also, ich habe nun in den letzten 50 Jahren die Entwicklung der Zieloptiken mitgemacht.
Nach dem Kriege dominierten 4 (x32/36 )und hin und wieder 6 (x42) fache Gläser.
Als Schuljunge habe ich mit der KK Büchse und Nickel 2.75x21 beim Auslauf und morgens beim Einlauf mehr Hasen geschossen als macher Jäger heute in seinem gesamten Leben. Die Schussdistanzen betrugen - ähnlich wie beim Schwarzwild - 10 bis 60 max. 70 Schritte. Unter schwierigsten Lichtverhältnissen oft. Nach dem Zahnwechsel durfte ich Großvaters S&S Drilling zusätzlich führen.
Oft saß ich mit Drilling und KK Büchse am Waldesrand und erwartete Mümmelmann mit klopfendem Herzen und brennender Passion.
Der Dreilauf hatte ein Nickel 4x36. Ich kann mich kaum an eine Situation erinnern, dass ich den Finger gestreckt lassen mußte wegen mangelhafter Optik.
Sämtliches Schalenwild ( Reh, Hirsch und Sau ) wurden zu 99 % mit 4 und 6 fach erlegt.
Pächter von Rotwild Gemeindejagden leisteten sich dann 8 fache Gläser speziell für den Nachtansitz.
Es gab nur das Kahles 8x56 und das Zeiss Diasta 8x52. Später fertigte Nickel und S&B gleichfalls ein 8x56 Stahl.
Leute die mit solchen Optiken jagden war selten wie die weißen Raben und waren bekannt in Stadt und Land.
Es waren immer Vollblutjäger die Nacht für Nacht draußen saßen und auch entsprechende Mengen an Rot.- und Schwarzwild erbeuteten. Kirrungen gab es nicht. Das Wild wurde auf Wildäckern geschossen.
Auf meiner ersten eigenen Büchse ließ ich mir ein Zeiss 6x42 Diatal montieren.
Top keine Klagen.
Durch die Werbung kam aber auf die folgende Büchse ein Zeiss 8x52 Glas drauf.
Und als 1972 Zeiss das 2.5-10x52 heraus brachte folgte auf Büchse Nummer 3 dieses Spitzenglas.
Auch ich schwor auf große Obj.-Durchmesser. Denn ich war Felsen fest überzeugt, dass nur hiermit effektiv im aller letzten Büchsenlicht und bei Stock dunkler Nacht Strecke gemacht werden konnte. Nur bei diesen Lichtverhältnissen lagen die Schussenstferungen oft im Schrotschussbereich. Max. 50 Schritte. Ich habe als junger Dachs Unmengen an Sauen des nachts auf der Pürsche geschossen. Lichtverhältnisse oft so miserabel, dass man die Hand kaum v.d. Augen erkennen konnte.
Immer mit 8x52 und 2.5-10x52. Die Vergrößerung stand beim Diavari je nach Lichtverhältnissen meist bei 6 max. 7 fach.
Nach Schussabgabe habe ich mit der Taschenlampe oft Nachschau gehalten welchen Wert ich eingestellt hatte.
Je näher ich ans Wild heran musste - wegen schlechten Lichtes - desto geringer war die Vergrößerung.
Ich erkannte den großen Vorteil eines entsprechend großen / weiten Sehfeldes. Gerade bei einer Rotte Sauen.
Nachdem ich diverse Male Rottenmitglieder angebleit hatte die vom durchschlagenden Geschoss (rest) getroffen waren.
Ich versuchte ab dato stets Stücke die etwas abseits der Rotte brachen ins Visier zu nehmen.
Als Kohl Kanzler wurde erwarb ich im Abstand v. 5 Jahren zwei Feder leichte Büchsen welche ich wegen der Balance mit Nickel 2.5-10 und S&B 3-12 fachen Gläsern bestücken ließ. Beide mit nur lächerlichen 42 mm Obj.Durchmessern.
D.h. in den letzten 25-30 Jahren waren diese beiden edlen Stücke meine oft täglichen Begleiter.
Auch bei der Pürsche des Nachts. Ich habe Situationen erlebt, wo eine Schussabgabe nicht möglich war.
Nebel, fehlender Schnee und Mond. Tags / Tage darauf sogar die Lichtkanone Kahles 8x56 mit genommen.
Abermals kam ich ans Wild heran, aber auch mit diesem Observatorium ging nichts.
Ich habe den ganzen Schrank voller Gläser.
48 mm Zeiss Diavari, 50 mm S&B, 52 mm Zeiss Diasta, 56 mm Kahles Helia Super, S&B 56 mm , Nickel 56 mm, Zeiss 56 mm
Alles tolle Gläser.................. Groß klobig schwer. Machen einen professionellen Eindruck.
Nur führe ich zu 90 % nur noch 42mm Gläser.
Oft einfache Zeiss Diasta 6x42, Kahles Helia 6x42.
Variable die ganze Palette von 3-10, von 3-9 fach, von 3-12 fach............
Und auch bei diesen Variablen steht die Vergrößerung im Mittel zu 90 % auf 6 max. 7 ach.
Nachdem ich alt und weise geworden bin muss ich (leider) sagen:
die großen Objektivdurchmesser gaukeln dem Jäger mehr Leistung vor als diese in der rauhen Jagdpraxis leisten.
Ich musste, ich habe kein einziges Stück Wild laufen lassen müssen, weil ich nur mit 42 mm bewaffnet war.
Gerade wieder in der Ranz im letzten Jahr erlebt: Füchse oft bei aller-aller-aller schlechtesten Lichtverhältnissen mit den kleinen Diavari's 1.5-6x36 und 42 sauber erlegt. Kein Fehlschuss, selbst das Mini Objektiv v. 36 mm brachte Strecke.
Gerade den immer sich in Bewegung befindlichen Roten Freibeuter mit einer ( im Vergleich zur Sau ) erheblich schlankeren, kleineren Trefferfläche sauber zu erbeuten ist auch für den Alten Hochwildjäger immer noch ein Leckerbissen.
WmH R-M