Fuchsbejagung sinnvoll und notwendig?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 23148
  • Erstellt am
G

Gelöschtes Mitglied 23148

Guest
Hallo zusammen,

ich würde gerne mal eine Frage stellen, die normal eher von Nicht-Jägern kommt.
Bei uns im Revier wird Fuchs auch recht scharf bejagt. Hab selber 3 geschossen in den letzten Wochen.
Der Balg wird bei uns eig nicht verwertet und der Fuchs nur entsorgt.

Das ganze hat mich ein wenig nachdenklich gemacht und ich habe viel Literatur recherchiert. Dabei ist mir eines aufgefallen:
Entweder die Quellen kommen von Jagd unterstützender Literatur oder von Tierschützern. Wirklich unparteiische, biologische und wissenschaftliche Arbeiten sind dabei nur relativ selten zu finden.

Mich würde interessieren inwiefern die Fuchsbejagung Erfolg auf den Niederwildbestand zeigt bzw. für ein ökologisches Gleichgewicht sinnvoll ist.

Nach Aussage der Tierschützern bringt eine Bejagung ja nichts, da sich der Bestand bei hohem Jagddruck wieder reguliert, indem die Nachwuchsrate steigt. Hab sogar eine Quelle gelesen, dass im Bayerischen Wald (wo ja nicht gejagt wird) die Fähe im Schnitt 1,7 Junge hat. Für mich hört sich das nicht wirklich glaubwürdig an, das wär doch komplett gegen die Natur. Vor einigen Jahrzehnten wurde ja auch versucht durch vergasen den Fuchs auszurotten, was nicht funktioniert hat und die Theorie widerrum bestätigt.
Ebenso wird behauptet dass bis zu 90% des Nahrungsangebots aus Mäusen besteht. Sollte diese Behauptung stimmen, wäre die Auswirkung auf den Niederwildbestand ja nicht wirklich erwähnenswert. Eine andere Quelle widerrum geht davon aus, dass ein Fuchs bis zu 10 Kitze im Frühsommer reißen kann.
Krankheiten wie Räude werden durch jagdliche Dezimierung angeblich auch nicht vermindert.

Die Qualität der Quellen habe ich noch nicht überprüft, hab ich aber evtl in den nächsten Wochen mal vor.

Was ist denn eure Meinung dazu? Liegt die Wahrheit vll einfach mitten drin? Ist die Fuchsbejagung vll. einfach etwas eingesessenes aus alter Zeit? Dass man das im Jagdkurs als sinnvoll und notwendig vermittelt bekommt ist natürlich auch klar.

Würde mich über regen Austausch freuen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23148

Guest
Willst du was fürs Niederwild tun, dann muß alles was Fleisch oder Eier frißt scharf bejagt werden. Und darunter leidet das Niederwild heute, denn zum einen darf man viele Räuber nicht mehr bejagen oder die Jägerschaft kriegt den Arsch nicht hoch.

Klar wär auch meine logische Schlussfolgerung. Aber wenn der Bestand gleich bleibt stellt sich der gewünschte Effekt ja nicht ein.
Hab auch gelesen, dass wenn der Fuchs weniger wird, der Marderbestand zunimmt, was den Prädatorendruck nicht verringert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
28 Feb 2016
Beiträge
3.953
In den 70gern wurde alles Raubwild schärfstens bejagt...(ZT. Noch Begasungsaktionen, Fuchs und Dachs waren selten , heute kommen noch Waschbären und Marderhunde dazu, + die Luftwaffe! Jeder Bauer fing Habichte und Marder !)....Da gab es noch Hasenhochzeiten im Hunsrück. ....Wir hatten Rebhuhnketten und Wachteln. ...Schnepfen sowieso. ......na schon welche gesehen. ....?? Wohl eher nicht !!! Ich glaube die Jungjägerfrage hat sich erübrigt. ......!!!! Grüße +WMH Olli
 
G

Gelöschtes Mitglied 25534

Guest
30 Füchse auf 180 ha dieses Jagdjahr, einziges Revier im Umkreis von 50 km wo pro Jagd noch 30+ Hasen geschossen werden können, ohne dass es im Frühjahr auf den Feldern leer ist.

