Nachteil von Glöckchen bei Hunden?

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Dass es mir nur um noch zusätzlichen Schutz der Hunde geht edit

Naja, eine Umkehr der Verantwortung ist es schon, die Du da in Deinem ersten Punkt anführst.
Die Frage der früheren Wahrnehmens herannahenden Wildes vom Jäger erübrigt sich bei sicherem Fährten-/Spur- oder zumindest Sichtlaut - und was das frühere Wahrnehmen des Hundes durch das Wild betrifft, glaube ich dass Du hier die Sinnesleistungen all unserer Schalenwildarten ganz gewaltig unterschätzt!
 
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Schaden tut ein Glöckchen nicht und somit erfüllt es für mich seine Aufgabe und beruhigt vielleicht auch mein Gewissen in der Hoffnung meinen Hund später gesund und ausgepowert wieder zu sehen.:giggle:
 

Rotmilan

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Unsere Hunde sollen jagen. Das Sprengen insb. von Rudeln und Rotten geht oft nur, wenn der Hund das Überraschungsmoment (und eine gewisse Schnelligkeit) auf seiner Seite hat. Das nehme ich ihm, wenn er ein Glöckchen trägt.
Ein weiteres Problem ist das SW. Nicht selten werden Hunde direkt angegriffen, sobald die Sauen sie wahrnehmen. Was bei' Glöckchen viel eher der Fall ist. Aber auch die Westen erzeugen verräterische Geräusche beim Arbeiten des Hundes im Dichten.
Deshalb gibt es bei mir kein Glöckchen mehr. Hatte ich eine Saison ausprobiert und wieder verworfen. Die Nachteile überwiegen für mich.
Natürlich wäre es für die Sicherheit das Beste, wenn alle Schützen immer die Standorte aller Treiber und Hunden wüssten, die sich im Gefährdungsbereich, aber außerhalb des Sichtbereichs (z.B. hinter der Dickung) befinden.
 
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Die Frage der früheren Wahrnehmens herannahenden Wildes vom Jäger erübrigt sich bei sicherem Fährten-/Spur- oder zumindest Sichtlaut -

Mein Hund hat (leider) stumm gejagt. Da war das Glöckchen absolut Pflicht.
Bei den meisten Jagdherren konnte ich sie trotzdem laufen lassen, da die meisten meinten, dass ein stummer Hund mit Glocke immer noch besser ist als gar kein Hund.
BITTE jetzt aber keine Diskussion über stumm jagende Hunde!!!!
 
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Ich habe so das Gefühl hier steht Tradition gegen Innovation. Als ich vor mehr als 15 Jahren als einer der ersten meinen Hund für die Niederwildjagden mit einer Warnweste ausrüstete, bekam ich am laufenden Band Sprüche zu hören. Na, friert dein Hund? Ist schon Fasching? usw.
Jetzt sieht man kaum noch welche ohne und gerade Terrier und Dackel, ja auch die werden auf Niederwild geführt, sehr oft ein Glöckchen tragen. Im Senf hilft das ungemein einer Verwechslung mit einem Fuchs vorzubeugen. Natürlich ist der Schütze für seinen Schuss verantwortlich, aber davon hat der Hund nichts wenn der Schuss aus dem Lauf ist. Wer kennt nicht Vorfälle mit versehentlich erschossenen Hunden? Das waren nicht unbedingt die schlechtesten Jäger, denen das passiert ist. Wenn es dazu beiträgt nur einen Hund vor Tod oder Leiden zu bewahren, dann sollte man das akzeptieren können. Als Hundeführer kenne ich nicht unbedingt alle Teilnehmer einer Jagd und ein schwarzes Schaf reicht ja. Also, vielleicht etwas toleranter gegennüber den Befürwortern der Glöckchen sein.
 
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Ein weiteres Problem ist das SW. Nicht selten werden Hunde direkt angegriffen, sobald die Sauen sie wahrnehmen. Was bei' Glöckchen viel eher der Fall ist. Aber auch die Westen erzeugen verräterische Geräusche beim Arbeiten des Hundes im Dichten.
.

Das ist bisher das erste Argument (was ich persönlich nachvollziehen kann) was Nachteile der Glocke aufzeigt.
 
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Ich hab die Forderung nach Glocken bei Drückjagden bis jetzt nur von Mitjägern ohne Hund im Treiben gehört. Trotzdem war die Ausgangsfrage was gegen eine Glocke spricht, auch wenn man da schnell eine Erwartungshaltung reininterpretieren kann. Grundsätzlich habe ich als Standschütze aber keine Forderungen an Hundeführer zu stellen.
 
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Grundsätzlich habe ich als Standschütze aber keine Forderungen an Hundeführer zu stellen.

Mir ging es auch nur um die maximal erreichbaren Schutz der Hunde und nicht für die Bequemlichkeit der Schützen.;)

Absoluter Hammer: Vor zwei Jahren war ich auf einer Jagd und da sah ein Hund aus wie ein Fuchs und hatte noch nicht mal ein Halsband!!!:mad::mad::mad:
Ich habe danach extra gefragt was für eine Rasse das war. Irgendein ein Schweizer.
 
