Das liebe Rotwild

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Also wenn Dich die Polizei anruft, sie hat einen Unfall aufgenommen und da liegt ein Rehbock im Straßengraben - man fährt mit der Wildwanne raus - und dann liegt da ein IIerHirsch mit über 100 kg, dann lässt das schon Zweifel an der Fachkenntnis der Kontrollorgane aufkommen. Damit kannst Dir die Kontrolle auch schenken. Mit der Marke allein löst man das Problem nicht. Wenn aber mal der erste Jagdschein weg ist, dann wird es bitter. Seit die Autobahnvignette in CZ elektronisch überwacht wird, ist die Präsenz der Celní správa schon weniger geworden. Mörtelwanne auf dem Heckpack, da geht auf der Autobahn hinter Dir schon mal der Christbaum an. Die Autobahnpolizisten sind aber immer i.d.R. wesentlich freundlicher als in der Stadt.
 
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Ach, so meinst Du das...
Nicht in dem Kontext der Abschussgestaltung von Rotwild-HG gemeint, sondern "an die Vernunft zu appellieren"..
vor der Vernunft sollte die Aufklärung erfolgen, ähm...mehrfach...und man sollte einen (guten) Büttel an seiner Seite haben ;)
 
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Grad verstehe ich aber nicht, warum und worüber man sich ereifert oder auch aufregt. Es stellt sich auch die Frage, was es bringt, wenn ich einen vereidigten Sachverständigen rufen muss, der dann vor Ort prüft, ob das erlegte Stück Rotwild tatsächlich erlegt ist, ob es das richtige ist und ob die Marke an der richtigen Stelle angebracht ist. Entschuldigung, in meinen Augen ist das doch ziemlich bürokratisch.
Bei mir im Revier wurde gewildert, zack. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis einer der Wilderer überführt werden konnte. Ich glaube nicht, dass die den Sachverständigen kommen liessen.
Bei uns gibt es schon allerhand jagdlichen Bürokratismus, der aber nicht geeignet war/ist, den Zuwachs an Rotwild auch nur ansatzweise einzudämmen.
Ich halte übrigens auch nichts von der Methode „Gruppenabschuss“ auch „Konpaniehirsch“ genannt. Da wird, so meine inzwischen 50-jährige Erfahrung, eine entspannte Planung nicht möglich, es ist nämlich so, dass die meisten, Entschuldigung, also viele Jäger beim Anblick eines Hirsches ihre Contenance verlieren.
Ausserdem stellt sich ja die Frage, wer es in Stein gemeisselt hat, dass es falsche Hirsche gibt. Für die Nachkommenschaft erscheint es mir vollkommen egal, denn wenn es so wäre, wie viele behaupten, klingt ja hier in manchen Beiträgen auch an, dann dürfte es ja nur noch „Gurkenhirsche“ geben, was de facto aber nicht der Fall ist. Und es ist ja zweifellos so, dass man kein führendes Alttier schiesst, wenn man einen Hirsch schiesst. Beim führenden Alttier droht Gefängnis, beim „falschen“ Hirsch nur eine Strafgebühr, die dann dem NABU oder so einer tollen Organisation zufliesst.
Als Problematisch für die Bejagung erweist sich nach meiner Auffassung/Erkenntnis, dass sich zum einen die angebauten Feldfrüchte nahezu komplett verändert haben, zum anderen dass viel mehr Menschen in Feld, Flur und Wald (ausser nationalpark) herumtapern (Mountainbiker, Geocacher etc.), dass es inzwischen keine ordentlichen Winter mehr gibt und schliesslich, dass die Schwarzwildbestände extrem zugenommen haben, wovon insbesondere die Feldreviere betroffen sind. Da müssen die Jägerinnen wie Jäger halt sehr oft bis spät in die Nacht sitzen, hinterlassen dann natürlich überall menschliche Witterung, wenn nicht schon Geocacher da waren, was dem Rotwild nachhaltig nicht gefällt. Und dann geben die angeblichen Experten auch noch fatale Hinweise für die Bejagung, was schnell dazu führt, dass manch einer sich darauf spezialisieren kann, verwaiste Kälber zu erlegen. Das ist dann jedes Mal ein waidmännischer Tiefpunkt, zumal manchmal zum verwaisten Kalb auch noch ein verwaistes Kitz kommt, also alles im Plural zu lesen.
Vielleicht halten viele nicht dagegen, wenn die Verpächter etwas vorgeben, weil sie sonst rausfliegen. Und es besteht ja gar kein Zweifel, in diesem Jahr kann das Rotwild gar nicht so viele Bäume schälen, wie die Käfer um die Ecke bringen.
Und noch einmal, Aufregung ist in meinen Augen vollkommen fehl am Platz, nur in der Ruhe liegt die Kraft, sagen glaube ich die Chinesen, und das Rotwild liebt auch die Ruhe und Ungestörtheit.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
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Moin!
Nein, nicht falsch!
1. Zeig mir ein RW-Gebiet, in dem Rotwild zur gesetzlich definierten Tageszeit in den Feldern zu Schaden geht.

