Weniger Jagddruck auf Rehe

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Mannlicher764

Guest
Moin,
das mit den Rehen manchmal "hart zu Gericht" gegangen wird ist unbestritten. Ich selbst, als Förster, mache es nicht anders. Ich sehe aber auch die Schäden und verstehe mich darauf.
Allerdings sehe ich auf DJ immer wieder und immer mehr sogenannte Jäger die aus allen Lagen auf Sauen schiessen und dann auf einen Stand 2 und mehr Nachsuchen produzieren.
Das gleiche gilt für diverse Feldjäger die zu jeder Tageszeit draußen sitzen und den Sauen "Dampf" machen. Da wird bei jedem Mond gesessen, um dann auf nicht definierbare schwarze "Klumpen" zu schiessen.

Ich stelle leider immer wieder fest, das die Jäger die nur in Ihrer freien Zeit jagen können, also nach Arbeitsende, Dienstschluß, Urlaub und am Wochenende, ein anderes Verständnis zur Natur haben. Einigen fehlt, wie auch schon hier oft gelesen, das Hintergrundwissen!
Es gibt leider immer noch genug "Neider", die den Förstern das Jagen in der Dienstzeit nicht gönnen. Bei mir ist es so, das der Einzelansitz keine Arbeitszeit ist! Da ich leider etliche Begeher habe die "Schönwetterjäger" sind, bleibt viel bei mir hängen, also mache ich es mit Kollegen! Die wissen was zu tun ist.
Der Wald ist eines der wichtigsten Lebensräume. Dieser Lebensraum beinhaltet Tiere jeglicher "Couleur", Pflanzen und Pilze. Alle leben im Wald zusammen und bilden "Lebensgemeinschaften". Verschiedene Baumarten tauschen Pilze (es gibt auch nützliche!) und diverse Botenstoffe untereinander aus. Diese Lebensgemeinschaft ist so vielfältig und einzigartig!
Ich würde mir wünschen das einige "Poster" sich mal wirklich inhaltlich mit der Materie beschäftigen und danach erst die "klappe" aufreißen!
 
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Als berufstätiger Jäger habe ich jährlich 12-18 Stück erlegt.
Als Altersruhezeitler waren es dann 30-40.
Mein Mitpächter hat in 9 Jahren 3 Stück erlegt. Aber der war ein anderes Drama.

Der Wald ist eines der wichtigsten Lebensräume. Dieser Lebensraum beinhaltet Tiere jeglicher "Couleur", Pflanzen und Pilze. Alle leben im Wald zusammen und bilden "Lebensgemeinschaften". Verschiedene Baumarten tauschen Pilze (es gibt auch nützliche!) und diverse Botenstoffe untereinander aus. Diese Lebensgemeinschaft ist so vielfältig und einzigartig!
Das kann ich nur unterstreichen ( zusammen mit Wohlleben)
 

z/7

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Als das Kalb verladen ist, zieht in 30m Entfernung ein Rotspießer vorbei, den Lecker raushängend, an zwei Autos und vier Mann. Der war fertig!
Das es aber häufig schlichtweg an einem zivilisierten Umgang mit einem Mitgeschöpf völlig fehlt, das ist ein Fakt auf dem man hinweisen darf.
Allerdings sehe ich auf DJ immer wieder und immer mehr sogenannte Jäger die aus allen Lagen auf Sauen schiessen und dann auf einen Stand 2 und mehr Nachsuchen produzieren.
Das gleiche gilt für diverse Feldjäger die zu jeder Tageszeit draußen sitzen und den Sauen "Dampf" machen. Da wird bei jedem Mond gesessen, um dann auf nicht definierbare schwarze "Klumpen" zu schiessen.

Hm.
 

z/7

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Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Rückegassen dienen idealerweise über mehrere Bestandesleben hinweg zur Befahrung. Die Bodenschäden in diesem Bereich lassen häufig kein längerfristig gutes Wachstum erwarten.

