Das liebe Rotwild

z/7

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Versteh ich das richtig? Das Rotwild wird im Waldrevier stark bejagt, weil hoher Abschußplan, und im Feldrevier kaum, weil geringer Abschußplan? Dann werden die wohl nicht so viel im Waldrevier sein, rein überlebenstechnisch, oder? Die Feldreviere haben ja sicher auch etwas Deckung übrig, wenn ich das richtig verstanden hab, 20 -30% Wald.
 
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Hier (Th) standen die Feldpächter insbesondere die mit Raps auch im Regen. Mittlerweile
gehen unsere Jagdbehörden offensiv mit solchen Problemen um. Planerhöhung großzügig,
selbst Aufhebung des Nachtjagdverbotes und Schonzeitaufhebung sind beim Nachweis
von Wildschäden ohne weiteres möglich. Das gleicht das Deppenproblem Kofferraum-
hirsche nicht aus, sorgt aber zumindest beim Kahlwild für etwas Ausgleich.
 
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Versteh ich das richtig? Das Rotwild wird im Waldrevier stark bejagt, weil hoher Abschußplan, und im Feldrevier kaum, weil geringer Abschußplan? Dann werden die wohl nicht so viel im Waldrevier sein, rein überlebenstechnisch, oder? Die Feldreviere haben ja sicher auch etwas Deckung übrig, wenn ich das richtig verstanden hab, 20 -30% Wald.

Der Versuch eine Logik darin zu erkennen scheitert. Es ist nicht nachvollziehbar
 
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caravaggio, die Rotwildbewirtschaftungsfläche wird in manchen Ländern an Wald +
einem anschließenden Streifen Umland festgemacht. MM nach blödsinnig, negiert es
doch, das waldferne Hecken und - systeme ebenfalls ganzjährig Einstände sein können.
 
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Da stellt sich mir wieder die Frage, gibt es da keine HG's (Eifel NRW, Th) und wenn ja nur auf dem Papier?
Gruppenabschußpläne werden doch von diesen HG's gemanaged und die ANwendung derer äusserst hilfreich die Problematik in den Griff zu bekommen!
 
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Rico 61, genau so ist es. In den Feldrevieren mit 20-30% Waldanteil sind diese Flächen ja auch Einstandsmöglichkeiten für das RW, die auch als solche genutzt werden. Zwar offensichtlich nicht permanent, aber je höher der Jagddruck im Wald wird, um so häufiger werden diese vergleichsweise kleinen Flächen als Einstände angenommen. Die Pächter der Feldreviere müssen dann tatenlos zusehen wie die Schäden in ihren Revieren zunehmen.
cara
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hier (Th) standen die Feldpächter insbesondere die mit Raps auch im Regen. Mittlerweile
gehen unsere Jagdbehörden offensiv mit solchen Problemen um. Planerhöhung großzügig,
selbst Aufhebung des Nachtjagdverbotes und Schonzeitaufhebung sind beim Nachweis
von Wildschäden ohne weiteres möglich. Das gleicht das Deppenproblem Kofferraum-
hirsche nicht aus, sorgt aber zumindest beim Kahlwild für etwas Ausgleich.

Ein solches Vorgehen der Behörden gleicht nicht nur das "Deppenproblem" nicht aus, es verschärft es sogar noch!
Revieregoismen, fachliche Unkenntnis, jagdpraktische Unfähigkeit und vollkommenes behördliches Desinteresse, die Probleme wirklich zu lösen, man könnte auf den Gedanken kommen, hier arbeiten alle Beteiligten energisch daran, den Karren so richtig gegen die Wand zu fahren!
 