Das ist einfach - komm mal her und schau Dir die Maisäcker von oben an. :rolleyes: Klar, bei solchen Kleingartenanlagen mit 0,5ha-Äckern wie mancherorts im Mittelgebirge mag das anders sein, aber da, wo die Schläge *etwas* größer sind ...

Außerdem war die Unterscheidung "reine Waldreviere" vs. "Feldreviere mit geringem Waldanteil", in welchen man selbstverständlich auch Rotwild im Wald haben kann. In SOLCHEN Feldrevieren bei so exorbitanten Beständen nur so minimale Abschussquoten zu erlauben ist IMHO behördliches Versagen.

Wenn Du, zu Recht übrigens, die Nachtjagd auf Rotwild geißelst, muss dies auch für die Nachtjagd im Feld gelten!

Stimmt. Mir ging es aber primär um den Ort der Bejagung, erst danach um die Tageszeit.

Zumal der (hauptsächlich damit erhoffte) Reduktions-Effekt gar nicht eintritt, sondern lediglich eine Verhaltensveränderung beim RW - q.e.d.!

Falsch. Wenn ich auch im Feld VIEL Rotwild erlege, weil viel da ist, dann habe ich einen Reduktionseffekt. Wenn ich dem Rotwild mit wenigen Erlegungen beibringe, dass es besser *woanders* frisst, dann habe ich einen Vergrämungseffekt (der dann bei jemand anderem den Wunsch nach einem Reduktions- oder Vergrämungseffekt auslösen könnte ...). Wenn *woanders* auch Dampf gemacht wird gibt es halt nur einen Reduktionseffekt. :rolleyes:

2. Zeig mir ein RW-Gebiet, in dem überhaupt Kahlwild zu Schaden geht - erstaunlicherweise sind´s immer nur die Hirsche (und zwar ganz besonders diejenigen aus der altersmäßigen Mittelklasse), die, zudem immer nur in der Schonzeit, schälen und verbeißen, was das Zeug hält - im Sommer vornehmlich in den forstfiskalischen Eigenregiebetrieben und im Winter auf den Rapsfeldern der Pachtreviere.

Du meinst, Kahlwildrudel schälen nicht oder gehen nicht auf die Felder? :rolleyes: Es mag so scheinen, weil eventuell die Alttiere noch in kleinen Familienverbänden zusammenstehen, wenn sich die Hirsche schon zusammenrudeln oder weil eventuell die Hirsche pro Kopf mehr schälen etc. als Alttiere, aber sobald sich auch beim Kahlwild die Kleinfamilien wieder zusammengetan haben sind auch die Rudel wieder "schadensträchtig". Ansonsten würde ich dann doch gerne mal eine Untersuchung zur "Genderung" von Schälschäden sehen. :cool:

3. Leider ist vielerorts das behördliche Handeln absolut nicht dazu angetan, die Gesamtproblematik rund um das Rotwild sachgerecht und angemessen anzugehen.
Mehr als "mehr Peng", will sagen, Abbau von sachlich fundierten Regulierungsmechanismen, fällt den wenigsten Behörden ein bzw. darf ihnen aufgrund ideologischer Borniertheit oft nicht einfallen.

Du vergisst, dass die meistens nicht anordnen dürfen, sondern sich die Reviere freiwillig zusammenfinden müssen. :rolleyes: Sicherlich gibt es da Behörden, die besser arbeiten könnten, aber wenn die / einige Revierinhaber nicht wollen kann die Behörde nichts machen. Höchstens im Extrem mal eine "Polizeijagd" ...