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Treemaster Du jederzeit gerne!;)
ABER der irre Köter kommt mir nicht mehr ins Revier!!o_O
 
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Ich habe so das Gefühl hier steht Tradition gegen Innovation....
Also, vielleicht etwas toleranter gegennüber den Befürwortern der Glöckchen sein.

Das hat absolut nichts mit "Tradition gegen Innovation" zu tun! Außer, wenn man "Innovation" mit zunehmend gedanken- und/oder verantwortungslosem Verhalten einiger (vornehmlich hundeloser) Schützen gleichsetzt! Es bewahrheitet sich immer wieder der Spruch, dass zunehmend Technik das Können ersetzen soll.

Übrigens, den "maximal erreichbaren Schutz der Hunde" bekommt man als Jagdleiter dann, wenn man bei der Auswahl seiner Jagdgäste - oder zumindest bei deren Standzuweisung - die notwendige Sorgfalt walten lässt!

Wenn ich als HF zu einer Jagd komme, von der ich weiß oder mitbekomme, dass dem nicht der Fall ist, dann bleibe entweder ich der Jagd fern oder die Hunde am Strick.
Andererseits hat der HF natürlich auch einen Teil der Verantwortung für die Sicherheit seines Hundes zu tragen, keine Frage. Aber auch da habe ich persönlich für mich die Entscheidung getroffen, dass der Hund eben gewisse Grundeigenschaften mitbringen muss, die "Sicherheitstechnik" in Richtung der eingesetzten Schützen nach Möglichkeit unnötig machen - für mich sind da sicherer Spurlaut und ein möglich hoher Anteil an weißer Fellfarbe ganz essentiell.
 
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Das hat absolut nichts mit "Tradition gegen Innovation" zu tun! Außer, wenn man "Innovation" mit zunehmend gedanken- und/oder verantwortungslosem Verhalten einiger (vornehmlich hundeloser) Schützen gleichsetzt! Es bewahrheitet sich immer wieder der Spruch, dass zunehmend Technik das Können ersetzen soll.

Übrigens, den "maximal erreichbaren Schutz der Hunde" bekommt man als Jagdleiter dann, wenn man bei der Auswahl seiner Jagdgäste - oder zumindest bei deren Standzuweisung - die notwendige Sorgfalt walten lässt!

Wenn ich als HF zu einer Jagd komme, von der ich weiß oder mitbekomme, dass dem nicht der Fall ist, dann bleibe entweder ich der Jagd fern oder die Hunde am Strick.
Andererseits hat der HF natürlich auch einen Teil der Verantwortung für die Sicherheit seines Hundes zu tragen, keine Frage. Aber auch da habe ich persönlich für mich die Entscheidung getroffen, dass der Hund eben gewisse Grundeigenschaften mitbringen muss, die "Sicherheitstechnik" in Richtung der eingesetzten Schützen nach Möglichkeit unnötig machen - für mich sind da sicherer Spurlaut und ein möglich hoher Anteil an weißer Fellfarbe ganz essentiell.

Wie man meinem Beitrag entnehmen kann, bin ich selber HF. Technik soll nicht Können ersetzen, sondern wie in diesem Fall die Sicherheit verbessern. Das machen viele Hundeführer doch auch mit den Schlagschutzwesten, die es vor gar nicht arg zu langer Zeit auch noch nicht gab. Nur wurden die ersten damit auch scheel angeguckt und von wem? Ja, eben genau den Traditionalisten. Neumodischer Tüdelkram etc. pp. Genauso ist es mir mit den Warnwesten ergangen.
 
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Wie man meinem Beitrag entnehmen kann, bin ich selber HF. Technik soll nicht Können ersetzen, sondern wie in diesem Fall die Sicherheit verbessern. Das machen viele Hundeführer doch auch mit den Schlagschutzwesten, die es vor gar nicht arg zu langer Zeit auch noch nicht gab. Nur wurden die ersten damit auch scheel angeguckt und von wem? Ja, eben genau den Traditionalisten. Neumodischer Tüdelkram etc. pp. Genauso ist es mir mit den Warnwesten ergangen.

Vorsicht, das sind zwei unterschiedliche Dinge!

Ich kann als HF sehr wohl verlangen, dass jeder SCHÜTZE gefälligst sein Verhalten auf einer Bewegungsjagd "optimiert", d.h., z.B. anwechselndes Wild nicht verpennt, sein Ansprechverhalten und seine Schießleistungen möglichst optimiert usw. Das ist der engere "Faktor Mensch" und hier bin ich persönlich extrem anspruchsvoll und wenig geneigt, Nachlässigkeiten vonseiten der Jagdleitung oder der anderen Jagdteilnehmer zu akzeptieren.

Was ich als HF jedoch nur begrenzt beeinflussen kann, ist die "Interaktion Hund - Wild"; hier halte ich es sehr wohl für legitim, den Hund für "Härtefälle" vorbereitend und bis zu einem gewissen Grad zu schützen. Allerdings darf die Schutzweste trotzdem nicht dazu verleiten, die sorgfältige Vorbereitung, das ordentliche Einjagen des Hundes, zu vernachlässigen!
 
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