Weniger Jagddruck auf Rehe

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Wenn z. B. 40 % Verbiss festgestellt wird, von dem 1/4 den Rehen zu Unrecht untergeschoben ist, bleiben immer noch 30% Verbiss tatsächlich durch Rehe und die Abschusserhöhung ist gerechtfertigt. ;)

In der Untersuchung wurde nicht beleuchtet, wie hoch der absolute Verbiss war, sondern wissenschaftlich ermittelt und dokumentiert, dass bei 25% der als "vom-Rehwild-verbissen" gekennzeichneten Tannen eine falsche Verursachertierart diagnostiziert wurde - und zwar genau von denjenigen "Spezialisten", die sich selbst landauf, landab als die wahren Jagdprofis lobpreisen.

Weder wurden hier absolute Verbissschadensprozente genannt, noch solche Schäden untersucht, die von Hause aus bereits anderen Tieren zugeordnet worden waren.

Irgendwelche Ablenkversuche durch Zahlenspielereien scheinen mir daher reichlich deplaziert!
 
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Ideal ist es, wenn man keine Zeugen hinterlässt. Erlegt man das Kitz, ist die Geis meist weg und merkt sich das fürs kommende Jahr. Werden dann Drückjagden auf die heimlichen Rehe gemacht, ist es auch wieder nicht recht.
Rehschrecks Termin für Geis oder Kitz halte ich für zu früh, Mitte November ist aus meiner Sicht der angemessenere Zeitpunkt.
 
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Ideal ist es, wenn man keine Zeugen hinterlässt. Erlegt man das Kitz, ist die Geis meist weg und merkt sich das fürs kommende Jahr. Werden dann Drückjagden auf die heimlichen Rehe gemacht, ist es auch wieder nicht recht.
Rehschrecks Termin für Geis oder Kitz halte ich für zu früh, Mitte November ist aus meiner Sicht der angemessenere Zeitpunkt.

(y)

Da stimme ich zu.

Muttertierschutz ist imo der wichtigste Punkt, wenn man waidgrecht, tierschutzgerecht, ethisch sauber, nach wildbiologischen Erkenntnissen und dennoch effektiv jagen möchte. Das schließt sich nicht aus und ist bei jeder Wildart etwas anders gelagert.
Rehe sind im Gegensatz zu Sauen oder Rotwild Einzelgänger und haben die lockerste Bindung von Mutter und Nachwuchs, die etwa ab Mitte November nur noch geringe Bedeutung hat. Bei Bewegungsjagden gilt dennoch das ganze Jahr, dass man kein führendes Wild vom Nachwuchs weg schießt, wenn Ricke und Kitz gemeinsam kommen. Das gilt m. E. auch für Schwarzwild das ganze Jahr und die besonders enge Bindung von Rotwild-Alttier und Kalb erfordert die höchste Sorgfalt, auch bei einzeln kommenden Alttieren.
 
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[QUOTE="Rehschreck, post: 3883674, member: 23443
...
Hier mit Muttertierschutz zu kommen ist absolut lächerlich. Ab spätestens mitte September kann jedes Kitz alleine überleben.
Ich sehe also überhaupt kein Problem darin, schon im Oktober so gut es geht Strecke zu machen. ....[/QUOTE]


Bei aller Liebe zur straffen Rehwildbejagung (damit habe ich null Probleme);
aber jetzt reicht es langsam mit deinen unsäglichen Statements!:mad:
Ich zitiere mal aus einer, wie ich jedenfalls finde, sehr sinnvollem Empfehlung zum Thema Muttertierschutz bei Schwarzwild und Rehwild:
https://www.landesjagdverband.de/fileadmin/Medien/LJV/Dokumente/Schalenwild/f_hrendeswild.pdf
"In Baden-Württemberg dauert die Setzzeit von Anfang Mai bis Mitte Juni. Die Mehrzahl der Geburten fällt in die zweite Maihälfte. Bei der Säugezeit kann unterschieden werden zwischen Hauptsäugezeit und ausklingender Säugezeit. Die Hauptsäugezeit dauert zwei bis drei Monate, also bis etwa Ende August. Es schließt sich die ausklingende Säugezeit an, in der die Milchproduktion rasch abnimmt. Sie dauert bis Ende November. Hierbei gibt es individuelle Unterschiede. So können vereinzelt auch Geißen im Dezember noch Milch im Gesäuge haben. Die Milchmenge ist aber dann völlig unbedeutend.
Die Jagdzeit auf Geißen und Kitze beginnt am 1. September. Aus wildbiologischer Sicht ist jedoch der Abschuss einer führenden Geiß gleich zu Beginn der Jagdzeit abzulehnen, insbesondere wenn dies absichtlich erfolgt und das Übrigbleiben des Nachwuchses einfach in Kauf genommen wird!
Denn es besteht noch eine enge Mutter-Kind-Beziehung. Die Führung durch die Geiß und die noch zur Verfügung stehenden kleinen Milchmengen fördern die weitere Entwicklung. Es gilt also der Grundsatz: Erst die Kitze, dann die Geiß erlegen. In den letzten beiden Monaten des Jahres hört die Milchproduktion jedoch völlig auf und die soziale Bindung zwischen Geiß und Kitz wird lockerer. Nachteilige Auswirkungen des Mutterverlustes um diese Jahreszeit wurden bisher nicht festgestellt. Es wird daher empfohlen, eine Bewegungsjagd auf Rehwild, bei der Geißen und Kitze getrennt vor die Schützen kommen können (insbesondere bei Hundeeinsatz oder stärkerem Treiberdruck), nicht vor November, besser erst ab Mitte November durchzuführen."