4. In den allermeisten Rotwildgebieten herrscht auf Seiten der Jagdrechtsinhaber die Vorstellung "Wasch-mich-aber-mach-mich-nicht-nass!", will sagen, der Sabber nach mehr Einnahmen läuft den Verpächtern, wie auch den Eigenregiebetrieben, verstärkt aus den Mundwinkeln, wenn das Wort "Rotwild im Revier" fällt. Dann kann man ganz wunderbar entweder den Pacht-Schilling in Pachtrevieren, als auch z.B. die Jagdbetriebskosten für vergebene Pirschbezirke und die Standgebühren bei Bewegungsjagden verdoppeln bis ver-X-fachen. Gleichzeitig erreicht das Gejammer beim Fährten des ersten Stückes Rotwild ebenfalls Höchstwerte.

Das ist halt das Problem mit den Leuten, die nicht rechnen können. :rolleyes: Das macht aber den Ansatz, Wild da zu schiessen, wo es sich aufhält und zu Schaden geht, nicht falsch.

Leidtragender in der gesamten Frage ist einzig und alleine das Rotwild selbst.

Nicht nur. "Die Jägerschaft" disqualifiziert sich in solchen Fällen als Hersteller "landeskulturgerechter Bestände" und die Jagdbehörden versagen auch (wenn sie denn handeln dürften).

Ich komme immer mehr zur Überzeugung, dass ein System, wie es @colchicus beschrieben hat oder wie es z.B. auch in Frankreich betrieben wird, nicht das schlechteste wäre: Verpflichtende Wildmarke an´s warme, unaufgebrochene Stück, zwingend körperlicher Nachweis und drastische Strafen für Nichtbeachtung.

Und dann? Dann hat jemand wie der Kollege von @caravaggio immer noch sehr hohen Schaden und nur drei Wildmarken, könnte aber 20 Stück oder so schiessen. Der braucht keine Wildmarken, der braucht einen höheren Abschuss für sein Revier, entweder indem er an einem echten Gruppenabschussplan beteiligt wird oder indem das Revier eine entsprechende Zuweisung erhält.

VG

Joe
 
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Moin!
Das ist einfach - komm mal her und schau Dir die Maisäcker von oben an. :rolleyes: Klar, bei solchen Kleingartenanlagen mit 0,5ha-Äckern wie mancherorts im Mittelgebirge mag das anders sein, aber da, wo die Schläge *etwas* größer sind ...

Die Kombination "etwas größerer Schläge" mit "exorbitanten Beständen" düfte wahrscheinlich selten vorkommen - und wenn dies bei Euch der Fall sein sollte, scheint´s ja doch nicht so dolle zu sein, mit dem System des schrankenlosen Vorkommens.
Darüber interessiert mich schon rein praktisch, wie ich mir das vorzustellen habe, mit der Bejagung eines, sagen wir 20-köpfigen gemischten RW-Rudels in einem 100-ha-Maisschlag...

Außerdem war die Unterscheidung "reine Waldreviere" vs. "Feldreviere mit geringem Waldanteil", in welchen man selbstverständlich auch Rotwild im Wald haben kann. In SOLCHEN Feldrevieren bei so exorbitanten Beständen nur so minimale Abschussquoten zu erlauben ist IMHO behördliches Versagen.

definiere "Feldreviere mit geringem Waldanteil"; i.d.R. ist diese Kombination i.V.m. einem "exorbitanten RW-Bestand" doch gar nicht gegeben. in der Praxis sind die "Waldanteile" nämlich entweder tatsächlich "klein", dann dienen sie aber wohl kaum "hohen" Beständen als Tageseinstand - oder sie sind, aufgrund der konkreten Grenzziehung, Teil eines "größeren" Waldkomplexes.

Stimmt. Mir ging es aber primär um den Ort der Bejagung, erst danach um die Tageszeit.

s.o., ICH zumindest kenne keine Situation, in der dies zu trennen wäre!

Falsch. Wenn ich auch im Feld VIEL Rotwild erlege, weil viel da ist, dann habe ich einen Reduktionseffekt. Wenn ich dem Rotwild mit wenigen Erlegungen beibringe, dass es besser *woanders* frisst, dann habe ich einen Vergrämungseffekt (der dann bei jemand anderem den Wunsch nach einem Reduktions- oder Vergrämungseffekt auslösen könnte ...). Wenn *woanders* auch Dampf gemacht wird gibt es halt nur einen Reduktionseffekt. :rolleyes:

s.o. wenn das mal so einfach wäre...

