Das liebe Rotwild

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Frau Dr. Miller schreibt über den Muttertierschutz (im nicht deutschsprachigen Ausland ist das ohnehin ungewöhnlich) als absolutes Kriterium, während Waldbau und Waldeigentum nachrangig klingen. Da braucht sich niemand wundern, wenn Rotwild nur in Rotwildgebieten leben kann...
 
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Frau Dr. Miller schreibt über den Muttertierschutz (im nicht deutschsprachigen Ausland ist das ohnehin ungewöhnlich) als absolutes Kriterium, während Waldbau und Waldeigentum nachrangig klingen. Da braucht sich niemand wundern, wenn Rotwild nur in Rotwildgebieten leben kann...

Wir erleben doch fortwährend, dass sich die Wichtigkeit von Eigentum und den anhaftenden Bewirtschaftungszielen zunehmend relativiert. Ob das nun den Schäfer betrifft, der auf seinem Grund und Boden Schafe weiden lassen möchte, die RWE, die auf eigenem Grund (direkt unter der Oberfläche) lagernde Braunkohle abbauen will oder nun den Waldeigentümer, der seine Bretter züchten will.

Beim einen wohnt der Wolf, beim anderen die Bechsteinflettermaus und im kommunalen oder auch Landes-Forst halt das Rotwild.

Bei der Braunkohle, die ein Viertel unserer aktuellen Energieversorgung als Garantiestrom (!) sicherstellt, könnte man sogar von Systemrelevanz sprechen. Was man für Windenergie, die aktuell weder ausreichend speicherbar noch permanent verfügbar ist nicht behaupten kann.

Warum sollten die Bretterzüchter also eine Sonderstellung einfordern können. Um klarzustellen, dass Tiere keine unterschiedliche Wertigkeit haben, sollten wir den Schutz und die Verbreitung des Rotwildes auf alle potenziellen Lebenräume Deutschlands ausweiten.

;)


Grosso
 
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Wer ist doch am meisten gegen die Ausweisung neuer Rotwildgebiete? Doch die Jäger selbst. Niemand will sich doch irgendwelchen Zwängen wie Abschussplan, "Gruppenhirsche" oder sonstwas unterordnen. Es geht um eigene Interessen, nicht um des "Jägers Ehrenschild". Jeder weiß doch was für ihn!!! die optimale Vorgehensweise ist. Nennt mir ein Rotwildgebiet, wo nicht mehr oder weniger "schwarze Schafe" ihre eigenen Interessen ausleben. Wo funktioniet es? Grafenwöhr vielleicht. Aber das ist nicht auf den Rest der Republik auch nur ansatzweise übertragbar.
 
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Nicht ganz, ich werfe da die welche Du meinst nicht mit unseren LBV in einem Topf. Dort nimmt man das Thema sehr ernst.
 
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Frau Dr. Miller schreibt über den Muttertierschutz (im nicht deutschsprachigen Ausland ist das ohnehin ungewöhnlich) als absolutes Kriterium,...

Bei ROTWILD ist das auch angebracht und bei allen anderen Wildarten ebenfalls, wenn der Nachwuchs noch abhängig ist.

Effektive Bejagung und angepasste Bestände sind wichtig, aber nur unter Wahrung von Muttertierschutz akzeptabel. Das ist auch kein Widerspruch, sondern eine nötige Qualifikation für professionelle Jäger im Rahmen von Wildtiermanagement.

Von Frau Dr. Miller kennen wir aber viele Vorträge, die in ihrer Zielrichtung über reinen Muttertierschutz hinausgehen und eher nach Bremsklötzen gegen effektives Wildtiermanagement klingen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Von Frau Dr. Miller kennen wir aber viele Vorträge, die in ihrer Zielrichtung über reinen Muttertierschutz hinausgehen und eher nach Bremsklötzen gegen effektives Wildtiermanagement klingen.

Das sehe ich auch so, leider hat sie WuH zur Haus-Wildbiologin gemacht.

Doch Muttertierschutz beim Rotwild ist absolut wichtig - ich komme gerade von einer DJ des NatP HH in RLP, wo seit Jahren beim Rotwild bewusst sehr deutlich erklärt wird, daß man keine Alttiere auf der Strecke will, deren Kälber nicht liegen.
Untersuchungen zur Verwandtschaft bei den letzten Strecken wurden dazu gemacht und das Ergebnis war vermutlich sehr ernüchternd.

In diesem Jahr hieß es unzweifelhaft, es sind keine Alttiere frei, nur für den, der ein zugehöriges Kalb erlegt hat und liegen sieht ! Im Rudel darf nur ein Kalb erlegt werden, sonst nix, außer evtl der auch freie Junghirsch bis 3. Kopf.
Es gibt dort übrigens keine Verkaufsjagd wie in normalen Forstämtern in RLP.

Strecke 4 Stck Rotwild bei über 40 Kreaturen ingesamt mit 60 Schützen.
Das exemplarische Strecken-Stück war beim Rotwild ein struppiges, knochiges Wildkalb mit geschätzt 25 Kilo. Spät gesetzt oder früh verwaist. Klarer "Hegeabschuß"...

Man kann zu den NatP+s stehen wie man will, auch ich bin hier äußerst kritisch, aber beim Rotwild wird dort nach "wildbiologischen" Regeln gejagt.

Mittlerweile spricht sich doch auch herum, daß auf Bewegungsjagden Kälber von Alttieren auch getrennt flüchten und daher einzeln gehende Alttiere höchst schwierige Fälle sind.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Ein gewaltiger Irrtum...
Wenn auch dieser neudeutsche Begriff vielen mißfällt, so gibt's auch bei traditioneller Jagd genügend Sauereien hinsichtlich Tier- und Muttertierschutz.

Jedes Ergebnis von Handlungen ist so gut oder schlecht wie die Handelnden selbst...
 

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