Vermeintlich verirrtes Projektil tötet Beifahrer

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@ Jagdspaniel
und an dieser Herangehensweise, gibt es nichts auszusetzen. Jeder kann das für sich (und sein Revier) entscheiden.
Die Forderung alle betreffend sind kritikwürdig

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Eine ordnunsggemäße Durchführung scheint einigen hier ja undenkbar.


Man muss die Sachen ordentlich organisieren und geeignetes PErsonal nehmen.
Das ist nichts anderes, als sonst auch.

Darum habe ich auch bewusst "für mich" geschrieben.
In unserem Hegering sind Sauen nur Wechselwild.
@Forestgump hat es treffend beschrieben, die erfahrenen Sau Jäger sind bei UNS Mangelware.
In der Regel läuft es so ab, dass Sauen bestätigt werden und dann innerhalb von 2 Stunden eine Horde verfügbarer Schützen zusammen getrommelt wird. Teilweise kennt man die Leute gar nicht.

Deshalb gilt bei mir seit diesem Unfall das NEIN mit sehr wenigen Ausnahmen.
 
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Hat hier tatsächlich jemand für ein Verbot von Erntejagden gebettelt?

Man kann "diese Art der Bejagung" so deuten, man kann das aber auch eingrenzen auf schlecht durchgeführte Erntejagden (wenn man mal annimmt, der vorliegende Fall war auch Ergebnis suboptimaler Jagddurchführung). Nicht umsonst gibt es z. B. in Meck-Pom Vorschriften dazu und in den Gegenden mit mehr Erfahrung wird anders vorgegangen als "alle stehen dumm erregt um den Schlag herum und behindern die Arbeiten".
 
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SO lese ich das aus dem Zitat heraus.

Und das steht unabhängig vom Schreiber oft genug da.
Auch über das Thema Ernetejagd hinaus.
Wenn irgendwas jemandem nicht passt, wird hier (zu) oft nach allgemeinen Verboten gerufen:
Halbautomaten, Nachtsichttechnik, Erntejagd, Plastikschäfte usw.
Dauerthemen.
vergiss die KW nicht in der Aufzählung.....sind schließlich auch Teufelswerk!:devilish: :evil:


...hat noch jemand Benzin für mich, meines ist alle....?
 
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Absolut legitim, Jagdspaniel.

Bei uns läuft das anders.
Riesige Schläge. Viel SW.
Das steht quasi ganzjährig unter Beobachtung.
Auf den Ansitzen entnimmt man immer wieder. Hier bringt nur die Zah der Ansitze ordentlich Strecke.
Anhand der Fährten und Beobachtungen ist im Grunde bekannt, wo sich das SW bewegt. Feste Zeiten gibst bekanntlich nicht.
Haben die sich einmal in Raps und Mais eingeschoben, geht nur noch sehr wenig.
Wo die Gerste schon runter ist, konnte man die letzten Wochen noch gut einzelne Stücke erlegen.
DIe Erntezeit wird mit den Landwirten abgesprochen.
Der Ablauf der Jagd erfolgt routiniert. Man bezieht auch die Erntehelfer ein. Standort von Traktoren, Verhalten bei Wild etc.
Die Crew macht das seit Jahren immer gleich.
Im Grunde ist in der gesamten Erntezeit ein Jäger vor Ort. Erlösen von Wild, Erkenntnisgewinn, vertrauensbildende Maßnahmen.
An den "heißen" Schlägen wird die Gruppe informiert.
Einweisung für alle vor Ort. Bezüglich Sicherheit klare Einweisung. Die Schützen sind in dieser Jagdart bewährt und der SW-Abschuss Routine. Im Grunde wie bei jeder DJ auch. Es gibt Bereiche in denen sich jeder Schuss verbietet.
Da ist keiner nervös oder schussgeil. Geeignet erscheinende Neulinge werden enger begleitet.
Die groben Fluchtrichtungen sind seit Jahren die gleichen. Das kann man gut nutzen.

Wenn sie auf dem einem Schlag durchkommen, bleibt eben der Nächste oder der Übernächste oder der Nachbar etc.
Es gibt keinen Grund wild herumzuballern. Irgendwann macht man Strecke.