Du meinst, Kahlwildrudel schälen nicht oder gehen nicht auf die Felder? :rolleyes: Es mag so scheinen, weil eventuell die Alttiere noch in kleinen Familienverbänden zusammenstehen, wenn sich die Hirsche schon zusammenrudeln oder weil eventuell die Hirsche pro Kopf mehr schälen etc. als Alttiere, aber sobald sich auch beim Kahlwild die Kleinfamilien wieder zusammengetan haben sind auch die Rudel wieder "schadensträchtig". Ansonsten würde ich dann doch gerne mal eine Untersuchung zur "Genderung" von Schälschäden sehen. :cool:

Wer Ironie in meinem Beitrag findet, darf sie behalten! DAS ist jedenfalls die Realität!

Du vergisst, dass die meistens nicht anordnen dürfen, sondern sich die Reviere freiwillig zusammenfinden müssen. :rolleyes: Sicherlich gibt es da Behörden, die besser arbeiten könnten, aber wenn die / einige Revierinhaber nicht wollen kann die Behörde nichts machen. Höchstens im Extrem mal eine "Polizeijagd" ...

Es gibt Behörden, die´s zwar nicht dürfen, es aber trotzdem tun!
es gibt behörden, die´s dürfen, es aber nicht tun;
es gibt Behörden, die´s dürfen, es aber nur in seiner primitivsten Form tun
... und es soll sogar Behörden geben, die sinnvolle Entscheidungen diesbezüglich treffen (sind aber leider nur wenige!)

Das ist halt das Problem mit den Leuten, die nicht rechnen können. :rolleyes: Das macht aber den Ansatz, Wild da zu schiessen, wo es sich aufhält und zu Schaden geht, nicht falsch.

...oder das sind Leute, die sich nicht auf spekulative Milchmädchenrechnungen einlassen wollen.

Nicht nur. "Die Jägerschaft" disqualifiziert sich in solchen Fällen als Hersteller "landeskulturgerechter Bestände" und die Jagdbehörden versagen auch (wenn sie denn handeln dürften).

oder sie sehen in der "Erhaltung eines (artenreichen und) gesunden Wildbestandes" schlicht und ergreifend den vorrangigen Gesetzeszweck vor den anschließend aufgeführeten Satzteilen, wie den "landeskulturgerechter Beständen"...

Und dann? Dann hat jemand wie der Kollege von @caravaggio immer noch sehr hohen Schaden und nur drei Wildmarken, könnte aber 20 Stück oder so schiessen. Der braucht keine Wildmarken, der braucht einen höheren Abschuss für sein Revier, entweder indem er an einem echten Gruppenabschussplan beteiligt wird oder indem das Revier eine entsprechende Zuweisung erhält.
VG
Joe

Da magst Du recht haben, allerdings müsste dies dann auf der gesamten Fläche geregelt werden - und wenn hier draufgesattelt wird, muss irgendwo anders reduziert werden...
 
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Lass dich mal im mittleren Westen der USA mit einem nicht freien Elk oder mit einem ohne Marke am Geweih von den zuständigen Behörden erwischen. Die Amis gönnen sich diese staatlich finanzierte Bürokratie zum Schutz ihrer Wildtierbestände. Und diese Regionen sind weltweit sonst nicht die Vorreiter wenn es um Überregulierung geht.
 
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Ich bin ganz froh, nicht im Ami-Land zu leben! Hat aber nichts mit der Jagd zu tun. Brauchst auch nichts ins Ami-Land zu fahren, ich glaube, dass es in Canada ähnlich ist. Oder schauen wir in unsere Nachbarländer, z.B. Belgien.
Aber trotzdem sind die Wildbestände (hier heimischer Wildtiere) fast in allen anderen Ländern nicht so hoch wie bei uns. Daraus könnte man doch auch schliessen, dass es hier nicht so schlecht oder falsch läuft!? Jedenfalls schliesse ich das aus den Fakten und bekomme, wie schon geschrieben, in Sachen verwaistes Kalb oder Kitz einen dicken Hals denn bei so einen für den einen oder anderen "falschen" Hirsch, den ein anderer erlegt hat.
Gruss, DKDK.
 
