ZF in 42er oder muss es unbedingt größer sein??

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#14:
Der Jäger, der beim Nachtansitz ein Borstentier mit 6x42 und/ oder 8x56 anvisiert wird in der Helligkeit keinen Unterschied erkennen.
Er sieht die Sau nur etwas größer bei deutlich verkleinertem Sehfeld.

Was man näher sieht, sieht man besser und 33% näher ist ja schon mal was.
Das Sehfeld wird bei größerer Nähe auch ohne Optik kleiner
Außerdem: die Sau wird nicht größer, sondern sie erscheint näher.
Wenn man immer wieder herausstellt, dass nicht das Kaliber, sondern das Geschoss tötet,
sollte auf solche Feinheiten achten :p
 
M

marder14

Guest
Ich jage seit 25 Jahren fast ausschließlich mit 42er Gläsern und habe dabei ordentlich Strecke gemacht. Alles was ich mit meinem Swaro 8x56 Fernglas noch ansprechen konnte, konnte ich auch noch in das Zfr "reinbekommen". Ich bin mittlerweile altersmäßig sogar soweit, dass ich das FG gegen ein 8x42 tauschen werde. Wichtiger als der Objektivdurchmesser ist die Qualität der Optik (bei mir stets Swarovski).
 
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Ich habe 42er, 48er, 50er und 56er ZF im Einsatz. Mein Lieblingsdurchmesser ist 48 bzw. 50mm. Zudem ist für mich bei einem Universalglas eine 10-fache Maximalvergrößerung Mindestanforderung. Ich habe zwei Waffen, die ich auf allen vorkommenden Jagdarten führe, nämlich meinen normalen Drilling und meinen Doppelbüchsdrilling. Die habe ich beide mit einem Z6i 2-12x50 montieren lassen. Beim Doppelbüchsdrilling habe ich anfangs auch mit einem 1,7-10x42 geliebäugelt, wegen des schlankeren Objektivs und der kürzeren Baulänge. Ich habe mir daher mal ein solches 42er geliehen und mit dem 50er verglichen, welches ich schon hatte. Ich habe mich am Ende wieder für das 50er entschieden, aus mehreren Gründen: 1. trotz des schlankeren Objektivs wirkt das 42er kaum weniger wuchtig als das 50er 2. Auf der Bewegungsjagd habe ich ohnehin immer 2-fache Vergrößerung eingestellt und damit schon ohne Probleme Sauen in Spuckweite erlegt. Die etwas geringere Minimalvergrößerung des 42er hätte mir daher keinen Vorteil gebracht. 3. Auf der Ansitzjagd ist eine 12-fache Maximalvergrößerung einfach besser als eine nur 10- oder gar 8-fache. Zwar nicht unbedingt beim Schießen, wohl aber beim Ansprechen. 4. Nachts hat das 50er spürbare Vorteile. Mit dem 42er kann man sicher auch nachts jagen, aber im direkten Vergleich besteht doh ein spürbarer Unterschied. Denn mit dem 50er konnte ich bei 8-fach noch ordentlich sehen, mit dem 42er war bei 7-fach Schluss. Offensichtlich öffnen sich meine Pupillen noch bis 6mm.

Also ist meine Empfehlung ganz klar: Z6i 2-12x50 oder Leica 1,8-12x50.

Noch ein Wort zu diesem dusseligen Argument, dass man mit einem 50er oder 56er Glas nur 5 Minuten länger sitzen könne umd sich ein solches Ofenrohr daher nicht lohne: Wer solche Weisheiten verbreitet, der braucht sicher kein großes Glas, weil er offensichtlich nachts nicht jagt und daher von der Nachtjagd keine Ahnung hat. Denn: Diese besagten fünf Minuten können innerhalb eines Nachtansitzes x-mal vorkommen, etwa durch unterschiedliche Bewölkung und Schatten. Ist eine Binsenweisheit für Nchtjäger.

WH, Bo
 
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also, ich habe nun in den letzten 50 Jahren die Entwicklung der Zieloptiken mitgemacht.
Nach dem Kriege dominierten 4 (x32/36 )und hin und wieder 6 (x42) fache Gläser.

Als Schuljunge habe ich mit der KK Büchse und Nickel 2.75x21 beim Auslauf und morgens beim Einlauf mehr Hasen geschossen als macher Jäger heute in seinem gesamten Leben. Die Schussdistanzen betrugen - ähnlich wie beim Schwarzwild - 10 bis 60 max. 70 Schritte. Unter schwierigsten Lichtverhältnissen oft. Nach dem Zahnwechsel durfte ich Großvaters S&S Drilling zusätzlich führen.
Oft saß ich mit Drilling und KK Büchse am Waldesrand und erwartete Mümmelmann mit klopfendem Herzen und brennender Passion.
Der Dreilauf hatte ein Nickel 4x36. Ich kann mich kaum an eine Situation erinnern, dass ich den Finger gestreckt lassen mußte wegen mangelhafter Optik.