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Das gleicht das Deppenproblem Kofferraumhirsche nicht aus, sorgt aber zumindest beim Kahlwild für etwas Ausgleich.
Das glaub ich eher nicht. Der Nachtabschuss wird dazu verwendet, noch mehr Hirsche zu schießen. Wenn ein Rudel auf der Schadfläche vergrämt werden soll, dann wird das mit einem Knochenträger gemacht, ist ja derselbe Effekt.
Sorry der deutsche Waidmann und das Rotwild, das Thema ist bei mir durch. Helfen würde nur ein jagdlicher "Polizeistaat" (werden jetzt viele sagen !) helfen. Körperlicher Nachweis für alles Rotwild und Wildmarkenpflicht. Wer ohne Wildmarke vermarktet - muss auch kontrolliert werden - der ist alles los was ihm wichtig ist. Funktioniert ja in CZ auch. Niemand geht das Risiko ein, ohne Wildmarke einen Wildkörper zu verbringen. Ein Beispiel kenne ich: Das sind deutsche Metzger, die sich in einem sehr guten Muffelwildrevier "eingekauft" haben. Sie kommen mit Kühllaster und zerlegen im Revier. Dann kommt ein Aufkleber drauf und ab nach Hause. Sie können das ja auch von zu Hause mitgebracht haben.
Die Tschechen fühlen sich nicht gegängelt durch ihre Vorschriften, es hilft für eine saubere Jagd. So ihre Meinung.
 
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Sorry Ips, das ist falsch. Wenn das Wild im Feld steht und da zu Schaden geht soll man es da bejagen können, wo es sich aufhält - das ist Sinn eines Gruppenabschussplanes. :rolleyes: Und wenn die Behörden da nicht mitziehen und den Feldpächtern angemessene (!) Abschüsse erlauben, was machen die dann bei viel zu viel Schaden? Richtig, dann gibt es plötzlich jede Menge Wildschweinbraten, der irgendwie nach Rotwild schmeckt und verdenken kann es ihnen in so extremen Situationen wie bei @caravaggios Bekannten doch keiner. Das Modell, das @colchicus beschreibt, funkltioniert nämlich nur, wenn die Behörde entsprechend Durchblick hat.

VG

Joe
 
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Das glaub ich eher nicht. Der Nachtabschuss wird dazu verwendet, noch mehr Hirsche zu schießen. Wenn ein Rudel auf der Schadfläche vergrämt werden soll, dann wird das mit einem Knochenträger gemacht, ist ja derselbe Effekt.
Sorry der deutsche Waidmann und das Rotwild, das Thema ist bei mir durch. Helfen würde nur ein jagdlicher "Polizeistaat" (werden jetzt viele sagen !) helfen. Körperlicher Nachweis für alles Rotwild und Wildmarkenpflicht. Wer ohne Wildmarke vermarktet - muss auch kontrolliert werden - der ist alles los was ihm wichtig ist. Funktioniert ja in CZ auch. Niemand geht das Risiko ein, ohne Wildmarke einen Wildkörper zu verbringen. Ein Beispiel kenne ich: Das sind deutsche Metzger, die sich in einem sehr guten Muffelwildrevier "eingekauft" haben. Sie kommen mit Kühllaster und zerlegen im Revier. Dann kommt ein Aufkleber drauf und ab nach Hause. Sie können das ja auch von zu Hause mitgebracht haben.
Die Tschechen fühlen sich nicht gegängelt durch ihre Vorschriften, es hilft für eine saubere Jagd. So ihre Meinung.
Ich bin streng dafür, das das bei uns auch eingeführt wird...
 
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Der BJV ist der erste, der nach zu viel Bürokratie schreit und das ablehnt. Wenn er das nicht tut, laufen ihm die Mitglieder davon. Sonst wäre ja längst mal ein Vorschlag gekommen. So etwas zu fordern, da macht man sich nur Feinde.
 
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Mit noch mehr Bürokratie und Zwang (körperlicher Nachweis) lässt sich das auch nicht regeln..nur mit kontinuierlicher Aufklärungsarbeit und Vernunft...aber das traut sich scheinbar niemand zu :-(
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Mit noch mehr Bürokratie und Zwang (körperlicher Nachweis) lässt sich das auch nicht regeln..nur mit kontinuierlicher Aufklärungsarbeit und Vernunft...aber das traut sich scheinbar niemand zu :-(

Jagd hat sehr viel mit Passion und Trieben zu tun.... Bei so was an Vernunft zu appellieren geht selten gut... ;)
 