Am Ende macht man gerade jetzt in der Frischlings-/Jugendklasse ordentlich Strecke.
Im Grunde ist das eine sehr viel zielgerichtete Art als die DJ.
Man weiss wann und wo was kommt. Es dauert 1-2h. Man braucht keine Treiber. Keine Meute.
Anders kommt man ans SW garnicht entscheidend ran.
 
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Man kann "diese Art der Bejagung" so deuten, man kann das aber auch eingrenzen auf schlecht durchgeführte Erntejagden (wenn man mal annimmt, der vorliegende Fall war auch Ergebnis suboptimaler Jagddurchführung). Nicht umsonst gibt es z. B. in Meck-Pom Vorschriften dazu und in den Gegenden mit mehr Erfahrung wird anders vorgegangen als "alle stehen dumm erregt um den Schlag herum und behindern die Arbeiten".
Wer hat nach einem Verbot gebettelt?
 
G

Gelöschtes Mitglied 20170

Guest
Da ich in der Nähe wohne und einen Teilnehmer dieser Jagd zufällig flüchtig kenne, gibt es für mich künftig folgende Regelung:
Ich nehme bei keiner Maisjagd mehr teil und werde auch in meinem Revier solch eine Jagd nicht mehr durchführen. Selbst wenn ich nicht schieße, kann ich als Jagdleiter haftbar gemacht werden bei einem Unglücksfall.
Bei dem konkreten Fall ist wirklich ein Verkettung aller scheinbar unmöglichen Dinge zusammen gekommen. Letztendlich hat der Schütze aller Wahrscheinlichkeit nach in Richtung Bundesstraße geschossen. Das wird ihm wohl zum Verhängnis werden.
Trotzdem tut mir der Mann unendlich leid, ebenso das Opfer samt Angehörigen.
Der Schütze war selbst der Jagdleiter, wenn ich richrig verstanden hab oder?
 
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Das "Gefährdungs-T" beschreibt den Gefährdungsraum beim Schuss. Eigendlich ist der "halb pilzförmig" und besteht aus einem Bereich rechts und links der Linie Schütze - Ziel und einer (grob) Viertelkugel mit dem Mittelpunkt "Ziel" und dem Radius "Restflugweite". Letztere ist maximal gleich der absoluten Flugweite (für den Fall, dass jemand ein auf einem Hügel stehendes Ziel beschiesst und verfehlt) und nach den Seiten / oben geringer, weil abgelenkte Geschosse oder Geschossreste in der Regel nicht mehr so weit fliegen wie unverformte. Man kann das statt als "T" auch als "halbes Tüteneis" betrachten, wenn man dem Schützen unterstellt, dass er nicht geradeaus schiessen kann., sondern in einem Winkel von X nach rechts oder links rumeiern könnte. Sowas findest Du dann z.B. auf Karten mit Gefährdungsbereichen von Schiessplätzen. Rückpraller oder Ablenkung im Ziel von >90° werden in dem Konzept vernachlässigt.

Sich das zu vergegenwärtigen hilft dabei, sich daran zu erinnern, dass man mit Kugelfang direkt hinterm Ziel manchmal nicht hinreicht, denn mit Ablenkung im Ziel schiesst man eben "um die Ecke".
 
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Das "Gefährdungs-T" beschreibt den Gefährdungsraum beim Schuss. Eigendlich ist der "halb pilzförmig" und besteht aus einem Bereich rechts und links der Linie Schütze - Ziel und einer (grob) Viertelkugel mit dem Mittelpunkt "Ziel" und dem Radius "Restflugweite". Letztere ist maximal gleich der absoluten Flugweite (für den Fall, dass jemand ein auf einem Hügel stehendes Ziel beschiesst und verfehlt) und nach den Seiten / oben geringer, weil abgelenkte Geschosse oder Geschossreste in der Regel nicht mehr so weit fliegen wie unverformte. Man kann das statt als "T" auch als "halbes Tüteneis" betrachten, wenn man dem Schützen unterstellt, dass er nicht geradeaus schiessen kann., sondern in einem Winkel von X nach rechts oder links rumeiern könnte. Sowas findest Du dann z.B. auf Karten mit Gefährdungsbereichen von Schiessplätzen. Rückpraller oder Ablenkung im Ziel von >90° werden in dem Konzept vernachlässigt.