Die Üppigkeit von Verjüngung auf und neben Rückegassen ist überwiegend dem höheren Lichtgenuß zu verdanken, und läßt keine Aussage über das weitere Gedeihen der Pflanzen an diesem Standort mit gestörtem Bodenleben zu. Ein kleines Bäumchen hat andere Anforderungen als ein ausgewachsener Baumriese. Die Verdichtungen und Vernässungen im Bereich der Fahrspuren sind einer guten Durchwurzelung durch die meisten Baumarten sehr abträglich. Es wäre unsinnig, sich vom Anschein schöner Verjüngung verleiten zu lassen, die mühsam angelegte Feinerschließung über den Haufen zu schmeissen.
 
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Kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Pflanze, der Vogel, der Baum und eben hier das Tier des Jahres muss nicht zwingend vom Aussterben bedroht sein. Es kann schlichtweg geeignet für diese Wahl sein, weil schäbig damit umgegangen wird. Das Staat, private Waldbesitzer und Forstleute im Reh einen Schädling sehen und scharf bejagen, von mir aus. Das es aber häufig schlichtweg an einem zivilisierten Umgang mit einem Mitgeschöpf völlig fehlt, das ist ein Fakt auf dem man hinweisen darf. Hierbei dient auch das Forum hier als gutes Beispiel, gieren unsere Ökonomen hier regelmäßig um die rehverachtenste Aussage oder die provozierenste Geste.

In diesem Thread hier sind die ersten Ansätze bereits da, lassen wir ihn noch ein wenig laufen, dann wird der Öffentlichkeit sicher noch das eine oder andere schöne Beispiel dafür geliefert, dass das Reh eine ganz ausgezeichnete Wahl für das Tier des Jahres ist.
Dann frage ich mal so provokant: Ist dieser "unzivilisierte Umgang" mit den Rehen nicht der selbe, den wir auch den Sauen entgegenbringen? Da beschwert sich aber niemand. Warum? Vielleicht weil die von Schwarzwild verursachten Schäden zur Abwechslung auch mal die Jäger zu spüren bekommen? Natürlich ist es leicht, jedem Rehlein hinterherzutrauern, wenn einem der Wald nicht gehört, aber wenn es wegen den Sauen plötzlich an den Geldbeutel geht, ist es auf einmal ok zu etwas rabiateren Methoden zu greifen.

Wenn du wirklich denkst, man ist im Internet anonym, bist du noch naiver als ich bisher dachte. Oder erst 16.
Nein denke ich nicht, glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Aber denkst du wirklich, jemand würde sich die Mühe machen, dir auf diesem Weg zu schaden? Naja du wirst schon deine Gründe haben...
Ich gehe auf keine Drückjagd der BaySfF. Ich kann zu meiner Meinung stehen.
Außerdem sind die SF Reviere hier eher klein und meist von Privaten umgeben, große Drückjagden gibts huer nicht.
Man hört aber wenn man in der tiefen Nacht drausen sitzt so einiges aus dem angrenzenden Forst...
Es ist scheinheilig dass eben jene sich jetzt als retter des Waldes präsentieren die die jetzigen Zustände zum großen Teil zu verantworten haben.
Selbst einfach gestrickteren wäre früher schon klar gewesen dass Monokulturen NIE wirklich wiederstandsfähig sind. Den studierten Forstbeamten scheinbar nicht.
Schau mal was sich in der Zukunft dann als falsch herausstellen wird.
Was genau hört man denn nachts vom Forst? Die werden doch nicht etwa auf Rehe schießen:eek:
Und inwiefern sind die Monokulturen jetzt ein Argument in dieser Diskussion? Zu viele Rehe sind zu viele Rehe, egal ob in einer Kiefernmonokultur oder in einem Laubmischwald. Entscheidend ist, dass die Verjüngung, egal ob Natur oder gepflanzt, wachsen kann, sonst wird sich das mit den Monokulturen auch nie ändern.
 
