Spurlautprüfungen im April

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Mit Wut im Bauch habe ich den heute erschienenen Dachshund gelesen ! 69 Spurlautprüfungen sind darin von Gruppen des DTK von Anfang bis Ende April ausgeschrieben. Eine Schande für einen Jagdgebrauchshundeverein !!!

Tatsächlich überlege ich, meine DTK-Mitgliedschaft aus diesem Grund nach über 30 Jahren zu kündigen. Für mich als Jäger und langjähriger Revierinhaber mit 50 Jagdjahren ist es ein Problem, Hundeführer freundlich aber bestimmt auf den Leinenzwang in der Brut- und Setzzeit zu erinnern, wenn ich das Wissen um diesen Frevel in eigenen Reihen an der Tierwelt habe.

Es ist mir absolut klar, dass ich mir eine große Anzahl Gegner im DTK mache, aber das tangiert mich nicht im Geringsten. Nestbeschmutzer sind unerwünscht, aber zum Glück lebe ich noch in einem Land mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung.
 
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Sorry Reiner,

aber wann würdest du sie denn machen?
Die Hasen setzen von März bis September, da bist du immer irgendwie in der Bredouille.
Und ab Oktober gehen langsam die Drückjagden los.
 
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Wo ist das Problem der Spurlautprüfung im Herbst ? Drückjagden macht man nicht im Feld und Stöberprüfung sowie Vp kann man auch vor den Drückjagden durchführen.
Hochbeschlagene Ricken bei Hundeprüfungen durch das Revier jagen ist für einen Nichtjäger sicher um so unverständlicher, wenn er selber seinen Hund in der Brut-und Setzzeit angeleint führen muss. Der zum Führer zurückbummelnde Hund findet oft von diesem unbemerkt noch ein Stück Jungwild.
Ich habe mein Hochwildrevier mehrfach für Schweißprüfungen im Sommer und im Herbst zur Verfügung gestellt und mehrfach als Prüfungsleiter fungiert. Ein wenig kenne ich die Nachteile der frühen Prüfungen schon aus der Praxis. Selber besitze ich die goldene Führernadel des DTK mit Kranz.
 
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Servus Reiner,

da bin ich ganz bei Dir, den einzigen Vorteil sehe ich in der kurzen Vegetation, also der leichteren Prüfung.:thumbdown:

Bausaujäger
 
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Wo ist das Problem der Spurlautprüfung im Herbst ? Drückjagden macht man nicht im Feld und Stöberprüfung sowie Vp kann man auch vor den Drückjagden durchführen.
Hochbeschlagene Ricken bei Hundeprüfungen durch das Revier jagen ist für einen Nichtjäger sicher um so unverständlicher, wenn er selber seinen Hund in der Brut-und Setzzeit angeleint führen muss. Der zum Führer zurückbummelnde Hund findet oft von diesem unbemerkt noch ein Stück Jungwild.
Ich habe mein Hochwildrevier mehrfach für Schweißprüfungen im Sommer und im Herbst zur Verfügung gestellt und mehrfach als Prüfungsleiter fungiert. Ein wenig kenne ich die Nachteile der frühen Prüfungen schon aus der Praxis. Selber besitze ich die goldene Führernadel des DTK mit Kranz.


Wenn Du aus dem DTK austrittst, wirst Du nie die Ehrennadel mit Eichenlaub und Schwerter bekommen!:p
 
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Beim Teckel haben die jagdlichen Prüfungen wenig auf den Hacken, da 90% der Hunde niemals ans Jagen kommen werden! Für die anderen Hundeschläge machen die Jugendsuchen im Frühjahr schon Sinn. Erstens weil die Vegetation allgemein niedrig ist und man die Hasenspur auch beobachten kann. Zweitens weil gerade in der Zeit im offenen Feld außer Hasen, Hühner und Fasanen wenig Wild hochgemacht wird, da sich das Rehwild oder anderes Schalenwild einfach vorher verdrückt.

