Dachte das Thema ist hier einigermaßen durch, aber offensichtlich kocht und brodelt es unter der grünen Decke nach wie vor und Vorlagen werden sofort angenommen. Es gibt für alle komplexen Zusammenhänge eine einfache Lösung: Und die ist falsch! Den Spruch kennt Ihr ja.
In dem geschilderten Fall sind sicher die Vielzahl an Jägern die Hauptursache, dazu kommen sicher noch andere, die wir hier nicht wisssen (können).
Ich sehe in der Technik eine entscheidende Verringerung des Jagddruckes, aber man kann alles übertreiben. Wer im dunklen Tann sitzt, den er aufgrund seines Berufes oder seiner Berufung vor den bösen Rehen schützen will, der nimmt einfach für ein paar Sekunden die Taschenlampe. Rehe sind da vergleichsweise dumm. Der braucht keine Technik zum Mißbrauch, solange der Nachbar nicht zuschauen kann.
Es wird immer herausgestellt, dass die Sinne der Jäger oftmals verkümmert sind, daher brauchen sie die Technik. Das trifft zum Teil bezüglich der Sinne auch zu. Nach reichlicher Erfahrung über den Nutzen von Vorsatzgeräten komme ich zu dem Schluss: Wer meint, sein jagdliches Können durch Optimierung der Ausrüstung aufpeppen zu können, läuft ins Leere. Wer es im Jahr mit Heulen und Zähneknirschen auf eine Sau bringt, wo andere nebenan 10 schießen, der bringt es mit Technik auf 2. Der andere auf 20.
Inzwischen kenne ich eine Reihe von Vorsatzgerätbesitzern. Viel haben sie noch nicht gebohrt. Andere dagegen sind hocheffektiv, waren es aber vorher auch schon.
Ich jage weniger, effektiver, tierschutzgerechter und kann im Schadensfall sofort tätig werden. Und dazu stehe ich.
Bei den Sauen erlege ich 20 % bei Tageslicht, sprich ohne große Beeinträchtigung der Sicht. 30 % erlege ich aus Tierschutzgründen mit der Technik anstatt im dunklen Batzen mit dem Absehen herumzurühren. 50 % erlege ich bei völliger Dunkelheit vorallem im Feld. Dann sind wir wieder bei der Verdoppelung der Strecke.
Wer hat den höchsten Patronenverbrauch? Die Jäger mit Halbautomaten, das ist einfach so. Wenn ich jetzt mal wieder einen auf die Füße getreten habe, bitte schön. Ich rede vom Durchschnitt über alle. Beute haben sie deshalb nicht mehr.
Wir erlernen jede anspruchsvolle Tätigkeit normalerweise über einen längeren Zeitraum. Bei der Jagd machen wir es in drei Wochen. Das kann auf Dauer nicht funktionieren. Fehlendes handwerkliches Wissen kann nicht durch Ausrüstung ausgeglichen werden.