Ich habe mir heute auch eine Pause bei der Fuchsjagd gegönnt und mich auf einer Wiese zwischen 2 Maisfeldern angesetzt.
Bereits kurz nach dem Aufbaumen begann das wilde Treiben. Der "Chef" am Platz trieb mit heraushängendem Lecker eine sichtlich erschöpfte Geiss vom einen Ende der Fläche zur anderen und ich bekam sie über eine Stunde lang immer wieder in Anblick, wenn sie aus dem Mais wechselten.
Diesem Bock sollte mein Ansitz allerdings nicht gelten, am Waldrand hatte ich dieses Jahr schon einen weit älteren ungeraden Sechser bestätigt, dessen besten Jahre auch vorüber waren.
Als das Licht schwächer wurde, kam der alte langsam aus seinem Einstand gezogen und verhoffte hinter einem Haselnussstrauch, die Wärmebildkamera verriet trotzdem seine Anwesenheit.
Es vergingen einige Minuten bis er auf die Fläche zog und nochmal einige Minuten bis er breit Stand, darauf ließ ich die 8x57IS ihren Dienst tun. Gut zeichnend sprang der Bock hochflüchtig ab in das angrenzende Maisfeld.
Ich ließ Ruhe einkehren, sammelte meine 7 Sachen und holte den im Auto bereits durch den Schuss in helle Aufregung versetzten Wachtel. Noch bevor ich den Anschuss genau ausmachen konnte, hing mein Hund bereits stramm im Riemen und arbeitete begeistert die Krankfährte.
Der Schuss ging ein klein wenig tief, ein Lauf war gebrochen, dennoch absolvierten wir eine Suche von etwas mehr als 100m.
Alle Anzeichen deuten auf einen uralten Bock hin, ich selbst habe ihn über 4 JJ beobachtet. Im letzten Jahr war er im Wildbret noch deutlich stärker, dieses Jahr wirkte er bereits "eingefallen" an den Flanken und brachte noch 17 kg auf die Waage, am Brunftgeschehen schien er auch nicht mehr sonderlich interessiert.
Den Gesichtsausdruck meines Hundes nach dem Bergen möchte ich euch nicht vorenthalten:
Kaum in der Wildkammer angekommen brach eines der heftigsten Gewitter los, das ich bislang gesehen hatte. Nach verrichteter Roter eilte ich zurück in den Wagen um den 11km Heimweg anzutreten. Erstaunlicherweise hatte es bei mir zu Hause nicht einen Tropfen geregnet.
Jetzt kommt der blöde Teil:´
Ich räume mein Gerödel auf und stelle fest, die Geldbörse fehlt. Alles abgesucht -> Fehlanzeige. Also wieder ins Auto, zurück ins Gewitter des Todes, in der Wildkammer wieder Fehlanzeige.
Das Ding konnte also nur an der Kanzel sein. Im Regen alles abgesucht unter der wild bewachsenen Kanzel :
Petrus hatte dann ein Einsehen und das Gewitter ging etwas zurück, so dass ich meinen Geldbeutel mit sämtlichen Papieren noch heil zurückbekam (beim Abbaumen runtergefallen)
Jetzt hab ich einen wunderbaren ungeraden 6er und meine Papiere wieder