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ist ja "schön" zu lesen, dass in CZ der Jagdneid und die Trophäensucht genau so ausgeprägt ist wie in anderen Gegenden auch
@äsungsfläche Du verwechselst was.....das letzte Posting betraf nur Weiß-Blau....in Weiß-Blau-Rot läuft es anders...
Herumgesprochen schon, aber "jeden das Seine und mir das Meiste". Was die Schmalspießer angeht, es läuft so bei uns: Von einem Kälberjahrgang werden x % erlegt. GV 1:1. Dann werden von den Jährlingen (Spießern und Schmaltieren) bei uns auch unter Anwendung des Maiabschusses (und dafür Jagdruhe in der eigentlichen Setzzeit auf alle Wildarten die Zahl x der Jährlinge beiderlei Geschlechts wieder im GV 1 : 1 erlegt. Die Zahl x müsste dann im GV 1:1 in die nächste Altersklasse einwachsen. Nun werden bei uns seit 40 Jahren genausoviele Alttiere wie Schmaltiere erlegt, jeden Alters. Auch alte Tanten sind dabei. Aber die Hirsche fehlen. Mein Pirschbezirk im Rotwildkernbereich liegt in einem Revier von ca. 15.000 ha. Er ist 280 ha groß. Jährlich erlegte ich in den letzten 12 Jahren dort nachhaltig 6, meist 8-10 Stück Rotwild. Das Wild ist tagaktiv, es fanden in der Zeit nur 2 Drückjagden statt. Der Abschuss wird im Mai bis Mitte Juni und von August bis Oktober erfüllt. Dann ist Ruhe. Zur Brunft fand sich auch immer ein Hirsch ein, der meist vom Pächter des angrenzenden STJR. ohne Rücksicht auf Alter "aus der Wildbahn genommen wurde, bei Mond im Haferacker. Auf 15.000 ha schafft fast kein Hirsch die Altersklasse. Ich nehme bei den Hirschen ein Streifgebiet von 5.000 ha an und da erwischt es einfach fast jeden.....
In 12 Jahren kamen in meiem Pirschbezirk nur 2 Hirsche vom 3. Kopf zur Strecke. Einige Spießer selbstverständlich, aber auch die gleiche Zahl an Schmaltieren.
Hubert Zeiler, Herausforderung Rotwild
Imho eines der zzt. besten Bücher über die Bewirtschaftung von Rotwild, dessen Lektüre jedem ernsthaft am Rotwild Interessierten ans Herz gelegt werden kann.
Das ist doch für jeden, der einen Pirschbezirk beim Staat hat, selbstverständlich. Man bringt das Wild in die Kammer, säubert es, hängte es in die Kühlung, mit einem vorgedruckten Zettel dran, auf dem Eingangsnummer, Erleger, Gewicht etc. stehen, trägt die gleichen Angabe plus Datum in das Wildeingangsbuch ein und füllt, wenn man's nicht selber kaufen will, noch nen Vordruck für den Wildhändler aus, der auch noch den Erlegungszeitpunkt braucht. Der Abschuß wird nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt. Tut auch nicht weh. Ich hätt auch kein Problem damit, ne entsprechende Anzahl Wildmarken im Handschuhfach oder im Jagdrucksack spazierenzufahren, die ich gleich nach der Erlegung ans Wild binde. Und ich denke, den Unterschied zwischen Reh und Hirsch könnte man einem Polizeibeamten grade noch beibringen, bevor er wg. Überforderung den Dienst quittieren muß.Die Reviere welche ich kenne, halten sich einfach an den Abschussplan und empfinden die Wildmarke nicht als Gängelung. Niemand riskiert dort, Wild ohne Marke aus dem Revier zu verbringen. Dazu muss ein Begleitschein ausgefüllt werden, sogar mit der Uhrzeit der Erlegung.
Hubert Zeiler, Herausforderung Rotwild
Der wildbiologische Sinn des Vorhandenseins alter Hirsche wird immer betont und von den angeblichen Experten unterstrichen, bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Das es so ist, bezweifel ich jedoch, Entschuldigung.
Wenn es so wäre, dass kein Hirsch bis in die Klasse I durchkommt und damit, wie behauptet, nicht weiss, wann er ein Tier beschlagen kann/sollte, dann müsste das bedeuten, dass es eine beliebige weite Zeitspanne gäbe, in denen ein Tier sein Kalb setzt, also von Mai bis vielleicht July.
Wo ist das so, frage ich, jedenfalls bei mir im Revier nicht und wenn ich mich so umhöre, dann selbst bei den weiteren Nachbarn ebenfalls nicht. Ausserdem sehe ich auf den Versammlungen in jedem Jahr immer stärkere Geweihe auch von älteren Hirschen
Und noch einmal, gravierender ist es, so meine feste Überzeugung, wenn führende Tiere auf der Strecke liegen, denn aus dem dann verwaisten Kalb wird nichts, egal ob sich das herum gesprochen hat oder nicht. Da kann es sogar sein, dass ein Hirschkalb im Folgejahr gar kein Geweih (also Spiesse) schiebt!!!
Mit einem Wort, ich hielte es für wichtiger und Ziel führend, wenn mehr über die Bejagung des weiblichen Rotwildes gesprochen/geschrieben würde als über Hirsche, auch in solchen Revieren, die ausserhalb von Nationalparks liegen, in denen es also kein Wegegebot gibt, wo „Hinz und Kunz“ in allen Variationen Tag und Nacht querfeldein ihre Erholung suchen und dem eigenen Beobachtungsdrang nachgehen, auch mit professionellen Nachtsichtgeräten.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
Vielleicht ging’s ganz allgemein um Störungsintensität?