Sämtliches Schalenwild ( Reh, Hirsch und Sau ) wurden zu 99 % mit 4 und 6 fach erlegt.
Pächter von Rotwild Gemeindejagden leisteten sich dann 8 fache Gläser speziell für den Nachtansitz.
Es gab nur das Kahles 8x56 und das Zeiss Diasta 8x52. Später fertigte Nickel und S&B gleichfalls ein 8x56 Stahl.

Leute die mit solchen Optiken jagden war selten wie die weißen Raben und waren bekannt in Stadt und Land.
Es waren immer Vollblutjäger die Nacht für Nacht draußen saßen und auch entsprechende Mengen an Rot.- und Schwarzwild erbeuteten. Kirrungen gab es nicht. Das Wild wurde auf Wildäckern geschossen.

Auf meiner ersten eigenen Büchse ließ ich mir ein Zeiss 6x42 Diatal montieren.
Top keine Klagen.
Durch die Werbung kam aber auf die folgende Büchse ein Zeiss 8x52 Glas drauf.
Und als 1972 Zeiss das 2.5-10x52 heraus brachte folgte auf Büchse Nummer 3 dieses Spitzenglas.

Auch ich schwor auf große Obj.-Durchmesser. Denn ich war Felsen fest überzeugt, dass nur hiermit effektiv im aller letzten Büchsenlicht und bei Stock dunkler Nacht Strecke gemacht werden konnte. Nur bei diesen Lichtverhältnissen lagen die Schussenstferungen oft im Schrotschussbereich. Max. 50 Schritte. Ich habe als junger Dachs Unmengen an Sauen des nachts auf der Pürsche geschossen. Lichtverhältnisse oft so miserabel, dass man die Hand kaum v.d. Augen erkennen konnte.
Immer mit 8x52 und 2.5-10x52. Die Vergrößerung stand beim Diavari je nach Lichtverhältnissen meist bei 6 max. 7 fach.
Nach Schussabgabe habe ich mit der Taschenlampe oft Nachschau gehalten welchen Wert ich eingestellt hatte.
Je näher ich ans Wild heran musste - wegen schlechten Lichtes - desto geringer war die Vergrößerung.
Ich erkannte den großen Vorteil eines entsprechend großen / weiten Sehfeldes. Gerade bei einer Rotte Sauen.
Nachdem ich diverse Male Rottenmitglieder angebleit hatte die vom durchschlagenden Geschoss (rest) getroffen waren.
Ich versuchte ab dato stets Stücke die etwas abseits der Rotte brachen ins Visier zu nehmen.

Als Kohl Kanzler wurde erwarb ich im Abstand v. 5 Jahren zwei Feder leichte Büchsen welche ich wegen der Balance mit Nickel 2.5-10 und S&B 3-12 fachen Gläsern bestücken ließ. Beide mit nur lächerlichen 42 mm Obj.Durchmessern.

D.h. in den letzten 25-30 Jahren waren diese beiden edlen Stücke meine oft täglichen Begleiter.
Auch bei der Pürsche des Nachts. Ich habe Situationen erlebt, wo eine Schussabgabe nicht möglich war.
Nebel, fehlender Schnee und Mond. Tags / Tage darauf sogar die Lichtkanone Kahles 8x56 mit genommen.
Abermals kam ich ans Wild heran, aber auch mit diesem Observatorium ging nichts.

Ich habe den ganzen Schrank voller Gläser.
48 mm Zeiss Diavari, 50 mm S&B, 52 mm Zeiss Diasta, 56 mm Kahles Helia Super, S&B 56 mm , Nickel 56 mm, Zeiss 56 mm
Alles tolle Gläser.................. Groß klobig schwer. Machen einen professionellen Eindruck.

Nur führe ich zu 90 % nur noch 42mm Gläser.
Oft einfache Zeiss Diasta 6x42, Kahles Helia 6x42.
Variable die ganze Palette von 3-10, von 3-9 fach, von 3-12 fach............
Und auch bei diesen Variablen steht die Vergrößerung im Mittel zu 90 % auf 6 max. 7 ach.

Nachdem ich alt und weise geworden bin muss ich (leider) sagen:

die großen Objektivdurchmesser gaukeln dem Jäger mehr Leistung vor als diese in der rauhen Jagdpraxis leisten.
Ich musste, ich habe kein einziges Stück Wild laufen lassen müssen, weil ich nur mit 42 mm bewaffnet war.
Gerade wieder in der Ranz im letzten Jahr erlebt: Füchse oft bei aller-aller-aller schlechtesten Lichtverhältnissen mit den kleinen Diavari's 1.5-6x36 und 42 sauber erlegt. Kein Fehlschuss, selbst das Mini Objektiv v. 36 mm brachte Strecke.

Gerade den immer sich in Bewegung befindlichen Roten Freibeuter mit einer ( im Vergleich zur Sau ) erheblich schlankeren, kleineren Trefferfläche sauber zu erbeuten ist auch für den Alten Hochwildjäger immer noch ein Leckerbissen.

