Ich denke mir: Das kann doch nicht stimmen, dass die - auch wenn sie perfekt ins eigene Ohr passen - Stöpsel mindestens genauso gut sind wie die Kapseln.
Warum soll das nicht gehen?
Der SNR Wert ist bekanntlich immer mit Vorsicht zu genießen und gibt nur eine ungefähre Einstufung.
Trotzdem ist nach meiner Erfahrung der gute, am besten maßgeschneiderte Stöpsel mindestens ebenbürtig mit dem Kopfbügel. In meinem Fall maßgeschneiderte Siemens Secure Ear und Peltor Sporttac.
- der in-ear stöpsel kann nicht verrutschen. Der bleibt da wo er sein soll und dämpft zuverlässig. Die Ohrmuschel sitzt durch Haare, Brille, Hinterschaft immer mehr oder weniger schlecht auf dem Ohr.
- die ominöse Schallbelastung über den Schädelknochen ist praktisch gesehen Aberglaube. Die gibts zwar, aber über diesen Weg wird so stark gedämpft, dass unter dem Strich deutlich weniger am Gehör ankommen dürfte als durch den Gehörgang an der nicht perfekt auf dem Ohr sitzende Ohrmuschel vorbei.
Habe dazu jetzt keine Quelle, aber meine persönliche Erfahrung bestätigt das ganz klar.
Edit: Habe mir jetzt doch noch mal die Mühe gemacht, ich zitiere aus Neitzels "Jagd mit Schalldämpfer" Seite 75:
"Häufig werden Empfehlungen ausgesprochen, dass Kapselgehörschutz den Gehörschutzstopfen vorzuziehen sei, weil letzere das Mastoid nicht abdeckten[...]. Dies trifft nicht zu und entsprechende Bedenken sind unbegründet. Die Ursache dafür liegt im immens hohen Widerstand, den der Schädel den auftreffenden Luftschallwellen entgegensetzt. [...]Dadurch wird der Schalldruckpegel so erheblich gedämpft, dass das Geräusch mit etwa 40-60dB weniger im Innenohr aufläuft."
Auf dem (indoor) Stand trage ich eigentlich immer beides übereinander. Geht problemlos.
Wir geben so viel Geld für Waffen, Optik, NSG, WBK und generell Ausrüstung aus, da sollten die 500-600 Euro für einen richtig guten Gehörschutz imho absolut drin sein.