Sich das zu vergegenwärtigen hilft dabei, sich daran zu erinnern, dass man mit Kugelfang direkt hinterm Ziel manchmal nicht hinreicht, denn mit Ablenkung im Ziel schiesst man eben "um die Ecke".
Ach so.
War mir unter dem Begriff (und mit einer derart komplizierten Erklärung ;) ) nicht geläufig, wende ich aber immer an.
 
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Es gibt leider Reviere bei denen die Jagd schwieriger ist bzw. das Risiko latent höher.
Bundesstraße, Autobahn, Wohngebäude etc., stand letztes mal selbst an einer Stelle wo ich nur ein kleines sicheres Schussfeld hatte.
Wie muss es dann natürlich laufen, genau in Richtung Autobahn flieht das Wild. Ärgerlich aber für kein Wild der Welt mach ich mich unglücklich.

Aber wie Mantelträger richtig sagt, Erntejagd oft erfolgreicher als so manche DJ.
Bei steigenden Populationen wird daran auch kein Weg vorbei führen.
 
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Es gibt leider Reviere bei denen die Jagd schwieriger ist bzw. das Risiko latent höher.... ....Aber wie Mantelträger richtig sagt, Erntejagd oft erfolgreicher als so manche DJ.
Bei steigenden Populationen wird daran auch kein Weg vorbei führen.

Keine Sau ist es wert, ein erhöhtes Risiko wegen schwieriger Bejagung einzugehen.

Mag sein, dass bei einer Erntejagd in kurzer Zeit mehr Sauen erlegt werden können, aber es gibt mit Sicherheit auch andere Jagdmethoden, die zu ähnlichem Erfolg führen können.

Gut vorbereitete Ansitzdrückjagden, Jagdschneisen in Getreide- oder Maisschlägen, Nächtliche Vollmondpirschen, Sauenansitz auf den Rückwechseln in den Morgenstunden und vieles mehr.

Auch Jagdmethoden mit bislang kaum oder gar nicht zugelassenen technischen Hilfsmitteln könnten den Jagderfolg erheblich erhöhen, aber der Gesetzgeber weigert sich, diese zuzulassen.

Fakt ist jedoch, dass bei Erntejagden- insbesonders bei Mais und Raps in den letzten Jahren immer wieder schreckliche Unfälle- sei es aus Mangel der guten Planung, sei es aus Unerfahrenheit der Jagdteilnehmer oder sonstigen Umständen Menschen zu Schaden gekommen sind.

Und es kann nicht angehen, dass diese Tatsachen mit einer Effektivität im Hinblick auf die hohen Stückzahlen so vehement, uneinsichtig und unverändert verteidigt werden.

Würde man z.B. hingehen und die Strategie, die Schützen fernab von den betreffenden Feldern auf die Wechsel an die Waldkante zu setzen, würde dies das Unfallrisiko um ein vielfaches vermindern.

Das nur mal so als Ansatz.
 
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Da will ich dir gar nicht widersprechen, vor allem auch was die technischen Möglichkeiten angeht.
In wie weit sich das lernfähige Schwarzwild darauf einstellt ist aber auch noch nicht völlig klar.

Grundsätzlich lässt sich das Risiko durch Vorbereitung, klare Ansprache und Auswahl der Schützen aber auf ein vertretbares Niveau bringen.
Schützen die grundsätzlich jedes Stück beschießen müssen das sie sehen und Jagdherren/Jagdleiter die die Parole raus hauen "bei Sauen kein Pardon!!" sind ein Risiko das man ein gutes Stück weit steuern kann. Bei letzteren Sprüchen denk ich mir immer nur, Quatsch nur weiter du Träne, ICH muss damit leben was ich anrichte nicht du, also entscheide ICH auch ob und wann geschossen wird.
 
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