe, desto größer die Unterschiede

Ebenso: Mit Kunststoffschaft eher Unterschiede als mit Holzschaft (der ist steifer)
 

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