GAMS 2018

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Heute konnte ich nach mehreren Pirschgängen eine Scharlingsgais im 2 Jahr erlegen. Mehrere Male hatte ich in diesem Schlag heuer schon Gams gesehen, aber es wollte nicht so richtig klappen. Einmal war die Schusszeit noch nicht auf, das nächste Mal kam ein starker aber zu junger Bock, einmal passte der Wind nicht, wie es halt bei der Jagd so ist. Anblick heißt noch lange nicht Jagderfolg. Heute hatte ich eigentlich überhaupt kein Gefühl. Die brütende Hitze machte mich schläfrig uns so döste ich vor mich dahin. Ab und zu fiepte ich mit den Blatter, aber offensichtlich war auch den Rehen zu heiß. Wie sollte es da mit den Gams klappen. Plötzlich zog eine starke Gamsgais in den Schlag und bettete sich im Schatten. Mit den Spektiv sprach ich sie als mittelaltes Stück an. Also Hahn in Ruh. Interessanterweise führte sie kein Kitz. Meine Hoffnung war, dass noch mehrere Stücke austreten werden. Selten kommt eine Gais alleine. Ein paar Minuten später ein zweites Stück. Färbung und Größe ließen mich sofort auf einen Scharling denken. Mit dem Spektiv konnte ich eine Gamsgais im 2ten Jahr ansprechen. Also ein passendes Stück. Spekitv mit dem Stutzen getauscht und angeschlagen. Mich packte das Jagdfieber wie schon lange nicht mehr. Jetzt verschwand das Stück im hohen Kraut, keine Chance auf einen Schuss. Plötzlich stand die Scharlingsgais auf einem "Stoa" (Baumstumpf) und äugte vermeintlich zu mir herunter. Da sie jetzt Stich stand, war natürlich auch nicht an einen Schuss zu denken. So ging das Spiel mindestens eine halbe Stunde. Im Kraut, Stich, von Ästen verdeckt, im Hochwald....! Meine Nerven machten einiges mit. Seelenruhig äste die ältere Gais vor sich hin. Endlich stand die Gais etwas freier. Mein Absehen lag ruhig auf dem Stich. Sobald sie ihr Blatt zeigte lies ich auf rd. 200m fliegen und die Scharlingsgais fiel im Feuer. Die ältere Gais warf nach dem Schuss auf, äugte zum liegenden Stück und sprang dann doch ab.
Beim Aufstieg zitterten mir wie schon lange nicht mehr die Hände und ich hatte sehr weiche Knie. Glücklich stand ich bei meinem ersten Gams in diesem Jahr.
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Für die Statistiker 98er Stutzen in .243 WIN.
 
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Dann will ich mal zumindest mit Bildern auch mein Jagderlebnis bzw. meine -erlebnisse teilen.

Nachdem wir uns für unseren ersten Jagd- und Hüttentag größere Aufstiege vorgenommen hatten und entsprechend um 5:00 Uhr aus den Federn waren, die Wärme unsere anfängliche Wandertags-Euphorie aber etwas gebremst hatte, haben wir am frühen Morgen bereits eine Gelegenheit genutzt und ich konnte diese Geiß erlegen


K95 im Kaliber .270 Win

Wir haben es dann auch gleich der Gelegenheit angemessen (nicht nur) mit einem guten Obstbrand gewürdigt.

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Grosso
 
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Bevor jemand fragt: die Geiß hat einen auf dem Foto sichtbaren Ausschuss am Trägeransatz. Der erste Schuss, die bekannte Handbreit hinter dem Blatt, war im Wildkörper nach unten ‚abgelenkt‘ worden und das mag der Grund gewesen sein, der die Geiß noch einen Moment auf den Läufen gehalten hat.

Ich habe sofort nachgeladen und sofort - unabhängig von der Position der Geiß - nachgeschossen. Der zweite Schuss hat das Blatt recht weit vorne gefasst und der Ausschuss ist auf dem Foto sichtbar.

An Tag 2 war dann wirklich ‚Wandertag‘ im Schweinegelände und Prüfung für das ganzjährige Konditionstraining des ‚Deitschen‘. Ich werde das Training genau so fortsetzen ;)(y) Mein Jagdfreund konnte noch eine alte Geltgeiß erlegen.

Jetzt bin ich nach drei Tagen Hütte - geduscht und rasiert - wieder im Tal und ein wenig dankbar, in einem Tiroler Hochgebirgsrevier jagen zu dürfen.