WmH R-M
 
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Ich habe jetzt auf eine Büchse wieder das Swarovski 2,2-9x42 montieren lassen, dass da in den 80igern schon mal drauf war. Zwischenzeitlich musste ich da auch ein 8x56 drauf haben, dass hat in der Praxis weit weniger gebracht als ich mir davon versprochen habe.

Die allermeisten Stücke habe ich mit 42iger Gläsern, insbesondere dem 1,5-6x42 auf dem Drilling gestreckt, auch Sauen in der Nacht. Als neues Glas hab ich jetzt ein Z6i mit 50mm gekauft, mehr muss es für mich nicht sein und würde ich schon aus ästhetischen Gründen nicht mehr kaufen.
 
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Auf meiner Voere war ein6× 42 iger Zeiss drauf und ich bin damit einfach nicht zurecht gekommen!
Hat mich um meine erste Beute gebracht, obwohl es draußen so hell war das ich über KK hätte problemlos schießen können, habe ich im Glas keine 20 Meter weit gesehen und das absehen 1 war mir nix!
Habe mir jetzt ein 3-12 ×50 absehen 60 mit LP geholt und komme damit sehr gut zurecht.
Mir kommt jedenfalls kein 42 iger mehr ins Haus.
Is aber nur meine Meinung dazu.

Das ist jetzt aber kein Vergleich von 42er zu 50er in gleichwertiger Ausführung, sondern alt gegen neu, Abs.1 zu Leuchtpunkt, fixe zu variabler Vergrößerung usw..
Leider ein Fehler in der Überlegung, den viele machen wenn sie ihr altes 42er gegen ein modernes 50er vergleichen.
 
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Besten Dank für eure auch sehr ausführlichen Berichte.
Mittlerweile steht eigentlich nur noch das Leica 1,5-10x42 gegen das zeiss 2,5-10x50.
Das zeiss habe ich auf'em Drilling allerdings ohne Lp und bin damit sehr zufrieden.
Werde mich zwischen den beiden Entscheiden müssen.
Im Zweifel wird es das Zeiss, aber dem 42iger bin ich nicht abgeneigt...
 
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Dank an Rüde-Mann dafür, dass er sich die Mühe genacht, seinen Erfahrungsschatz so ausführlich darzustellen.
Auch ich fing an mit KK über Kimmen und Korn, danach die 9,3x72R mit einem 4x32........usw usf.
 
G

GentleGuy

Guest
hab nur 50er,
aber weil es dir pmII von S&B nicht so viele in 42 gibt.
 
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Ich hab auf einer BBF ein 6x42 Zeiss mit Abs.4, auf dem Repetierer ein 2,5-10x56 Swarovski auch mit Abs.4.
In der Dämmerung oder Nachts hat das größere Glas deutliche Vorteile!

Gruß Wäller
 
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So verehrte Waidgesellen,:lol:

Wir waren eben mal zu zweit ne Stunde im Revier auf`er Kanzel.

Die nächste steht ja zum Glück nur 100 meter vorm Hoftor.

Licht ist echt eigentlich nix, haben uns zwei drei markante Punkte gesucht und diese immer wieder abwechselnd mit zwei Gläsern anvisiert.
Zeiss 8x56 Abs.4 und Zeiss 1,5-6x42. Abs.11
Das Variable stand immer so zwischen 3 und 6 fach.
Entfernungen waren so 60-80 Meter denk ich...

Tja was soll ich sagen... Unterschied, naja jetzt nicht so wirklich...
Ich fand das 42iger mit kleinerer Vergrößerung so um 4fach und mehr Sehfeld sogar irgendwie angenehmer...

Und bei so einem Licht wie heute geh ich eigentlich gar nicht zur Jagd...
 
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ich rate dringend von solchen Aktionen ab.
Ich habe gerade wieder im März/April 2015 umfangreiche Vergleichtests gemacht.
20 Gläser der big five.
42 bis 56 mm Obj.-Durchmessern.
Outsider sogar das alte Diavari 1-5-6x36.

Die Ergebnisse zeigten keine nennenswerte Vorteile der 50 und mehr Millimeter Gläser.

Bye R-M
 
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Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Das ist jetzt aber kein Vergleich von 42er zu 50er in gleichwertiger Ausführung, sondern alt gegen neu, Abs.1 zu Leuchtpunkt, fixe zu variabler Vergrößerung usw..
Leider ein Fehler in der Überlegung, den viele machen wenn sie ihr altes 42er gegen ein modernes 50er vergleichen.

Hmmm ok, dass ist schon ein Argument zwischen den beiden Gläsern liegen so ca 70 Jahre Entwicklung.
Da ich weder beratungsresistent noch lernunwillig bin,werde ich mir Spaßeshalber mal ein neues 42 iger leihen wen sich mir die Möglichkeit dazu bietet und vergleichen!
Wen es tatsächlich keinen großartigen unterschied gibt, könnte ich das dann für eine neue Büchse nochmal in betracht ziehen.
Gruß und schönen Abend noch
 

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