starke Keiler Standwild?

G

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Guest
Bei mir werden Nüsse von anderen Tier- und Wildarten schneller gefunden und gefressen, als daß man damit einen erfahrenen Keiler konditionieren könnte.

Und frisch ausgelegt geht er wegen der menschlichen Witterung sowie nicht ran. Bei Frischlingen und Überläufern geht das besser.
 
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Da gibt es die Lausbubenkeiler, die kennt der ganze Hegering. Hängen dann von der erlauchten Bewertungskommision nur anhand von Waffen und Gewicht als 5-jährig an der Tafel. Dabei werden diese "Keiler" alle 2 Jahren "ausgewechselt". Immer spürt sich einer, das ist dann der dicke Paffi. Durch unsere Art der Bejagung werden nicht so oft feste Reviere besetzt wie in Osteuropa. Die Keiler dort haben sehr wohl feste Reviere.
Ich hatte ja über 7 Jahren eine Rotte an künstliches Licht an der Kirrung gewöhnt. Für die Keilerchen gab es immer in der Dickung ein paar Leckerbissen an Stellen wo garantiert niemand hin schießen konnte. In aller Regel kam die Rotte zu erst, der Keiler vielleicht 1 oder mehr Stunden später. Blieb die Rotte mal aus, dann fand das Keilerchen in der Deckung etwas, musste nicht auf die Todeszone ziehen.
Mein Lebenskeiler in BUG hatte 24 und 33,5 cm Waffenlänge (130 kg) und wahr sehr wohl standorttreu, Auf ihn jagte jeder Gast, bekam ihn aber nicht. Unwegsamer Bergwald, er war ein Gespenst. Man schätze ihn nach dem runtergeschliffenen Unterkiefer auf ca. 8 Jahre. Keilerjagd ist viel mit Glück verbunden.
 
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ich habe 20 jahre keinen alten keiler erlegen können. ich hatte wenige male wirklich starke sauen vor. einen mal auf einer maisschneise in brandenburg, ein anderer mal auf weite entfernung auf einer drückjagd. aber ich durfte nicht in den club der 100. na egal,ich war zufrieden und viele frischlinge, überläufer etc erlegen dürfen...und dann kam "die" drückjagd (vgl Jagderlebnisse - Sternstunden). aber auch hier war es zufall. die Jahre danach kam im letzten jahr ein starker keiler in anblick (ob alt konnte ich leider nicht feststellen). das wars.
glück und ansitzfleisch zahlen sich aber irgendwann aus...wmh
 
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Selbst so erlebt. Mein erster reifer Keiler. Auch auf einer Drückjagd, mitten aus einer Rotte heraus, erlegt. Mit 75 kg alles andere als schwer.
Anhang anzeigen 74908
Klar, nicht schwer und bei den Zähnen auch nicht "reif" im Sinne von alt. Aber heute sind 4-jährige halt schon alt, wenn der Gezeigte überhaupt dieses Alter erreicht hat. Hast Du ein Bild vom Unterkiefer? Ich will ihn nicht schlecht reden, aber jeder hat so seine Erfahrung. Und was Colchicus weiter oben schreibt, trifft es genau: "von der erlauchten Bewertungskommision nur anhand von Waffen und Gewicht als 5-jährig an der Tafel ..."
Alte Keiler sind in sofern standorttreu, als dass ihnen das selbst ausgewählte Revier behagen muss. Das tut es natürlich nicht dort, wo an der Kirrung auf alles und immer herumgeknallt wird. Mein zweitbester Keiler (bronze) wurde 5 Jahre und 10 Monate alt und war die ganze Zeit über bekannt. Ein markanter Weißbunter, den ich als Frischling und Überläufer nicht bekam und dann älter werden ließ. Er wog nach der Rauschzeit im Januar noch 68kg frisch aufgebrochen. Sein Streifgebiet war Zeit seines Lebens etwa 100ha groß, mehr nicht! Und der beste Keiler, etwa zwei Jahre älter (schwache Goldmedaille), war nicht viel schwerer. Ich glaube 74 kg, ebenfalls über Jahre bekannt und extrem standorttreu.
 
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JEF

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Klar, nicht schwer und bei den Zähnen auch nicht "reif" im Sinne von alt. Aber heute sind 4-jährige halt schon alt, wenn der Gezeigte überhaupt dieses Alter erreicht hat. Hast Du ein Bild vom Unterkiefer? Ich will ihn nicht schlecht reden, aber jeder hat so seine Erfahrung. Und was Colchicus weiter oben schreibt, trifft es genau: "von der erlauchten Bewertungskommision nur anhand von Waffen und Gewicht als 5-jährig an der Tafel .....

Hast PN und weitere Bilder. Kein Problem, ich scheue mich nicht dazu zu lernen;-)

Es lief aber wie von dir beschrieben... Forstamtsleiter, alter DDR Försterhaudegen und später der Präparator - alle haben ihn für "reif" erklärt. Oder wollten mich einfach nur nicht enttäuschen 😅 Älter als alle meine bisherigen Keiler ist er in jedem Fall 😉
 
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wollen wir uns Angesichts der Masse an Schwarzwild ernsthaft über "reife Keiler" unterhalten?
Das "Lüneburger Modell" hat ausgedient:cool:
Das Lüneburger Modell hat nicht ausgedient! Es wird nur leider nicht mehr angewandt. In meiner Jugend als Jungjäger war bis 10 Prozent drüber alles gut. Also bis 55kg. Im Sommer mussten Überläufer bei Wildschaden genehmigt werden! Sonst war der Abschuss tabu. Wenn er über 55kg wog, kostete das Kilo über 50kg 5 DM Strafe. Das war für einen Schüler wie mich viel Geld!!! Und? Wir hatten Keiler!!! Heute wird mit der Begründung irgendwelcher Schweinepest alles umgeknallt. Und der 4-jährige ist ein reifer Keiler. Das Lüneburger Modell wäre, konsequent angewandt, die Lösung. Aber heute wird auf alles geschossen, weil sauberes Anprechen nicht mehr beherrscht wird. Und mit dem Mantel irgendwelcher Schweinepest, ob klassisch oder ASP, schöngeredet.
 

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