M

Mannlicher764

Guest
Ich habe lieber 10 gut geschossene Rehe an einem Morgen, als 30 schlecht geschossene Sauen!
Leider erlebe ich es immer wieder das bei Sauen die Rücken und Keulen kaputt sind. Die Erklärung ist dann immer dieselbe: " Die sauen halten nicht an!" und "ich bin aber gut abgekommen", oder " Nicht geschossen ist auch vorbei!" (diese fliegen noch am selben Tag raus), auch gerne gesagt wird " war ein bisschen weit" (über 100m , bei Ansage flüchtig bis 50-60m) "musste ich aber machen" (fliegen auch gleich raus).
Mittlerweile höre ich immer wieder von Kollegen, jeglicher Besitzart, das er am liebsten keine Verkaufsjagden mehr macht. Der Aufwand zum Ertrag ist nicht mehr zu rechtfertigen (monetärer Ertrag ist hier nicht gemeint). Es kommen leider immer mehr die ein "Event" erleben wollen und kaum welche die zum Erreichen der Ziele etwas beisteuern wollen.
Dann ist es auch legitim den Jagddruck auf das Rehwild so kurz, knackig und effizient auszuüben. Eben ohne in der freien Zeit Jagende und bezahlende Gäste!
 

steve

Moderator
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Dann frage ich mal so provokant: Ist dieser "unzivilisierte Umgang" mit den Rehen nicht der selbe, den wir auch den Sauen entgegenbringen? Da beschwert sich aber niemand. Warum?

Versuchst Du ein Fehlverhalten durch ein anderes rechtfertigen? Kann ich mir nicht vorstellen. Ein Fehlverhalten bleibt ein Fehlverhalten.

Und das sich niemand über den Umgang mit den Sauen auf Drückjagden oder bei der Nachtjagd aufregt, das stimmt nicht. Selbst in diesem Thread, zwei Postings vor Deinem (!!!) wird darauf hingewiesen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 20170

Guest
Dann frage ich mal so provokant: Ist dieser "unzivilisierte Umgang" mit den Rehen nicht der selbe, den wir auch den Sauen entgegenbringen? Da beschwert sich aber niemand. Warum? Vielleicht weil die von Schwarzwild verursachten Schäden zur Abwechslung auch mal die Jäger zu spüren bekommen? Natürlich ist es leicht, jedem Rehlein hinterherzutrauern, wenn einem der Wald nicht gehört, aber wenn es wegen den Sauen plötzlich an den Geldbeutel geht, ist es auf einmal ok zu etwas rabiateren Methoden zu greifen.


Nein denke ich nicht, glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Aber denkst du wirklich, jemand würde sich die Mühe machen, dir auf diesem Weg zu schaden? Naja du wirst schon deine Gründe haben...

Was genau hört man denn nachts vom Forst? Die werden doch nicht etwa auf Rehe schießen:eek:
Und inwiefern sind die Monokulturen jetzt ein Argument in dieser Diskussion? Zu viele Rehe sind zu viele Rehe, egal ob in einer Kiefernmonokultur oder in einem Laubmischwald. Entscheidend ist, dass die Verjüngung, egal ob Natur oder gepflanzt, wachsen kann, sonst wird sich das mit den Monokulturen auch nie ändern.
Es gibt außer auf SW und Raubwild so etwas wie ein Nachtjagdverbot, falls bekannt.
Ist dann noch Neumond und stock finster, bekommts ein bedonderes Geschmäcke.
Ich denke mir meinen Teil dazu.
Dass es oftmals zuviele Rehe gibt da stimme ich zu.
Mich stört der Umgang mit den Geschöpf und der Vernichtungsfeldzug der von den SF und dir gefahren wird.
Es wird erwartet dass eine Verjüngung wachsen kann. So soll es sein.
Aber zu erwarten dass es mit gegen 0 tendierenden Verbiss komplett ohne Schutz gehen soll ist träumerei, solang noch ein Reh rumläuft.
Es gibt wirkungsvollen Einzelschutz, der kostet hald ein bisschen was.
Die Privaten sind gerne bereit das zu investieren. Der Forst nicht, da gilt das Motto, schießen ist billiger.
 
