Viele haben Recht, dass Saufänge ganz sicher kein "schönes" Mittel der Bestandesreduktion sind. Ich halte sie wie meine Wuchshüllen für deutliche Zeichen von Hilfslosigkeit.
Aber wenn hier viele die Verantwortung an den zu hohen Schwarzwildbeständen so vehement von sich weisen und mit dem Finger auf die Landwirtschaft zeigen ist das einfach nur verlogen.
Schaut doch mal in den Faden mit den Pachtpreisen, dann wissen wir doch warum jeder kleine Revierinhaber (vor allem mit Wald) sich über gute Bestände freut, so lange, bis es zu viel wird.
Wir Jäger hatten die Verantwortung und den Auftrag es gar nicht so weit kommen zu lassen.
Seit Jahren gelten die Schwarzwildbestände als zu hoch. Aber lange wurde nur auf Vergrämung gesetzt, wurden (bei mir auch) Bachen geschont und Gewichtsgrenzen gesetzt. Kirrungen hatten schnell mal was von Fütterung (gerade heute wieder von Silo und Kraftfutter im Wald erfahren). Jetzt so zu tun als würde uns jemand ausnutzen, der eine Reduktion fordert ist doch ein wenig feige. Man, wie haben uns doch über die vielen Rotten gefreut, Schwarzwildjagd macht auch einfach richtig Laune. Aber es war doch auch klar, dass das System irgendwann mal kippen würde.
Ich halte die Fänge wie gesagt auch nur für ein letztes Mittel kurz vor der Seuche. Ich glaube "befürworten" wie einige sagen, tut es hier aus gutem Grund niemand. Aber halt auch nicht verteufeln. Danke an die "Augenzeugen" die ihre Eindrücke und Erfahrungen in der praktischen Umsetzung mit uns geteilt haben. Sie zeigen mir auf, wie schwer es sein wird, wenn ich in waren Notzeiten gegen die eigenen Prinzipien handeln muss. Aber dann will ich zumindest dass es Profis gibt, die wissen was sie tun und die die Technik so effektiv, schnell und stressfrei wie es halt möglich ist bedienen können.
Schaut mal, wie schwer es sein wird und die Herrschaften sind zumindest sehr engagiert und stellen sich der Aufgabe:
NDR: Wie Usedom gegen die Schweinepest kämpft (der Einsatz der Falle ist in meinen Augen nicht professionell)
Im Moment würde allerdings auch ich vordringlich für die Freigabe geeigneter Nacht-Jagd-Technik plädieren.
PS: Ein Vergleich hinkt in meinen Augen nicht, der mit den Qualen der Tiere aus der Massentierhaltung. Ich hoffe das alle, die hier so hohe moralische Grundsätze vertreten dies auch ehrlich meinen und nicht an der Fleischtheke am Supermarkt oder beim Discounter vergessen.