Du bist natürlich ja gesetztlich und auch wildbiologisch sinnvoll in der Lage im Zeitraum September und Oktober auch ordentlich Strecke bei der Einzeljagd zu machen; keinerlei Einwände meinerseits, führe ich genau so durch; aber dann natürlich bis Anfang November immer unter der Prämisse Kitz vor Ricke!
Waldschutzjagden (als Bewegungsjagden durchgeführt!, keine Sammelansitze mit Einzeljagdcharakter) Anfang oder Mitte Oktober sind halt eine andere Hausnummer! Bewegungsjagden auf Rehwild machen eigentlich nur Sinn, wenn eben der Aufwand unter Berücksichtigung des Muttertierschutzes auch eine möglichst hohe Effizienz verspricht, und genau das ist meiner Meinung nach erst ab Anfang - Mitte November der Fall.
Muttertierschutz beim Rehwild sollte als Minimal-Level daher folgerichtig immer die Konsequenz der Erlegung Kitz vor Ricke bis Anfang November nach sich ziehen (und andere mögen diese Minimal-Level auch noch höher anlegen, kann man durchaus drüber diskutieren!
Wenn wir uns hier nicht einmal auf dieses Minimal-Level an Muttertierschutz einigen können, dann zeigt das für mich deine unsägliche Verbohrtheit, um nicht zu sagen deine pathologische Züge annehmende Verbissenheit beim Thema Rehwildbejagung!:mad:

Gruß

Prinzengesicht
 
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Man kann auch ohne verstreutes Futter im Wald effektiv jagen, wenn man es will und kann. ;)

Und wenn man genug Freizeit und Langeweile hat:p
Das Jagen an der "Futterstelle" ist eine der natürlichsten Jagden.
Löwen laufen ja auch nicht quer durch die Savanne, sondern sie jagen ihre Beute u.a. an der Wasserstelle.;)
 
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Guest
Nein, ist er nicht. Erstmal ist jede Jagd eine Schutzjagd. Wenn ich Sauen schieße, ist es eine "Feldschutzjagd" und wenn ich Rehe schieße eben eine "Waldschutzjagd". Wenn nicht gejagt wird um etwas schützenswertes zu schützen kann man es gleich bleiben lassen, weil dann ist es nur eine Freizeitveranstaltung zum Totschießen.
Also ich erlege in erster Linie Wild um ein hochwertiges Nahrungsmittel zu gewinnen, dies versuche ich so nachhaltig zu machen, das weder der Bestand des Wildes gefährdet ist, noch der seines Biotops. Wenn du scheinbar Krieg gegen Tiere führst um Feld und Wald zu schützen hat das mit Jagd und seinem ursprünglichen Sinn wenig zu tun.
Ab spätestens mitte September kann jedes Kitz alleine überleben.
Die Frage ist wie, ich kenne so Reviere derartiger Schutzschießer, was da an kümmernden Jährlingen auf der Trophäenschau hängt, hat seine Ursache einzig in viel zu früh hinweggemeuchelten Muttertieren.
 