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@Rehschreck : bei NV denke ich an endemische Baumarten. .....Das wäre bei uns Birke, Hainbuche und Saalweide nebst Erlen im Sumpf und Eichen an den Trockenhängen......aber die will keiner hier haben ......Fichte, Douglasie und Buche sind hier im Nahe Tal nicht endemisch bzw orginär. ....Da jault aber der Forst wenn von Millionen Flugfichten oder Douglasien die Triebe abgeknabbert werden ......und dann fährt Herr Förster mit Gattin in die Toscana und ergötzt sich an den herrlichen Krüppeleichenwäldern mit ein paar knorzigen Kiefern darin ......dazu gibt es dann die luftgetrocknete Salami die unter Missachtung jeglicher europäischer Hygienerichtlinien in Bäuerleins Futterküche gemacht wurde. ......Da stört mich diese ambivalente, schizoide Grundhaltung. .....Es gibt nur schwarz und /oder weiß in Dummland ......deswegen bin ich auch ein "Nazi" , nur weil ich nicht für diese ganze linke Kacke bin die uns umgibt 😆!
In Wirklichkeit bin ich nur für den gesunden Menschenverstand. .....mehr nicht !!!
Aber das den ganzen Pauschalisten beizubringen ist ein Unding ! Das Reh als Tier des Jahres wird uns Jägern noch mehr Feinde einbringen 😦unter den Gutmenschen. .....! Ich habe Sie halt zum Fressen gern , trotzdem sind sie mir lebendig auch ganz lieb......und ich finde den unzivilisierten Umgang mit Sauen und Rotwild auch zum kotzen. ...
Grüße +WMH Olli
 
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Moin,
das mit den Rehen manchmal "hart zu Gericht" gegangen wird ist unbestritten. Ich selbst, als Förster, mache es nicht anders. Ich sehe aber auch die Schäden und verstehe mich darauf.
Allerdings sehe ich auf DJ immer wieder und immer mehr sogenannte Jäger die aus allen Lagen auf Sauen schiessen und dann auf einen Stand 2 und mehr Nachsuchen produzieren.
Das gleiche gilt für diverse Feldjäger die zu jeder Tageszeit draußen sitzen und den Sauen "Dampf" machen. Da wird bei jedem Mond gesessen, um dann auf nicht definierbare schwarze "Klumpen" zu schiessen.

Ich stelle leider immer wieder fest, das die Jäger die nur in Ihrer freien Zeit jagen können, also nach Arbeitsende, Dienstschluß, Urlaub und am Wochenende, ein anderes Verständnis zur Natur haben. Einigen fehlt, wie auch schon hier oft gelesen, das Hintergrundwissen!
Es gibt leider immer noch genug "Neider", die den Förstern das Jagen in der Dienstzeit nicht gönnen. Bei mir ist es so, das der Einzelansitz keine Arbeitszeit ist! Da ich leider etliche Begeher habe die "Schönwetterjäger" sind, bleibt viel bei mir hängen, also mache ich es mit Kollegen! Die wissen was zu tun ist.
Der Wald ist eines der wichtigsten Lebensräume. Dieser Lebensraum beinhaltet Tiere jeglicher "Couleur", Pflanzen und Pilze. Alle leben im Wald zusammen und bilden "Lebensgemeinschaften". Verschiedene Baumarten tauschen Pilze (es gibt auch nützliche!) und diverse Botenstoffe untereinander aus. Diese Lebensgemeinschaft ist so vielfältig und einzigartig!
Ich würde mir wünschen das einige "Poster" sich mal wirklich inhaltlich mit der Materie beschäftigen und danach erst die "klappe" aufreißen!


Ja alle Achtung, vor solchen Helden kann man als dummer "Hobbyjäger" natürlich nur den Hut ziehen...


Ihr seit die Guten!

P.S meine kleinen Vorurteile gegen Überhebliche "Oberförster" werden durch solche Sprüche auch ganz gut bediehnt...
 
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