Den Zukunftsbock, den man nicht schießen sollte...

z/7

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Prinzipiell sollten zur Frage des Wahlabschusses sich nur diejenigen zu Wort melden, die mehr Rehe sehen, als sie erlegen müssen/sollen/wollen. Wer mit Ach und Krach den Abschuß erfüllt, dem stellt sich doch die Frage gar nicht.
Für alle anderen ist es ein sowohl unter dem Aspekt der Wildbiologie wie der Schadensträchtigkeit (Fegen) eine interessante Diskussion, welche Kriterien man beim Abschuß zu welchem Zeitpunkt anlegt. Ich finde das durchaus lehrreich.
 
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Trauriger Fall von einseitiger Verblendung.
Es geht nicht ums Rehwildzüchten und auch nicht um Vererbung besonders guter Gene.
In den allermeisten mir bekannten Bereichen befindet sich ein tragbarer Rehwildbestand. Dieser muss bewirtschaftet werden, u.a. durch Abschüsse. Dabei spielt es biologisch ein relativ geringe Rolle, welche Individuen (ausser führende Stücke) ich entnehme. Sinnvoll ist sicher eine Angleichung der Geschlechter.
Dabei kann ich die ersten zwanzig Böcke schießen die ich sehe oder ich selektiere nach schwächer und Stärker (entweder Wildpret oder Gehörn) und schieße im Mai zunächst mal die schwächeren. Läßt man sich noch ein paar Böcke für die Blattzeit über kann man dann sehr schöne und spannende Jagd erleben. Wer es hinbekommt, darf sich dann auch noch über eine urige/starke/zurückgesetzte oder sonst was Trophäe freuen, welche an die spannende Jagd erinnert.
Wer es nicht hinbekommt, soll es bleiben lassen und seine simple Umsetzung der Bejagung weiterbetreiben. Mir würde dabei allerdings etwas fehlen, abgesehen von freudigen und entspannenden Stunden im Revier, welche ich sehr genieße.

wipi
Ich weis jetzt nicht was der Unterschied zu meiner Auffassung ist. :unsure:
 
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"Gute Gene müssen weitergegeben werden"
Hat er einen DNA Test dabei?

Spass beiseite, es gibt zahlreiche wildbiologische Untersuchungen, die belegen dass das "Gwichtl" beim Rehwild keinerlei Aufschluss über sie Güte des Erbguts birgt.
.
Und nahezu alle sagen aus, dass es ein sehr guter Weiser des Gesundheitszustandes ist (Gestzeszweck der Jagd).
Die Ausrede es würde um Gene, Zucht oder Trophäenstärke gehen, ist eben Zeichen der Unkundigkeit oder eben gezielte Ablenkung von der Thematik.
Wenn einem Menschen die Zähne faulen, er keine festen glänzenden Fingernägel hat und das Haar nur stellenweise vorhanden ist, ist es der gleiche Weiser auf den Gesundheitszustand.
Gesundheit ist hier das vorrangige Merkmal.
Ich erinnere nochmal an das Gesetz. Das ist keine Spinnerei alter Traditionalisten. Es ist die Grundlage der Jagd.
Davon wollen manche aus ganz anderen Gründen gern abweichen. Das muss man aber nicht akzeptieren.
Die Zeit wird sich aber auch da ändern. Heute sind Flussbegradigungen auch als fehlerhafter Eingriff in die Natur erkannt worden.
 
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Man verschiebt auch gern durch das umräufeln jeden Bockes der sichtbar wird das Geschlechterverhältnis in Richtung des weiblichen Populationsteiles .
Nicht wenn man mit dem weiblichen Wild genauso verfährt. ;)
(Im Sinne der vorgeschriebenen Jagdzeiten muss ich wohl noch dazusagen, damit nicht wieder gleich alle vor Wut vom Stuhl kippen.)
 
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Nicht wenn man mit dem weiblichen Wild genauso verfährt. ;)....

Na klar, dass man das noch erklären muss, ist schon merkwürdig.

In den meisten Revieren wird es für Rehwild einen Abschussplan geben und dort wird das Geschlechterverhältnis berücksichtigt, nicht bei der Schonung von vermeintlichen Zukunftsböcken.

Hat man z. B. 100 Rehe p. a. zu schießen, dann bleiben 50 männliche auch dann 50 männliche, wenn man im Mai-Jagd-Intervall die erstbesten 30 Böcke schießt, die breit stehen. Dann noch 15 Bockkitze im September-Jagd-Intervall und den Rest bei einer Bewegungsjagd, die hoffentlich so erfolgreich ist, dass man den Überziehungsrahmen ausschöpfen kann. ;)

Wenn man den Rehwildbestand auf diese Weise dünn genug hält, dass die Überlebenden genug Platz und natürliche Äsung haben, kommen die Zukunftsböcke ganz automatisch. UND: das geliebte Wild hat viel mehr Ruhe, wenn man es schafft, den gesamten Abschuss in 2-3 Monaten hinzubekommen, statt das ganze Jahr ständig an ein paar Rehen herumzujagen, bis man sie alle scheu gemacht hat.
 
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Also manche haben hier wirklich schöne Verhältnisse was die wilddichte angeht. Wenn ich das Stück nicht schieße ist es weg. Da kommen bei mir nicht noch drei andere Böcke vorbei die ich in bestem Licht mit dem spektiv vergleichen könnte um ihnen Namen zu geben :unsure:
Entsprechend einfach ist die Vorgabe vom Chef: alles erlaubt was Jagdzeit hat
 
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Und nahezu alle sagen aus, dass es ein sehr guter Weiser des Gesundheitszustandes ist (Gestzeszweck der Jagd).

Die Aussage habe ich auch nie in Frage gestellt, hier sind wir auch bei mehreren Faktoren, die durch das Verhalten an der Büchse nur z.T. ins Gewicht fallen->Äsung, Ruhe, angepasste Dichte usw.

Damit wurde zumindest laut Trööt-Starter jedoch nicht argumentiert, sondern eben mit der alten Leier von der Erbgutqualität.
 
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Ich kenne da noch die Gepflogenheit einer großen süddeutschen Forstverwaltung, da wurde bei Fehlabschuss die Trophäe eingezogen (unwiederbringlich) und das doppelte Abschussentgelt wurde fällig.

Gruß

HWL
Das höre ich auf den morgendlichen DJ-Ansprachen der Forstbetriebe im Rheinland aber auch immer mal wieder ("der Hirsch hängt dann in meinem Büro")...scheint also auch hier Mode zu sein. Könnte am Eindruck der westwestdeutschen Gastjäger aus den NL liegen, die sich dann eben die Trophäe trotzdem "kaufen" wollten.
 

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