Ich habe mal vor Jahrzehnten erlebt, wie bei einem völlig überhöhtem Rotwildbestand versucht wurde, mit Proßholzflächen die Welt zu retten. Ferschta können und wissen ja alles. Tausende von Weidensteckruten, 30 cm lang wurden im sauren Fichtenboden beerdigt. Ich habe schon als Jungjäger meine Erfahrungen mit Steckhölzern im Offenland gesammelt, so einfach ist das nicht, aber lass sie mal machen dachte ich. Es war ein Fiasko. Aus dem Proßholzflächen der 80er Jahre wurden bald Tannenvorbaugruppen. Ausgezäunt vernichteten vorallem die Hirsche die Weichlaubhölzer.
Ein Kahlhieb hätte den Wunsch nach zusätzlicher Knospenäsung wohl besser erfüllt, wenn ein paar Samenbäume in der Nähe gewesen wäre, aber die wurden ja Jahrzehnte lang vom "Buschballett" gründlich beseitigt.
Dort wo es die Weide gepackt hat - mir ist ein rekultivierter Müllplatz bekannt - wurden die Ruten bald von fegenden Hirschen im Sommer eleminiert. Man hätte die Fläche wildsicher zäunen müssen. Nachdem die Weiden hochgewachsen sind, diese erst mal auf den Stock setzen! Die Neuaustriebe hätte man für kurze Zeit zum Beäsen freigeben können aber Herbst. Dann hätte es funktionieren können.
Wird eine Vogelbeere verschlagen hat das denselben Effekt wie wenn geringelt wird. Der Baum/Strauch stirbt ab.
Weiden treiben sicher aufgrund der Eigenfeuchtigkeit schon mal im Frühjahr aus. Sind die Steckruten zu hoch, vertrocknen sie weil die Wurzelsubstanz fehlt. Schauen nur die empfohlenen zwei Augen aus dem Boden killt sie der natürliche Bewuchs. Man verwechselte den Forstpflanzgarten mit dem Revier