Grosso
 
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Weidmannsheil den erfolgreichen Gamsjaga!!!
Ich habe schon öfters erlebt, dass führende Gaisen alleine gekommen sind - erst der Blick in die Spinne liefert relative Sicherheit! Manchmal sind mehrere Kitze mit der Kindergartentante unterwegs....
 
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Weidmannsheil den erfolgreichen Gamsjaga!!!
Ich habe schon öfters erlebt, dass führende Gaisen alleine gekommen sind - erst der Blick in die Spinne liefert relative Sicherheit! Manchmal sind mehrere Kitze mit der Kindergartentante unterwegs....

Das war in unseren Fällen sicher auszuschließen, ansonsten hätten wir nicht geschossen. Ich gebe dir aber Recht. Es ist teilweise höllisch schwierig sicherzustellen, dass die Gais kein Kitz führt.

Grosso
 
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Waidmanns Heil, mein Neid ist euch Gewiss. Wenn mir jetzt noch einer erklärt was ihr mit Scharlingsgais meint hab ich sogar wieder was gelernt.
 
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Aha, im zweiten Jahr hat er ja auch dazugeschrieben. Hat mein Hirn irgendwie zu Zweijährig verdreht.

Danke
 
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... der August ist da... Rucksack gepackt... alles? Wechselkleidung, Spektiv, Fernglas, Regenschutz, die ein- und andere Kleinigkeit... Alles in Allem soweit OK. Ach ja, das Essen und vor allem Trinken nicht vergessen.
Gewehr in Ordnung, Munition dabei.

Freigabe:
Bruder - Gamsgeiß
Ich - Gamsbock
Pirschführer/Begleiter OK. Ein älterer, jedoch top fitter Mann aus dem eigenen Dorf, man kennt sich, er lebt für die Gamsjagt. Tätig als Berufsjäger und im Forst hat er einen reichen Erfahrungsschatz und erzählt bei längeren Pirschgängen interessante Geschichtchen von Erlebten...

Der Plan:
Unser Begleiter Karl gibt eine Zeit vor. zeitig in der Früh. Start 04.30. Er hat schon seine Runden gedreht, auch ich habe bereits einige Gams im vorhinein ausmachen können. Jetzt folgt die gemeinsame Beurteilung;) Noch eins vorweg, es gilt Geiß vor Bock.
Es geht langsam ins Tal rein, in die Höhe, um das ziehende Gamswild bereits im Morgengrauen zu beobachten. Unsere Aufgabe - Gams ausfindig zu machen, zu beobachten und erst bei Ruhe die Gams im großen Bogen anzugehen.
Hoch hinauf. Bereits eine Stunde gelaufen, einige Höhenmeter überwunden. Der Tag erwacht, und schon mit dem Anblick der umliegenden Berge stellt sich in mir Zufriedenheit ein.
Im weiteren Verlauf glasen wir den Talschlusskessel ab. Lediglich einzelne konnten wir ausfindig machen und als junge Böcke ansprechen. Nichts passendes.
Langsam sehen wir deutlich warum. Schafe beginnen sich zu bewegen. Der Schäfer kommt über den gegenüberliegenden Berghang. Berg-/Weidwechsel war vorgestern...

Die Wirklichkeit:
Gegen 9 Uhr brechen wir auf. Es geht wieder hoch auf eine Scharte, diese eröffnet den Blick in das parallel verlaufende Tal. Hier ist ein kleines Rudel von 18 Stück, viele Kitze, wieder nichts passendes.
Oberhalb von uns lösen sich Steine, nach Schafen Ausschau gehalten, Steinwild entdeckt. Einige Geißen mit Kitz und einem Jahrling vertreiben sich die Zeit indem sie in den Felsblöcken turnen und uns beobachten. Kurzes Mittagsschläfchen und weiter Tal auswärts, wieder Richtung Auto.
Nach einem kurzen Aufenthalt und obligatorischem Smalltalk mit der Sennerin und dem Senn der Alm geht es weiter. Alle drei stoppen, im Hang bewegt sich doch was.
Ein Bock, wieder zu Jung, doch in den letzten Bäumchen ist noch etwas. Hoch oben kommt eine Gams zum Vorschein, Statur passt, Pinsel ersichtlich, etwas breiter, schwarz.
Ein Blick zum Pirschführer - der passt - ein rankommen unmöglich. Erst nach einer gefühlten scheint es uns Möglich den Bock anzugehen. Der Wind dreht ungünstig, er wirft auf und ab ist er.