Im Herbst ist das Bewerten der Hasenspuren einfach schlechter Möglich, da noch viel Mais und hohe Zwichenfrüchte stehen und die hasen ruckzuck außer Sicht sind.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
a) Vegetation besser, weniger kahle Äcker, weniger Mais und Hüfthohe Zwischenfrucht
b) gefühlt mehr Hasen im Feld, wahrscheinlich wegen a)
c) Den Rehen gilts nicht
d) in den ganzen Jahren, in welchen ich jetzt auf Frühjahrsprüfungen unterwegs bin, gab es nur einen einzigen Vorfall mit Jungwild: ein angeleinter(!) Hund schnappte sich auf dem Rückweg einen Junghasen, der am Wegrand(1) eines Feldweges saß
e) Was ich versteh, ist das Paradoxon gegenüber anderen Freizeitmenschen. Daher bin ich auch keiner, der Menschen aus den Wiesen jagt, sondern eher einer, der sensibilisierende Gespräche führt.
 
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Viele Vorfälle wird man als Führer sicher gar nicht mitbekommen. So z.B. der gefundene Junghase, verlassene Nester von Bodenbrütern, welche auskühlen oder von Krähen zerstört werden, hochbeschlagene Ricken aus Feldgehölzen gehetzt, wenn der Hund nach langer Suche auf dem Rückweg zum Führer noch etwas stöbert.
Schlimm ist für mich die Tatsache, dass wir Jäger einen nichtjagenden Hundeführer kaum belehren können, in der Brut- und Setzzeit seinen Hund angeleint zu führen, wenn wir selber ein ganzes Revier mit freilaufenden Hunden durchstöbern.
Ich kann mich gut an protestierende Spaziergänger erinnern, die beobachteten, wie bei einer frühen Spurlautprüfung Rehwild aus einem Feldgehölz auf eine Bundesstraße gehetzt wurde.
Eine Werbung für die Jagd ist so eine Prüfung sicher für den Normalbürger nicht. Das kann man mit lustiger Kinderbespaßung bei Waldfreizeiten von Schulklassen auch nicht mehr ausgleichen.
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert. ;-)
 
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Vielleicht sollte sich der DTK darauf besinnen, dass für die Absolvierung auch (nur) einer Spurlautprüfung konsequent der Jagdschein gefordert wird - aber das ist in diesem Klub der kaffeetrinkenden Witwen wahrscheinlich schwer durchsetzbar!

@ ReinerW: Du willst aber jetzt nicht behaupten, dass Dackel Rehe "hetzen"? Jetzt wirst Du albern!
 
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Sicherlich sind die Prüfungsvorbereitungen und die Prüfung eine Belastung für die Reviere und und sind darum auch nur durch das Bereitstellen von brauchbaren, gut veranlagten Jagdhunden gerechtfertigt. Jagdhundeprüfungssport rechtfertigt das nicht! In der Praxis muß ich sagen, sind die Belastungen aber nicht so schwerwiegend, wie das hier von ReinerW dargestellt wird.
 
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Eigentlich zeigen Freds wie dieser nur wieder mal ganz deutlich, der größte Feind der Jagdgebrauchshundeführer sind andere Jagdhundeführer!
 
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Es ist das Problem der Differenzierung und der Kompromisse.

1. Eine Prüfung im Frühjahr egal welcher Rasse dauert ca. 5 h im Feld. Dann sind alle Messen gesungen. Dabei werden mit Bedacht Bereiche der Reviere ausgesucht, die Hasen haben. Der tägliche Gassigang der Dorf- und Stadtmeuten beunruhigt 24x365 wenn keine Leine genutzt wird. Aber selten querfeldein.
2. Jagdhundeausbildung ist Jagd. Jagd ist Eigentumsrecht und damit das genaue Gegenteil des Gassigehens auf fremden Grundstücken.
3. Eine Ricke im März/April hängt jeden jungen Hund ab. Und machen wir uns nichts vor. Unser Wild ist ausdauernder als die meisten unserer jungen Hunde.
4. Nach 4 Jahrzehnten Hundearbeit und als Kind Prüfungsunterstützungstätigkeit habe ich keinen Hund der Gruppe 7 gesehen, der je einen frisch gesetzten Junghasen gegriffen hat.

Trotzdem kann ich Reiner W.s Nöte nachvollziehen. Aber ich würde aus den genannten Gründen nicht austreten. Es ändert nichts und die geäußerte Meinung ist innerhalb des Vereins wichtiger als wäre man ausgetreten.
 
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Gestern kamen mir in meinem Revier 7 "hochschwangere" Rotalttiere flüchtig entgegen - im Abstand von knapp 100m zwei größere graue Beutegreifer! Na und, wo ist das Problem?
 

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