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colchicus, glaube mir, das Wildmarkenproblem löst hier in D gar nichts, wird ja in Th
schon eine Weile versucht. Dazu brauchtest du eine deutschlandweit gültige und jemand
der sie überhaupt kontrollieren kann. Der körperliche Nachweis könnte etwas helfen doch
das eigentliche Problem besteht in unserem Reviersystem, da bin ich aber der letzte, der
sich das Jagdsystem des real existierendem Sozialismus zurückwünscht.
Als Denkansatz:
Irgendwo in Europa soll es (Tirol?) zwingend vorgeschrieben sein, Berufsjäger zu beschäftigen.
Das Ganze sagen wir auf 3-5000 ha, vom Land bezahlt, vereidigt, mit der Annahme der körperlichen Nachweise, Jagdschutz, der Planung revierübergreifender Jagden betraut,
würde die gröbsten Auswüchse eindämmen. Freilich besteht dann die Gefahr, das sie allein
Handlanger des Forstes werden, also zur Hälfte selbst bezahlen??

für heute genügend aufrührerische Gedanken
 
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Sorry Ips, das ist falsch. Wenn das Wild im Feld steht und da zu Schaden geht soll man es da bejagen können, wo es sich aufhält - das ist Sinn eines Gruppenabschussplanes. :rolleyes: Und wenn die Behörden da nicht mitziehen und den Feldpächtern angemessene (!) Abschüsse erlauben, was machen die dann bei viel zu viel Schaden? Richtig, dann gibt es plötzlich jede Menge Wildschweinbraten, der irgendwie nach Rotwild schmeckt und verdenken kann es ihnen in so extremen Situationen wie bei @caravaggios Bekannten doch keiner. Das Modell, das @colchicus beschreibt, funkltioniert nämlich nur, wenn die Behörde entsprechend Durchblick hat.

VG
Joe

Nein, nicht falsch!
1. Zeig mir ein RW-Gebiet, in dem Rotwild zur gesetzlich definierten Tageszeit in den Feldern zu Schaden geht. Wenn Du, zu Recht übrigens, die Nachtjagd auf Rotwild geißelst, muss dies auch für die Nachtjagd im Feld gelten! Zumal der (hauptsächlich damit erhoffte) Reduktions-Effekt gar nicht eintritt, sondern lediglich eine Verhaltensveränderung beim RW - q.e.d.!
2. Zeig mir ein RW-Gebiet, in dem überhaupt Kahlwild zu Schaden geht - erstaunlicherweise sind´s immer nur die Hirsche (und zwar ganz besonders diejenigen aus der altersmäßigen Mittelklasse), die, zudem immer nur in der Schonzeit, schälen und verbeißen, was das Zeug hält - im Sommer vornehmlich in den forstfiskalischen Eigenregiebetrieben und im Winter auf den Rapsfeldern der Pachtreviere.
3. Leider ist vielerorts das behördliche Handeln absolut nicht dazu angetan, die Gesamtproblematik rund um das Rotwild sachgerecht und angemessen anzugehen.
Mehr als "mehr Peng", will sagen, Abbau von sachlich fundierten Regulierungsmechanismen, fällt den wenigsten Behörden ein bzw. darf ihnen aufgrund ideologischer Borniertheit oft nicht einfallen.
4. In den allermeisten Rotwildgebieten herrscht auf Seiten der Jagdrechtsinhaber die Vorstellung "Wasch-mich-aber-mach-mich-nicht-nass!", will sagen, der Sabber nach mehr Einnahmen läuft den Verpächtern, wie auch den Eigenregiebetrieben, verstärkt aus den Mundwinkeln, wenn das Wort "Rotwild im Revier" fällt. Dann kann man ganz wunderbar entweder den Pacht-Schilling in Pachtrevieren, als auch z.B. die Jagdbetriebskosten für vergebene Pirschbezirke und die Standgebühren bei Bewegungsjagden verdoppeln bis ver-X-fachen. Gleichzeitig erreicht das Gejammer beim Fährten des ersten Stückes Rotwild ebenfalls Höchstwerte.
5. bis X. Die Liste könnte fortgesetzt werden...

Leidtragender in der gesamten Frage ist einzig und alleine das Rotwild selbst.

Ich komme immer mehr zur Überzeugung, dass ein System, wie es @colchicus beschrieben hat oder wie es z.B. auch in Frankreich betrieben wird, nicht das schlechteste wäre: Verpflichtende Wildmarke an´s warme, unaufgebrochene Stück, zwingend körperlicher Nachweis und drastische Strafen für Nichtbeachtung.
 

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