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(y)
Da stimme ich zu.
Muttertierschutz ist imo der wichtigste Punkt, wenn man waidgrecht, tierschutzgerecht, ethisch sauber, nach wildbiologischen Erkenntnissen und dennoch effektiv jagen möchte. Das schließt sich nicht aus und ist bei jeder Wildart etwas anders gelagert.
Rehe sind im Gegensatz zu Sauen oder Rotwild Einzelgänger und haben die lockerste Bindung von Mutter und Nachwuchs, die etwa ab Mitte November nur noch geringe Bedeutung hat. Bei Bewegungsjagden gilt dennoch das ganze Jahr, dass man kein führendes Wild vom Nachwuchs weg schießt, wenn Ricke und Kitz gemeinsam kommen. Das gilt m. E. auch für Schwarzwild das ganze Jahr und die besonders enge Bindung von Rotwild-Alttier und Kalb erfordert die höchste Sorgfalt, auch bei einzeln kommenden Alttieren.

Aus dem rheinland-pfälzischen NP liegen Untersuchungsergebnisse mit telemetriertem Rotwild zum Trennungsverhalten von AT/K bei Bewegungsjagden vor, die höchst aufschlussreich sind.

https://www.nationalpark-hunsrueck-...akademie/nationalpark-akademie-juli-2018.html

In der Konsequenz werden dort seither keine einzeln gehenden Alttiere auf Bewegungsjagden mehr freigegeben.

Was das Thema Rehwild betrifft, so ist wohl Deine Einschätzung doch etwas zu relativieren, in Richtung "...die etwa ab Mitte November eine im Vergleich zu den anderen genannten Schalenwildarten geringere Bedeutung hat"...
 
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Das Jagen an der "Futterstelle" ist eine der natürlichsten Jagden.
Löwen laufen ja auch nicht quer durch die Savanne, sondern sie jagen ihre Beute u.a. an der Wasserstelle.;)
Mehr noch, eine Kirrung verschafft Zeit. Zum Ansprechen.
Und schützt somit vor Fehlabschüssen.
Außer man hat eine Moral wie sie hier teils offenbart wird, dann ist es selbstverständlich egal.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Und wenn man genug Freizeit und Langeweile hat:p
Das Jagen an der "Futterstelle" ist eine der natürlichsten Jagden.
Dazu muss man aber nicht zwingend Tresterhaufen in den Wald karren, zumeist reicht es zu Wissen wo die bevorzugte natürlich Äsung gerade von selbst ausreichend zur Verfügung steht. Wir konnten den Abschuß unseres weiblichen Rehwildes und der Kitze unter 3 großen Eichen an verschiedenen Stellen des Reviers erledigen.
 
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Welche Wissenschaftler? Also ich sehe da keinerlei Referenzen auf wissenschaftliche Arbeiten.

Also ich erlege in erster Linie Wild um ein hochwertiges Nahrungsmittel zu gewinnen, dies versuche ich so nachhaltig zu machen, das weder der Bestand des Wildes gefährdet ist, noch der seines Biotops. Wenn du scheinbar Krieg gegen Tiere führst um Feld und Wald zu schützen hat das mit Jagd und seinem ursprünglichen Sinn wenig zu tun.
Wenn du das so siehst kann ich damit Leben.
Ich esse auch gerne Wild und ich bin froh, dass bei meinem Handwerk reichlich von diesem hochwertigen Lebensmittel abfällt. Wäre das aber der einzige Grund, aus dem gejagt wird, könnte man sich sämtliche Drückjagden sparen. Diese sind für mich ein reines Instrument zur Reduktion. Deshalb sehe ich auch Bezahljagden, die quasi als Event für zahlende Touristen veranstaltet werden sehr kritisch.
Würde sich das Rehwild von selbst auf einem Level halten, bei dem das Biotop im Gleichgewicht ist, würde ich auch nur noch so lange schießen, bis mein Gefrierschrank voll ist.

Die Frage ist wie, ich kenne so Reviere derartiger Schutzschießer, was da an kümmernden Jährlingen auf der Trophäenschau hängt, hat seine Ursache einzig in viel zu früh hinweggemeuchelten Muttertieren.
Weißt du woher solche "Kümmerlinge" auch kommen könnten? Von Mangelernährung durch innerartlichen Konkurrenzdruck!
Ich für meinen Teil kann mich nicht erinnern, wann ich den letzten Knopfbock gesehen habe, trotz meiner ach so unsäglichen Jagdpraxis.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Weißt du woher solche "Kümmerlinge" auch kommen könnten? Von Mangelernährung durch innerartlichen Konkurrenzdruck!
Ich weis nicht was ihr für Wildbestände habt und welch kümmerlicher Bewuchs dort ist wo du jagst, aber Mangelernährung halte ich für die mich umgebende Landschaft für ausgeschlossen.
Konkurrenzdruck ist schon möglich dann habt ihr aber schlicht trotz eurer "Schutzjagd" zu hohe Bestände oder solche mit einer völlig ruinierten Struktur!
 

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