- Registriert
- 27 Dez 2008
- Beiträge
- 2.561
Servicewüste Namibia
Namibia hat mit der Namib nicht nur die älteste Wüste der Welt, sondern beheimatet damit auch einen der trockensten Fleckchen der Erde. Doch auch in Sachen Servicekultur und Dienstleistungen herrscht in diesem Land Dürre. Wenn das jetzt der eine oder andere Bewohner oder aufgrund einer womöglich einzelnen Erfahrung kritisieren würde, könnte man darüber vielleicht noch hinwegsehen. Wenn nun aber schon der Präsident höchst persönlich, Dr. Hage Geingob, von seiner vorbereiteten Presserede abweicht und vor allem den Zollbeamten am Hosea-Kutako-Flughafen fehlende Gastfreundlichkeit vorwirft, weiß man, dass die Stunde geschlagen hat.
Tatsächlich kann man Geingob nur rechtgeben, denn die Damen am Flughafen bereiten einem Gast wahrlich keinen herzlichen Empfang. Man hat nicht das Gefühl, als wäre man hier in Namibia wirklich willkommen. Eine warme Begrüßung? Ganz im Gegenteil. Bei der Einreise herrscht am Schalter eher Eiseskälte. Natürlich soll einem das hiesige Personal auch nicht vor Freude um den Hals fallen, aber mehr als eine arrogante Ignoranz sollte aber schon drin sein.
Auch in den Restaurants oder Supermärkten ist der Kunde nicht immer König. Vielleicht ist dies auch ein etwas vermessener Anspruch eines Europäers. Natürlich muss jeder irgendwann einmal auf Handy schauen oder sich die Fingernägel lackieren, aber vielleicht nicht zwingend dann, wenn gerade Kunden im Geschäft sind, die gewillt sind, Geld auszugeben und somit letztlich die Wirtschaft ankurbeln würden. In einem Land, das so sehr abhängig vom Tourismus und Investoren ist, sollte ein gewisses Maß an Gastfreundschaft und Kundenorientierung geboten sein.
Fraglich bleibt, woher die fehlende Wertschätzung gegenüber den Gästen überhaupt kommt. Trifft man Einheimische in deren Dörfern, wird hier Gastfreundschaft noch mehr als groß geschrieben - und dort haben die meisten Menschen wahrlich weniger zu geben als die Damen am Einreiseschalter des Flughafens. Und das, was eben hängen bleibt, ist der erste Eindruck.
Florian Schimak
Namibia hat mit der Namib nicht nur die älteste Wüste der Welt, sondern beheimatet damit auch einen der trockensten Fleckchen der Erde. Doch auch in Sachen Servicekultur und Dienstleistungen herrscht in diesem Land Dürre. Wenn das jetzt der eine oder andere Bewohner oder aufgrund einer womöglich einzelnen Erfahrung kritisieren würde, könnte man darüber vielleicht noch hinwegsehen. Wenn nun aber schon der Präsident höchst persönlich, Dr. Hage Geingob, von seiner vorbereiteten Presserede abweicht und vor allem den Zollbeamten am Hosea-Kutako-Flughafen fehlende Gastfreundlichkeit vorwirft, weiß man, dass die Stunde geschlagen hat.
Tatsächlich kann man Geingob nur rechtgeben, denn die Damen am Flughafen bereiten einem Gast wahrlich keinen herzlichen Empfang. Man hat nicht das Gefühl, als wäre man hier in Namibia wirklich willkommen. Eine warme Begrüßung? Ganz im Gegenteil. Bei der Einreise herrscht am Schalter eher Eiseskälte. Natürlich soll einem das hiesige Personal auch nicht vor Freude um den Hals fallen, aber mehr als eine arrogante Ignoranz sollte aber schon drin sein.
Auch in den Restaurants oder Supermärkten ist der Kunde nicht immer König. Vielleicht ist dies auch ein etwas vermessener Anspruch eines Europäers. Natürlich muss jeder irgendwann einmal auf Handy schauen oder sich die Fingernägel lackieren, aber vielleicht nicht zwingend dann, wenn gerade Kunden im Geschäft sind, die gewillt sind, Geld auszugeben und somit letztlich die Wirtschaft ankurbeln würden. In einem Land, das so sehr abhängig vom Tourismus und Investoren ist, sollte ein gewisses Maß an Gastfreundschaft und Kundenorientierung geboten sein.
Fraglich bleibt, woher die fehlende Wertschätzung gegenüber den Gästen überhaupt kommt. Trifft man Einheimische in deren Dörfern, wird hier Gastfreundschaft noch mehr als groß geschrieben - und dort haben die meisten Menschen wahrlich weniger zu geben als die Damen am Einreiseschalter des Flughafens. Und das, was eben hängen bleibt, ist der erste Eindruck.
Florian Schimak