Folgetage:
Nächster Versuch am kommenden Tag. 380 Meter - zu Weit.
Vorbereitungen für ein Fest sowie die Arbeit verhindern den ein oder anderen Jagdtag.
Zudem ist ein Beobachten an den kommenden Tage angesagt. Morgens von rechts nach Links wechselnd, abends umgekehrt. 'Höhenstreuung' maximal 100 Meter.
Von den bekannten plätzen sind jeweils Schüsse jenseits von Gut und Böse zu erwarten. Ein neuer Platz muss her. Doch im Umfeld alles Almrosen und hohes Grass. Es wird etwas improvisiert, Steine und Wurzen zusammengetragen...
Das Beobachten bleibt nicht fad... Ständig sehen wir das ein und andere Stück.
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Zwei Tage schlechteres Wetter und kein Bock zu sehen. Doch da, zwei weiter Jäger im Umkreis versuchen es auf eine Gams hoch oben und machen den Bock hoch, er flüchtet aus einer Baumgruppe. Er ist doch noch da.

Heute morgen:
Los gehts. Bereits um 06.30 nach dem kürzeren Anstieg angesessen. Der Bekannte zeigte sich erst gegen 07:30. Jetzt gilts, Rucksack gepackt, runter, andere Talseite Hoch, und hoffen, dass der Bock die beobachtet Richtung beibehält. Das tut er auch. Nach einer dreiviertel Stunde sehen wir den Knaben im letzten Augenblick zwischen den letzten Bäumen. Er scheint es recht eilig zu haben.
Das Haupt verschwindet bereits hinter den Bäumen, er bleibt stehen - die Chance.
nur nicht zu Hoch anhalten, Entfernung beachten....
Der Schuss durchbricht die Stille und das ruhige Rauschen des im Tal plätschernden Baches.
Anspannung steigt, der Bock sprang nach vorne weck, aus meinem Blickwinkel.
Nach dem Anstieg dann die Erleichterung, er liegt.

Ich bedanke mich nochmals herzlich bei meinem Pirschführer, der jetzt einige Zeit für mich geopfert hat.

Gamsbock 15.08.2018 forum.jpg

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Bergara B14 .308
Hornady SST 150 gr selbst gestrickt
230 Meter

Waidmonnsgruass
Sepp.270
 
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Heute konnte ich wieder eine Scharlingsgais erlegen. Es kam mir ein Rudel mit 9 Stück Gams. 2 starke Böcke, 2 Scharlingsgaisen, 2 stärkere Gaisen mit 3 Kitz. Offensichtlich führte eine der Gaisen Zwillingskitze. Die schwächere der zwei Scharlingsgaisen sollte es werden. Die Böcke getraute ich mich nicht zu erlegen, da wir nur einen 1er frei haben und ich trotz langem Beobachten nicht sicher war, dass sie die 8 Jahre erfüllten. Nach einer halben Stunde des Beobachtens und Ansprechens baumte die Gais auf ca. 240m auf einen Stoa (Baumstumpf) auf. Wegen der drei Kitze war ich etwas verunsichert, aber ich war mir sicher keine Spinne gesehen zu haben. Im 6fachen Glas war sie nach dem Beobachten mit dem Spektiv wirklich sehr klein. Erst nach einer Zeit, als sich mein Auge wieder von der starken Vergrößerung des Spektivs umgewöhnt hat, lies ich fliegen. Mit einem nicht so guten Schuss fiel sie im Feuer. Der Zimmer ist leider etwas angekratzt. Nach dem langen Anstieg stand ich vor der Gais und konnte mich überzeugen, richtig angesprochen zu haben. Es lag eine Gais im 2 Jahr ohne Spinne vor mir. Ausgepumpt aber glücklich gab ich den letzten Bissen und genoss zufrieden die herrliche Abendstimmung neben meiner Gams.

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Nehmt euch bei der Gamsjagd in Acht und passt gut auf euch auf. Am Wochenende war der Hubschrauber am Hausberg (in unserem Revier) innerhalb von 24h zweimal unterwegs. Bei der ersten Suchaktion konnte der Vermisste leider nur tot geborgen werden. Berg heil!

Grosso
 

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