Wenn ich abends mit dem Auto mal Fernlicht anmache zähle ich nie unter 15 Hasen auf 2 km Feldweg und das direkt in Stadtnähe.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23148

Guest
In den 70gern wurde alles Raubwild schärfstens bejagt...(ZT. Noch Begasungsaktionen, Fuchs und Dachs waren selten , heute kommen noch Waschbären und Marderhunde dazu, + die Luftwaffe! Jeder Bauer fing Habichte und Marder !)....Da gab es noch Hasenhochzeiten im Hunsrück. ....Wir hatten Rebhuhnketten und Wachteln. ...Schnepfen sowieso. ......na schon welche gesehen. ....?? Wohl eher nicht !!! Ich glaube die Jungjägerfrage hat sich erübrigt. ......!!!! Grüße +WMH Olli

Dass wenig Füchse gleichzeitig mehr Niederwild zur Folge hat ist einleuchtend.
Die Dezimierung vom Niederwild kommt in erster Linie aber doch erst mal durch die Landwirtschaft.
Des weiteren gab es zu der Zeit auch noch Tollwut was die Fuchsbestände drastisch reduziert hat.

Die Frage ist, ob eine normale Jagd mit der Büchse den gleichen Effekt erzielt.

Finde die Erklärung deshalb nicht so richtig representativ.
 
Registriert
28 Feb 2016
Beiträge
3.953
Nur Büchse reicht nicht. ......effektive Raubwild Bejagung ist viel Arbeit. .....Fang Jagd. .....!!!!!! .....wir balgen ab und lassen gerben (irgendwann gibt's eine Fuchsdecke fürs Sofa ) ......leider erledigen bei uns die vielen Uhus den Jungfuchsbestand 😣.....! Muss man nicht entsorgen! !!! Grüße + WMH Olli
 
G

Gelöschtes Mitglied 25534

Guest
Das Revier muss die generellen Anforderungen für Niederwild erfüllen, dann bringt Prädatorenmanagement sehr wohl was. Natürlich kann ich nicht erwarten in 80 ha Mais neben den Sauen nun Niederwild zu haben, wenn ich ein paar Füchse rausnehme.

Trotzdem kann man neben lebensraumverbessernden Maßnahmen das Raubwild angehen, um zumindest den Restbestand an Niederwild nicht noch als Luder zu verwenden.

......leider erledigen bei uns die vielen Uhus den Jungfuchsbestand 😣.....!

Du hast Sorgen...
 
Registriert
25 Mai 2011
Beiträge
3.322
Kulturfolger Fuchs
Kulturflüchter Niederwild
Tollwut weg
Mehrere evolutionär nicht vorgesehene Beutegreifer dazugekommen
Moderne Landwirtschaft niederwildfeindlich
usw.

Die erhöhte Vermehrungsrate bei geringerer Dichte ist (wenn überhaupt zutreffend) unerheblich, weil fehlende Vermehrung eben bedeutender ist.
 
Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
#1
Entweder die Quellen kommen von Jagd unterstützender Literatur oder von Tierschützern. Wirklich unparteiische, biologische und wissenschaftliche Arbeiten sind dabei nur relativ selten zu finden.

Mich würde interessieren inwiefern die Fuchsbejagung Erfolg auf den Niederwildbestand zeigt bzw. für ein ökologisches Gleichgewicht sinnvoll ist.

Da reicht das Verweisen auf alte Statisiken, auch wenn nicht alles der Fuchs macht.

Habe schon mal angeführt:
"entnimmt" man die Welpen nicht, ist sofort beim Selbstständigwerden der Jungfüchse anzufangen hinzulangen. Das Aufheben auf den Winter bringt nix, denn ohne Schnee und ohne Mond fällt zumindest mit Kugel oder Schrot die Fuchsjagd aus. Aktuell ist in Süd-DE nachts auch ohne Schnee hell genug, aber nicht am PC. Die Bilder verwende ich in meinem Referat "Fuchsjagd mit der Kugel"
 

Anhänge

  • Fuchs (25).jpg
    Fuchs (25).jpg
    1,1 MB · Aufrufe: 152
  • Fuchs (26).jpg
    Fuchs (26).jpg
    844,9 KB · Aufrufe: 147
G

Gelöschtes Mitglied 25534

Guest
Die Ursache für den Rückgang der Fuchsstrecke ist, so nehme ich an, auf die aktuellen Landesjagdgesetzte zurückzuführen?
 
Registriert
28 Feb 2016
Beiträge
3.953
@BSD : leider werden bei uns (Kirner Steinbrüche + Umgebung ) so viele Uhus gepäppelt dass es überhaupt keine Igel mehr gibt. .....sogar bei mir im Garten (3 100jährige Bäume ) liegen Uhufedern rum. ....Waldkäuze und Waldohreulen verschwinden in deren Mägen. .....!!!!!!!! Andauernd habe ich Federn von geschlagenen Ringeltauben auf dem Rasen. .....einseitiger Naturschutz schadet eben auch. ...😣!!!!!
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
36
Zurzeit aktive Gäste
543
Besucher gesamt
579
Oben