Im Wald treffen verschiedene Interessen aufeinander und so sind Interessenskonflikte präsent. Der Mountainbiker hätte sicherlich nichts dagegen, wenn nur Mountainbiker im Wald unterwegs sind. Tante Trudi mit ihrer Fußhupe würde den Wald am Schönsten finden, wenn nur Leute mit Hunden und keine MT-Biker und Nordischstöckchesschleifer unterwegs sind. Die Nordischstöckchesschleifer wollen wiederum andere nicht und am Liebsten 10 m breite Wege, um ungestört in einer Reihe laufen zu können (<-- ja, ich weiß, Vorurteil, aber durchaus mit Erfahrung geformt
). Dem Geocacher ist es egal, denn Geheimnistuerei bedingt natürlich, dass Andere rumwuseln. Und dann noch Jäger, die nichts dagegen hätten, wenn der Wald frei wäre von Besuchern (sind wir ehrlich, keiner von uns hätte was dagegen).
Das dies alles Wunschdenken ist, bleibt halt nur das Miteinander und eben dies halte ich für immens wichtig. Miteinander reden, statt sich anzublaffen. Zuhören. Freundlich sein. Sich beim nächsten Mal an sein Gegenüber erinnern, worum es ging. Sowas schafft Respekt und das ist die Grundlage für ein Miteinander.
Zum Thema Geocaching kann ich als Jemand, der das selbst (inzwischen nur noch hin und wieder) praktiziert sagen, dass sich die Szene selbst für das Thema Jagd & Natur sensibilisiert (= gut & zu begrüßen). Bei Nachtcaches im Wald wird seitens der Owner, also derjenigen, die den Geocache erstellt haben, darauf hingewiesen, dass drei Tage vor und nach Vollmond der Geocache nicht angegangen werden soll, da dies die Hauptjagdzeiten in der Nacht sind. Dass das Nonens ist und wir dank neuerer Gesetze, technischer Möglichkeit und der sich verbreitenden ASP nicht nur an diesen Tagen nachts auf der Jagd sind, ist in der Geocachingszene kaum bis gar nicht bekannt. Hier bringt es aber nichts, Leute aggressiv anzugehen und zu verscheuchen. Hier ist Aufklärung gefragt. Viele Geocaches werden inzwischen in ihrem Besucherstrom von den Owner geregelt, sodass das Gebiet nicht überlaufen wird (gut & zu begrüßen). Und man kann der Szene nicht vorwerfen, dass sie keinen Kontakt zur Jägerschaft sucht. Auf diversen Messen ist m.W. inzwischen ein Stand, der über dieses durchaus interessante und lehrreiche Hobby informiert und zwar nicht im Außenbereich in der hintersten Ecke, sondern im Trubel drin (gut & zu begrüßen). Es gibt einige Geocaches, die mir bekannt sind, die unter Mitwirkung von Jägern & Förstern entstanden sind, um eben kritische Gebiete zu vermeiden (gut & zu begrüßen). Und inzwischen haben sich lokale Ansprechpartner aus der Szene gefunden, die Außenstehende kontaktieren können, wenn es zu Problemen kommt (gut & zu begrüßen). Nun kann man natürlich sagen "das interessiert mich nicht, die stören im Wald und müssen weg", aber ist das der richtige Weg? Das Interesse ist da und ich begrüße es, wenn Menschen von der Couch und dem Verblödungs-TV wegkommen und sich wieder mehr bewegen. Diese Geocachingszene ist die einzige mir bekannte Szene, die es schafft, Events zu organisieren und hierbei aus eigenem Antrieb Müllsammelaktionen zu integrieren (wen´s interessiert, der kann nach "CITO Cash In Trash Out" guugeln).
Meiner Meinung nach gibt es viele Naturbenutzer, die Interesse haben die Natur zu schützen und auch bereit sind, etwas dafür zu tun. Aber bei Rumgeplärre & Gezetere wird man niemals an den Tisch kommen, und damit meine ich nicht ausschließlich uns Jäger als "Quelle der negativen Schwingungen", sondern alle, die die Grundlagen guter Kommunikation mit den Füßen treten. Wenn wir miteinander reden, können wir was bewegen; wenn wir uns gegenseitig anschreien, dann können wir nur "Politik" machen und was dabei rum kommt und wo wir da stehen, dürfte jedem bekannt sein.
Just my 2 cents