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Lassen wir die falschen Hirsche mal außen vor. Dem Alttier wäre es egal ob ein Acher oder Achzehnender das Rennen macht, da gelten andere Kriterien. Es geht darum, dass bestimmte Altersklassen, vorallem die Mittelklasse stark übernutzt wird. Wir wissen doch längst, dass der Wahlabschuss z.B. beim Rehwild bisher überhaupt nichts gebracht hat. Wenn jemand an einem mittelalten Kronenhirsch seine Freude hat, von mir aus. Dafür muss aber ein anderer am Leben bleiben. Da krankt es doch bei uns. Es wird solange geschossen, bis ein "vorzeigbarer" Hirsch fällt.
Und die Spießer meldet man als Kahlwild, könnten ja sonst die jungen Hirsche eventuell gesperrt werden. Die verpacheten STJR. hier bei uns schießen durch die Bank 2/3 Hirsche und 1/3 Kahlwild einschl. Kälber.
 
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Lassen wir die falschen Hirsche mal außen vor. Dem Alttier wäre es egal ob ein Acher oder Achzehnender das Rennen macht, da gelten andere Kriterien. Es geht darum, dass bestimmte Altersklassen, vorallem die Mittelklasse stark übernutzt wird. Wir wissen doch längst, dass der Wahlabschuss z.B. beim Rehwild bisher überhaupt nichts gebracht hat. Wenn jemand an einem mittelalten Kronenhirsch seine Freude hat, von mir aus. Dafür muss aber ein anderer am Leben bleiben. Da krankt es doch bei uns. Es wird solange geschossen, bis ein "vorzeigbarer" Hirsch fällt.
Und die Spießer meldet man als Kahlwild, könnten ja sonst die jungen Hirsche eventuell gesperrt werden. Die verpacheten STJR. hier bei uns schießen durch die Bank 2/3 Hirsche und 1/3 Kahlwild einschl. Kälber.

Sorry, aber der wildbiologische Sinn der Anwesenheit alter Hirsche sollte sich doch wohl weitgehend rumgesprochen haben und wird nur von Ignoranten und sonstigen Dummköpfen bestritten!
Daher ist die von Dir angesprochene Übernutzung der Hirschklasse (die ja schon bei den Schmalspiessern beginnt) umso verwerflicher...

P.s. in der Praxis bedeutet nämlich das Aufstellen von (zusätzlichen) QUALITÄTS-Kriterien, neben den quantitativen Vorgaben, einen zusätzlichen Schutz für die Hirsche an sich bzw das Erreichen dieser natürlichen Altersverteilung.
(der Blick zum Rehwild gibt ja ein gutes Beispiel dafür, wie man eine Alterspyramide kaputt machen kann...)
 
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Herumgesprochen schon, aber "jeden das Seine und mir das Meiste". Was die Schmalspießer angeht, es läuft so bei uns: Von einem Kälberjahrgang werden x % erlegt. GV 1:1. Dann werden von den Jährlingen (Spießern und Schmaltieren) bei uns auch unter Anwendung des Maiabschusses (und dafür Jagdruhe in der eigentlichen Setzzeit auf alle Wildarten die Zahl x der Jährlinge beiderlei Geschlechts wieder im GV 1 : 1 erlegt. Die Zahl x müsste dann im GV 1:1 in die nächste Altersklasse einwachsen. Nun werden bei uns seit 40 Jahren genausoviele Alttiere wie Schmaltiere erlegt, jeden Alters. Auch alte Tanten sind dabei. Aber die Hirsche fehlen. Mein Pirschbezirk im Rotwildkernbereich liegt in einem Revier von ca. 15.000 ha. Er ist 280 ha groß. Jährlich erlegte ich in den letzten 12 Jahren dort nachhaltig 6, meist 8-10 Stück Rotwild. Das Wild ist tagaktiv, es fanden in der Zeit nur 2 Drückjagden statt. Der Abschuss wird im Mai bis Mitte Juni und von August bis Oktober erfüllt. Dann ist Ruhe. Zur Brunft fand sich auch immer ein Hirsch ein, der meist vom Pächter des angrenzenden STJR. ohne Rücksicht auf Alter "aus der Wildbahn genommen wurde, bei Mond im Haferacker. Auf 15.000 ha schafft fast kein Hirsch die Altersklasse. Ich nehme bei den Hirschen ein Streifgebiet von 5.000 ha an und da erwischt es einfach fast jeden.....
In 12 Jahren kamen in meiem Pirschbezirk nur 2 Hirsche vom 3. Kopf zur Strecke. Einige Spießer selbstverständlich, aber auch die gleiche Zahl an Schmaltieren.
 

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